Beiträge von Flintenweib


    Ich habe im Referendariat vor allem gelernt, dass man sich in erster Linie selbst ausprobieren muss und dazu gehören auch viele Stunden, die gar nicht funktionieren und gnadenlos vor die Wand fahren. Wichtig ist, dass man seine Fehler sucht/analysiert und es den SuS auch signalisiert, dass man nicht perfekt ist und an sich arbeitet. Wer misslungenen Unterricht sofort einseitig den SuS in die Schuhe schiebt, wird in dem Job wahrscheinlich auf kurz oder lang nicht glücklich werden (können).


    Amen! ;)


    der Buntflieger


    Das finde ich den besten relatitätsnahen Tipp, den man dem Fragesteller geben kann. Super!

    Als Referendarin hatte ich mal ein Diktat kontrollieren sollen und ich war mir meiner Sache so sicher, dass ich überall schon eine Note drunter schrieb, obwohl mein Mentor sagte, ich solle damit warten, er wolle sie sich auch noch anschauen. Naja, ich fand es toll, wenn mein Name drunter stand und ich dachte auch, das habe ja schließlich ich kontrolliert und nicht er. Es kam, was kommen musste (aus heutiger Sicht), er fand nahezu in jedem Diktat noch einen oder zwei oder drei Fehler, die ich übersehen hatte, sodass sich in jedem zweiten Diktat die Note änderte (verschlechterte). Das war mir megapeinlich, denn auf allen diesen Diktaten waren nun meine Note und meine Unterschrift durchgestrichen und seine Note und seine Unterschrift standen daneben. Aber was sollte man machen, meine Bewertung war eben nicht korrekt (Ich hatte das Diktat nur einmal gelesen!).


    War mir eine Lehre! Bis heute! Aber dazu ist das Referendariat ja auch da.

    Ich habe Richter im Freundeskreis und verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die deutlich mehr verdienen als unsereins. Regelstudienzeit von 8 Semestern, Referendariat und zwei Staatsexamen. Außerdem habe ich jetzt nicht gerade das Gefühl, als wäre diese Berufsgruppe so sehr durch ihre Arbeit belastet. Burnoutquote dürfte unter Richtern auch niedriger als unter Lehrern sein.


    Ok, gingergirl, du kennst Richter persönlich, ich nicht. Vielleicht ist die Außensicht auf die Richter so wie auch die Außensicht auf die Lehrer vielfach (mittags zu Hause, lange Ferien...)? Erst vor Kurzem trat bei "Markus Lanz" ein Berliner Staatsanwalt auf, der von den Zuständen in der Justiz berichtete. Die sind auch total überlastet mit fatalen Folgen, die zu unser aller Lasten gehen, wenn Verbrechen nicht aufgeklärt werden können, nicht verfolgt werden können, Verfahren ohne Bestrafung beendet werden müssen, weil man Fristen nicht eingehalten hat oder nicht genügend Richter da sind oder einfach zu viele Fälle, sodass man "aussortieren" muss usw. Das kannst du hier nachlesen:


    "Wer in Berlin Straftaten begeht, hat nicht viel zu befürchten. Es muss schon eine schwere Straftat sein, damit es überhaupt zur Strafverfolgung kommt, leichtere Delikte werden entweder eingestellt oder die Akten liegen so lange herum, dass es am Ende nur noch zu sehr milden Strafen kommt. Oberstaatsanwalt Ralph Knispel findet für die Zustände in der Justiz drastische Worte, und er ist nicht der einzige. Der Rechtsstaat sei „in Teilen nicht mehr funktionsfähig“, sagte Knispel jetzt in der Talksendung „Markus Lanz“, und mit Blick auf die Verbrecher: „Die lachen uns aus.“


    Eine vorübergehend unerträgliche Lage stecken Staatsanwälte und Strafrichter weg. Aber dass die Zustände seit Jahren katastrophal sind und sich in den Augen vieler sogar immer weiter verschlimmert haben, ist ein Problem. Viele Strafkammern am Landgericht nehmen wegen Überlastung keine Haftsachen mehr an. „Die körperliche und seelische Belastbarkeit der Kollegen sinkt ab Mitte 40 rapide“, sagt ein Staatsanwalt. „Zwei Drittel des Personals sind hier aber zwischen Anfang 50 und Anfang 60. Gefühlt jeder vierte ist krank oder dauerkrank.“
    https://www.tagesspiegel.de/po…?utm_source=pocket-newtab

    Neee. Ich habe nur einen Namen.


