Beiträge von FrauZipp

    Ich merke, dass ich ferienreif bin...


    ... wenn ich die Namen der Kinder immer wieder verwechsle...
    ...wenn ich ernsthaft darüber nachdenken muss, welcher Tag gerade ist...
    ...wenn ich mir alles aufschreibn muss...
    ...wenn mich Powerpoint zum weinen bringen kann...


    Du verabschiedest deine allererste Klasse, hast dich mit Haut und Haar hineingegeben in deine Arbeit.

    Ja da ist was dran. Es ist die 1. Klasse, alles war das 1. Mal in diesem Jahr. Und ich muss mich von allem verabschieden (normal würde ich die Kinder aus dem 1. Kindergartenjahr für das 2. Jahr behalten. Aber ich wechsle innerhalb der Schule den Kindergarten, also nochmal anfangen. Das hat Vor- und Nachteile).


    Ich trauere nicht der fehlenden Wertschätzung nach, sondern ein bisschen den Kindern. Sie ziehen weiter, das ist auch gut so und doch sie sind mir ans Herz gewachsen. Einige werde ich vermissen.


    Was sehr schön war, war das Abschlussfest. Da habe ich auch von den Eltern sehr viel Wertschätzung erfahren.


    Ansonsten bin ich einfach am Limit. Gerade jetzt die letzten paar Wochen sind noch ziemlich voll (Projektwoche, Elterngespräche, 1. Elternabend, Kennenlernen der neuen Klasse...). Aber es wird rumgehen.

    Verstehe ich das richtig, dass du überlegst, ob du frustriert sein musst, weil du nicht zu 100% erreicht hast, dass die Kinder nicht zu 100% erreicht haben, was du erwartet hast, was sie erreichen müssten?

    nein ich überlege nicht, ob ich frustriert sein muss. Ich hab gute Arbeit geleistet. Nur ist da eine leise Stimme, die manchmal sagt, das wäre noch möglich gewesen oder das hätte man noch machen können.


    Und die Klasse ist mittlerweile an einem ganz anderen Punkt als noch im August 2017.

    Ich sehe es so:
    Man freut sich, wenn man sieht, dass man etwas bewirkt hat.
    Bei manchen kommt man eben nur kleine Schritte voran.

    Ja es gab immer wieder Momenten gerade in den letzten Wochen, da stand ich einfach nur da und hab gestaunt, was die doch schon alles können.


    Es ist mir klar, dass Kinder keine Maschinen sind und einfach funktionieren. Das ist auch gut so. In diesem 1. Jahr habe ich hauptsächhlich in den Bereichen gearbeitet, wo ich das Gefühl hatte, da sind Defizite da. Das fand ich aber auch das spannend. Sich einfach darauf einlassen, was gerade nötig ist.


    im August kommt durch einen internen Wechsel eine ganz neue Kindergruppe mit nochmals anderen Bedürfnissen.


    @Frechdachs
    eine Evaluation wäre vielleicht etwas, aber nicht mehr dieses Schuljahr. Das ligt an der Stufe, ich unterrichte im Kindergarten mit 4-6 jährigen. Da müsste ich zuerst etwas geeignetes zur Evaluation suchen. Ich weiss, dass praktisch alle Kindr mich mögen und auf der Stufe machen sie sehr vieles der Lehrperson zu liebe. Ziele fürs neue Schuljahr habe ich für mich. Es gibt Dinge, die ich anders machen möchte und machen werden.


    Auf jeden Fall tut es gut zu hören, dass ich mit meinen Gedanken doch nicht alleine bin.

    Hallo zusammen


    Ich bin in einem 1. Berufsjahr, das in 3 Wochen auch schon zu Ende geht. So schnell verging das Jahr. Ich habe vieles dazu gelernt, einiges ausprobiert, bin gescheitert und habe Erfolg gefeiert. Und doch irgendwie bleibt auch ein Gefühl zurück, ob ich alles richtig gemacht habe. Habe ich die Kinder genügend gefördert? Bis Weihnachten habe ich sehr stark an den Sozialkompetenzen der Kinder gearbeitet. Das ergab sich so, weil ich 2 Jungen habe, die sehr gewalttätig und dominant sind/waren. Das hat sich stark gebessert. Da ist mir bewusst, dass ich sehr viel geleistet habe. (Seit Weihnachten fliegen keine Stühle mehr und es werden keine Messer mehr mitgebracht).


    Und doch zum Ende des Schuljahres merke ich, dass es immer 1 bis 2 Kinder gibt, die gewissen Dinge immer noch nicht können oder Mühe haben. Hätte ich da mehr tun müssen? Oder ist es normal, dass es immer welch gibt, die die Ziele nicht zu 100% erfüllen.


    Ich hätte gefühlt noch soviel tun können, dieses und jenes erarbeiten. Und doch hat da dann oft die Zeit gefehlt, weil noch vieles anderes dazu kam. Und je näher das Ende kommt, desto mehr beschäftigt es mich.


