Ich war schockiert, als ich von den vielen Stimmen pro sommerzeit gehört habe Die Uhrumstellung ist mir eigentlich egal, hat mich nie gestört. Was mich aber jedes Jahr aufs neue gestört hat, war und ist die Sommerzeit.
Ich habe keine Lust, dass mir gefühlt bis nachts um zwölf die Sonne durchs Fenster scheint. Und schlafengehen will ich auch nicht, solange es noch hell ist. Ich kann es kaum erwarten, wenn die Uhren wieder auf Winterzeit stehen. Es ist mir ziemlich wurscht, ob es dann dunkel ist, wenn ich nach hause komme. Wichtig ist mir, dass ich beim frühen aufstehen zumindest das Gefühl habe, dass es jetzt bald Tag ist. Und wenn ich um 5 Uhr aufstehe und es erst um 9 hell wird, fühlt sich das für mich wie Nachtschicht an. Wenns wirklich so weit kommt, dann bin führe ich in meiner morgendlichen ersten Unterrichtsstunde ein kollektives Nickerchen ein. Meine BBS Schüler haben aufgrund weiter Anfahrten und öffentlichen Verkehrsmitteln teilweise wirklich krasse Aufstehzeiten. Teilweise sogar schon um halb 5. Wie kann man da ernsthaft wollen, dass es noch später hell wird?
Beiträge von Hannelotti
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@Sissymaus An seinem BK würden dringend Leute mit einem MINT fach gesucht. Als ich dann angerufen habe,ob sie eine Lehrer im MINT bereich suchen, hat mich eine Sekretärin abgeschmettert mit der Aussage, ich solle auf die online geschriebenem Stellen nur bewerben und Initiativbewerbungen verschwinden in der Ablage.
Auch hört sich das vielleicht blöde an, aber ich möchte schon eine Sek II Stelle kriegen. Ich muss nicht nur Oberstufe unterrichten, aber in einem Abi LK oder GK kann man halt interessanter Sachen machen, als in einem Physik Kurs in Klasse 6 bis 10. Ebenfalls finde ich ein BK mit seinen Möglichkeiten von der Ausbildung hin zu verschiedenen Bildungsgängen sehr interessant.
Das ist nunmal der Gang der Dinge an Schulen und damit müssen sich auch die "gelernten" Lehrer herumschlagen. Nur weil ein Mangel besteht, bedeutet das lange nicht, dass auch jemand gesucht wird. Ob jemand eingestellt wird, entscheidet maßgeblich der Geldbeutel und Personalschlüssel der jeweiligen BezReg. Ich habe auch mal mein Glück mit Initiativbewerbungen versucht. Funktioniert idR nur bei privaten Schulen. Staatliche Schulen müssen ordentlich ausschreiben.
Zu deinem zweiten Punkt: klammere dich nicht zu stark an die "interessante -SekII-Oberstufen-Sachen". Ein Großteil der Bildungsgänge am BK ist vom Leistungsniveau von SekI nicht weit entfernt. Insbesondere im MINT Bereich. Und auch beim beruflichen Gymnasium klaffen sehr häufig große Lücken zwischen Soll und Haben, was das Leistungsniveau und das Vorwissen betrifft. Bedenke, dass dort idR keine originären Gymnasiasten sitzen, sondern zum großen Teil Realschüler, ein paar Hauptschüler mit Ausbildung und ein paar Fachabiturienten aus dem eigenen Hause. Erfahrungsgemäß dümpelt ein nicht unerheblicher Teil mit Noten zB oder vor allem in Physik weit unterhalb der magischen 5 Punkte Grenze herum, die dann mühsam mit besseren Noten in anderen Fächern ausgeglichen werden.
Auch viele andere Bildungsgänge kommen selten über SekI Niveau hinaus. (Ausbildungsvorbereitung,Berufsfachschule,teilw. Duales System, IFÖ,Sozialassisenz u.ä....)Ich liebe das Bk aufgrund der Vielfältigkeit, aber man sollte sich dieses System vorher gut anschauen, da es etwas völlig anderes ist als das den meisten bekannte und gewohnte Gymnasium. Nur weil sekII draufsteht heißt das nicht, dass man es 1:1 mit dem Gymnasium vergleichen kann, auch das berufliche Gymnasium nicht. Die Heterogenität ist enorm und das Vorwissen ein völlig anderes.
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Täusche dich nicht- "Jungsklassen" sind häufig pflegeleichter und tendenziell ruhiger was Lautstärke betrifft hatten Mädelsklassen bei mir eher die Nase vorn.