    Warum man mehrere braucht, keine Ahnung.
    Aber da Tayfun das selbst erwähnt hat, bin ich neugierig geworden und habe ein bisschen recherchiert. Flintenweib könnte auch der vierte Name des oben genannten sein, so hab ich lamaison jetzt verstanden


    Neee, auch ich habe nur einen Namen. Kommt wohl nicht gut an, wenn man nicht mit den Wölfen heult? Wäre ja schön, wenn es wieder um die Sache gehen würde. Läuft ja nun wieder genau so, wie ich es oben zu kritisieren wagte. Das Thema war die Gehaltsdiskussion.


    Ich hätte lieber eine echte Gewerkschaft, wie die IG Metall.
    Gruß !


    Ich bin mit der GEW zufrieden, was läuft mit der IG Metall anders? (Allerdings kommen wir damit auch vom Thema Gehaltsdiskussion ab.)

    Hä, wieso? Verstehe ich nicht. Was hat Kathie mit Kraappel zu tun?


    • Kostenfreie Kita-Plätze für alle Kinder
    • Gemeinsames Lernen von Kindern und Jugendlichen in der „Einen Schule für alle“ und Ausbau von Ganztagsangeboten
    • Inklusion: Bildungseinrichtungen, die den Bedürfnissen aller Kinder gerecht werden
    • ...


    Passend zur Gehälterdiskussion hier einmal ein paar zentral Forderungen der "Bildungsgewerkschaft" GEW:
    https://www.gew.de/ueber-uns/


    Aber ich wollte noch zu Mikael sagen, die Forderungen der GEW sind doch gut und richtig. Ich unterstütze das ausdrücklich!

    Die Erfahrung lehrt, finde ich, dass die meisten, wirklich die allermeisten Schüler, die eine Klasse wiederholen, in ihren Leistungen nicht besser werden. Klar, auch ich kenne Gegenbeispiele. Dass es meistens nicht so ist, hat vielleicht auch mit Veranlagung zu tun. Diese Kinder sind in "praktischen Kursen", wie oben jemand schrieb, tatsächlich besser aufgehoben, weil sie eben woanders ihre Stärken haben. Eigentlich ist das ja ein Plädoyer für das gegliederte Schulsystem, sprich die Hauptschule, die ja aber in der letzten Zeit eher überall abgeschafft wird.

    Wir hatten letztens eine Belehrung über das sogenannte Verböserungsverbot (super Wort) oder Verschlechterungsverbot.
    Hatte mal ein Schüler geklagt, wegen genau so einem Sachverhalt. Schüler hat Recht bekommen. Denn dieser Grundsatz gilt generell in Schulen: einmal gegebene Bewertungen dürfen im Nachhinein nicht zum Schlechteren verändert werden.
    War ich auch überrascht. Gilt also sogar, wenn einem Fehler im Nachhinein auffallen.


    Gilt auch in vielen anderen Bereichen, z. B. Wenn man als Angeklagte durch Berufung ein Urteil überprüfen lässt. Aber zum Beispiel nicht im Steuerrecht.


    Allerdings, wenn es hart auf hart kommt, kann man nur gegen Verwaltungsakt klagen. Und das ist eine einzelne Note im Regelfall ja nicht.


    Von einem "Verböserungsverbot", jani77, habe ich noch nie gehört. Hast du dafür irgendeinen Beleg? Und auch für das Urteil, bei dem der Schüler Recht bekam, weil einmal gegebene Noten im Nachhinein nicht zum Schlechteren verändert werden dürfen? Das widerspricht ja vollkommen dem Urteil, das Bolzbold von Günther Hoegg zitiert hat!


    Meines Wissens dürfen Noten im Nachhinein zum Schlechteren verändert werden, müssen aber nicht. Andererseits müssen sie zum Besseren verändert werden, wenn der Lehrer bei der Bewertung Fehler gemacht hat.

    ja, oje, kaum bist du wieder hier, verbreitest du schlechte Laune. Wenn du doch so viel zufriedener bist als die Kollegin aus München, dann wunder ich mich, dass man davon nichts merkt.


