Beiträge von Hannelotti

    Ich glaube, außer der genannten Unkenntnis über Berufsschulen, können viele sich auch nicht vorstellen, Erwachsene zu unterrichten, wenn sie selbst gerade aus dem Abi kommen.


    Ich finde das aber zunehmend attraktiv muss ich sagen, Dank der Werbung, die einige hier fleißig betreiben :)


    Leider hab ich kein brauchbares Fach mit den Sonderschulfächern.

    Gerade sonderpädagogen werden an Kollegs in Nrw händeringend gesucht. Ich kenne kein Kolleg in meinem Umkreis, das nicht mindestens schon zweimal im letzten Jahr eine Planstelle für Sonderpädagogik ausgeschrieben hat und keine davon wurde besetzt. Die Förderschulen suchen nunmal auch dringend Personal und die wenigsten sonderpädagogen verirren sich da ins Berufskolleg.


    Mal schaue nur mal aktuell bei Leo und da ist gerade nichtmal Hochsaison
    https://www.schulministerium.n…0486&seite=1&suchid=56982

    Ich denke, das ist genau das Problem des Berufskollegs. Ich war damals Schüler eines Gymnasiums. Das System "Berufsschule" war mir absolut unbekannt. Mein Interesse für Technik habe ich dann in einem Ingenieursstudiengang umgesetzt, wäre damals aber schon ganz gerne Lehrer geworden. Mir war aber überhaupt nicht bekannt, dass es entsprechende Lehrerstellen für solche Fächer an Berufskollegs gibt. Für ein Physiklehramt habe ich mich nicht geeignet gefühlt. Also bin ich Ingenieur geworden und erst danach habe ich (durch absoluten Zufall) erfahren, dass diese Fächer auch am BK unterrichtet werden. Zum Glück habe ich dann per Seiteneinstieg die Chance bekommen. Ich denke, die meisten ehemaligen Gymnasialsschüler haben von BKs keine Ahnung. Und der große Teil der Studenten kommt nun mal noch immer aus dem Gym.
    Das Berufskolleg an sich wird auch in der Öffentlichkeit und (noch schlimmer) in der Politik weitgehend ignoriert. Wenn über Schulen gesprochen wird, dann immer nur über Gym, GE, RS und HS. Das BK wird quasi nie erwähnt. Bei der Diskussion um G8/G9 habe ich keinen einzigen Beitrag gehört oder gelesen, in dem darauf verwiesen wurde, dass G9 immer noch an jedem BK angeboten wird.

    Das stimmt- das Kolleg bzw BBS hat keinerlei Lobby in der Öffentlichkeit und wird idR totgeschwiegen. Da muss viel mehr passieren, dass sowohl mehr Schüler, als auch mehr Lehramtsinteressierte ihren Weg dahin finden. Im sekI Bereich finde ich es am schlimmsten. Die meisten Lehrer dort wissen gar nicht, dass es sowal gibt und was man da macht. Dementsprechend sind die sus dann aucj schlecht beraten, wenn es um Anschlussmöglichkeiten geht. Da werden ambitionierte Hauptschüler in eine Ausbildung gedrägt, obwohl sie an BBS noch höhere Abschlüsse erreichen könnten. Nur weil viele denken, es gäbe keine Alternativen. Oder da wechseln gute Realschüler aufs gymnasium und quälen sich, weil schlechtere Startbedingungen. Anstatt dass sie ihren Realschulabschlusd machen und dann an einem beruflichen Gymnasium neu starten. Wenn ich Kinder hätte, dann würde ich ihnen diesen weg ans Herz legen, anstatt gymnasium von der 5.-13. Klasse. Dieser Weg ist deutlich schülerfreundlicher, man hat keinen Ärger mit g8 und vollgestopften Lehrplänen und man kann direkt einen beruflichen Schwepunkt wählen, der den eigenen Interessenen und Neigungen entspricht.

    Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, bin rückwirkend allerdings doch eher zwigespalten. Gerade die Anfangsphase war grauenhaft und ähnlich für mich, wie Buntflieger es beschreibt. Ich war mehr als einmal kurz davor zu schmeißen. Und jetzt kommt das große Aber: Nach der zweiten Hälfte wurde es deutlich besser. Die Beteiligten wurden nicht angenehmer, aber mein Umgang mit der Situation hat sich verbesser. Nicht nachvollziehbare Kritik? Weglächeln, nicken, weitermachen. Alles hat mal ein Ende. Rückwirkend würde ich sagen, dass ich genau durch den ganzen Mist gut auf die UPP vorbereitet war, die auch um Längen besser ausgefallen ist, als sämtliche Vornoten. Durch dieses ganze Gemecker, die Detailversessenheit und die tausend verschiedenen Meinungen habe ich gelernt, schon in der Planung auf jede Kritik gefasst zu sein und eine diplomatische Lösung parat zu haben. Die Ausbildung war ätzend, manchmal unfair und oft nicht transparent. Aber was man dadurch alles gelernt hat, zeigt sich final doch erst in der UPP und im Kolloquium. Ich glaube, man ist gerade in der ersten Refphase einfach sehr Dünnhäutig und empfindlicher, so dass man vieles durch eine sehr negative Brille sieht. Die "Hornhaut" kommt durch die viele Reibung mit der Zeit von alleine und man findet Strategien, mit denen man durchkommt. Man steht nunmal in der Hierarchie ganz unten und jeder meint es besser zu wissen. Mit der Rolle muss man für diese Zeit leben. Man kann mit "aufstehen und den Mund aufmachen" nicht das System verändern. Natürlich kann man fälle von echter Ungerechtigkeit ansprechen, wenn sich im Ton vergriffen wird oder es wirklich unangemessen persönlich wird. Aber an der Tatsache, dass man Anfänger ist und nichts zu sagen hat, kann man nichts ändern. Ich habe es bei vielen anderen Refis gesehen- diejenigen, die an ihrer Mentalität "aber mein Unterricht war doch super und die Kritik unberechtigt" festhalten, kamen alle nicht durch die UPP. Bestenfalls wird man im ref darauf getrimmt, einr gute UPP abzulegen. Das sollte man sich vor Augen führen. Es geht nicht darum, möglichst effizient zu sein oder realitätsnah, sondern Prüfungsordnungskonform. Klar können Schüler auch was lernen und Spass am Unterricht haben, der nicht refmaßstäben entspricht. Aber das bringt einem nichts, wenn man damit die Prüfung nicht besteht.
    Ich mache auch nicht mehr Unterricht, wie ich ihn im ref gelernt habe. Aber ich habe viele einzele Bausteine übernommen und bringe sie an passender Stelle in den Unterricht ein. Möglicherweise ist es mitunter auch Ziel des Refs, dich mit so vielen Details und Methoden vollzustopfen, damit man am Ende möglichst viel in den Berufsalltag mitnimmt. So nach dem Motto "ich presse eine schiffsladung in dich hinein, damit am Ende zumindest eine Rucksackladung beibehalten wird".

    Wer mal reinschauen will: https://m.youtube.com/watch?v=O1YNnfSz4j8
    Das finde ich relativ repräsentativ, wenn auch nicht alle schulen so gut ausgestattet sind. Aber die Vielfalt und der BBS Charme kommt da ganz gut rüber :)


    Der vorgeschriebene Praxisteil dient sicherlich auch der Kenntnis von Arbeit außerhalb der Schule generell. Ich bin froh, dass ich eine Lehre gemacht habe. Sonst würde ich meinen arbeitenden Schülern ja irgendwie einen vom Pferd erzählen, wenn ich sie auf die Arbeitswelt vorbereiten soll, ohne dass ich selbst jemals das Klassenzimmer verlassen habe.
    In NRW kommt man auch als gymlehrer momentan sehr gut unter, auch mit Fächern wie Deutsch, sowi und sogat Geschichte. Etliche Stellenangebote laufen mehrmals leer, bis sich dann doch ein arbeitsloser Gym Sowi, Geschichte Mensch findet, den man zB für Politik einspannen kann. Ich kenne keinen BKler, der nicht innerhalb weniger Monate nach dem Ref eine Planstelle in der nähe bekommen hat oder direkt übernommen wurde, egal wie die Noten aussahen.

