Ich kenne das Trainingsraumkonzept vom Berufskolleg.
Da war das eine praktische Sache, man wird einen störenfried/störenfrieda sofort los und alle anderen haben ihre Ruhe. Für denjenigen, der in den trainingsraum musste, hatte das aber keinen wirklichen Nutzen. Meist saßen in dem Raum zig andere sus und der jeweilige kuk saß halt dabei und passte auf, dass alle brav ihre Reflexionszettel ausfüllen. Gebracht hats nachhaltig nichts, aber für den Moment im Unterricht auf jeden Fall ruhe Die Besetzung des Raumes war über das normale Deputat geregelt, dh 1 Stunde trainingsraum = 0,5-0,7 Unterrichtsstunden oder so in etwa. Den Luxus muss man sich als schule erstmal leisten können.
Beiträge von Hannelotti
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Nichts für ungut, aber der ausgangspost klingt für mich sehr nach "ich erfülle zwar keinerlei Voraussetzungen, will aber möglichst schnell und einfach Lehrer sein, ohne dass mich das etwas 'kostet'." Wenn du Lehrer werden möchtest, dann studier grundständig und mach keine komischen Experimente, mit denen man vielleicht irgendwann irgendwie einen quereinstieg machen könnte.
Du hast die FH Reife und eine Ausbildung als Notfallsanitäter. Damit bekommst du ohne größeren zusätzlichen Aufwand keinen Fuß in die Tür und das ist auch gut so. Die Stellenlage am Berufskolleg ist gut, aber ohne "richtige" Ausbildung kommst du da nicht rein. Und richtige Ausbildung beinhaltet ein abgeschlossenes Studium und idR auch das Ref, falls du dauerhaft bleiben willst. Und ehe du aufgrund vermeintlicher Zeitersparnis irgendwas nur aus dem Grund studierst, um irgendwann einen Quereinstieg zu machen, würde ich direkt grundständig lehramt studieren. Finanzielle Ausstattung hin oder her - es gibt in Deutschland kein Grundrecht aufs Lehrerwerden, auch wenn man das manchmal denken könnte, wenn man sich so umhört.
Das klingt jetzt alles garstiger als eigentlich beabsichtigt, aber mich ärgert dieser häufig wahrnehmbare Unterton: Ich will Lehrer werden, aber das darf nix kosten. Jede Ausbildung kostet Zeit und Geld, auch die Lehrerausbildung. Entweder möchte man investieren oder man lässt es. Das ist beim lehramt nicht anders als bei anderen Berufen. -
@Morse
Wem der Overall zu eng ist, der könnte auch sowas hier verwenden:
Mobile WC-Kabine [Anzeige]hahaha ich stelle mir sowas gerade neben dem pult vor
Das wäre doch eine super Idee für sus und kuk, keiner müsste den Raum verlassen und die Aufsichtspflicht wäre immer gewahrt. Die sus könnten dann sogar während des stuhlgangs dem Unterricht lauschen Dass da noch keiner drauf gekommen ist?! -
Nimmst du auch Amphetamine wie die Kampfpiloten im Krieg, damit du im Unterricht aufmerksamer und wacher bist? Sorry, dass ich so offen bin, aber du hast echt ein Rad ab.
Das hat nichts mit übertriebenem unterrichtseifer zu tun, sondern damit, dass aufgrund der extrem langen Wege im Schulgebäude die Pause selten länger als 5 Minuten ist. Und da ich zwischendurch auch mal Hunger habe und was essen möchte, entscheide ich mich lieber für das Pausenbrot anstatt den extra-umweg zur Toilette zu nehmen. Und damit möchte ich das Thema an dieser Stelle bei Seite legen, da ich keinen Aufruf zum Trinkverweigern starten will, sondern damit lediglich meinen Unmut über fehlende Pausen im Lehreralltag kundtun wollte. Und Ratschläge, wie ich meine Pause zukünftig gestalten soll, erwarte ich an dieser Stelle auch keine.
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Ich bzw alle KuK von denen ich weiß, haben das Standardprogramm an unterricht gefahren als die QA war. Die Ergebnisse im bericht waren trotzdem sehr gut. War es die Arbeit wert? Nö. Unzählbare Stunden papierkram erstellt und überarbeitet, der letztendlich nur für den
Mülldie QA produziert wurde. -
Aber meine Schulart hat die größten!!!!!
Immer zweimal mehr als wie du
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Mach mal, hab nen ganzen Stapel hier liegen, kannste gerne haben. Meine Hüftarthrose kannste gerne noch dazu haben, mit der ist stundenlanges sitzen und 30 x den gleichen Scheiss lesen nämlich besonders geil.