    Kennt jemand von euch diese Gefühle? Wie geht ihr damit um?


    liebe Grüsse


    Monika

    Ich bin selten im Lehrerzimmer. Das liegt aber auch daran, dass der Kindergarten so 10-15min Gehminuten vom Schulhaus weg ist. Ausserdem hat man als Kindergartenlehrperson eh keine Pause, da ich ja schlecht die Kindr um 10 alleine lassen kann. Also wäre ich auch nicht im Lehrerzimmer, wenn es näher wäre.


    Mittagspause da bleibe ich im Kindergarten (Di und Do). Manchmal quatsche ich da mit meiner Nachbarin aus dem andren Kindergarten oder wir wollen einfach beide unserer Ruhe, das hängt davon ab, wie der morgen war.


    Wenn ich zu Weiterbildungen im Schulhaus bin, dann ist es mir im Lehrerzimmer zu laut und zu voll.


    Anosnsten mag ich aber Kolleginnen und Kollegen, wenn ich so mal im Schulhaus bin, ist es entspannt im Lehrerzimmer.

    Hallo Annie


    meine prsönliche Meinung so ganz spontan dazu:


    eine gute Schulleitung unterstützt mich und ist da, wenn es wirklich brennt. Sie hat ein offenes Ohr für meine Anliegen. Eine gute Kommunikationsebene ist mir wichtig. Und ganz wichtig, sie weiss wie chaotisch es manchmal sein kann. Berufserfahrung erachte ich als zwingend für eine Schulleitung.


    NoGos wären für mich, wenn sie mich vor Eltern bloss stellt, unzuverlässig ist. Kleidung ist da Nebensache :) meine jetzige trägt eher Smart Casual. Und der Schulleiter ab August Jeans und Hemd.

    Hallo cubanita


    wie es rechtlich aussieht, weiss ich nicht.


    Mit solchen Gesprächen habe ich aber auch schon meine Erfahrungen gemacht. Es ging da nicht um das Kind an sich, sondern um meinen Unterricht. Für das Gespräch habe ich meine Schulleitung dazu genommen, die hat der Mutter dann klar aufgezeigt, wo ihre Grenzen sind. Im Nachhinein hat sich das als sehr positiv und gewinnbringend rausgestellt.


    Ich weiss wie anstrengend sowas ist, deshalb möchte ich dir einfach viel Kraft wünschen.


    Liebe Grüsse


    Mit dieser Forderung erweisen die Eltern der Inklusion ja einen Bärendienst. Vor allem, wenn der Wortlaut aus dem Artikel tatsächlich von den Eltern und nicht vom Autor stammt: "...fordern deshalb eine schärfere Gangart gegenüber den Lehrern."

    naja fordern können die Eltern doch was sie wollen. Was davon dann umgesetzt wird, ist doch wieder ein anderes Blatt. Bei mir haben Eltern auch schon alles mögliche gefordert.

    Im Grunde gäbe es diese Unterscheidung "mit/ohne Migrationshintergrund" in Bezug auf schulischen Erfolg bzw. Schriftspracherwerb nicht, wenn auch Kinder mit Migrationshintergrund bei Schuleintritt Sprachkenntisse auf quasi-muttersprachlichem Niveau hätten.

    Ich habe im Studium gelernt, dass nicht es nicht mal entscheidend ist, ob diese Kinder auf muttersprachlichen Niveau Deutsch sprechen. Viel mehr ist der Wortschatz des Kindes enorm wichtig für den Schriftspracherwerb. In welcher Sprache dieser ist, ist nicht wichtig. Das ist ja oft das Problem bei mehrsprachigen Kindern, dass sie zu wenig Wortschatz haben. Und wie schon gesagt wurde, wenn ich nicht weiss was ein Apfel ist, ist es noch schwerer das Wort zu schreiben.


    An die Threaderstellerin:


    Bei fremdsprachigen Kindern schaue ich, dass ich viel mit Bildern unterlege und am Wortschatz arbeite.


    Die Zürcher werden auch noch feststellen, dass die Macs mit den BYOD-Projekten, die gerade schweizweit anlaufen, nicht vereinbar sind. Apple ist halt so ein schweizer Prestige-Ding. Glaub mir, Du überlebst auch ohne Macbook und iPad. Das Handy (Natel!) ist wiederum im Kindergarten sicher eine sehr sinnvolle Sache, seht bloss zu, dass euch das nicht zuerst kassiert wird, wenn Zürich dann auch mal anfängt zu sparen.

    natürlich würde ich auch ohne überleben. Es war anfangs sogar eine ziemliche Umstellung für mich. Das iPad brauche ich kaum. Ansonsten finde ich den Laptop praktisch zum arbeiten und es hilft mir auch privates und berufliches klar zu trennen.

    Ich war geradewegs geschockt, Frau Zipp. Dann habe ich auf das Profil geklickt (auf dem Handy sieht man ja nicht sofort die Daten)... Schweiz.