    Also jetzt muss ich ja auch mal was sagen. Ich schreibe hier zwar selten, aber ich lese oft interessiert mit. Mir fällt auf, überall, wo es persönlich und unsachlich wird, liebe Krabappel, bist du mit von der Partie. Was stimmt da nicht?

    @Palim: Ich stimme dir da an vielen Stellen zu.
    Beachte bitte, dass meine Ausführungen eine Antwort waren auf die These, dass die wichtigste Qualifikation für Deutschlehrer der Status als Muttersprachler Deutsch sei. Und nur, weil ich Muttersprachler bin, kann ich nicht unbedingt DaZ-SuS die Feinheiten der Grammatik erklären. Denn oben ging es ja auch darum, dass die Deutschlehrkraft teilweise die einzige deutsch-muttersprachliche Person im Klassenraum ist (und da ist meine Antwort, dass jemand mit DaZ-Hintergrund durchaus hilfreich sein kann...).


    (Um mal ein Beispiel zu benennen: Ein Kollege, "normaler" Deutschlehrer, war mal von seinen DaZ-SuS gefragt worden, wie sich denn das bei der Bildung der Vergangenheit (Perfekt) verhält. Warum sage ich "Ich habe gegessen" aber "Ich bin ins Restaurant gegangen" Wann verwende ich also "haben", wann "sein"? Die Antwort des Kollegen war ein Verweis auf das Sprachgefühl (haben die DaZ-Lerner aber nicht), eine Regel war dem Kollegen nicht bekannt, konnte er sich im laufenden Unterricht auch nicht erschließen. Er hat dann noch mal im Kollegenkreis nachgefragt (tut längst nich jeder...) & den SuS dann noch eine Regel als Orientierung weitergeben können...)


    Natürlich sollte der Deutschlehrer immer eine Qualifikation als Deutschlehrer haben. Das ist doch klar. (sollte!) Und er sollte mindestens im Grundschulbereich ein deutscher Muttersprachler sein. Ja, das ist meine Meinung. Und ich stimme zu, dass eine DaZ-/DaF-Qualifikation sehr hilfreich ist, wenn man Kinder unterrichtet, die zu Hause und womöglich auch sonst im Alltag nicht Deutsch sprechen. Und ja, Lehrer, die Deutsch "nur" als Muttersprache studieren, sind oft nicht gerade Profis in der Grammatik, vor allem in Themen, die im muttersprachlichen Deutschunterricht nicht unterrichtet werden (müssen), wie der von dir genannte Gebrauch von "haben" und "sein" im Perfekt.

    Gerade für Schüler, die Deutsch als Zweitsprache oder Fremdsprache lernen, halte ich es wichtig, dass die Lehrkraft entweder für DaF/DaZ ausgebildet ist - oder selbst Deutsch als Fremdsprache gelernt hat. Denn nur so hat man ein intensives Wissen um / Verständnis für Stolperfallen in der Grammatik etc., die im muttersprachlichen Deutschunterricht nicht oder nicht ausführlich genug angesprochen werden.


    Teils - teils. Ich fände es auch sehr sinnvoll, wenn die Lehrkraft, die Kinder mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache unterrichtet, eine Ausbildung für Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache hat, aber auch das sollte dann am besten ein Muttersprachler sein. Wer selbst Deutsch als Fremdsprache erlernt hat, ist eben doch nicht so 100%ig fit im Deutschen. In höheren Klassen halte ich das "Problem" für vernachlässigbar, wenn Deutsch ansonsten sehr gut beherrscht wird, im genannten Grundschulbereich wäre es schon besser wie genannt (je nachdem, was möglich ist).


    Am besten wäre es ja auch, wenn der Unterricht in Englisch immer von englischen Muttersprachlern erfolgte, nur ist das einfach nicht realisierbar.


