Beiträge von Hannelotti

    Ich habe ja versucht zu erklären, es geht weder um Abschlüsse, noch um den Willen der Schüler. Für die Schüler gibt es die Möglichkeit, für ein Jahr die IK zu besuchen. Danach kommen sie zu mir in die BFS1. So ist im Moment in unserem Bundesland das System. Eine zusätzliche Sprachklasse ist für Minderjährige nicht vorgesehen, auch nicht möglich. Dass das System so nicht richtig funktioniert, da sind wir uns sicher einig. Aber das bringt uns doch beim Umgang mit diesen Schülern nicht weiter.Du beharrst so darauf, dass es keine Abschlüsse geschenkt gibt, was machst du also mit den Schülern? Alle 6 und Pech gehabt?

    Insbesondere die Situation während des unterrichts ist für die Lehrkraft ja auch grauenhaft, wenn man schlicht sagt "du kannst es nicht- 6, setzen und raus". Wer will als Lehrer schon ein ganzes Schuljahr Monologe vor der Klasse führen? Also ich kann da nicht einfach das "normale Programm" durchziehen, da komm ich mir ja wie ein volldepp vor, wenn ich quasi mit mir selbst rede, und das ein ganzes Jahr lang. Man mach dann alles für die Tonne. Lehrplankonform, ja. Aber trotzdem für den Mülleimer.

    Vorher differenzieren und dann normale Klausur geht aber auch nicht. Wenn, dann muss man sich an den Bildungsplan halten.


    Kann man sie nicht zu mehr Hausarbeit verdonnern? Fachvokabular, Textarbeit mit Wörterbuch... Oder sie suchen sich "Tandempartner" o.ä., es gibt Organisationen, die welche vermitteln.
    Alles kannst du nicht meistern und wenn sie motiviert sind, ist bestimmt auch Bereitschaft da.

    Das machen sie, bis auf tandempartner, alles schon. Das Problem sind va Anwendungs- und Transferaufgaben. Wenn ich fragen würde "zählen Sie bitte alles auf", dann funktioniert das wundebar. Die lernen alles dem Wortlaut nach auswendig. Wenn ich aber Aufgaben stelle wie "was wäre wenn...", dann scheitert es dort am Verständnis und der Umsetzung. Ich habe schonmal überlegt, ob ich die Klassenarbeit nach der spaltenmethode oä mache. So dass die SuS sich Reproduktionsaufgaben auswählen können, damit dann aber nur einen Teil der gesamtpunktzahl erreichen können.

    Durchfallen lassen und schon vorher die SL darüber informieren - diese SuS sind der Anforderung nicht gewachsen, was machen die überhaupt in dieser Klasse bzw an dieser Schule.
    Wieso solltest du "runterschrauben" - meinst du, nachhher sollten Abschlüsse gar nichts mehr wert sein?

    Formal besitzen sie die Zugangsvoraussetzung, nämlich einen dem Hauptschulabschluss gleichgestellten Abschluss (Internationale Förderklasse).
    Sie sind dort, weil es leider keinerlei Zwischenstation zwischen IFÖ und Berufsfachschule gibt. Die Lernenden sind sehr motiviert und kognitiv durchaus in der Lage, den Anforderungen gerecht zu werden. Sprachlich jedoch leider noch nicht. Für eine Berufsausbildung reicht es erst recht nicht, deshalb sind sie dort, um irgendwann fit genug für die Ausbildung zu sein.
    Ich bin absolut gegen die inflationäre Verteilung von Abschlüssen, aber da es sonst keinen passenderen Bildungsgang für diese sus gibt, will ich sie so gut es geht fördern und nicht einfach aufs Katapult in die Arbeitslosigkeit setzen.

