Ich kenne die Zahlen nicht aus dem Kopf, aber bei vielen meiner SuS ist das Abitur gefragt wie nie - sehr, sehr, sehr schwache Hauptschüler, die gerade so den Abschluss schaffen, lassen entgegen aller Beratung Ausbildungsverträge platzen um sich am Realschulabschluss zu versuchen, weil man damit ja vielleicht auch das Abi machen kann und Medizin studieren kann. Man kann zwar kaum richtig lesen und schreiben, aber egal, es MUSS das Abitur sein. Wir beraten uns da echt dumm und dämlich und können uns nicht erklären woher dieses Bild kommt, dass das Abitur der einzig angemessene Schulabschluss ist. V.a. auch in den Köpfen geflüchteter SuS. Das ist dermaßen in den Köpfen einzementiert, dass man in Deutschland das Abitur machen muss, komme was wolle, da hilft alle Beratung nichts und selbst ein Zeugnis voller 5er und 6er überzeugt nicht.
Beiträge von Hannelotti
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Also in einem Satz zusammengefasst: Alles wie vorher, Hygienevorschriften aktuell unklar. Oder habe ich etwas wesentliches überlesen?
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Mail ist da.
Im Archiv ist noch nichts bisher
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Wenn so viele SuS den 'Sachverhalt' nicht kapieren, dann ist vielleicht auch der Sachverhalt nicht optimal gewählt?
Den wähle nicht ich, sondern den gibt der Bildungsplan des jeweiligen Bildungsganges vor. Und wenn in einer Klasse die z.B. zum Realschulabschluss führt die Hälfte der SuS keinen deutschen Text lesen/verstehen kann, der länger als drei Zeilen ist, kann ich deshalb nicht einfach einen "passenderen" Sachverhalt auf bestenfalls Hauptschule 5. Klasse Niveau wählen. Oder in der Friseurausbildung Stoff der dritten Klasse behandeln. Ich könnte das natürlich tun und das mache ich auch gelegentlich. Aber dann ist der Abschluss nicht mehr das Papier wert, auf dem er gedruckt ist. Eigentlich ist er das schon jetzt nicht mehr. Aber zumindest ein ganz kleines bisschen habe ich schon noch den Anspruch, dass zumindest die Leistungsnachweise auf einem dem Bildungsgang entsprechendem Niveau stattfinden. Zumindest halbwegs.
Und deshalb ist das Ref an BBS teilweise echt ein Tanz auf Messers schneide: Die Fachleiter, die häufig selbst nur die Sahnehäubchenbildungsgänge kennen wollen ganz tolle Sachen sehen, die sich auf dem gewünschten Niveau nicht realisieren lassen. Eine wichtige Anforderung an den Unterricht ist ja u.a., dass der vorgeführte Unterricht dem Niveau des Bildungsganges entspricht. Wenn in einem Bildungsgang, der zum HS10 führt keiner Deutsch spricht, dann kannst du dich da krumm machen bis zum geht nicht mehr und es wird trotzdem nicht so tuttifrutti wie die Fachleiter es gerne hätten. Das hat dann aber wenig mit dem Refi zu tun, sondern mit den vorliegenden Gegebenheiten. Da kannst du dem Goldschmiedeazubi als Gesellenprüfung auch den Auftrag geben, aus Holz einen Goldring zu schmieden
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Von der Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. Das ist natürlich richtig, mein altes Standbein wäre immer Plan B gewesen. Allerdings bin ich auch von Natur aus eine faule Person. Meine Faulheit bringt mich immer dazu möglichst effizient zu arbeiten. Auch das Pareto-Prinzip habe ich verinnerlicht und bin dadurch vor unnötigem Stress recht gut geschützt.
Ich kann mir vorstellen, dass es weniger Burnout bei Lehrern geben würde, wenn mehr das Pareto-Prinzip verinnterlicht hätten.