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Ich habe einen vobasof abbruch hinter mir und kann dir ein wenig berichten. Durch vobasof bist du in einem dauerbeschäftigungsverhältnis. Dh wenn du raus willst, musst du kündigen oder um Auflösung des Vertrages bitten. Dann kannst du dich über leo neu bewerben. Du kannst dich nicht während der vobasof bewerben und auch an keinem Listenverfahren teilnehmen. Dem muss erst eine Beendigung des vobasof Arbeitsverhältnisses vorausgehen.
Verletzungen innerhalb der Ausbildung sind wohl auch möglich, aber schwieriger durchzusetzen und für dich auch eigentlich keine Option, wenn dir die Ausbildung ohnehin nicht gefällt. -
Letztlich wurden politisch, in schöne Worthülsen verpackt, hier in den letzten Jahren nur Sparmaßnahmen angestoßen bzw. umgesetzt:- Inklusion -> Förderschulen schließen -> Sparmaßnahme (es gibt hier Schulklassen mit 8 I-Kindern, das wäre früher eine ganze Förderschulklasse mit 2 Förderschullehrern gewesen, da ist jetzt ein F-Lerher und ein anderer Lehrer drin, nur dass ja auch noch ein paar andere Kinder in der Klasse sind!)
- mehr Gesamtschulen -> Real- und Hauptschulen zumachen -> real + Hauptschulen haben kleinere Klassenteiler als Gesamtschulen -> Sparmaßnahme
- Profiloberstufe -> Unterricht in Klassen statt Kursen möglich -> Sparmaßnahme
- Digitalisierung -> Eltern bezahlen Endgeräte -> Computerräume braucht man nicht mehr -> Sparmaßnahme
-> Rückkehr zu G9 -> Stundenzahl bleibt aber gleich -> keine neuen Lehrer nötig -> kostenneutralEs fehlt an allen Ecken und Enden an Geld (ich könnte hier noch mehr ins Detail gehen, das wird mir dann aber zu persönlich), und wenn Geld da ist, wird es nur mit bürokratischen Hürden bereitgestellt.
Natürlich läuft auch von Lehrerseite her nicht immer alles optimal, aber das ist bei anderen Berufen auch nicht anders. Die Politik ist am Zug.
Ergänzung:
- Verkürzung des Referendariats und Einführung eines unbezahlten Praxissemesters - spart ein halbes Jahr Anwärterbezüge. -
Also ich kann über BBS fast nur gutes berichten, daher war diese Schulform für mich schon immer meine erste Wahl.
Die schülerschaft unterscheidet sich je nach Bildungsgang immens. Egal was die SL sagt - einmal eingestellt, kannst bzw wirst du früher oder später überall landen. Diese Abwechslung finde ich für meinen Lehreralltag sehr auflockernd und reizvoll. Einerseits kann man sein pädagogisches Handwerk in aller Breite ausleben (von größtenteils unmotiviertem BVJ, die ein hohes Maß an erzieherischen Kompetenzen braucht, bis zu fachlich anspruchsvoller Fachschule, wo auch nochmal tieferes Fachwissen gefragt ist), andererseits helfen die vielen Wechsel auch dabei, Abstand zu gewinnen. Läuft es mal in einer Klasse nicht so rund, hat man noch etliche andere Klassen, in denen es besser läuft. Man kann auch mal etwas riskieren bzw. ausprobieren (zB ausgefallene Methoden) und wenns ein Griff ins Klo war, dann geht man in die nächste Klasse und keiner hats gesehen überhaupt finde ich die Altersklasse sehr angenehm, da man dort wesentlich offener kommunizieren kann und Dinge direkt besprechen kann, da ein gewisses Maß an reflexionsvermögen vorhanden ist. Die Kollegien finde ich tendenziell angenehmer als an allgemeinbildenden Schulen, da der Großteil/alle auch Erfahrung außerhalb des Systems Schule hat und sich selbst weniger wichtig nehmen und auch mal über sich selbst lachen können. An allgemeinbildenden schulen habe ich schon häufig erlebt, dass da ein Kollege den anderen pädagogisch überbieten wollte und das eigene Lehrerhandeln als der Nabel der Welt betrachtet wurde. (Nicht bei allen, aber verglichen mit BBS schon häufig) -
Ah okay, ist ja spannend. Dass es cta und laboranten gibt und diese Bio haben ist mir klar, aber darüber hinaus kannte ich das so bisher nicht. Auch die Frisöre im dualen System hatten bei uns kein Bio, das war in den berufsbezogenen Fachunterricht integriert und wurde auch nicht von Biolehrern unterrichtet. Ich kenne BBS in den Schwepunkten Erziehung/Soziales/Nahrungsmittelgewerbe und Wirtschaft/Verwaltung in verschiedenen BuLä und da gabs Biolehrer/Biounterricht nicht und wurden mWn auch nicht gesucht. An technischen BKs mag das nochmal anders sein. Ich würde das an deiner Stelle im Hinterkopf behalten, dass du mit Bio an manchen BBS möglicherweise nicht gebraucht wirst. Wenns unbedingt MINT sein soll, dann wärst du mit Mathe wesentlich breiter aufgestellt.