    Hallo liebe Kollegen,
    ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte und Inspirationen von euch freuen.
    Ich habe eine sprachlich sehr (!!!) schwache Klasse, in der im Grunde nur zwei sus ausreichend Deutsch können, um dem Fachunterricht bildungsgang entsprechend folgen zu können. Momentan sitze ich ein bisschen zwischen den Stühlen, weil ich a) entweder den Unterricht dermaßen runterbrechen und vereinfachen muss, dass sie mitkommen. Dann bin ich jedoch weit davon entfernt, das im Bildungsplan geforderte Niveau zu erreichen. Oder ich kann b) den Unterricht bildungsgangkonform gestalten, mache dann aber ausschließlich Unterricht mit einem einzigen schüler, weil der Rest nicht folgen kann.
    Momentan löse ich das Problem so, dass ich den Unterricht didaktisch stark reduziere und alles in leichter Sprache anbiete, dabei aber immer zusatzaufgaben für den stärkeren Schüler vergebe. Nun steht jedoch bald eine Klassenarbeit an und ich kann schlecht eine "Klein-Lieschen" Arbeit für die schwachen und eine normale Arbeit für die stärkeren anbieten.
    Ich würde gerne irgendwie auch in der Klassenarbeit differenzieren nach Möglichkeit, weiß aber noch nicht so recht wie. Oder eine Arbeit für alle, in der dann entweder alle durchfallen oder so vereinfacht ist, dass sie dem Bildungsngang eigentlich nicht gerecht wird. Wie würdet ihr vorgehen?
    Lg

    Wenn ich das alles so lese, muss ich mich doch über meine Arbeitsbelastung wundern. Ich bin noch nicht lange auf meiner Planstelle, aber fühle mich im Vergleich zum Ref wie im Urlaub! Unterrichtsvorbereitung beschränkt sich auf zwei Tage pro Woche, die restlichen Tage ist frei sobald der letzte Gong für mich geklingelt hat. Eine Doppelstunde mache ich fachfremd, die braucht dementsprechend mehr Vorbereitungszeit und da ich keinerlei Zeit zum einlesen hatte, stand ich gerade in den ersten Stunden auf fachlich sehr wackeligen Beinen. Nicht schön, aber kein Beinbruch.
    Unterricht findet ausschließlich in Doppelstunden statt und ich habe sehr viel Parallel, da haben die Stundenplaner einen echt phänomenalen Job gemacht.
    Wenn ich die Berichte hier so lese, bekomme ich fast Angst vor der Zeit nach den nächsten sommerferien, wenn ich einen neuen Stundenplan bekomme.
    Entweder bin ich also ein echter "low performer", was meinen Arbeitseinsatz in der Vorbereitung betrifft, oder es liegt ausschließlich am tollen Stundenplan, dass momentan alles so entspannt ist.

    So soll es auch sein, aber nur in dem Maße, dass die Lehrkraft noch bewertbar ist. Kann ja sein, dass man ein riesen Planungstalent ist und eine Knaller-Lerntheke baut, aber vor der Klasse eine "Nullnummer" ist. Bei uns war die Faustregel, dass man von 45 Minuten 15 Minuten in Aktion sein sollte, damit man bewertbar ist.

    ok alles klar :) dann dürfte es da keine Probleme geben. Die wollen eher das Tagesgeschäft ein bisschen aufgemotzt sehen, legen also viel wert auf erobern guten Einstieg und einen guten Anschluss und viel Aufwand für gute Differenzierung. das Stundenthema ist da eher nebensächlich

    Wurde das wirklich so offen gesagt? Überprüfbarer Kompetenzzuwachs ist in UBs nämlich das A und O. Wenn du diesbezüglich auf Nummer sicher gehen willst, formuliere Methodenkompetenzzuwachs und selbstständigkeit als Lernziel und evaluiere mit denen unbedingt die Durchführung der Methode. Dann gibts nämlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder die sus sagen, dass das total was gebracht hat oder sie sagen, dass es ihnen aus xy Gründen schwer fiel und du greifst das in der Nachbesprechung als Verbesserungsmöglichkeit auf und benennst direkt Alternativen/Übungsmöglichkeiten.
    Meine FLs behaupteten auch stets, dass sie "Tagesgeschäft" sehen wollen, was aber schlichtweg bedeutete, dass absolut aufgemotzte Stunden dein Tagesgeschäft sein sollten ;)

    Ich würde auf jeden Fall eine schriftliche Selbsteinschätzung der SuS vorher vornehmen, zB eine Positionslinie mit klebepunkten mit der Fragestellung "Ich beherrsche dieses und jenes...". Am Ende der WiederholungStunde kleben die sus dann nochmal Punkte um zu zeigen, wie nach der Wiederholung ihren stand einschätzen. Am besten auf der selben Linie, nur mit andersfarbigen Punkten. Darauf kann man sich dann auch gut beziehen, wenn es um den Grad des erreichens der Ziele geht.