Wenn mit einem Arbeitsblatt 80% meiner SuS den Sachverhalt kapieren würden, müsste ich fünf weitere Blätter konzipieren, damit es auch die restlichen 20% raffen. (Nur als fiktives Beispiel, nie und nimmer komme ich auf eine Quote von 80% ) Aber viele KuK bringen sowas tatsächlich fertig und basteln dann noch Stunden an der Differenzierung der Differenzierung der Differenzierung. Auf lange Sicht führt das halt irgendwann zum Totalausfall, von dem dann niemand etwas hat.
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Als Horror würde ich mein Ref auch nicht bezeichnen, aber es doch eher der Kategorie "zum Kotzen" einordnen. Man konnte es überstehen (habe ich letztlich ja auch), aber nochmal machen wollen würde ich es auf keinen Fall.
Die Ausbildung an der Schule war durchwachsen - einige nette und hilfsbereite KuK, andere hingegen völlig daneben in ihrem Verhalten.
Das Seminar war größtenteils für die Füße. Die eine Fachleitung hat einen sofort in eine Schublade gesteckt und in der Vergangenheit gemachte Fehler immer wieder herausgekramt bis zum bitteren Ende, selbst wenn diese Fehler nach der Kritik sofort abgestellt wurden. Gelernt haben wir in der Fachdidaktik kaum etwas, das Pendel schlug von "Findet es selbst heraus" und "Teach to the Test". Es gab Unterrichtsentwürfe als Vorlage und dann hieß es, möglichst nah daran zu bleiben, ohne dass es nach Plagiat schreien sollte. Es wurde ein Ziel vorgegeben ("SO muss das sein") aber der Weg dahin nicht erklärt, den mussten die Refis ohne Hilfestellung selbst herausfinden. Und wenn man es nicht genau so hinbekommen hat, dann wurde man in die Pfanne gehauen, ohne konstruktive Verbesserungsvorschläge. Wenn man im Vorhinein eine mögliche Planung vorgestellt hat, wurde diese mit "kann man machen" kommentiert. Hat man es dann genau so gemacht, wurde man hinterher mit "das geht ja so gar nicht" abgewatscht.
Letztendlich wurde erwartet, dass im Unterricht ALLE Schüler 100% motiviert sind, das Thema 100% handlungsorientiert und alltagsnah ist, JEDER Schüler alles am Ende zu 100% verstanden hat und grundsätzlich alle Schüler das Thema total super und spannend finden, weil man letzteres auf jeden Fall immer mit der richtigen Methodenwahl erreichen kann. Ab und zu mag sowas ja vorkommen, aber in sehr heterogenen Berufsschulklassen, in denen Leute ohne Deutschkenntnisse neben ehemaligen Abiturienten sitzen, ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Dieses Ziel musste man aber überprüfbar erreichen. WIE das letztendlich funktionieren soll, wollte er uns in den ganzen anderthalb Jahren nicht verraten. Nur, dass man das auf jeden Fall schaffen kann, wenn man den Unterricht halt nur richtig plant. Diese richtige Planung, die auf jeden Fall immer alle vom Hocker haut und dabei noch total lerneffektiv ist, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben
Die andere Fachleitung war menschlich super und hat geholfen und erklärt wo es ging, war aber leider eine didaktische und organisatorische Nullnummer. Allerdings hat diese Fachleitung maßgeblich dazu beigetragen, dass das Ref erträglich wurde, da sie sehr realitätsnah gearbeitet hat und ihr durchaus bewusst war, dass UB Stunden keine Alltagsstunden sind und im Alltag oft nicht die Voraussetzungen so gegeben sind, wie es die Seminare gerne hätten und erwarten. Da konnte man dann auch als Refi offen und ehrlich Probleme und Sorgen ansprechen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
Mein Fazit: Eine Kackzeit, aber zu schaffen, wenn man nichts persönlich nimmt und auch mal groben Blödsinn freundlich weglächeln kann.
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Da wüsste ich jetzt als fertig ausgebildete Lehrkraft keine vernünftige Antwort drauf. Welche Arten gibt es denn?
Ist doch ganz klar:
Die bitchige Schakkeline, der vollassi Kevin, der Blödmann Horst, der Schläger Ali, die Burka Aische
Oder: Dumm, dümmer, am dümmsten?
Oder: Mag ich, mag ich nicht ...