    Berufsausbildung
    1. Staatsexamen
    2. Staatsexamen
    ... und das mit absolut unspektakulären Fächern, nämlich zwei allgemeinbildende Nebenfächer :aufgepasst:


    "Reinkommen" tun aktuell jede Menge Leute mit unterschiedlichsten Abschlüssen, was die Kollegien sehr bodenständig und umgänglich macht. Von der Friseurmeisterin über Hauswirtschafter bis zu Maschinenbauer. Das liegt wohl ua daran, dass die BBS für viele Lehramtsinteressierte total unbekannt ist, da die meisten vom Gymnasium kommen. Viele stellen sich da auch total komische Sachen drunter vor, was wirklich schade ist.
    Ich erinner mich an mein Studium, da gab es ganze 3 Studenten für Maschinenbau. Die bekamen schon während des studiums etliche Stellenangebote. Insgesamt mit allen Fächern zusammen haben in meiner Kohorte etwa 30 Leute das 1. Staatsexamen für BBS erlangt.
    Dabei wurden die Studienbedingungen schon attraktiver gemacht, damit nicht alle nach Gym gehen. Latinum, greacum etc. zB sind für BK Studiengänge nicht mehr notwendig gewesen an meiner Uni.

    Das stimmt, besser so als 90 Minuten Selbstgespräche :autsch: Das hab ich mal ein Schuljahr ertragen müssen. 15 Mädels die 90 Minuten lang eisern geschwiegen haben. Ich hatte da schon fast angst zu atmen, weil mir jeder Atemzug wie ein Kanonenschuss vorkam bei der Grabesstille. :stumm: :stumm:

    Es sind etwa 20 Schülerinnen. Für zielführende Gruppenarbeiten fehlt es ihnen leider noch an nötiger Disziplin und Eigenverantwortlichkeit - würde ich sie in Gruppen losziehen lassen, würden sie sicher auch zwischendurch mal was arbeiten, aber nicht ohne 3/4 der Zeit zum Rauchen, telefonieren, schminken und essen zu verwenden :essen: In Partneratbeit im Klassenraum klappt das grade noch so.
    Aber die Idee mit den Phasen könnte einen Versuch wert sein. Ich habe eh 90 Minuten, da wäre das gut machbar. Allerdings bezweifel ich, dass sie die "Stillphase" länger als 5 Minuten durchhalten. Aber vielleicht kann man ja mit 5 Minuten anfangen und sich dann steigern. Haben ja jetzt ein Jahr zeit dafür ;)

    :rofl: Wieso wundert mich das nicht ... Im Ernst: Ich habe auch so einen Haufen. Eine extrem leistungsstarke Klasse, 20 Mädchen und 4 Jungs, die ganze Zeit laut und am plappern, dass ich ihnen manchmal den Hals umdrehen könnte.
    BBS heisst doch, dass Du eigentlich keine Aufsichtspflicht mehr hast, oder? Falls ja, dann schick sie einfach weg wenn sie Dich stören. Gib ihnen Arbeitsaufträge, die sie ohne Dich bearbeiten können und die entsprechenden Termine dazu, wann sie Dir was wieder abgeben sollen. Wenn sie doch vernünftig arbeiten, sehe ich keine Grund, warum Du disziplinarische Massnahmen ergreifen solltest. Lass Dich einfach auf ihre Art ein. :super:

    Oder ich komme in Zukunft nur noch mit Kopfhörern, leg die Aufgaben auf den Tisch und mache ein Nickerchen :musik: Ich hab halt irgendwie ein schlechtes Gewissen dabei, wenn ich die in dem Pegel weitermachen lasse, weil das echt klingt wie im Taubenschlag. Dass die dabei tatsächlich produktiv sind wissen Kollegen oder SL, die sich möglicherweise dem Raum nähern, ja nicht. Ich hab nämlich keine Lust auf Tratsch von wegen "bei Frau Hannelotti drehen die SuS durch und lernen nichts" oder so. Vielleicht bin ich auch nur paranoid und/oder muss mich erst an die geballte Ladung Östrogen gewöhnen, nachdem ich jetzt länger eher in "Jungsklassen" war :sterne:

