Ich fand mein Studium an einer PH in Ba-Wü wissenschaftlich genug und stückweise herausfordernd. Auch in den Erziehungswissenschaften. Gerade damals, als die philosophischen erziehungswissenschaftlichen Theorien in Mode waren.
Dass Erst- und Zweitsemesterveranstaltungen sich anstrengend anfühlen können ist klar. Neue Materie in einem Umfang, den man aus der Schule nicht gewohnt ist, erscheint natürlich anspruchsvoll. Das ist aber keine wissenschaftliche Tiefe. Die ist für Lehrkräfte in der Regel auch nicht notwendig, aber ein bisschen Selbstreflexion und Objektivität darf man schon erwarten. Und dazu gehört auch die Erkenntnis, dass man im Lehramt in die Breite und nicht in die Tiefe studiert. Dadurch lernt man von Vielem ein bisschen kennen, aber nichts richtig. Dass ein paar Studenten ein Buch mehr lesen, als sie müssten, ändert daran nichts.
Aber die Fehlende Fähigkeit, das einschätzen zu können, hängt sicher auch damit zusammen, das Lehramtsstudenten nie etwas anderes als Lehramt studiert haben und daher denken, sie wären in die wissenschaftliche Tiefe gegangen. Abiturienten denken ja auch, sie hätten total anspruchsvolle Sachen gelernt und weil sie Analysis schon im Grundkurs hatten, könnten sie auch easy Analysis im Studium wuppen.
Das Studium in die Breite ist ja durchaus Absicht und in der Regel auch hinsichtlich des Berufsziels sinnvoll.