Beiträge von FrauZipp

    @Wollsocken80


    Ich sprech hier mit Deutschen Dialekt. Mit meinem Partner oder in Deutschland wohnhaften Freunde spreche ich Hochdeutsch und das nicht dieses verkrüppekte "Schweizerhochdeutsch". :) In Hessen denken sie immer ich wäre aus Bayern (sfo hört sich wohl mein Hochdeutsch an).
    Bei Elterngesprächen frage ich, ob Dialekt ok ist oder lieber Hochdeutsch


    Finde ich jetzt spannend....bei Elternabenden waren es bis jetzt französische und russische Eltern, die eine klare Vorstellung hatte, wie es denn der Unterricht auszusehen hätte...(also so klar, dass sie mir reinreden wollten).

    Aber du könntest ja mal umgekehrt deinen Eindruck vermitteln, den du von "den Deutschen" hast ;)

    stimmt :) .... mein Eindruck ist sehr gemischt....mein Partner ist selbst Deutscher. So grundsätzlich mag ich Deutsche. Vor allem die, die ich kenne :). Ich hab auch kein Problem damit Hochdeutsch zu sprechen. Mit deutschen Eltern oder Kollegen hatte ich noch nie Probleme im Gegenteil, die Eltern meiner "grossen Herausforderung" letztes Jahr waren sehr gesprächsbereit.


    Deutsche, die hier nur rumjammern, dass alles so teuer wäre oder oder, mag ich gar nicht. Wobei ich diese Einstellung (nur zu jammern) grundsätzlich nicht mag egal was für eine Nationalität.


    Ja für Schweizer und auch Liechtensteiner sind die Deutschen teilweise direkter und lauter.

    Jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu :)

    zu 1) das ist aber auch kantonal recht unterschiedlich. Im Kanton SG hatte ich trotz Abschluss da keine Chance. Die haben zur Zeit eher genug, die das Studium abschliessen. Und dann stellen sie zuerst die eigenen Leute ein, da sie ja sonst doppelt zahlen würden (Lohn für Lehrperson plus Sozialleistungen für die arbeitslose Schweizer Lehrperson). Im Kanton ZH fehlen vor allem Kindergartenlehrpersonen. Das liegt daran, dass das Studium Kindergarten bis 3. Klasse abdeckt. Durch die höhere Bezahlung in der Primarschule wollen viele nicht im Kindergarten arbeiten (das ist nur ein Grund für den Lehrermangel auf meiner Stufe).


    zu 3) ok Löhne sind abhängig vom Kanton. Aber gut 5500 CHF netto habe ich auch und das als Kindergartenlehrperson bei 88% (was einem 100% Pensum im Kindergarten entspricht). Und 3500 CHF Lebenshaltungskosten habe ich auch kaum und wohn in der Agglomeration von ZH, also sind auch die Mietpreise entsprechend.


    zu 5) in ZH kann man mich nur kündigen, wenn ich mir grobe Verfehlungen leiste und dann habe ich bekomme ich sogar noch eine Schonfrist. Oder wenn es zu wenig Kinder für eine volle Klasse gibt, dann ist allerdings die Gemeinde angehalten mir eine Ersatzstelle zu geben oder mich anderswo in der Gemeinde unterzubringen. Ansonsten habe ich mit dieser 3monatigen Kündigungsfrist problemlos 7 Jahre im Detailhandel gearbeitet. So spontan fällt mir niemand bekanntes oder verwandtes es, der hier in der freien Wirtschaft je kündigt wurde (ok das ist sehr subjetkiv gefärbt).


    zu Mentalitätsunterschieden kann ich nichts sagen oder dazu wie man sich als Deutscher in der Schweiz fühlt. Ich bin Liechtensteinerin, da sind die Unterschiede enorm gering.


    Das Schweizerdeutsch gibt es ja eh nicht. Ich spreche meine Dialekt, die Kinder haben mittlerweile keine Mühe mehr damit. Im Lehrerzimmer Teilteils :) ... manche hier können ihn richtig zu ordnen, anderen denken ich wäre aus der Ostschweiz oder Graubünden.