    Sehe ich das richtig, dass es in der Stunde nichts neues gibt, sondern nur wiederholung? Das hätte bei meinen damaligen FL Probleme gegeben. Es sei denn, du führst die Methode neu ein oder wählst Förderung der Personalkompetenz als Ziel aus.

    Ich finde, der SL hat dem Referendar recht anschaulich erklärt, was das Problem dieser Situation war. Er hat die Schülerzugewandtheit positiv verstärkt und dann auf das Dilemma hingewiesen, dass er den guten Beitrag des Schülers so abgewürgt hat und das - so interpretiere ich das - in der Stunde mehrmals passiert ist.
    Der Ref wollte unbedingt sein vorgefertigtes Tafelbild vollkriegen mit Antworten, die er sich vorher überlegt hatte. Die kamen wohl nicht so wie erhofft. Auch das hat der SL doch gleich zu Anfang der Szene angemerkt.
    Meiner Meinung nach ist das ein Problem 1. der Vorführstunden (man möchte/soll/muss genau das machen/zu dem Stichwort gelangen, das man sich im Entwurf vorgenommen hat) und 2. von wenig Erfahrung (nach ein paar Jahren und ohne die Situation einer vom SL beobachteten Stunde wird der Ref sicher mehr auf die Beiträge der einzelnen Schüler eingehen und weniger starr an seinem Tafelbild kleben)
    Das mit dem Handschlag fand ich auch reichlich kurios, aber vielleicht wollte der SL einfach nicht so in den Mittelpunkt gestellt werden, einfach reinkommen, als wäre es nichts Besonderes, hinsetzen, zuschauen, wieder gehen. Sein Abwinken habe ich zumindest so interpretiert.

    Also das diese Kritik komme würde, ist mir tatsächlich schon während der gezeigten Stunde klar gewesen. Den Fehler habe ich im ref auch gemacht, was insbesondere der Tatsache geschuldet war, dass man nunmal einen Plan hat und Abweichungen zu Kritik führen können. Und die nötige Routine fehlt einem am Anfang einfach noch, um abweichende und sinnvolle redeBeiträge zu integrieren. Und die Frage nach Literatur kann man sich glaub ich wirklich schenken, weil dadurch das Problem nicht gelöst wird. Ich habe einen Tipp als sehr wertvoll in meiner eigenen Ausbildung empfunden: SuS sagt was tolles, was aber nicht zum Plan passt? Kein Problem- auf Tafel oder themenspeicher aka Plakat festhalten und ein freundlich wertschätzendes "gute Idee Kevin, das werden wir uns nächstes mal genauer anschauen".

    Das Duckmäusertum im Kollegium stößt mir auch immer wieder sauer auf, besonders unter den Neueinsteigern. Mag sein, dass das mit den Strukturen im Ref zusammenhängt und gar nicht mal so ungewollt ist...


    Einen eigenen Kopf zu haben ist sicherlich gut und wichtig!
    Nur ist das Seminar wahrscheinlich der falsche Ort, um allzuviel Kritik zu äußern, da man von einigen wenigen Personen sehr abhängig ist. Man muss überlegen, welche Kämpfe es sich lohnt, auszutragen. Das hat dann nicht unbedingt etwas mit Jasager-sein zu tun, sondern mit Weitsicht und Geschick. Musste ich aber auch erst mit den Jahren lernen.

    Da kann ich Kathie nur zustimmen! Ich habe anfangs auch mehr als einmal zu oft meinen Mund nicht halten können. Manchmal ist Zurückhaltung durchaus im eigenen Interesse angebracht und bringt einem mehr als Konfrontation.
    @Buntflieger hast du überhaupt schon Noten gesagt bekommen? Bei meinen Fachleitern lief es so ab: Etwas was nicht bemängelt wurde, war in Ordnung. Nach dem Motto "nicht gemeckert ist Lob genug". Dafür wurde akribisch alles negative aufgzählt. Das erweckte bei mir den Eindruck, dass alles Mist war und ich sowieso keine Chance auf Bestehen habe. Gegen Ende der Ausbildung habe ich dann mal ganz direkt nachgefragt, ob überhaupt eine Chance besteht, dass ich die UPP schaffe. Die FL waren sehr irritiert über die Frage, da sie meine Leistung tatsächlich besser eingeschätzt haben als ich dachte und sie nicht bemerkt haben, wie ihre Art der UB Besprechung auf mich gewirkt hat. Ich war bei weitem kein Überflieger, einige "durchgefallen" UBs, viele 4er und ab und zu mal eine brauchbare Stunde dazwischen. Am Ende kam eine 3 als Vornote heraus. Did FL hatten dabei eigentlich nie den Eindruck vermitteln wollen, dass die Sache aussichtslos ist. Haben sie aber.