Wenn ich die Wahl habe (und die hat man weitestgehend an meinem Kolleg), dann würde ich mich auch gegen die Korrekturen und für den stressigen Unterricht mit anstrengendem Klientel entscheiden. Diese Wahl habe ich auch getroffen und mir damit enorm viel Freizeit erkauft. Ich würde nicht tauschen wollen. Lieber den ganzen Vormittag Gedöns und dafür wenig schreibtischarbeit, als lernwillige SuS, die mir dafür den ganzen Schreibtisch mit Korrekturen vollknallen
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Sollte nicht oberlehrerhaft klingen, falls es doch so rüberkam tut mir das leid. Ist nur einfach etwas, was ich wirklich schon sehr oft gehört habe, weil es bei jedem einzelnen meiner Krankenhausaufenthalte Thema bei Mitpatienten war, denen genau das empfohlen wurde: 2 Gläser Wasser/ungesüßten Tee zu jeder Mahlzeit und im Tagesverlauf wenigstens noch einmal eine 1l Flasche Wasser/ungesüßter Tee. Nachdem das bei meinem ersten Aufenthalt auch mir empfohlen wurde habe ich dann begonnen das konsequent umzusetzen, so dass ich inzwischen auch nicht mehr darüber nachdenken muss, das läuft einfach nebenbei und ich weiß, meine Mindesttrinkmenge passt auch noch am stressigsten Tag. Wenn man sich einmal umgewöhnt hat, ist das auch kein Aufwand mehr.
Bei uns ist das Essen und Trinken prinzipiell auch nur in den Fachräumen und in den PC-Räumen untersagt. Wäre auch eine Zumutung angesichts der vielen "Saunaräume", die wir von Frühsommer bis Spätherbst haben.Ich vergesse auch immer das trinken über den Tag, selbst wenn ich die Flasche dabei habe. Manchmal trinke ich sogar bewusst weniger, damit ich nicht während der Arbeit aufs Klo muss. Wir haben sehr lange Wege und so hat man netto maximal 5 Minuten Pause zwischen den Stunden. Wenn ich mich dann entscheiden muss, ob ich die Pause zum essen nutzen will, oder zum Gang zur Toilette, esse ich dann doch lieber. Ist doof und ungesund, aber ich tue mich schon immer so schwer mit dem regelmäßigen trinken, dass mir eine Veränderung der Routine total schwer fällt Am liebsten würd ich mir meine Getränke einfach intravenös mit einem Tropf an meinem Rucksack verpassen
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Ich habe heute von 8 bis 16 unterrichtet, I-Schüler waren unter anderem auch dabei. Die Obetstufenklsuren liegen weiterhin ungelesen auf dem Schreibtisch. Ich weiß nicht, wo man um 12 Uhr Feierabend haben kann, in HH selten.
Berufskolleg machts möglich Ich habe an drei Tagen die Woche vor halb eins Feierabend. Zwei Tage habe ich bis nachmittags unterricht. Oberstufen unterrichte ich keine, daher ist auch der korrekturaufwand sehr gering. Außerdem gibt es jede Menge entlastungsstunden für Allerlei und für Praktikumsbetreuung von Schülern, so dass ich zwar ein volles Deputat habe, dennoch deutlich unter 25 Unterrichtsstunden liege. Ich kann nicht oft genug die Werbetrommel rühren: Deputat und Besoldung wie Gym, je nach Bildungsgang ein Leistungsniveau wie Haupt-/Förderschule und wegen der großen Kollegien nahezu keine Aufsichten und Klassenfahrten. Und trotzdem gehen viel zu wenig LuL ans BK. Kann ich nicht nachvollziehenNachtrag: Die meisten Bildungsgänge sind einjährig, dh der gesamte Stoff wiederholt sich nach einem schuljahr. Spätestens nach zwei Jahren hat man also ein solides materialfundament, aus dem man theoretisch einfach nur noch das passende hervorzaubern muss und es der Lerngruppe anpassen muss.
Nachtrag 2: Elternarbeit nicht vorhanden
Ich liebe meine Schulform -
Ich lehne mich gerade mittags um 12 entspannt auf dem Sofa zurück, trinke einen guten Kaffee , den ich mir von meinen knapp 4000€ netto gekauft habe und wundere mich über die Diskussion hier.
