Beiträge von Schmidt

    Woher weißt du denn, dass es Gott gar nicht geben KANN ?

    Darum gehts nicht. Klar kann es Gott geben. Es kann auch einen Karate-Tiger, ein Spaghetti-Monster, Space-Aliens oder Gullabullas geben oder wir sind in der Matrix. Warum soll eine von unzähligen Möglichkeiten, die alle nicht erfass- und nachweisbar sind, die richtige sein?
    Dass man nicht sicher sein kann, dass es etwas nicht gibt, ist noch keine hinreichende Rechtfertigung dafür, ein Unterrichtsfach zu betreiben, das als Kernaussage den Glauben an und die Unterwerfung unter einen nicht näher spezifizierten "Gott" propagiert.

    @Rets
    Oder man akzeptiert, dass man nicht alles wissen kann (eine wichtige Erkenntnis) und versucht nicht, sich der Illusion zu ergeben, dass der Glaube an einen "Gott" (oder an mehrere Götter) irgendetwas erklärt.


    Aber das ist gar nicht der Punkt. Wenn dir dein Glaube dabei hilft, mit den Ungewissheiten des Lebens besser klar zu kommen, ist das super.
    Ich halte es auch für richtig, dass Schülern Ansätze gezeigt werden, wie Menschen mit existentiellen Fragen umgehen (können). Das ist aber nicht das, was konfessioneller Religionsunterricht leistet und wenn man sich Lehrpläne anschaut auch nicht das, was er leisten soll. Wenn das der Fall wäre, bräuchte es keinen konfessionellen Unterricht.

    Der kleine aber feine Unterschied ist, dass der naturwissenschaftliche Unterricht in der Schule nicht den Glauben daran vermittelt, dass alles wissenschaftlich erklärbar sei (ob das der Fall ist, weis ich nicht; dass ich Unmengen an Dingen nicht weis, beunruhigt mich aber nicht und führt nicht dazu, dass ich an irgendwas glauben muss), sondern nachgewiesene wissenschaftliche Zusammenhänge.


    Dass der Mensch nur einen Wert hat, weil Gott ihn erschaffen hat, halte ich für eine sehr fragwürdige Vorstellung. Auch den Gedankend der Ehrfurcht, der ein reflektiertes Nachdenken untersagt. Um nur zwei der zahlreichen bedenklichen Ziele/Inhalte des katholischen Religionsunterrichts in Hessen zu benennen.

    Auch wenn das ne recht allgemein formulierte Antwort war, scheint man ja mit besagter Kombination in berliner Gymnasien nicht komplett aufgeschmissen zu sein, oder?

    Da steht "Wahrscheinlich werden die beiden Fächer nicht abgeschafft, mehr können wir dazu nicht sagen". Du weißt also genausoviel, wie vorher.


    Du möchtest keine anderen Fächer studieren und auch keine anderen Schulformen in Erwägung ziehen. Warum also hier diskutieren? Mach halt. ;)

    Fazit: Einerseits, es gibt keine leistungshomogenen Gruppen, andererseits Differenzierung ist überall erforderlich und es müssen mehr Ressourcen ins System.



    Das sind Einzelfälle. Aber zu glauben, dass man meinetwegen 20 Kinder, die kaum lesen können, möglicherweise nur wenig Erfahrung im echten Leben haben, wenig Unterstützung von Elternseite bekommen, eventuell traumatisierte sind, mit einem Lehrer ohne weitere Unterstützungssysteme in einen Raum sperren kann, und am Ende kommt etwas dabei heraus, halte ich für weltfremd. Da bin ich sehr gerne „sozialromantisch“.

    Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Gesamtschulen mwhr Ressourcen zur Verfügung haben. Wir saßen mit zum Teil 28 Schülern in einem Kurs, das ist an der Schule.
    Wenn Differenzierung zur Zeit im Gymnasium schon nicht klappt (wovon ich nicht überzeugt bin, aber nehmen wir es mal an), wie soll das in noch homogeneren Klassen besser funktionieren?

    Ich war an einer Gesamtschule, die bis heute einen guten Ruf hat und über die Anmeldezahlen definitiv nicht klagen kann. Für ein reines Gym hätte man in die Stadt fahren müssen, weswegen die Gym-Schiene ziemlich breit vertreten war. Bei 4 Klassen in meinem Jahrgang gab es immer zwei A-Kurse. Wir wurden ab 5.2 in Englisch und Mathe in dreistufiges Kurssystem aufgeteilt. Später kamen noch Deutsch, Wahlpflicht (für mich also die zweite Fremdsprache) und die naturwissenschaftlichen Fächer dazu. In den Fächern, die wir als Klasse hatten, habe ich mich in der Tat sehr häufig gelangweilt. Das war in den Kursen anders. Da ging nicht nur mir so! Wir waren 30 Kinder in einer Klasse. Wo soll denn da groß Differenzierung stattfinden?Befreundet war ich fast nur mit den Leuten aus den A-Kursen. Der Rest war aus den B-Kursen. Mit den C-Kurslern hatte ich kaum etwas zu tun. Ich konnte einfach wenig mit denen anfangen. Dass eine Durchmischung per se dazu führt, dass man sich annähert, halte ich für Sozialromantik. Die Unterschiede werden zum Teil nur noch offensichtlicher. Das funktioniert in kleinen Gruppen wie z.B. unseren Förderschulklassen von max. 10 Kindern pro Klasse, aber in größeren Gruppen nicht. Da differenziert sich das ganz schnell von alleine aus.