    Also ich merke momentan, dass mich die Unterrichtsplanung gemäß "handlungsorientiert und kompetenzorientiert" unendlich viel mehr Zeit und Kraft kostet, als "normale" Vorbereitung. Bedeutet: wenn ich mir eine tolle lernsituation aus den Fingern sauge, die für die ganze Reihe von Bedeutung ist und überhaupt sinnvoll, kostet mich das so viel zeit, dass ich dafür 5 andere Stunden komplett sausen lassen muss. Das bedeutet für mich an einem Beispiel ausgedrückt: Beispielthema ist duale Berufsausbildung. Meine Lernsituation beschränkt sich dann darauf, dass Person xy eine Ausbildung anfangen will, aber keine Ahnung hat. Dann arbeite ich einfach die wichtigsten Inhalte ab und schreibe am Ende eine Klassenarbeit. Fertig. Kein "wir leiten uns eine Fragestellung ab" oder "wir entwickeln gemeinsam einen ablaufplan"... Ich stelle immer wieder fest, dass es für die SuS absolut keinen Mehrwert hat, wenn sie aus einer handlungssituation selbst eine Fragestellung ableiten. Die allermeisten können das ohnehin kaum bis nicht. Im ref bekommt man ja eingeimpft, dass die SuS dann ach so motiviert wären und sich ernstgenommen fühlen. Was Pustekuchen ist, da a) die wenigsten Themen für die SuS tatsächlich interessant und motivierend sind und b) das Thema und der Ablauf eh im vorhinein feststehen und es kein demokratisches Verfahren ist die sus so lange raten zu lassen, bis man alle Reihenbausteine an der tafel gesammelt hat. Deshalb sieht mein unterricht so aus: Es gibt eine kleine handlungssituation zu einem Thema, das ich nenne. Bestenfalls frage ich die sus nach möglichen relevanten Inhalten, oder ich gebe sie vor. Dann arbeiten wir die Inhalte Stück für Stück ab. Erfolgreich war das Prozedere, wenn die sus am Ende mehr Ahnung von der Thematik haben als vorher. Was beim Beispiel duale Ausbildung zB bedeutet, dass sie ihre Rechte und Pflichten kennen und eine Idee haben, wie man überhaupt zu einem ausbildungsplatz kommt.
    Für die Vorbereitung bedeutet das, dass ich alle wichtigen Inhalte in sinnvoller Reihenfolge aufliste und zu jedem Thema Texte und Materialien heraussuche, die wir gemeindam bearbeiten. Dies geschieht auf Basis des Niveaus, was dem Bildungsgang entspricht. Wer das nicht hinkriegt, bekommt Hilfestellungen. Wer es dann immernoch nicht hinkriegt, der hat dann leider das Nachsehen. An einen Bildungsgang sind nunmal gewisse Anforderungen geknüpft. Ich unterstütze soweit es mir möglich ist, aber man kann nicht alle retten. Leider. Auch wenn man im ref erzählt bekommt, dass man unterricht so gestalten kann und soll, dass jeder auf seinem stand gefördert wird, jeder alles versteht und hinterhet beherrscht und sowieso total motiviert mitmacht, weil man den unterrichtsgegenstand so spannend aufbereitet :autsch: Es gibt Themen die sind langweilig, es gibt sus die haben einfach keinen Bock und der Tag hat nur 24 Stunden. Deshalb arbeite ich nach der Methode "für alle Beteiligten so schmerzlos wie möglich". Und wenn man auf einer funktionierende Beziehungsebene mit den SuS arbeitet, dann verzeihen sie das und lernen auch was dabei. Die Schüler überleben es, wenn man mal schnöde nach Buch arbeitet. Sie wissen nicht, wie der Unterricht nach Ref Maßstäben auszusehen hat, das sollte man sich vor Augen halten. Es wird kein sus bemängeln, wenn es keinen vernünftigen einstieg gab oder das Blatt nicht schön gestaltet hat. Kollegen oder Ausbilder mögen dies tun. Den SuS ist das wurscht. Klar ist ein vernünftig geplanter Unterricht lerneffektiver und vllt auch abwechslungsreicher für die SuS. Aber die Welt geht nicht unter, wenn man ein paar Schritte kürzer tritt, da sollte man sich als Lehrer nicht zu wichtig nehmen. Was die sus nämlich WIRKLICH unterm Strich am Ende gelernt haben und beibehalten, das zeigt sich erst viel viel viel später. Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere, kann ich mich durchaus an perfektionistische Lehrer und Referendare erinnern. Was ich da gelernt habe? Keine Ahnung, erinnere ich mich nicht mehr. Es war doof, weil Pflichtveranstaltung. So wie Schule für die meisten sus eine Pflichtveranstaltung ist. Was positiv hängen geblieben ist, sind ganz andere Dinge, die sich durchaus auch in total grauenhaft langweiligem Unterricht ereignet haben ;) Das soll kein Plädoyer für mies geplanten Unterricht sein. Aber sehr wohl ein Plädoyer für realistische Vorstellungen von Schule und dem Leistungsvermögen von Lehrern, die neben einer hohen Unterrichtsverpflichtung, tausend Nebenkriegsschauplätzen und herausfordernden Schülern auch noch ein Leben neben der Arbeit haben sollten. Man lebt schließlich nicht für den Beruf.

