Beiträge von Hannelotti

    Der TE stammt zwar aus Hessen, aber es mag dort ähnlich wie in NRW gelten:

    "Die Förderung der deutschen Sprache ist Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern." (APO-S I) Auch wenn ich manch einem Kollegen/einer Kollegin Unrecht tue, der/die dies gewissenhaft macht, bemerkt man doch im Gespräch mit vielen Sek. I-Lehrkräften, dass ihnen dieser Umstand vollkommen egal ist (und deren eigene schriftliche Erzeugnisse sprechen auch nicht immer dafür, dass sie hinsichtlich der Regeln einen großen Wissensvorsprung vor manchen Schüler*innen hätten; aber aus ihnen ist ja trotzdem etwas geworden.)

    Das ist eine Sache, die mir auch oft durch den Kopf geht bzw. mir Kopfschmerzen bereitet: Als "Nicht-Deutschlehrer" habe ich nur einen sehr begrenzten Spielraum, was das "Abstrafen" von Fehlern in Sprache, Ausdruck etc. angeht. Manchmal würde ich am liebsten einfach eine fünf geben, weil ich die Sprache so unglaublich unangemessen finde, dass das einfach keine bessere Note sein KANN. Tatsächlich ist es aber so, dass ich inhaltlich natürlich für Richtiges entsprechende Punkte geben muss, egal ob der Text klingt und aussieht, als hätte ihn ein Erstklässler geschrieben. Das ärgert mich sehr oft, weil jede Motivation der SuS vernichtet, doch noch halbwegs brauchbares Deutsch zu lernen. Die sagen dann "hey,ich habe eine zwei bekommen, das reicht mir. Mit gutem Deutsch wäre es zwar eine eins gewesen, aber egal." Ganz ehrlich -ich würde es genauso machen als Schülerin. Wozu sich anstrengen, wenn man auch völlig entspannt eine gute Note bekommen kann? Am liebsten würde ich die Sprache mit 50% gewichten, aber geht halt nicht.

    Stattdessen habe ich mir ein neues "System" überlegt: In jeder Klassenarbeit kommen Lückentexte vor, nicht zu knapp. Mit den vorgegebenen Begriffen. Aber da merkt man dann sofort, dass einfach nur "rumschwurfeln" nicht reicht und man schon bemerken können muss, wenn ein Satz einfach völlig daneben ist.

    Tatsächlich? Das finde ich mal wieder sehr interessant! An unserer Schule haben wir fünf Kolleginnen, die Religion unterrichten. Bis auf unsere Schulpastorin als studierte Theologin haben aber alle das Lehramt BBS studiert. Wir haben eine Kollegin mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaft plus Unterrichtsfach ev. Religion, eine mit Bautechnik plus kath. Religion und zwei mit Sozialpädagogik plus einmal ev. und einmal kath. Religion. Dazu kommen noch ein Kollege und zwei Kolleginnen, die "Werte und Normen" unterrichten (alle haben dies auch als Unterrichtsfach studiert).

    Interessant, wie groß die Unterschiede doch sind :) Ich kenne nur sehr, sehr wenige, die das auf Lehramt studiert haben. Gerade unter "älteren" KuK kenne ich nicht einen, bei den jüngeren KuK dagegen haben mehr Leute Reli Lehramt auch studiert. :gruebel:

    Mir würde ein "Dienstrechner" keinen nennenswerten Mehrwert bescheren. Die Räume, in denen ich unterrichte, haben bestenfalls einen OHP. Meine SuS haben zu 90% nicht die erforderliche Ausstattung, um irgendwas vernünftig digital machen zu können. Da brings wenig, wenn ich die Ausstattung habe. Letztendlich ist ein Gerät von der Schule dann zwar eine nette Spielerei, damit man Unterrichtsvorbereitung nicht auf seinem privaten Gerät machen muss, einen Mehrwert hat die Sache aber eigentlich nicht. Zumindest nicht, bis unsere OHPs einen HDMI Anschluss bekommen, damit ich Folien digital zeigen kann ;) Aber dann wären sie ja theoretisch Beamer und die sind zu teuer bzw. müssen gewartet werden, was sowieso nicht passiert, weil da keine Zeit für hat. Also im Grunde alles auf Anfang und wie immer ;)

    Interessant.

    Ohne jetzt alle Daten zu haben (Zucker, Lipide) ist bei mir das Covid-Alter niedriger als mein Wirkliches.

    Bestätigt meine persönliche Wahrnehmung, ich fühle mich nicht sonderlich gefährdet.

    Nicht mehr als heute oder morgen vom Auto umgefahren zu werden. Eher umgekehrt, da ist die Gefahr vielleicht eher höher.