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@Magister 999: Steuerklasse 3, verheiratet na klar! Wie konnte mir nur der Fehler passieren? Ändert aber nix an meiner Rechnung. Ich hab's noch mal durchgerechnet. Ein GSGehalt in Bayern in Endstufe bei einem Beamten mit 2 Kindern und verheiratet entspricht einem Angestelltengehalt von über 76000 Euro im Jahr. Und das bei 7 Semestern Regelstudienzeit. BW liegt gehaltsmäßig geringfügig darunter.
Ich wiederhole mich: Man zeige mir den Job mit der Regelstudiendauer von 7 Semestern, in dem im Schnitt ohne Karriereaufstieg und ohne Personalverantwortung 76000 Euro im Jahr gezahlt werden.Meinr ref ist noch nicht so lange her und ich werde demnächst die 4000 Netto knacken. Keine Ahnung ob es einen für mich erreichbaren Beruf gäbe, bei dem ich quasi als einstiegsgehalt so viel verdienen würde. Natürlich sind die Aufstiegschancen andere, als in einem Unternehmen. Aber ich finde 4000€ abartig viel Geld. Und ich gönne es jedem GS Kollegen, dass er geldtechnisch mit anderen LuL gleichgestellt wird. Ich wollte die Arbeit nicht machen und ziehe den Hut vor den KuK, die freiwillig "Flöhe hüten". Das sollte definitiv in Form von Geld Wertschätzung erfahren!
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Findest du?
Die personalverantwortung ist natürlich völlig anders geartet bei uns. Ich bin zwar dafür verantwortlich, dass alle den Tag heil überstehen, aber für Produktivität bin ich nur bedingt verantwortlich. Ich sorge für Rahmenbedingungen, in denen man produktiv sein KANN, aber nicht muss. Schließlich werden wir lehrer nicht entlassen, wenn unsere Schäfchen nichts auf die Reihe kriegen. Personalverantwortung in der "freien Wirtschaft" wollte ich nicht haben, sofern ich meinen Kopf dafür hinhalten muss, dass der Output stimmt.
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Ich frage mich ernsthaft, wie man im Schulalltag müde werden soll.
Meine Bürotage in der Bezirksregierung: Ja, die sind tatsächlich manchmal ermüdend, einfach, weil ich sonst mehr Action und einfach keinen reinen Schreibtischtag gewohnt bin.
Das frage ich mich auch - auf der Arbeit bin ich hellwach. Wie kann man müde werden, wenn man entweder selbst permanent am reden ist oder die Leute um einen herum Und wenn man von Raum zu Raum hastet, hier Was kopiert, da was weitergibt, dort was gefragt wird.... Sobald ich aber wieder Zuhause bin und mich auch nur einen Moment bequem hinsetze, könnte ich sofort einschlafen Mir stellt sich also nicht die Frage, wie man wach durch den Arbeitstag kommt, sondern wie man auch in der anschließenden Freizeit wach bleibt
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Redet ihr wirklich mit Bekannten (!) über Gehälter? Oder schätzt ihr in etwa, was die Leute so verdienen? So wie meine 18-jährigen SchülerInnen, die der Meinung sind, dass 15 Euro die Stunde (450euro-Basis) fürs Kellnern vor Trinkgeld normal sind, den Mindestlohn trotz Minijob-Situation nicht anrühren, weil sie glauben, dass sie dann ausgebeutet werden? (Und ich schätze, dass viele Eltern im Bereich des Mindestlohns sind)
Durch eine Sportart, bei der sich statistischerweise Gutverdiener tummeln, hat sich mein Bekanntenkreis schlagartig nach oben geöffnet, ich vermute (!) aber, dass wir bei den Gutverdienern von ähnlichen Zahlen im Mittel sprechen. Einige LehrerInnen (bin die einzige am Gym), einige PolizistInnen, aber auch angestellte ApothekerInnen und ErzieherInnen. Wir reden in der Umkleide nicht über Geld, aber irgendwie glaube ich, dass viele die Umwelt falsch einschätzen...Also in meinem Freundes-und Bekanntenkreis gibt es bzgl Verdienst keine Sprechtabus, das ist ein Thema wie jedes andere auch. War mir immer schon schleierhaft, warum manche meinen, dass man darüber nicht sprechen soll. Ist geldverdienen etwa was unanständiges?
Und @Firelilly, ich hoffe inständig, dass ich dich in deinem kommentar nur falsch verstanden haben. Du sagtest:
Es ist einfach kein Wunder, dass der Dienstherr von den Lehrern wie selbstverständlich verlangt Kindermädchen, Reiseveranstalter und neuerdings auch Möbelpacker zu spielen. Bei uns an der Schule haben sogar mal die Hausmeister gemeint, dass die Lehrer ja auch die Kotze von Schülern wegwischen könnten.