    Hallo liebe BBS Kollegen,
    ich suche noch nach einer zündenden Idee.
    Ich habe vor kurzem eine sehr unruhige Klasse übernommen.
    Die SuS sind, wie ich gehört habe, in allen Fächern gleichermaßen unruhig.
    Es ist nicht so, dass einzelne sus stören würden, sondern die gesamte Klasse ist sehr verquatscht und relativ laut. Also einzelne mit Namen ansprechen etc. zieht nicht, weil grundsätzlich alle gleichzeitig loslegen, bis auf ein, zwei Ausnahmen. Das "Problem" ist folgendes: Die sus arbeiten trotz allem sehr gut mit, bekommen die Arbeitsaufträge mit und bearbeiten diese auch zügig und richtig, was bei dem Lärm und Gelaber echt verwunderlich ist :autsch: häufig sprechen die sus sogar intensiv über die Unterrichtsinhalte, aber in einer unzumutbaren Lautstärke. Ich kann also nicht argumentieren mit "wenn ihr quatscht bekommt ihr nichts mit und schreibt schlechte Noten".
    Würde ich also Konsequenzen für Störer wie Tests oder Abfragen ansetzen, dann würden diese wahrscheinlich sogar gut ausfallen und eher einen "Belohnungseffekt" haben. Die sus sind nicht faul- so wie ich sie einschätze, würden Strafarbeiten wahrscheinlich einfach gemacht und trotzdem gequatscht werden.
    Anscheinend bin ich in dem "Laden" die einzige, die sich von dem Krach gestört fühlt ;( Die SuS machen ja alles was sie sollen und das zügig, ordentlich und von absolut angemessener Fachlichkeit. Ich finde es gut, dass die SuS motiviert im Unterricht arbeiten und mitarbeiten, das will ich auf keinen Fall durch eine unklug gewählte Maßnahme zunichte machen. Am liebsten würde ich mit positiver Verstärkung arbeiten, gerade weil die sus ein Interesse an guten Noten haben und ihnen nicht alles egal ist.
    Hat jemand eine kreative Idee, wie ich den Lärmpegel gedämpft kriege?
    Ps: Es handelt sich um eine reine Mädchenklasse :kuss:


    Lg
    Hannelotti

    Mir wurde zu Beginn des Studiums erzählt, dass wenn mein Jahrgang fertig ist, die sus größtenteils von Computern via Elearning unterrichtet werden ;)
    Ja, die Prognosen sind für die angestrebten Fächer mies. Aber keiner hat ne Glaskugel. Und die Kinder, die jetzt so zahlreich den Grundschullehrermangel anfeuern, kommen auch irgendwanm in die SekI und II. Und dann werden die Karten möglicherweise neu gemischt. Oder umser Job wird dann von Computern gemacht, wer weiß :aufgepasst:

    Ich finde, dass man in großen Teilen das Wort "Lehrerpersönlichkeit" durch Lehrerrolle ersetzen kann bzw. sollte. Das Wort "Persönlichkeit" ist sehr schwammig und man kann alles mögliche hineinintetpretieren. Vielmehr geht es hierbei doch um "sein" und "haben". Man kann durchaus Autorität in der Klasse haben, ohne dass man von der Persönlichkeit her sehr autoritär ist.
    Daher finde ich den Rollenbegriff wesentlich besser: hier sind genauere Merkmale definiert. Zur Lehrerrolle gehört es, dass man sich z.B Durchsetzen kann. Wie genau das konkret umgesetzt wird, hängt von der sehr individuellen Persönlichkeit ab. Rolle und Persönlichkeit sollte man mMn stärker trennen, va in der Lehrerausbildung. Wie gesagt- auch eher stille, zurückhaltende Personen (Persönlichkeit) können im Unterricht sicher auftretende Lehrer sein (Rolle) und gestellte Anforderungen erfüllen.