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Biologie für Berufsschule? Ist das in Sachsen üblich? Zumindest aus nrw, hessen und rlp ist mir keine BBS bekannt, an der Biologie außerhalb des beruflichen Gymnasiums unterrichtet wird.
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Ich spreche nur für nrw aber hier war es so, dass die seiteneinsteiger das halbe Jahr mit den "Altreferendaten" zusammen im Seminar saßen. Ich meine mich zu erinnern, dass das jedoch optional gemacht werden konnte. Vielleicht besteht diese Möglichkeit auch bei dir?
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Ich bin ein großer Befürworter der Durchlässigkeit am BK und finde es gut, dass auch leistungstechnisch "mittelmäßige" sus sich an höheren Abschlüssen versuchen können. Wäre das nicht so, dann wäre ich heute auch nicht als Lehrerin tätig. Kein Gymnasium hat bzw. hätte mich genommen. Trotzdem habe ich das Abi geschafft, an einem Berufskolleg übrigens. Was mich stört ist nicht die Durchlässigkeit, sondern die Anspruchshaltung vieler sus. Viele sitzen dort tatsächlich mit der Anspruchshaltung, dass sie gefälligst das Abi bekommen müssen. Dass dazu auch viel Fleiß und Anstrengung gehört, wollen viele nicht einsehen. Und an dieser Stelle sollte dann das Ende der Durchlässigkeit erreicht sein. Wer die Leistung nicht bringt, sollte auch das Abitur nicht geschenkt bekommen. Aber die Chance es zu versuchen sollte jeder bekommen. Deshalb bin ich froh, dass es so viele "Wundertüten" am Bk gibt. Auch auf die Gefahr hin, dass es einige nicht schaffen werden.
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Sprichst du dabei von Fachabiturienten oder Vollabiturienten, Hannelotti? Ich hab nämlich in beiden Bereichen solche Könige und dann noch ein paar Mäuse, die trotz Quali in Fachabi-Klassen sind, weil sie Angst haben kein Abi zu schaffen.
Wir versuchen aber immer auch nach oben und unten zu beraten.Ich meine die normalen Abiturienten vom beruflichen Gymnasium. Im Vergleich finde ich die Fachabiturienten wesentlich angenehmer und größtenteils fleißiger und auch reifer in ihrem Werdegang. Da wusste der Großteil immer schon, wo es mal beruflich hingehen soll oder wofür der Abschluss benötigt wird. Und wenn man dann mal eine 5 kassiert hat, dann war das schlimm und ein Grund sich auf den Hosenboden zu setzen. Beim beruflichen Gymnasium dagegen kann an einer 5 ja nur der lehrer schuld sein und man zieht am besten noch Eltern und externe Unterstützung hinzu um den Lehrer zu überzeugen, dass eine 5 ja nicht sein kann. Man ist ja schließlich Abiturient und soo klug und will später mal irgendwas mit Medien oder Asiatische Gerontologie studieren
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wenn es solche "pseudointelligenten" an einem Gymnasium bis zur Oberstufe schaffen, wird da offenbar nicht ordentlich ausgesiebt.
Wer völlig falsch ist, sollte spätestens nach der 6 auf eine angemessenere Schulform gewechselt haben; die, die zwar das Abi nicht packen, aber zumindest nicht voll daneben hängen, können ja auch auf dem Gymnasium ihre mittlere Reife machen...das soll übrigens keine Kritik an deinem Job sein, Susi - nur denke ich, es sollte sich da doch einiges ändern.