    @StadtHundKind
    einige haben schon gute Inputs geliefert. Ansonstern gibt es wie gesagt haufenweise Literatur. Ich halte auch die Stufe auf der unterrichtet wird zentral. Da kann sich die Didaktik unterscheiden auch darin wo die Schwerpunkte im Unterricht liegen (eher lehrer- oder schülerzentriert).
    Wenn du selbst unterrichtest, probiere aus.....was dir liegt, was mit genau dieser Klasse möglich ist usw.


    Und das mit der Handlungsorientierung führt völlig in eine Sackgasse, da jeder Unterricht, der kognitiv wenig(er) anspruchsvoll gestaltet ist, zwangsläufig einen höheren Anteil an Bewegung (d.h. motorischer "Handlung") und einfachen kognitiven "Handlungen" (das Ausmalen, Zuordnen, Verbinden, Nachzeichnen etc.) aufweist. Entsprechend hohl ist der Begriff der "Handlungsorientierung" und ich habe bislang noch keine theoretische Erörterung gefunden, die schlüssig darzulegen vermag, was diese Begrifflichkeit nun eigentlich genau meint bzw. didaktisch in der Praxis an Neuem zu bieten hätte.

    Ausmalen, blosses Zurodnen, Vebinden sind noch keine Handlungen nach handlungsorientiertem Ansatz. Nur weil man etwas tut, ist es noch nicht handlungsorientiert. Allerdings ist mir da selbst theoretisch nicht immer klar, wo die Grenze ist. Wann ist es noch handlungsorientiert?


    In meinem Unterricht gibt es viel Bewegung, viele handlungsorientierte Elemente frei nach Maria Montessori "Hilf mir es selbst zu tun". Das liegt aber wohl auch der Stufe und auch daran, dass ich sehr viele fremdsprachige Kinder habe. Lesen un Schreiben können sie noch nicht, dahe Lernen sich Lieder einfacher, wenn man sie mit Bewegungn und Gestiken unterstreicht. Oder anderes Beispiel: Klar kann ich theoretisch beschreiben, wie man eine Schere nutzt, bringt den Kindern nur nix.

    Bücher/CDs sind auch Medien. Sie können lernen...
    - dass Bilder auch lügen können
    - wie man Piktogramme/Smileys liest, was sie bedeuten
    - ein Telefon zu benutzen
    - einen Brief zu schreiben
    - Werbung zu erkennen
    usw.


    Medien und Informatik ist ja mehr als "los ins Internet"

    bei uns gibt es jetzt mit dem neuen Lehrplan 21, das Fach "Medien und Informatik" an der Primarschule (es zieht sich dann weiter bis in die Oberstufe).


    Dabei geht es nicht nur um Informatik, sondern eben auch darum Medienkompetenz zu erlangen. Aufgeteilt ist der Bereich Medien im Lehrplan in: Leben in der Mediengesellschaft, Medien und Medienbeiträge verstehen, Medien und Medienbeiträge produzieren, mit Medien kommunizieren und kooperieren.
    Informatik geht dann mehr in die technische Tiefe.


    Ich persönlich denke, dass wir in der heutige Zeit nicht drumherum kommen uns mit dem Thema Medienkompetenz auch schon in der Primarschule auseinanderzusetzen.

    Falls es doch die Bahn sein sollte...auch die OEBB hat Sparktickets (ok kann sein, dass die Ostern wieder weg sind), dann einfach einen Zug bis Bregenz buchen und in Friedrichshafen Stadt aussteigen, da praktisch alle Züge von Stuttgart richtig Österreich in Friedrichshafen halten. Wäre vielleicht mal ein Versuch wert :)


    Ansonsten würde ich mich wohl fürs Fliegen entscheiden, wenn ich mit der Bahn 4 Std irgendwo rumsitzen muss.

    Genau. Und was passiert, wenn ein Drittel der Schule vor den Oster-/Pfingstferien nicht da ist? Wie soll der Unterricht sinnvoll fortgeführt werden?

    Bei uns an der Schule hat jedes Kind 2 Jokertage, die können beliebig eingesetzt werden (mit Ausahme direkt vor der Sommerferien). Vor Ferien fehlen bei mir höchstens mal 2 Kinder bzw. am Tag nach den Ferien. Diese 2 Jokertage gelten jeweils für ein Schuljahr.
    Herbst/Winter fallen oft mehr Kinder wegen Krankheit aus.