    Für mich klingt das so, als wärst du mir der Schulform nicht glücklich bzw. schlichtweg nicht genug vorbereitet als gymlehrer. Ja, es gibt etliche Bildungsgänge und entsprechend etliche Konferenzen und unendlich viele Namen. Und ja, das System ist am Anfang schwer zu durchschauen, wenn man aus einer anderen Schulform kommt. Und ja, beim vorliegenden Mangel an azubis ist es den Betrieben wurscht, was in der schule läuft. Oft zumindest. Und auch die in konferenzen lustlosen Kollegen gibt es. Kommt halt vor, wenn es die x-te Konferenz in der Woche war. Das sind alles Aspekte, die die Arbeit an BBS mitbringt. Das ist nunmal so und war dir vllt vorher nicht klar. Der Punkt der fehlenden Unterstützung durch die SL ist besch***, da geb ich dir recht. Das kann dir aber überall passieren. Auch kann es dir überall passieren, dass deine sus oder deren Eltern am Rad drehen und daneben sind. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du die Arbeit an der BBS zu sehr durch die Gymbrille siehst und möglicherweise auch so in den Unterricht gehst. Die sus sind größtenteils erwachsen und im Unterricht in der Bringschuld. Wenn die sich trotz aller pädagogischen Maßnahmen wie im Zirkus verhalten, dann bekommen sie die Quittung in Form von schlechten Noten und du lehnst dich zurück bzw. forderst diejenigen, die interesse an einem vernünftigen Abschluss haben. An der BBS läuft eine ganze Menge über die beziehungsebene. Gerade wenn die sus wenig motivation haben ist es wichtig, dass du einen Draht zu ihnen bekommst. Da ist es dann fast ein bisschen wie in der Grundschule, wo nämlich eher für den Lehrer gelernt wird als für sich selbst. Dazu gehört an BBS eine ganze Menge Gelassenheit und Humor.
    Wenn die Beziehungsebene stimmt, dann kann auch unterricht mit chaotischen Klassen laufen, aber das braucht ein wenig Zeit. Ich hatte auch schon solche Meuten.

    Hartnäckig sind die Dinger. Und hässlich.Aber zum Glück nicht weiter gefährlich, auch nicht für Babys, Schwangere, Kranke,... Deshalb eben nicht meldepflichtig.


    Aber auf Schwimmen sollte man wirklich dringend verzichten, damit sich nicht alle andern anstecken.

    Das stimmt, das Problem ist rein kosmetisch. Aber für die psyche ganz grauenhaft, ich habe mit etwa 12 Jahren den kompletten Sommer in Pulli und langer Hose verbracht, weil ich die Dinger an Armen und Beinen hatte und nicht wollte, dass die jemand sieht. Wurden die Warzen von den Mitschülern bemerkt, wurde man bestenfalls als Hexe bezeichnet und schlimmstenfalls wie ein Leprakranker gemieden. Das waren schlimme Sommer, in denen ich natürlich auch nicht schwimmen gehen konnte.
    Ist mir schleierhaft, weshalb wir damals alle immer wieder schwimmen mussten im Sportunterricht, obwohl bekannt war, dass die SuS Reihenweise Warzen und Ausschläge bekamen. Der hygienische Zustand war wirklich schlecht und das wussten die Verantwortlichen auch.


    Wenn ich ein Kind mit Dellwarzen in der Klasse hätte, würde ich doppelt und dreifach darauf achten, dass hygienemaßnahmen eingehalten werden. Natürlich möglichst ohne das Kind zu stigmatisieren. Aber ich würde in meiner Unterrichtsplanung schon darauf achten, im voraus Aktionen zu vermeiden, die zu vermehrtem Körperkontakt führen.

    ganz lieben Dank für die Antworten! Erst recht an Dich Hannelotti, das war gute "Werbung" für die BBS. Nur leider habe ich bereits in Berlin die Info erhalten, dass Wirtschaft an BBS kein Mangelfach ist. Darüber hinaus weiß ich, dass ich an Grundschulen auch andere Mangelfächer unterrichten dürfte, auch wenn ich es nicht studiert habe (Es geht um meine Leidenschaften Musik und Kunst). Das wäre für mich eine echte Chance! Bei der BBS habe ich auch ein wenig Angst vor "provokationen". So Erwachsene Leute sind ja manchmal gnadenlos und ich weiß nicht wie gut ich damit umgehen könnte wenn ich mal einen Erwachsenen in der Klasse sitzen habe der Anti ist und es drauf ankommen lässt. Wichtig ist nur, dass ich jetzt eh kein ganzes Studium mehr absolvieren kann. Dafür bin ich mittlerweile leider zu alt.