Ich weiß nicht wie es in anderen Bundesländern ist, aber ich spreche für Kollegs nrw. Nur dort gibt es neben BVJ die gym. Oberstufe. Oder ist das in anderen Bundesländern anders? Am Kolleg hat man jedenfalls keine Möglichkeit, frühzeitig auszusieben. Wer formal die entsprechenden ZugangsVoraussetzungen erfüllt, landet in der Oberstufe. Und einmal dort angekommen, fühlen bzw. Verhalten sich einige so, als wären sie der König der Welt.
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Ich unterrichte lieber die Langsamchecker im BVJ als die Oberstufe, wo man das Abitur machen möchte, weil man weiß, wie man einen Stift hält.
Sehe ich auch so. Ich habe das BVJ gerne unterrichtet, auch wenn ich da häufig mit Disziplinproblemen zu kämpfen hatte. Allerdings waren in diesen Klassen auch immer wieder welche dabei, die es tatsächlich doch noch auf einen grünen Zweig geschafft haben. Ist mir wesentlich lieber als pseudointelligenz gepaart mit Arroganz, die ich häufig in Oberstufen wahrgenommen habe.
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Dann darf der Handwerker aber auch gerne den Lehrer fragen, ob er nicht umschulen will auf Handwerk, wenns da so toll ist Also ich wollte nicht tauschen, mir Wurst, wie andere ihre Brötchen verdienen und wie viele sie sich leisten können.
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Klingt nach einem spannenden Abenteuer, wenn ich mich so in den mir bekannten schulen umsehe.
Beobachtung 1: Schule a besitzt nichtmal einen einzigen Laptop. Pc Raum ist zwar vorhanden, funktioniert zu 90% der Zeit aber nicht, da keinerlei Wartungen, Updates etc.
Beobachtung 2: Schule B besitzt zwar Tablets, nutzt diese aber nicht, da Lehrer für die Nutzung eine interne Schulung machen müssen. Diese findet jedoch aufgrund einer langzeiterkrankung des Durchführenden nicht statt.
Beobachtung 3: SuS aus Schule a und b wissen nichtmal, wie man einen Computer einschaltet.
Beobachtung 4: 80% der Elternschaft von Schule b zahlen schon das Büchergeld (ca. 20€) aus kostengründen nicht, nicht pünktlich oder in Raten.
Beobachtung 5: Der Großteil der mir bekannten Lehrerschaft ist selbst nicht in der Lage, zielführend mit diesen "neuen Medien" umzugehen. Mich wahrscheinlich inbegriffen.
Beobachtung 6: Einem nicht unerheblichen Teil der schülerschaft würde ich kein teures Gerät in die Hand geben. Wer zahlt, wenn es kaputt geht? Eltern? Kein Geld! Schule? Kein Geld! Versicherung? Sicherlich nicht. Das Land? Das zahlt nichtmal eine längst überfällige Sanierung der Toiletten....
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Ich bewege mich privat fast ausschließlich in nicht-akademischen Milieus und das sehr gerne. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass mit steigendem Gehalt/Besoldung auch die Tendenz zum Jammern steigt. Wer mit A13 behauptet, man sollte keine Kinder bekommen, weil das Geld dann nicht mehr für die Butter aufs Brot reicht, hat meiner Meinung nach jeden Bezug zur Realität verloren. Und ich empfinde häufig leider auch eine enorme Missgunst in akademischen Milieus.
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Ich kann das Problem auch nicht so recht nachvollziehen. Ich habe selbst auch Politik unterrichtet und werde in die Schublade "konservativ" eingeordnet und verorte mich auch selbst dort, obwohl ich von solchen Schubladen wenig halte, da sehr schwammiger Interpretationsraum. Was habe ich erlebt? Viel Offenheit im Diskurs seitens der Schülerschaft, viel "muss jeder selbst wissen" seitens der Lehreschaft und vereinzelt unangebrachtest Lästern und hinterherschnüffeln im Privatleben durch wenige Kollegen. Wer sich selbst an die Spielregeln hält, hat aber eigentlich keine Probleme. Schule ist keine Plattform für Rekrutierung von Parteifreunden. Daran hat sich jeder zu halten. Das bedeutet aber nicht, dass man selbst keine Meinung haben darf. Die eigene Meinung darf auch geäußert werden, muss aber immer diskutabel bleiben. Der Bildungsplan gibt es doch gut her, dass man Themen neutral und ohne "Bashing" behandeln kann. Kein Politiklehrer ist gezwungen "Partei xyz darf man nicht wählen/ist doof" zu unterrichten. Ziel ist doch gerade, die freie Meinungsbildung zu fördern. Mich stört es nicht, dass Kollegen politisch anders ausgerichtet sind. Ist ja keine Parteiveranstaltung. Ich habe auch kein Problem damit, meine Meinung zu Themen zu äußern, auch wenn es Gegenwind gibt. Und solange der Politikunterricht dem beutelsbacher konsens entspricht, hat man schließlich nichts zu befürchten außer schräge Blicke.