    DAs ist aber heftig, hatte ihr keine Prüfungsgespräche usw. an dem Tag und war klar wie lange die Prüfungskommission zur Notenfindung braucht. Das macht das Ende bei uns unberechenbar und daher ginge das gar nicht.

    Ich habe sogar am prüfungstag noch 2 Stunden unterrichtet :sterne: Meine Prüfungsklassen hatte ich immer doppelstündig. Da ich jeweils nur 45 Minuten zeigen durfte, hab ich die erste Stunde normal alleine gemacht und die Prüfer kamen zum zweiten Teil dazu. Fand ich persönlich auch recht angenehm und die schüler auch, weil ich an dem Tag so wenig Extrawürste wie möglich machen wollte.

    Wie ist die Klassenführung in der Klasse? Dieser Aspekt wird an den BBS meiner Erfahrung leider sehr oft vernachlässigt. Meiner Beobachtung nach sind gut geführte Klassen insgesamt eher ruhiger und arbeiten zielstrebiger und besser. In schlecht geführten Klassen hingegen herrscht das pure Chaos.


    Wie gestaltest du deinen Unterricht in der Klasse? Um was für eine Klasse handelt es sich genau? Mittelstufe, Oberstufe? Wie alt sind die Mädels? (Ab der 12. Klasse ist es mir herzlich egal, ob sie mal zwischendurch eine rauchen gehen oder sich schminken. Da gibt es eine Abgabe-Deadline und einen Klausurtermin und wann sie da was machen, sind sie selbst zu

    Zur Klassenleitung kann ich zZt nicht viel sagen.
    Die mädels sind zwischen 15 und 18 Jahren alt und mit Hauptschulabschluss.
    Im Unterricht versuche ich möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Aber vom Grundschema meist ein gemeinsamer Einstieg, Erarbeitung in Einzelarbeit, Besprechung im Plenum und dann idR Anwendungsphase in Partnerarbeit.
    Diskussionsrunden werden auch sehr gerne und interessiert angenommen, sind aber idR nicht sonderlich zielführend, da sich die Mädels häufig nicht ausreden lassen und dann sehr hitzköpfig werden. Vorher müsste man da wohl wirklich bei Adam und Eva anfangen, was Gesprächsführung betrifft.

    V.a. in der Ausbildungsvorbereitung wäre mehr sonderpädagogische Unterstützung toll. Man muss sich mal überlegen: Da kommen sus von der Förderschule, in der sie jahrelang in geschütztem Rahmen von häufig nur ein oder zwei Bezugslehrkräften unterrichtet und individuell gefördert wurden. Am Kolleg kommen dann plötzlich bis zu 8 Stunden Unterricht am Tag mit schlimmstenfalls 8 Lehrerwechseln und evtl mehreren raumwechseln. Da wäre ein sonderpädagoge als Ansprechpartner und Konstante ein absoluter Gewinn.