Oder: Weiß, Mokka, rabenschwarz ...
hmm bei genauerem Überlegen fällt mir tatsächlich auch keine vernünftige Antwort darauf ein
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Ich teile die Blätter aus wie immer, also ohne Handschuhe und Maske und lege sie mit Abstand auf den Tisch der Schüler. Ich halte das Risiko, wenn man schweigend mit ausgestrecktem Arm jemandem von hinten ein Blatt über die Schulter reicht, für vertretbar. Da finde ich Einkaufen gefährlicher, wo jeder fleißig an seiner Maske rumfummelt weil sie in die Augen rutscht oder man keine Luft kriegt und dann den Einkaufswagen anfasst, der übrigens nicht mehr regelmäßig desinfiziert wird. Allerdings gehe ich nicht mehr zu Schülern an den Tisch, wenn diese irgendwelche Erklärungen brauchen, damit man sich nicht gegenseitig "anatmet".
Maske trage ich nur dann, wenn die 1,5m nicht eingehalten werden können.
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Asiastore
Ich musste das Wort ungefähr zehn mal lesen, bevor ich es verstanden habe Ich fragte mich die ganze Zeit, was wohl ein "Asias-tore" ist und überlegte, ob das was mit "Gladiatoren" zu tun hat Man merkt, es wird Zeit für Ferien
Und zu Dorf oder Stadt:
Ich kenne Dorf, Stadt und Großstadt und muss sagen, ich finde es in mittelgroßen Städten eigentlich recht angenehm. Ein bisschen Anonymität muss schon sein. Ich fand es auf dem Dorf schrecklich - das Klientel ist ein anderes, aber nicht zwigend leichter. Und mir sind vor allem die Eltern aus ländlichen GEgenden sehr negativ aufgefallen, da sie ständig untereinander konferiert haben, anstatt entsprechende KuK einfach mal um ein Gespräch zu bitten. Und dann treten sie gerne nachbarschaftlich in Horden auf, wenn es darum geht, gegen irgendeine Sache zu wettern. Nur meine Erfahrungen.
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Schade, einen kurzen Moment hatte ich die Hoffnung, dass da doch noch etwas mehr kommt als heiße Luft und getrolle.
Kann mir bitte jemand erklären, was Forentrolle von ihrer Aktivität haben? Was bringt das?
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Option 3 kann man soweit ich weiß, gar nicht auf "Lehramt Berufskolleg" studieren. Ich glaube die Kollegen mit 2 allgemeinbildenden Fächern sind alle vom Gymnasium rübermigriert, das ist problemlos in NRW.
Doch doch, das geht auch in NRW. Habe ich und eine Vielzahl meiner KuK auch so gemacht. Ich wollte Lehramt BK, weil das das Klientel ist, mit dem ich arbeiten wollte/will. Allerdings hatte ich keine Lust auf eine berufliche Fachrichtung weil ich da - bis auf ganz wenige Ausnahmen - kein Interesse dran habe und weil ich mich auch nicht auf einen bestimmten "Typ" BK festlegen wollte. Mit allgemeinbildenden Fächern ist man da einfach flexibler, wenn man von den etwas schlechteren Einstellungschancen ggü Leuten mit beruflichem Schwerpunkt absieht.
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Weil die Schüler dann nicht nüchtern sind?
Auch das ist möglich, aber ich denke, hier wird eher an gesetzliche Regelungen bzgl freier Tage gedacht
Man könnte natürlich dafür auch Arbeitstage streichen und durch Schultage ersetzen, aber das würde nur neue Probleme aufwerfen.
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Wenn ich der Kassiererin ein schönes Wochenende wünsche, dann hoffe ich in diesem kleinen Moment für sie, dass sie ein schönes Wochenende haben möge. Einfach so, weil man einen kurzen Moment im sozialen Austausch war und weil -umgekehrt- ein unfreundlicher Kunde schlechte Stimmung verbreitet.
Oder geht es noch jemandem so, dass er oder sie völlig unabhängig ist von der Laune anderer? Das fänd' ich echt bemerkenswert.