Btw: Ich habe mal irgendwo gehört, wie sich das wahlverhalten von Lehrern im Laufe der Zeit ändert. Im Studium wählt alles Links, beim Berufseinstieg Grün und mit steigender Besoldung/Karriereleiter FDP Überspitzt und verallgemeinert, aber da ist bestimmt ein fünkchen Wahrheit dran. Könnte ich mir zumindest vorstellen.
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Ich weiß nicht, ob das bei denen Plänen was zur Sache tut, aber: Du bekommst zwar a bzw. E13 als Vobasofler/sonderpädagoge, bist aber Laufbahnrechtlich nur im gehobenen Dienst. Mir wurde von Vobasof von der Bezirksregierung ausdrücklich abgeraten, da du mit einem sekII Ursprungslehramt (Höherer Dienst) durch die Vobasof Ausbildung hinterher karrieretechnisch schlechter gestellt bist als vor der Ausbildung. Für sekII Lehrkräfte sei vobasof aufgrund des Laufbahnwechsels vom Höheren Dienst "nach unten" in den gehobenen dienst ein karrierekiller. Bin selbst keine Fachfrau für sowas, aber das war die Aussage der zuständigen Ansprechpartner.
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Nicht alle Schulen sind so, wie von dir beschrieben. Schau dich noch weiter um, sammel Erfahrungen. Und behalte immer die Erfahrung der Stunden im Kopf, in denen du selbst vor der Klasse standest. Mir ging es manchmal ähnlich im Studium. Mir hat das Unterrichten selbst immer Spass gemacht und nach den selbst gehaltenen Stunden hatte ich immer das Gefühl, dass es das ist, was ich machen möchte. Zwischendurch haben mich im Studium aber auch immer wieder andere Erfahrungsberichte getroffen, die bei mir Zweifel geschürt haben. Dann war die selbst gesammelte positive Erfahrung des eigenen Unterrichtens schnell wieder vergessen. Im Laufe des Studiums habe ich aber gelernt, mir immer wieder das Gefühl ins Gedächtnis zu rufen, wie es mir selbst in der Rolle des Lehrers ging. Und das war durchweg positiv. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht so sehr auf "Aussenreize" achten sollte. Klar habe ich auch die Horrorartikel übers Ref gelesen und Geschichten von Lehrern gehört, die haarsträubend waren. Aber man muss sich dann ernsthaft fragen, ob das die eigene Erfahrung ist, oder doch nur die Erfahrung anderer. Hast du in deinen gehaltenen Unterrichtsstunden unerträgliche Respektlosigkeit erlebt? Warst du unmotiviert? Bist du auf allen Vieren gekrochen? Hattest du keine Freude an der Tätigkeit? Natürlich stehst du noch ganz am Anfang. Aber auf Grundlage von Erfahrungsberichten würde ich niemals eine Entscheidung über die eigene Berufswahl treffen.
Außerdem: Natürlich hat man gewisse Erwartungen, die in der Praxis möglicherweise nicht erfüllt werden. Aber das ist nur im ersten Moment ein Schock. Du erwartest lernwillige sus mit Vorwissen - Du bekommst unmotivierte sus die sehr leistungsschwach sind. Ist das ein Grund, an der Berufswahl zu zweifeln? Hier ist schlicht eine Korrektur der eigenen Erwartung gefragt. Dann sind die sus halt unmotiviert. Dann lernst du eben, wie man sie motiviert. Die sus haben kein Vorwissen? Prima, dann können sie ja ganz viel lernen von dir. Eine chaotische, lernschwache Truppe macht den Lehrerberuf nicht unbedingt schlechter. Es ist einfach ein anderes, herausfordernderes Arbeiten. Aber das kann genauso schön und vorallem spannend sein.
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Bis OG12???? Auweia, das ist ja heftig. Da kann ich ja echt froh sein, keine Primarstufenlehrkraft zu sein. Ehrlichgesagt kenne ich in meinem Umfeld niemanden, der auch nur annähernd eine solche Ordnungsgruppe hat, quer durch alle Lehrämter. Und ich kenne einen ganzen Haufen Lehrer bzw. Lehramtsabsolventen.
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