Manche Lehrer sehen den Beruf ja anscheinend selber als einen, für den man kein Hochschulstudium braucht und vergleichen sich entsprechend.Damit möchtest du nich etwa andeuteb, dass Lehrer selbst schuld sind, wenn sie "Kotze-wegwischen-aufgaben" übernehmen müssen, weil sie sich mit Menschen unterhalb ihres Berufsstandes abgeben? Klingt für mich so als wolltest du sagen: Tja, wer sich als Lehrer privat mit Erziehern abgibt, der ist selbst schuld, dass der Lehrerberuf an Ansehen verliert". Ich hoffe wirklich, dass ich dich da falsch verstanden habe.
Ich bin nämlich grundsätzlich sehr froh darüber, nicht in einem akademischen Umfeld unterwegs zu sein. Im nicht-akademischen Milieu wird erfahrungsgemäß wesentlich weniger gemeckert über alles und jedes/jeden. und wenn gemeckert wird, dann weil es absolut angebracht ist, zB weil man mit dem verdienten Geld wirklich kaum über die Runden kommt. Und wenn ich als Lehrer darüber mecker, dass ich Putzfrau spielen muss, dann sollte ich mich fragen, ob ich vielleicht an der falschen Stelle mecker. Ich mache keine Putzfrau-aufgaben und auch keine des Hausmeister, weil das nicht mein Job ist. Ich habe einen anderen. Mach ich einfach nicht. Und auf Klassenfahrten fahre ich auch nicht, weil ich da schlicht keine Lust drauf habe. Und wer unbedingt will, dass ich fahre, der möge mich bitte zwingen. Aber das macht keiner, deshalb bleibe ich schön mit meinem Hintern zuhause -
Dann kommen besagte Großverdiener wohl mehrheitlich aus dem Bereich "kenne ich aus dem Studium". Seitens Uni kenne ich nur einige wenige andere lehrer und einige lehramtsabbrecher. Lehrer sind tatsächlich die einzigen Akademiker in meinem Umfeld. Find ich interessant, wie unterschiedlich doch die "Communities" auch unter Lehrern sind. Gut, ich hab mein Abi vom zweiten Bildungsweg und an einer Hinterland-uni studiert und arbeite in einer unbeliebten Gegend vielleicht fehlen deshalb die Besserverdiener in meinem Umfeld Jetzt wird mir auch klar, weshalb hier so viele übers Geld klagen, während ich mich wie die Made im Speck fühle. Der Vergleich mit anderen ist letztendlich das, was Menschen zufriedenstellt, sagt man doch immer Und wenn ich mich mit all den Altenpflegern, Erziehern und Krankenschwestern in meinem Umfeld vergleiche, komme ich im Verhältnis ziemlich gut weg
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Was soll daran schlimm sein, Bekannte zu haben, die wirtschaftlich erfolglos sind?
Gruß !
Von schlimm ist nicht die Rede. Ich frag mich nur ganz allgemein, warum hier gefühlt jeder so viele "Großverdiener" kennt, weil solche in meiner Alltagsrealität nicht vorkommen und nie vorkamen. Und das, obwohl wir doch alle hier im gleichen Berufsstand unterwegs sind.
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In der "freien Wirtschaft" arbeiten zahlreiche Bekannte/Verwandte von mir. Deren Verdienst liegt natürlich deutlich oberhalb dessen, was der gemeine A13-Lehrer mit nach Hause bringt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Arbeitsbelastung tatsächlich höher ist.
Ohne jetzt wieder ein "Lehrer-verdienen zu wenig/zu viel"- Fass aufmachen zu wollen, aber die Frage stelle ich mir hier ständig beim Lesen:
Was zum Kuckuck kennt ihr hier alle für Leute? Ich kenne niemanden, ja NIEMANDEN, der auch nur ansatzweise so viel wie ich verdient. Ich liege mit meinen A13 grundsätzlich mindestend 1000€ Netto drüber. Das meine ich genau so, wie ich es sage: In meinem Freundes-/Verwandten-/Bekanntenkreis ist mir bisher noch keiner begegnet. In welchen kreisen verkehrt der gemeine Pädagoge? Oder verkehre ich in den "falschen" Kreisen? -
Gibt es an Berufskollegs/schulen einen deutlich höheren Praxisbezug als bei anderen Schulformen wie dem Gymnasium? Wie kann man sich eine solche "Praxis-Schulstunde" vorstellen? Was wird den Schülern hierbei vermittelt und wie?