Also vielleicht bin ich unnormal, aber wenn ich jemandem ein schönes Wochenende wünsche, dann meine ich das tatsächlich so
Egal ob Kassierer oder meine Schüler. Wenn es mir egal ist, ob jemand ein schönes Wochenende hat, dann sage ich auch nicht "schönes wochenende". Und wenn ich meine Schüler mit "wie schön, dass ihr alle da seit" begrüße, dann meine ich damit tatsächlich, dass ich mich freue, sie zu sehen. Ich wünsche anderen Menschen grundsätzlich, dass es ihnen gut geht. Deshalb wünsche ich anderen Menschen freundliche Dinge. Wenn es mir egal wäre, könnte ich ja auch einfach "geh sterben!" als Abschiedsformel sagen. Gefällt mir aber nicht sooo gut
Aber vielleicht bin ich auch irgendwie sonderlich
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Ach, eines noch:
Ich hoffe, hier handelt es sich nur um eine unglückliche Formulierung deinerseits! Denn wie man als Lehrkraft keinen "besonders großen Wert" auf Kontakt zu den Erziehungsberechtigten legen kann, kann ich nicht nachvollziehen. Dieser gehört zu unserem Job doch dazu!? Falls du damit allerdings meinst, dass viele SuS an BBSn ja schon volljährig sind und Elterngespräche, -abende und -sprechtage somit nicht so häufig anfallen wie bei jüngeren SuS, dann hast du natürlich recht. Und was die Aufsicht angeht: das ist eine deiner Dienstpflichten als Lehrer*in, auch wenn du an einer beruflichen Schule wohl weniger häufig Pausenaufsicht haben wirst als an einer Grundschule (an meiner Schule haben alle Lehrkräfte max. zweimal pro Woche Pausenaufsicht oder einmal Frühaufsicht - also vor der 1. Stunde -, da diese eine halbe Stunde dauert).
Ich gehe mal davon aus, dass das in dem Sinne gemeint ist wie "muss man halt machen, aber ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung" Meine Dienstpflichten nehme ich natürlich auch ernst, dennoch bin ich nicht böse drum, wenn ich mal keine Aufsichten habe und keine Elterngespräche führen muss Ich glaube, so war das auch vom TE gemeint.
Ich habe tatsächlich im Schnitt höchstens 1-2 Elterngespräche pro Schuljahr, mehr nicht. Ich bin auch froh, wenn sich so viel wie möglich mit den SuS selbst regeln lässt, ohne dass man die Eltern hinzuziehen muss.
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Ich habe mich dazu entschieden, dass ich gerne an einer beruflichen Schule unterrichten will. Diese Entscheidung entstand aus folgenden Erfahrungen und Überlegungen:
- Ich bin nun schon seit längerer Zeit als U-Plus-Kraft (Vertretungsunterricht) an einer Gesamtschule tätig. Dabei (und in meinem Orientierungspraktikum) habe ich für mich erkannt, dass das Niveau abseits der Gym-Klassen großteils erschreckend niedrig ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, auch schwächere Klassen zu unterrichten, so ist es nicht (was ja an der BS auch der Fall ist), aber auf die Dauer würde ich auch gerne mal anspruchsvolle Themen unterrichten, und in der BS gibt es eben unterschiedliche Bildungsgänge und somit mehr Abwechslung.
Sei dir bei deiner Entscheidung bewusst, dass du möglicherweise jede Menge oder fast ausschließlich sehr schwache Schüler unterrichten wirst. Wenn dir das Niveau abseits der Gym Klassen schon zu niedrig ist, wirst du an der BBS auf unterirdisches Niveau treffen. Mit der Abwechslung hast du natürlich recht, das steht und fällt aber mit der Zuteilung im Stundenplan und die hat man, je nach Schule, nicht in der Hand.