    Interessant, ich empfinde es genau andersherum- Kinder sind oft grausam und können gnadenlos sein. Die "Großen" sind zwar schonmal unmotiviert und lustlos, aber dafür schon erwachsen genug, um das halbwegs vernünftig kanalisieren zu können. Meistens zumindest ;) Und man muss Sarkasmus und Ironie nicht abstellen, das ist meiner Meinung nach das größte Plus.
    Ich würde es wahrscheinlich fertig bringen zu klein Justin in Klasse 1 zu sagen: "oooh du hast aber schön den Tisch bemalt - mal doch bitte noch deine Sitznachbarin an, dein Stift passt so gut zu ihrer Haarfarbe." :pfeifen:
    Also in NRW hast du auch mit Wirtschaft regional gute Chancen, da kenne ich einige Quereinsteiger via OBAS o.ä.

    Also als ich in der Grundschule war, hat sich die komplette Klasse im schwimmunterricht angesteckt. Ich habe mehr als 5 Jahre gebraucht, bis sie weg waren und einige Mitschüler auch nur unwesentlich kürzer. Narben habe ich heute noch davon :schreien: kann ich nicht verstehen, dass gesagt wird, das sei unbedenklich. Da hätte ich lieber Läuse als nochmal diese Dellwarzenpest.

    Mach doch mal ein Praktikum an einer BBS!
    Du sagst, du würdest lieber an eine Grundschule - aus welchen Gründen?
    Der Weg an BBS wäre wesentlich leichter und das Arbeiten dort macht wirklich viel Spaß. Die Bezahlung ist besser ebenso die Beförderungsmöglichkeiten.
    Ich kenne viele, für die die BBS ein echtes ÜberraschungGeschenk war. Diese Leute haben u.a. gym studiert, weil sie die Arbeit mit "den Kleinen" so mochten. Aufgrund von stellenmangel haben sie dann notgedrungen eine Stelle an einer BBS angenommen und ich kenne keinen, der jetzt nochmal tauschen wollen würde :) Die Arbeit ist vielfältig, die Kollegien idR sehr angenehm und bodenständig und die Elternarbeit fällt fast komplett weg. Man nimmt weniger "emotionalen Ballast" mit nach Hause und kann seinen Unterricht auch mal "wirtschaftlich" gestalten, wenn die Vorbereitungszeit mal zu knapp ist, ohne dass direkt das Chaos ausbricht. Gerade für Anfänger ist das nicht zu unterschätzen. Der Nervenkitzel hält sich in Grenzen weil die Aufsichtspflicht eine völlig andere ist und man so aus einer vergessenen Kopie keine Staatdaffaire machen muss. Auf diese Freiheiten wollte ich nicht verzichten. Gerade in der Grundschule muss man seine Augen ja wirklich überall haben und wenn man dann im Eifer des Gefechts mal den Raum verlassen muss, ist das bei den Kleinen natürlich ein Problem. Da reicht nicht die Ansage "arbeitet mal brav weiter an eurem arbeitsblatt" 8) Etwas vergessen ist menschlich und kann passieren- mir wäre es zu nervenaufreibend, wenn sowas nicht vorkommen darf.
    Wenn du unbedingt Grundschule willst, dann will ich dir das nicht schlechtreden. Aber bitte triff die wahl nicht, ohne die BBS ernsthaft als Alternative zu prüfen. Werbeblog ende :victory:

    Kennen wir uns? Im Ernst ... wahrscheinlich würden mich viele Leute genau so beschreiben. Unter uns ... ich HASSE z. B. telefonieren. Ich bekomme ernsthaft Zustände, wenn ich privat irgendwo anrufen soll und habe deswegen schon ich weiss nicht wie oft vollkommen irrational irgendwelche Termine verschlampt. Wenn es aber um meinen Job geht, denke ich mir immer "ach ... ich bekomme Geld dafür und das nicht zu knapp". Ich wundere mich echt immer wieder selbst über mich, es ist fast so eine Art gespaltener Persönlichkeit. Also ja, das gibt es schon, dass man mit und an seinen Aufgaben ganz gewaltig wächst. ;)

    Wie ich mich gerade freue, das zu lesen :D ich dachte immer, ich wäre die einzige, der es so geht. Wenn ich privat irgendwo anrufen muss -sei es nur zum Pizza bestellen - muss ich mir vorher echt einen Sprechtext aufschreiben, damit ich den Text nicht verzammel :angst: Sowas macht mich echt total nervös. Vor der Klasse stehen ist dagegen für mich kein Problem, da falle ich eher in die Kategorie "Entertainer", ohne dass mir da irgendwas zu peinlich oder zu unangenehm sein könnte. Wenn man das mal soziologisch betrachtet hat Lehrersein ja ganz viel mit Rollenverhalten zu tun. Wenn man sein "Kostüm" angezogen hatnund auf der " Bühne" steht, spielt man seine Rolle und nicht sich selbst. Natürlich schwingt das selbst immer mit und man kann sich nicht komplett verbiegen. Aber durch die Maske, die man durch die Einnahme einer bestimmten Rolle aufsetzt, hat man natürlich einen gewissen Schutz.
    Ich glaube, dass es deshalb so viele Menschen gibt, die sich unwohl in ihrer Haut fühlen vor der Klasse, weil sie sich der (Lehrer)Rolle nicht genug bewusst sind. Denn dann fängt man an Frechheiten von Schülern persönlich zu nehmen und als Angriff auf die eigene Person zu werten.
    Aus diesen Gründen glaube ich, dass auch eher schüchterne Menschen für diesen Beruf geeignet sein KÖNNEN, wenn sie lernen, wie man sich in eine Rolle einfügt und diese ausfüllt. Vorausgesetzt, man möchte diese Rolle spielen.

    Ich hab grade did Paragraphen nicht zur Hand, aber in Schulrechtsveranstaltungen wurde uns BK'lern immer betont eingetrichtert, dass die Aufsichtspflicht erfüllt ist, wenn sich die sus beaufsichtigt FÜHLEN. Dh wenn ich sage "bleibt im Raum, macht eure Aufgaben, ich bin nebenan und schaue ab und an unangekündigt rein" reicht das aus.
    So die Theorie - praktisch finde ich diese Mitbetreuung von Klassen sehr nervig, insbesondere wenn man die Klasse nicht/kaum kennt. Anwesenheitslisten durchgehen, Arbeitsblätter verteilen und Anweisungen geben kostet schließlich auch eigene Unterrichtszeit.
    Was SL oft nicht bedenken: Es wird zwar bedacht, dass es sich bei der zu betreuenden Klasse um "vernünftige" sus handelt, die man auch mal alleine lassen kann. ABER es wird oft nicht bedacht, ob man die Klasse der unterrichtenden Lehrkraft alleine lassen kann, um der anderen den Arbeitsauftrag etc. zu geben. Das Problem hatte ich nämlich schon häufiger, insbesondere wenn man gerade die Ausbildungsvorbereitung "beschult" hat man da schonmal (zurecht) ein mulmiges Gefühl. V.a. wenn man weiß, dass in dieser Klasse gerne auch mal Gegenstände und Mobiliar als Waffe gegen Mitschüler genutzt wird, wenn keiner hinschaut :autsch:

    Wenn es unbedingt sowi sein soll - für berufsbildende Schulen gibt es da meist ein passendes Gegenstück zu. In NRW entspricht Wirtschaftslehre/Politik dem Lehramt Sowi Gym. Wenn berufsbildende Schulen für dich in Frage kommen würden, dann wäre das doch vllt eine Alternative mit besseren Jobaussichten. Ich weiß zwar nicht wie der Markt in Hamburg ist, aber mit Wirtschaftslehre/Politik sieht es in NRW momentan recht gut aus.

Werbung