- Wie hoch ist der Theorieanteil im Allgemeinen und auf welchem Niveau im Vergleich zum Studium?
- Wie sind die Schüler an BK / Berufsschulen? Wie hoch ist die Lernmotivation? Muss man sich dort ein extrem dickes Fell zulegen (im Vergleich zu anderen Schulformen)?
- Ist es überhaupt möglich, für mich als Seiteneinsteiger mit wenig Berufserfahrung (nur Praktika und Werkstudententätigkeit) einen "guten" Lehrer abzugeben, der etwas zu vermitteln hat?
- Wie ist die Belastung des Schulalltags im Vergleich zur Arbeit in der freien Wirtschaft?
- Bereut ihr den Schritt zum Lehramt? Nennt gerne Vorteile/NachteileAlles steht und fällt mit der Schule und dem Bildungsgang, in dem du landest.
Techniker heißt ggf. Sehr spät abends oder samstags unterricht, dafür gesittetes Niveau. Oder man quartiert dich in den vollzeit Bildungsgängen ein, dann fliegt das Niveau uU tief, dafür die Fetzen manchmal umso höher Die benötigte dicke des Fells steigt, je "niedriger" der Bildungsgang angesiedelt ist. Wie man damit klarkommt hängt aber stark von der eigenen Persönlichkeit ab. Für mich sind Fachschule und Berufliches Gymnasium nichts, ich bin gerne am "Ende der Nahrungskette" in der Ausbildungsvorbereitung oder Berufsfachschule unterwegs. Für manch andere Kollegen wäre das die Höchststrafe. Ich mags gerne. Man braucht eine große Portion Geduld, Galgenhumor, Konsequenz und jede Menge Wertschätzung auch für die ganz kleinen Erfolge. Und weil man sich am BK idR nicht den Einsatz in den jeweiligen Bildungsgängen aussuchen kann, sollte man sich auch mit "unmotiviert und verhaltensauffällig" anfeunden können, wenn man ans BK gehen möchte. Es sei denn man wünscht sich explizit den Einsatz schwerpunktmäßig dort, dieser Wunsch wird erfahrungsgemäß gerne erfüllt, sehr zur Freude anderer Kollegen, die dort nicht freiwillig sind -
Als schülerin hatte ich jahrelang im container unterricht und es war grauenhaft. Im Winter wurden wir regelmäßig nach Hause geschickt, weil es selbst mit Jacke kaum auszuhalten war. Und im sommerferien wurde man dafür gebraten. Das einatmen der Plastikausdünstungen hat regelmäßig für Kopfschmerzen oder wenigstens für ekel gesorgt. Ich möchte in sowas nicht wieder rein. Aber bestimmt gibt es auch brauchbarere container als unsere damaligen.
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Ich finde, dass die ganze Thematik auch viel mit Respekt und Wertschätzung zusammenhängt. Auf der Arbeit bin ich eher schick gekleidet, blazer, Bluse und Jeans. Privat eher jogginganzug. Was ich meinen sus damit vermitteln möchte ist, dass sie es mir wert sind, mich aus meiner fleckigen joggighose zu schälen. Wenn ich auf andere Menschen treffe, mit denen ich nicht befreundet oder verwandt bin, empfinde ich es als einen akt des Respekts, dass man ihnen nicht verzammelt gegenübertritt. Wenn ich zum Vorstellungsgespräch in jogginganzug komme, signalisiert das doch indirekt, dass die Sache es einem nicht wert ist, sich ordentlich anzuziehen. Und damit meine ich nicht kostümieren oä. Man sollte sich nicht über Kleidung definieren, gerade deshalb ziehe ich mich auf der Arbeit schicker an, weil meine persönlichkeit nicht von meiner joggighose abhängt. Ich kann meine kleidung anlassgemäß wählen weil ich weiß, dass das nichts an mir als Person ändert. Sehr wohl hängt es aber viel von der Kleidung ab, wie man wahrgenommen wird. Von mir aus könnten alle nur noch im schlafanzug herumlaufen, das käme mir sogar entgegen. Aber solange es den gesellschaftlichen "Kodex" gibt, dass dieses Kleidungsstück ins Bett gehört, fühle ich mich zu recht veräppelt, wenn sus mit der Unterhose auf dem Kopf zu mündlichen Abschlussprüfungen erscheinen. Und meine sus würden es sonderlich finden, wenn ich dies täte. Ich bin mir sicher, dass der Unterricht trotzdem laufen würde. Aber ich möchte, dass meine sus auch wissen, dass eben nicht jede Klamotte in jeder Situation angebracht ist (stand 2019)
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