- Viele SuS (besonders, wenn sie mitten in der Pubertät stecken), empfinde ich als sehr schwierig und eine entsprechende Betreuung durch zusätzliche Kräfte ist oft nicht vorhanden. So hatte ich z.B. einmal einen Jungen mit geistiger Behinderung in der Klasse (Inklusion kommt halt immer mehr), ohne dass eine entsprechende Betreuungskraft zur Verfügung stand, weil die alte laut Aussage der SuS aufgegeben habe und noch keine neue gefunden sei. Abgesehen davon sind Kräfte, die wirklich sonderpädagogisch ausgebildet sind, absolute Mangelware. Aber hey, Hauptsache Inklusion.
Die BBS arbeiten seit eh und je inklusiv, da wirst du dich drauf einstellen müssen. In manchen Klassen hast du Abiturienten neben Schülern sitzen, die nichtmal einen Hauptschulabschluss haben. Betreuungskräfte gibt es keine und je nach Bildungsgang hast du quasi einen ganzen "Stall" voller SuS mit Förderschwerpunkten, die du völlig ohne Sonderpädagogischen Beistand beschulen musst. Wenn dir Inklusion ein Dorn im Auge ist und du dir mehr Homogenität und/oder Sonderpädagogische Unterstützung wichtig ist: Die wirst du an der BBS nicht finden.
Nun zu meinen Optionen:
A: Ich könnte auf Lehramt Gymnasien wechseln und würde dann Englisch und Ethik (als Drittfach) zusätzlich zu PoWi nehmen. Ich denke, dass sind alles gesuchte Fächer an beruflichen Schulen, oder? Also Ethik wird bei meinem Bundesland (He) zumindest als gesuchtes allgemeinbildendes Fach aufgeführt in Bereich BS. Und Englisch wird als Hauptfach auch viel in der BS unterrichtet, soweit ich weiß. Und PoWi wird auch an eigentlich jeder BS unterrichtet.
Ich hatte Englisch LK und interessiere mich für Englisch auch viel mehr als für Deutsch. Hatte nur Deutsch gewählt, weil ich den Lehrplan für die Sek 1 wesentlich spannender fand als den für Englisch. Aber Deutsch zu studieren bereitet mir zwar keine Schwierigkeiten, aber auch keine Freude.
Mit Hauptfächern bist du an BBS gut aufgestellt und viele KuK sind den Weg über Gym Lehramt an eine BBS gegangen.
B: Ich studierte Ernährung und Hauswirtschaft + PoWi. Diese Fachrichtung wird an meiner Uni angeboten und ich war auch schon in der Studienberatung. Vorteile: Die erforderliche berufliche Praxis zum Studienbeginn kann ich vorweisen. Ein vielseitiger Bereich, da verschiedene Felder sich überschneiden. Nachteile: Ich müsste mich wieder intensiver mit Chemie beschäftigen (zum Glück aber nicht auf Niveau von Chemie als Lehramtsfach), was ich auch schon nebenbei tue. Aber meine Schulzeit ist halt schon etwas her und somit muss ich da viel nacharbeiten, schätze ich. Einer weiterer Nachteil: Ich müsste zwar keine Bachelorarbeit mehr schreiben, da mir diese anerkannt werden kann aus meinem vorherigen Studium für PoWi, aber eine Masterarbeit, was schon mit erheblichem Aufwand verbunden ist.
Das Studium ist so gegliedert, dass ich nach drei Semestern in Regelstudienzeit (werde ich wohl verkürzen können) mit dem Bachelor fertig wäre und um Master dann nur noch sehr wenige Veranstaltungen zur Berufspädagogik belegen müsste (vielleicht kann man auch hier irgendwie verkürzen, auch wenn es die Prüfungsordnung eigentlich nicht vorsieht. Sonst wären es zwei Jahre fast Leerlauf abseits der Masterarbeit. In dieser Zeit könnte ich halt verstärkt arbeiten nebenher.
Ich befürchte etwas, dass ich mit dieser Fachrichtung jedoch hauptsächlich in den Dualen Ausbilungsgängen eingesetzt werden würde. Denn BG oder FOS mit dieser Fachrichtung gibt es sehr selten im Vergleich zu Wirschaft, Informatik oder Technik.
Mit Ernährung und Hauswirtschaft hast du gute Chancen denke ich, aber du wirst wohl vorrangig in den ganz schwachen Bildungsgängen eingesetzt. Oder ausschließlich.