    Das war bei mir ähnlich. An meiner integrierten Gesamtschule gab es aber leider nur E- und G-Kurse (E für die "guten" Schüler, G für die "schlechten" Schüler). Die E-Kurse bewegten sich auf Realschulniveau, die G-Kurse auf Hauptschulniveau. Ich habe mich von der 5. bis zur 10.Klasse an dieser Schule im Unterricht zu Tode gelangweilt und auch nicht gelernt, zu lernen, weil es einfach nicht notwendig war und ich trotzdem einen 1er Schnitt hatte. Befreundet war ich mit den Schülern, die sich genauso wie ich gelangweilt haben (und zwei schlechteren Schülern, die ich aber auch so kennengelernt hätte, da ich mit denen bzw. dem Bruder des einen im Sportverein war). In der Oberstufe eines Wirtschaftsgymnasiums wurde es leider nicht besser.
    Gesamtschulen sind für mittelmäßig leistungsfähige Schüler vielleicht sinnvoll, für gute Schüler sind Gesamtschulen der intellektuelle Tod.


    Dass es dumme, faule, intelligente, begabte, fleißige, wohlhabende, arme, musisch-begabte, und was nicht noch alles für Kinder gibt, sieht man auch am Gymnasium. Und auch, dass schulische Leistung nicht zwangsläufig etwas mit dem Familieneinkommen zu tun hat.

    Wenn es medizinisch unbedingt notwendig ist, hat man doch keine Wahl und muss nicht drüber nachdenken, oder?


    Die dich vertretenden Kollegen freuen sich bestimmt, wenn du sie aus dem Homeoffice unterstützt (wenn eine sitzende Tätigkeit geht).

    Wenn man der einzige Ernährer der Familie ist, muss man sich sehr wohl Gedanken darüber machen, wie die finanzielle Situation ist und unter Umständen Risiken in Kauf nehmen.
    Glücklicherweise entsteht durch das BV ja offenbar kein finanzieller Nachteil.

    Mal vorneweg: Bei dem Spruch über "vorhandene Kulturtechniken" muss auch ich mächtig schlucken. Gerade von einem Sonderpädagogen erwarte ich deutlich mehr Respekt und Wertschätzung im Umgang mit behinderten Schülerinnen und Schülern und zwar ganz unabhängig von deren Klassenstufe. Obwohl: Das erwarte ich genau genommen von jeder Lehrkraft, dass er oder sie Achtung vor der Würde des Menschen hat und sich entsprechend bewusst, reflektiert und angemessen auszudrücken versteht. Soviel Professionalität darf nicht nur, sie muss sein! (Falls du dich weiter fragen solltest @lamaison warum bislang keine Antworten kamen: Das wäre mein Grund gewesen. ;) ). Ich möchte an der Stelle einfach mal darauf hinweisen, dass ich persönlich nicht von einem belastbaren Vetrauensverhältnis oder einem empathischen Umgang mit SuS sprechen würde angesichts dieser entwertenden Formulierung.(Lesen, Schreiben, Rechnen sind natürlich im Anfangsunterricht an der GS erst anzulegen, während man in der Sek.I davon profitiert, dies weiterführen zu können, sprechen/Sprache (denkt man an mündliche Tradierung) ist allerdings auch ein Bestandteil von Kulturtechniken und auch im GE-Bereich in der 1.Klasse bereits vorhanden.)

    Was ist an der Formulierung "vorhandene Kulturtechniken" bedenklich? Dass es einfacher ist, z.B. Sachunterricht bzw. später z.B. Erdkunde zu unterrichten, wenn die SuS Lesen, Schreiben und Rechnen, also die klassischen Kulturtechniken nutzen können, hat ja auch Nordseekrabbe noch mal bestätigt.
    Dass jemand, der Förderschullehramt studiert hat, jetzt verwirrt ist, weil er mit SuS arbeiten soll, die das (noch) nicht können, ist merkwürdig, aber an der Formulierung ansich ist mMn nichts auszusetzen.

    Mehr oder weniger Off-Topic:


    Werden bei Euch an der Schule Doktortitel genannt und/oder geschrieben (Fächer im Lehrerzimmer, Adressaten der Einladungen zu Konferenzen, Nennung des eigenen Namens nach der Grußformel in Mails der Schulleitung etc.)?

    Kommt auf den Kollegen an. Wir haben (soweit ich weiß) drei Promovierte im Kollegium. Zwei nennen ihren Dr. selbst und werden auch so adressiert. Einer verwendet den Titel nicht, bei dem habe ich eher zufällig überhaupt erfahren, dass er promoviert ist.

    Was ist denn ein Master of Education?