    Kann es nicht auch ein Versehen sein? Wir stellen immer wieder Fehler in unseren Zeugnissen fest. Zum Glück, aber zum Pech für sie selbst muss unsere Schulleiterin sie alle vorher durchsehen. Fehler bei den Zeugniszensuren bemerkt sie allerdings kaum, aber das gab es auch schon, dass Schüler kamen und nachhakten und sich eine Note als Fehler herausstellte.


    Viele fragen aber nicht nach. Weder die Eltern noch die Schüler.


    Ich finde die Aussage im Titel gar nicht in deinem Text wieder??? Ich fände sie unmöglich. Lehrer müssen auch Vorbilder sein. Vielen scheint es leider doch nur um den "gutbezahlten Job" zu gehen. Das ist traurig und bestätigt die negativen Klischees von außerhalb.

    Weshalb ja auch Fremdsprachen nie von deutschen Lehrkräften unterrichtet werden, sondern immer nur von Muttersprachlern...


    In der Regel ist es schon am besten, wenn die Muttersprache von einem Muttersprachler unterrichtet wird. Wie gut man auch immer eine Fremdsprache gelernt hat, in der Regel doch nie 100%ig. Da gibt es doch bei den allermeisten einen Akzent oder gewisse Feinheiten, die sie nicht kennen oder nicht beherrschen. Bei jenen, die Deutsch als Fremdsprache gelernt haben, merkt man es auch nach 20 Jahren noch an einem gelegentlich falschen Artikel und dem Akzent ... (Ja, es gibt Ausnahmen.)


    In den höheren Klassen ist das womöglich (fast) egal, aber gerade in der Grundschule eher nicht. Da haben wir ja in manchen Regionen sowieso schon das Problem, dass es fast nur Kinder gibt, die zu Hause nicht Deutsch sprechen und für die die Lehrerin die einzige deutsche Muttersprachlerin ist, auf die sie täglich treffen. Da ist es sehr wichtig, dass der Deutschunterricht von Muttersprachlern abgehalten wird.


    Es geht also nicht nur um Methodik und Didaktik und sprachwissenschaftliche Kenntnisse auf hohem Niveau. Muttersprachliche Fremdsprachenlehrer in Deutschland (für Englisch, Französisch, Spanisch usw.) sind daher ein großer Gewinn. Hier wären ausländische Lehrer wiederum sehr gut einsetzbar.

    Ich habe mit Schülern darüber gesprochen (Grundschule). Es lief ganz normal. Als sie von eigenen Erfahrungen/Erlebnissen berichten sollten, hatte fast jeder was dazu zu sagen.


    Letztes Jahr gab es einen Hit "Augenblick" von KC Rebell. Das war unser Aufhänger. Fast alle Kinder fanden das Lied cool.

    Ich wollte ja noch was aus dem Netz heraussuchen. Die neue Regelung in Mecklenburg-Vorpommern gefällt mir sehr gut:


    "Bisher haben wir ab der 2. Klasse auf den Zeugnissen zum Ende eines Schuljahres das Arbeits- und das Sozialverhalten in jeweils vier Abstufungen bewertet: vorbildlich, gut, zufriedenstellend und entwicklungsbedürftig", erläutert die Wöbbeliner Schulleiterin Jana Podlipnik. Künftig wird zwar auch in Worten bewertet, aber analog zu den Schulnoten: Die Spanne reicht also von sehr gut über gut, befriedigend, ausreichend und mangelhaft bis ungenügend.


    "Das erleichtert das Verständnis und die Vergleichbarkeit", so die Schulleiterin. Bisher war es jeder Schule selbst überlassen, nach welchen Kriterien sie das Arbeits- und Sozialverhalten bewertete, erläutert Podlipnik. Künftig gelten an allen Schulen des Landes die gleichen Bewertungsmaßstäbe. Beim Arbeitsverhalten sind Fleiß und Zuverlässigkeit einzuschätzen, beim Sozialverhalten Umgangsformen und Teamfähigkeit.
    – Quelle: https://www.svz.de/4037116 ©2019"

    @ Hallo alle,


    ich weiß nicht, warum es bei uns verboten ist, dass Schüler generell nach Unterrichtsschluss die Klassenrräume fegen (außer dass sie wohl mal ihren in der Stunde verursachten Dreck wegmachen). Ich habe die Begründung ebenfalls vergessen, wenn es denn eine gab. Tut mir leid.

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