Würde ich mit Option B eurer Einschätzung nach fast ausschließlich in der beruflichen Fachrichtung eingesetzt werden? Oder ist es wahrscheinlich, dass ich auch in PoWi viel unterrichten kann und auch an anderen Schulformen (FOS/BG) als im Bereich der Dualen Ausbildung?
Das kommt ganz auf den Bedarf der Schule an. Manche Schulen haben kaum Duales System, manche fast ausschließlich. Mit PoWi bist du in sehr vielen verschiedenen Bildungsgängen unterwegs, mit Ernährung und Hauswirtschaft möglicherweise nur am Kochen mit HS9 SuS ohne Deutschkenntnisse.
Oder ganz allgemein: Wozu würdet ihr mir raten?
BBS ist sehr abwechslungsreich und ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dort zu arbeiten. Aber du solltest nochmal in dich gehen und darüber nachdenken, ob du auch dann dort glücklich werden kannst, wenn du fast nur in sehr schwachen Klassen unterwegs bist und viel mit Inklusion und Heterogenität konfroniert bist.
Sorry, mein Rechner ist kaputt und das Schreiben und Zitieren ist mit meinem derzeitigen Gerät echt blöd. Ich hab einfach mal in rot meinen Text dazwischen gehauen
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Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht auch am Fach liegen kann. Ich war selbst nicht so gut in Mathe und konnte mich nur über Wasser halten, weil ich fleißig war. Wirklich begriffen habe ich manches auch nie. Ich habe selbst gemerkt, dass ich manches schon wieder vergessen hatte oder nicht mehr durchgeblickt habe, obwohl wir es mehrfach wiederholt hatten. Ich war einfach nie der Mathe-Typ...
Wohingegen mir das Sprachliche immer leicht fiel. Grammatik war für mich logischer als Mathe. Und in meinen Fächern sehe ich auch gut in Klasse 5/6, wo sich im Laufe der ersten 2 Lernjahre die Spreu vom Weizen trennt. Wer bis Ende 6. Klasse nicht merkt, dass er während des Schreibens zwischen den Zeiten hin- und herwechselt, weil er Past Tense, Present Perfect und Present Tense und die jeweiligen Verlaufsformen nicht auseinanderhalten kann, wird das nach meiner Erfahrung nie richtig lernen. Manche merken auch einfach nichts dass man nun mal nicht sagen kann: he has be oder he was went oder was auch immer. Sie haben entweder nie richtig gelernt oder trotz Lernens einfach kein Gespür dafür entwickelt.
Das gibt es wahrscheinlich für alle Fächer.
Und dass es immer welche gibt, die falsch an der Schulart sind, ist ja noch ein anderer Aspekt.
Nein, nein, das war von mir unglücklich ausgedrückt: Ich wollte damit sagen, dass es nicht am Fach liegen kann, weil es in allen Fächern so ist. Nicht nur in Mathe. Aber was du beschrieben hast kenne ich, so ging es mir in Mathe auch immer, irgendwie habe ich da einfach nichts verstanden, egal was oder wie viel ich geübt habe. Und wenn ich mal was verstanden habe, dann brauche sich nur eine kleine Nuance in der Fragestellung ändern und ich konnte es doch nicht mehr. Mathe ist für mich nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Aber meinen Schülern geht es so in fast allen Fächern. Egal welche Grundlagen in welchem Fach - sofort ist alles wieder weg
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Ich frage mich auch immer, woran es liegt, dass Notenschnitte permanent so unglaublich mies sind. Bzw. habe ich da für mich plausible Gründe für in Verdacht. Meistens liegt es an fehlenden Grundlagen. Aber warum, das kann ich mir nicht erklären. Selbst wenn man eine Sache xxxx mal gemacht hat, der Stoff dann sogar beim Großteil "sitzt", ist trotzdem alles nach kürzester Zeit wieder weg. Jetzt nach der "Corona-Pause" ist es fast so, als hätten viele meiner SuS noch nie im Unterricht gesessen quasi. Selbst wenn ich vorher bis ins Detail verrate, was in einer Klassenarbeit kommen wird und sogar die Aufgaben schon vorher mit der Klasse durcharbeite, kommt am Ende Müll raus, wenn nur eine Woche Zeit dazwischen liegt. Wenn Grundlagen gelegt werden, dann sind diese fast nie von dauerhaftem Bestand. Und das völlig Lehrer- und fächerübergreifend. Es kann also nicht am Unterricht oder dem Fach liegen, das Problem ist bei uns wirklich allen bekannt. Die Sus sind idR dem Bildungang, in dem sie sich befinden, nicht gewachsen. Formal haben sie haber die Berechtigung, diesen zu besuchen. Und man kann ja schlecht das Niveau so weit absenken, dass es passt. Das wäre ja so, wie wenn man in der Oberstufe nur noch Grundrechenarten im Unterricht macht, weil die SuS keine Funktionen können.