    (Mich braucht's eh nicht zu kümmern, ich bin in jedem Fall Akademikerin.)

    Wer einen Master of Education hat, hat einen akademischen Grad.
    Wer nur das Stex hat, hat keinen akademischen Grad.


    Mich brauchts auch nicht zu kümmern. Ich habe neben dem Stex auch einen bzw. zwei akademische(n) Abschluss/Abschlüsse.

    Naja, Lehrer kann man in 2 Jahren on the job ausbilden, wenn ein fachlicher Abschluss vorliegt oder man wächst da durch Erfahrung und ein bisschen Theorie nachlesen rein.
    Ein Informatik Studium holt man nicht mal so nebenbei nach.
    Ich habe mein Informatik Studium als intellektuell anspruchsvoller empfunden, als den Englisch-/Didaktik-/Pädagogikanteil des Lehramtsstudiums oder das Referendariat.


    Was ich damit sagen will ist nicht, dass Lehrer jeder Depp kann, sondern, dass die formale Bildung in der Informatik deutlich wichtiger ist, als im Lehramt, weshalb man in relativ kurzer Zeit zwar aus einem Anglisten einen Lehrer machen kann, nicht aber einen Informatiker.

    Stimmt bedingt, wenn man an die Taufe (oder auch die Kommunion) denkt. Der tatsächliche Eintritt erfolgt aber erst nach dem Erreichen der Religionsmündigkeit in Form der Konfirmation bzw. Firmung. Diese Entscheidung trifft der Konfirmand/Firmling und muss im Regelfall sogar bestätigen, die Entscheidung selbständig getroffen zu haben ohne äußeren Druck. Natürlich spielt die Familie dabei eine Rolle, dennoch kann diese das Kind nicht zwingen zu diesem Schritt, ebensowenig, wie die Familie nach dem 14. Lebensjahr weiter festlegen dürfte, dass man am Religionsunterricht teilzunehmen hätte. (Das zu akzeptieren fiel meiner Mutter beispielsweise sehr schwer, ihre Weigerung das entsprechende Schreiben der Schule zu unterzeichnen änderte jedoch gar nichts an meinem Austritt aus dem Religionsunterricht, denn mit 14 durfte ich das gegen den Willen meiner Eltern entscheiden.)

    Ich bin getauft, nicht aber konfirmiert und war dennoch Teil dieses Vereins, bis ich kostenpflichtig ausgetreten bin. Das war ein Verwaltungsvorgang, der mich 30,- Euro gekostet hat. Eine Konfirmation ist zumindest bei Protestanten keine Voraussetzung für die Kirchenmitgliedschaft.


    "Der theologisch begründeten Taufe entspricht die kirchenrechtliche Regelung, dass sie den Beginn der Kirchenmitgliedschaft bedeutet, was zivilrechtlich die Folge der Kirchensteuerpflicht hat. So ist die rechtliche Situation in Deutschland." https://fowid.de/meldung/wer-ist-kirchenmitglied

    Tut mir leid, ich mach hier keine informationstechnische Grundbildung für Fünftklässler, aber ich mach mal eine Ausnahme: Klick mich! - der erste Link ist für Europa ganz brauchbar, vielleicht hast du ja Ideen wie du Daten für den Rest der Welt erhalten könntest. ;)

    Der erste Treffer ist "Katholisch Leben". Zitat "Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen" (GS 51,3). " Ähm, ja. Nein danke.
    Dass du meine Fragen nicht beantwortest, ist hingegen interessant.

    Ich find's übrigens toll, wie du ignorierst, dass in Deutschland 70% aller Menschen nicht deiner Meinung sind. Aber das ist ein häufiges Gedankenmuster bei...ach lassen wir das...

    An welcher Stelle tut er das?
    Tip: nur, weil jemand Mitglied einer Kirche ist, kann man dieser Person nicht automatisch bestimmte Ansichten unterstellen und auch nicht annehmen, dass diese Person eine besondere Bindung zu dieser Institution hat. Den Eintritt in die evangelische oder katholische Kirche kann man sich in Deutschland in der Regel nicht aussuchen, das passiert durch die Eltern.

    Bleiben wir konkret in Deutschland?
    Wie ist die durchschnittliche Einstellung in Deutschland zu Abtreibung, Selbsttötung, Monogamie, Homosexualität, Armenfürsorge, Bildung?
    Soll ich christliche geprägte Musik- und Kunstwerke wirklich aufzählen oder können wir darauf verzichten, dass aufzuzählen?

    Man muss also explizit Christ sein um eine Meinung zu Abtreibung, Selbsttötung, Monogamie etc. zu haben oder zu verstehen, dass Bildung wichtig ist? Wie die durchschnittliche Einstellung in Deutschland zu diesen Themen ist, weis ich um ehrlich zu sein nicht. In meinem Umfeld ist z.B. eigentlich jeder für die Verfügungsgewalt des Menschen über seinen eigenen Körper, also für die Möglichkeit der Abtreibung, der Selbsttötung etc. Wo kann man die durchschnittliche Meinungen zu diesen Themen in verschiedenen Staaten nachlesen?

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