    L. zu M.: "Du musst das machen, was Frau Zipp sagt!"
    M.: "Du machst doch auch nicht das, was sie sagt"
    L. völlig verwundert und überrascht: "ja und?"

    @Wollsocken80 hat wie oben erwähnt schon viel einem anderen Thread darüber geschrieben, wie die Lehrerbildung für Sek 2 Lehrpersonen aussieht.


    Du sagst, dass du dir auch tiefere Stufen vorstellen könntest. Das ist teilweise eine andere Ausbildung als Sek 2. Für Kindergarten und Primarschule (in der Regel bis 6. Klasse) reicht in Bachelor und du unterrichtest dann grundsätzlich alle Fächer. Vorteil: du wärst in 3 Jahren fertig damit. (Das Studium an einer PH ist sehr stark strukturiert). Also solltest du Fragen zu tieferen Stufen haben, kann ich dir wahrscheinlich weiterhelfen, für die höheren Stufen gibt es hier andere Experten.


    Was die Sprache angeht: Unterrichtssprache ist ab 1. Klasse eh Hochdeutsch.

    "Unter euch klären" führt dann aber u.U. zu Hänseleien oder zum Faustrecht. Man ermutigt die Kinder ja, die Sachse selbst in die Hand zu nehmen, aber sie machen das dann nicht unbedingt so, wie wir es uns wünschten. Wen sie nicht mögen (aus welchen Gründen auch immer), den hänseln sie dann. Ich denke, wir müssen immer ein offenes Ohr haben für die Probleme und Problemchen der Kinder, auch wenn sich herausstellt, dass es sich nur um Lapalien handelt. Dann kann man das ggf. ja auch sagen.


    Wenn sich ein Kind z.B. darüber beschwert, dass die anderen es nicht mitspielen lassen, dann bespreche ich das durchaus gründlich. Ich sage zwar dem einen, dass ich die anderen nicht zwingen kann, "mit dir" zu spielen, aber ich frage auch nach, warum denn die anderen ihn/sie nicht mitspielen lassen wollen, versuche der Sache auf den Grund zu gehen und suche irgendwie nach einer Vermittlung. (typisches Beispiel für "Klärt das unter euch!" ???)

    also ich handle da unterschiedlich. Natürlich werde Dinge besprochen entweder mit einzelnen Kindern oder auch mit der ganzen Klasse. Allerdings sag ich auch mal zu de Kindern, dass sie es erst selbst klären sollen. Vielleicht liegt es an der Stufe, würde ich jede "Beschwerde" (ja manchmal ist es eine, dann handle ich entsprechend, manchmal ist es wirklich nur petzen) ausführlich klären, würde ich den ganzen Tag nur solche Gespräche führen. Ich halte es für wichtig, dass Kinder auch lenen gewisse Dinge selbst zu klären (in dem man ihnen auch die richtigen Werkzeuge dazu an die Hand gibt). Sozialkompetenz kann man lernen. Gut ich unterrichte 4-6jährige, da tragen sie Konflikte meist offen auf. Gezieltes Mobbing ist auf der Stufe selten, ich hab es noch nie erlebt, aber schon von Fällen gehört.


    Hänseleien unterbinde ich sofort, wenn sie mir auffallen.


    Ich frage oft zurück: "ist das dein Problem?" ....bei mir beschweren sich viele über andere Kinder oder darüber, dass Kind x Kind y irgendwas getan hat, also die Beschwerde kommt dann von Kind a.


    Damit wollte ich jetzt sagen, dass man das "Unter euch klären" differenziert anschauen muss.

    Ich hab bis jetzt kulturelle Missverständnis nur so weit erlebt, dass Eltern eine andere Vorstellung, sei es was die Organisation oder die Inhalte angeht, vom Kindergarten hatten. Für viele Eltern ist das der 1. Kontakt mit dem schweizer Schulsystem (ich hab sehr viele fremdsprachige Eltern). Diese Missverständnisse lassen sich aber durch Gespräche und Informationen ausräumen.

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