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Ich habe mein Studium nicht aufgeschoben, weil ich mich nicht reif für den Job gefühlt hatte.
Sondern weil ich noch Lust auf das Leben hatte. Ich wollte gerne noch schauen, was die Welt zu bieten hat, bevor ich mich festlege.
Einfach noch einmal was anderes machen, körperliche Arbeit auf einer Farm, das tat verdammt gut.
Finde ich auch völlig legitim. Aber du dann schon Bock auf Schule gehabt hättest, wäre es doch Käse gewesen, nur um älter zu werden noch irgendwas dazwischen zu schieben. Aber gerade das machen gefühlt recht viele. Oder lehnen generell die BBS ab, weil man nunmal idR bei der Studienwahl +-18,19, 20 Jahre alt ist und man sich selbst die Beschränkung "zu jung" auferlegt. Das finde ich schade!
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Übrigens @samu , versteh mich nicht falsch. Es ist vollkommen in Ordnung, deine Vorstellung von respektvollem Verhalten zu haben. In deinem privaten Umfeld suchst du dir sicher auch Leute aus, die ähnliche Vorstellungen haben. Genauso wie ich das auch mache. In der Schule habe ich damit aber ein Problem, da dort junge Menschen sitzen, die dazu gezwungen werden. Mag einer deine Vorstellung von Respekt nicht, muss er sich bei Zwang trotzdem dieser Vorstellung anpassen. Für mich passt das nicht zur Vorstellung der freien Persönlichkeitsentfaltung.
Sehe ich auch so. Mir sind gewisse Dinge auch sehr wichtig. Ein guter Umgangston z.B. Ich lege Wert auf gewisse "Floskeln" und darauf, dass man "vernünftig" miteinander spricht. Das sage ich auch genau so. Das MIR das wichtig ist und dass ICH MICH dabei unwohl fühle, wenn man sich mit "fick dich" statt mit "Guten Morgen" begrüßt. Und weil mir das nicht gefällt, möchte ich, dass meine SuS das unterlassen. Mich stört es aber nicht, wenn sie eine Mütze tragen oder Kaugummi kauen. Und wenn mich die SuS fragen, ob das okay ist, dann sage ich, dass MICH das nicht stört, andere möglicherweise schon. Und dass es gut ist, wenn man danach fragt, ob es überhaupt jemanden stört. Wenn eine Sache nämlich niemanden stört, dann sehe ich den Sinn darin nicht, der Einhaltung dieser Sache ständig hinterherzulaufen. Das nervt mich, das nervt die SuS. Deshalb thematisiere ich es sehr wohl, was man wann wo machen kann, aber dass solche "Regeln" nicht einfach so da sind um jemanden zu ärgern, sondern um zu verhindern, dass sich jemand ärgert.
Kalle29 hat es gut auf den Punkt gebracht: Alles was andere beim Lernen stört, ist untersagt, alles was nur sie beim Lernen stört, spreche ich einmal an, danach ist es mir egal.
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Du schreibst nicht viel auf steht da?
Ich kritzel meinen Timer immer voll Aber vielleicjt eher zur Beruhigung für mich, nicht weil ich das dringend brauche .
meiner ist natürlich auch total vollgekritzelt, aber ebenfalls eher fürs gewissen
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