    Ich war selbst überrascht, als ich da angefangen habe zu arbeiten und erfahren habe, was es "alles" gibt. Aber auch in der Schweiz gibt es kantonal unterschiede. Ich habe ehemalige Studienkolleginnen, die haben weniger Budget und die haben auch maximal einen Arbeitspc im Kindergarten stehen.

    jetzt habe ich den Thread verfolgt und bin etwas erstaunt wie wenig Geld teilweise in den Schulen vorhanden zu sein scheint. Oder ich bin einfach verwöhnt (das könnte auch gut möglich sein). Ich war von meiner Schule echt positiv überrascht, sie stellen mir ein Macbook, iPad und Handy. Einzig das Handy sollte stationär im Kindergarten bleiben, dafür laufen alle Elternkontakte darüber, Kosten werden von der Schule übernommen. Ansonsten habe ich ein Budget um Schul- und Arbeitsmaterial zu kaufen.


    Einzig Arbeitsmappen und teilweise Bücher zu bestimmten Themen kaufe ich bewusst privat. Und zwar aus dem Grund, wenn ich irgendwann mal meine Stelle wechsle, möchte ich diese gerne mitnehmen. Das geht natürlich nicht, wenn ich sie auf Schulbudget einkaufe.

    Wir arbeiten mit Faustlos. Das Programm habe ich im Studium kennengelernt und fand es toll, dass wir es alle 2 Jahre umsetzen "müssen" laut Vorgabe von der Schulleitung. Alle 2 Jahre deshalb, weil die Kinder 2 Jahre in den Kindergarten gehen. So hat jedes Kind Faustlos einmal mitgemacht. Was fehlt ist die Weiterführung auf der Unterstufe.


    Ich bin damit im Herbst gestartet. Die Umsetzung ist oft schwierig. Die Kinder finden es langweilig. Es ist sehr abstrakt und stellenweise sehr therotisch und stark verbal. DA Was mich erstaunt, ist dass es doch eine nachhaltige Wirkung hat und die Kinder immer wieder in Streitsituationen mit Ideen daraus kommen.

    Hallo Buntflieger


    Ich weiss, was du meinst. Dein Beispiel kann ich nachvollziehen. Ich hab auch im Studium weit vernetzter gelernt als einfach alles auswendig. Begriffe und Begriflichkeiten habe ich dann nach und nach gelernt, weil sie eh immer wieder aufgetaucht sind. Es gab ein paar Deinitionen, die habe ich stur auswendig gelernt. Wie aus dem Gymnasium war, weiss ich gar nicht mehr so genau (das ist etwas länger her).


    Auf der Grundstufe könne sie noch nicht lesen, da passiert eben vieles über auswendig lernen. Ich wollte einfach noch eine andere Sichtweise auf das auswendig lernen einbringen.


    liebe Grüsse

    Vielleicht habe ich gerade einen Denkehler, weil ich zu müde bin.


    Aber vieles (klar nicht alles) beruht doch auf auswendig lernen. So lernen Kinder die Zahlen, in dem sich erstmal die Zahlwortreihe auswendig aufsagen. Erst daraus, wenn das gefestigt ist, können sie eine Zählkompetenz aufbauen.


    Und ja ich lerne vieles mit den Kinder auswendig (z.B. Lieder, Nikolausgedicht, Muttertagsgedicht...)....lesen können sie auf meiner Stufe noch nicht. Da sind die oft schneller als ich (ich muss immer noch auf dem Zettel spicken und die können das).

    Hallo zusammen


    Vor ein paar Wochen habe ich das Forum im Internet entdeckt und sehr interessiert mitgelesen. Es eröffnet einem oft einen ganz neuen Blick.Und zeigt auch mal auf womit Lehrpersonen in anderen Schulstufen zu kämpfen haben.


    zu meiner Person:


    Ich habe in der Schweiz studiert (Kindergarten bis und mit 3. Klasse). Ins Studium gestartet bin ich, weil ich Kindergärtnerin werden wollte. Während des Studiums ist mir auch die Untrstufe ans Herz gewachsen. Letztes Jahr im Juni habe ich dann mein Studium mit einem Bachelor abgeschlossen und ein Lehrdiplom für die Schweiz erhalten. Jetzt unterrichte in einer Kindergartenklasse in der Nähe von Zürich.


    Den Berufseinstieg fand ich toll, aber auch stellenweise sehr anstrengend. Ok in meiner Klasse sind auch ein paar Kinder, die einem ziemlich fordern und deren Verhalten anfangs sehr aggressiv war. Es kam öfters vor, dass Stühle geworfen wurden, ein Kind kam mit einem Messer....und wir reden hier über eine Altersspanne von 4-6 Jahren. Dazu kommen sehr anspruchsvolle Eltern. Aber ich liebe es. Ich freue mich auf jeden Tag. Klassensituation: 17 Kinder, ich bin bis auf Montag und Freitag je 2 Lektion grösstenteils alleine mit den Kindern.


    Liebe Grüsse


    Monika


    P.s.: nur zur Information in der Schweiz ist der Kindergarten bereits teil der Volksschule. Es herrscht (schweizweit bin ich zwar nicht ganz sicher) eine Kindergartenpflicht von 2 Jahren. Schuleintritt ist also das Jahr in die Kinder in den Kindergarten kommen. Das ist mit 4 Jahren der Fall, der Stichtag liegt momentan im Kanton Zürich beim 15. Juli (alle Kinder bis dahin 4 Jahre sind, "müssen" in den Kindergarten)

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