    Ich probiere gerade ein neues Format zur Dokumentation.
    Ich habe eine Tabelle angelegt mit den Namen und Spalten für das jeweilige Datum. Vorgedruckt habe ich die zahlen 1,2,3 in jeder Spalte. Nach der Stunde kreuze ich 1,2,3 für die Qualität an in Analogie zu Anforderungsbereichen. Wenn ein sus zB nur einfache Reproduktion gezeigt hat, kreuze ich 1 an. Bei Anwendung 2 und bei Transferleistungen 3. Zusätzlich dazu bekommt jeder pro Tag ein Zeichen für die Quantität, also o, +, ++. Dann gibt es noch Kürzel für S=Störungen, V=Verspätung, H=Handynutzung usw. So kann ich nach der Stunde innerhalb einer Minute die ganze Klassenliste abarbeiten. Ist gewiss noch ausbaufähig, aber momentan komme ich damit ganz gut zurecht.

    @Buntflieger, in welchem Bundeslamd bist du?
    In Nrw fällt eine einzige Person kaum ins Gewicht. Da ergibt sich deine Note aus 2 Gutachten der Mentoren, 1 SL Gutachten, 2 Gutachten der Seminarleiter, UPP Stunde 1, Entwurf 1, UPP Stunde 2, Entwurf 2 und kolloquium. Das ganze dann nochmal geteilt durch 2 , weil das 1. Staatsexamen ja 50% zählt.
    Wenn also eine Person, oder auch zwei oder drei einem schlechtes wollen, fällt das trotzdem insgesamt nicht so stark ins Gewicht.

    hier ein Auszug aus einer der stellenanzeigen:


    Der Unterrichtseinsatz ist in der Ausbildungsvorbereitung mit Schülerinnen und Schülern im Alter von ca. 16 bis 25 Jahren vorgesehen. Die Lehrkraft arbeitet in einem multiprofessionellen Team. Darüber hinaus berät sie Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarfen in anderen Bildungsgängen. Es wird erwartet, dass die neu einzustellende Kollegin/der neu einzustellende Kollege sich aktiv in die Bildungsgangarbeit und Schulentwicklungsaufgaben einbringt sowie Konzepte der individuellen Förderung (z. B. Teamteaching, Förderplanung und Praktikumsbetreuung), der Berufsorientierung und des eigenverantwortlichen Lernens im Unterricht umsetzt. Die Bereitschaft und Fähigkeit, das Kollegium in sonderpädagogischen Fragen unterstützend zu beraten und im Unterrichtsteam zu begleiten, ist eine Voraussetzung für die Tätigkeit an unserem Berufskolleg.

    Was machen Förderschullehrer dort, @Hannelotti?


    (Ich finde in der Übersicht lediglich sonderpäd. Förderung in allen anderen Schularten?)

    Komisch, das war die Suchanfrage für lehramt sonderpädagogik mit der Schulform Berufskolleg.
    Ich denke das kommt ganz auf die Schule an - entweder geht es Richtung GL/Teamteaching, ich kenne aber auch die Variante, dass es eine eigene Förderklasse an der Schule gibt, in der Schwepunktmäßig der sonderpädagoge eingesetzt ist. Ich denke, dass man als Sonderpädagoge am Kolleg auch recht schnell eine Leitungs- bzw. Koordinstionsfunktion bekommt um Konzepte zu erarbeiten und in den verschiedenen Bildungsgängen umzusetzen. Das Berufskolleg bzw BBS betreibt ja schon immer Inklusion, noch bevor es den Begriff quasi gab. Die ganzen Förderschüler landen ja früher oder später auch am Kolleg, nur dass dann auf dem Papier der Förderbedarf entfällt. Zu tun gibts da also immer genug, v.a. jetzt wo die Internationalen Förderklassen immer mehr werden.


    Nachtrag: jetzt seh ichs auch bei leo, über den link kommt nur die Startseite.
    Bei "Stellen suchen" einfach lehramt sonderpädagogik eingeben und bei schulform nur berufskolleg auswählen und unten die Regierungsbezirke auswählen.

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