    Find ich auch interessant, diesen Rechner. Ich habe mal ein bisschen rumgespielt und finde es erstaunlich, wie wenig sich die Menge der Zigaretten pro Tag auswirkt, wenn sonst alles andere in einem guten Bereich ist. Ich hätte erwartet, dass es schon irgendwie einen Unterschied macht, ob man am Tag eine oder 40 Zigaretten raucht. Ohne Rauchen liege ich etwas unter meinem tatsächlichen Alter, mit Rauchen ein bisschen rüber.

    Bzw. wäre der Einsatz in Politik UND Wirtschaft, das sind ja teilweise zwei voneinander getrennte Fächer.

    Und den Prüfungsreigen kann ich auch nicht bestätigen - bei uns sind eigentlich nur die KuK in Prüfungen involviert, die in entsprechenden Bildungsgängen eingesetzt sind. Und meistens sind das Leute, die unbedingt in diesen Bildungsgängen sein wollen.

    Ich und viele, viele andere KuK kommen dagegen quasi nie mit Abschlussprüfungen in Kontakt.


    Nebenbei erwähnt: BBS ist sowieso die beste Schulform mit den besten KuK :fluester::prost:

    Schade, dass nur Gym gefragt ist. Für meine BBS Mäuse ist das auch ein riesen Thema. Die glauben nämlich wirklich ALLES was sie hören und lesen. Sogar den Blödsinn, den Lehrer so erzählen. Sogar so Blödsinn wie "wenn du deinen Müll nicht ordentlich wegräumst, musst du übers Wochenende in der Schule schlafen". Ich wäre jedenfalls auch interessiert daran, wie andere das Thema Fake News so ganz basal angehen. Also wirklich so richtig von Grund auf nach dem Motto "nicht jeder, der den Mund aufmacht oder etwas schreibt, sagt die Wahrheit".

    Auf solche Machtspielchen lässt man sich besser gar nicht erst ein, wie meine Vorredner schon sagten.

    Ich arbeite bei sowas grundsätzlich mit "Entweder-Oder" Entscheidungen, die durch den Schüler getroffen werden können.

    Der "Deal" ist dann: Entweder schnell wegwischen und die Sache ist sofort vergessen (Option A) oder eine wesentlich unangenehmere Konsequenz (Option B). Da die gewünschte Option A wesentlich weniger ätzend ist als Option B, wird eigentlich immer erstere gewählt und man spart sich Machtkämpfe. Und wenn wider Erwarten doch mal nicht Option A gewählt wird, hast du trotzdem den "Kampf nicht verloren", selbst wenn der Tisch dann dreckig bleibt.

    Genau, obacht mit DaZ:

    Ich habe auch im Studium nebenbei ein DaZ Zertifikat erworben, um damit meine Chancen bei Bewerbungen zu verbessern und weil ich noch Kapazitäten hatte. Habe mir dabei nicht wirklich was gedacht, aber eigentlich ist das Ergebnis davon völlig absehbar: Bei Bedarf wird auf diese Qualifikation zurückgegriffen, logischerweise. Dann wird man natürlich besonders bevorzugt in Auffangklassen gesteckt. Das sollte einem vorher bewusst sein, im Zweifelsfall kommt man aus der Kiste halt einfach schlecht wieder raus.

    Man wähle seine Qualifikationen also mit Bedacht ;)

    In NRW gibt an BBS sehr viele, die nur allgemeinbildende Fächer unterrichten. Eine berufliche Fachrichtung ist kein muss.

    Mit den von dir genannten Fächern wären auch deine Chancen recht gut. Gerade für Politik, was sich aus "sozi" ableiten würde, werden im Stellenportal sehr viele Stellen ausgeschrieben. Musst dir halt überlegen, ob die Arbeit an BBS was für dich ist. Ist halt was völlig anderes als Gym. Aber hier könntest du in NRW direkt ins Ref starten am BK, wie yestoerty schon sagte.

    Edit: mit den Ausgangsfragen des TE, ob es eine "Rechtfertigung" dafür gäbe, dass einzelne KuK nicht gewillt sind mal zu "rotieren" und jahrelang in denselben Schulformen / Bildungsgängen unterrichten wollen, hat das allerdings tatsächlich nicht unbedingt etwas zu tun, da gebe ich dir recht!

    Die Rechtfertigung wird wohl schlicht und ergreifend sein, dass eigentlich keiner (?) gewillt ist, ständig zu rotieren. Der TE ja schließlich auch nicht. Ich hätte auch keine Lust ständig zu rotieren. Und weil ich da nunmal keine Lust drauf habe, äußere ich frühzeitig meinen Willen. Und das ist im Grunde der einzig sinnvolle Ratschlag in dieser Situation: Sag die Meinung! Man muss nicht "laut" werden, aber man muss den Mund aufmachen. Wer keine Forderungen stellt, kann sich hinterher nicht beschweren, dass es seinen Willen nicht bekommen hat. Den Mund aufmachen ist sowieso ein Ratschlag, den ich Lehrern wie Schülern gerne immer wieder gebe. Viel zu oft wird stillschweigend irgendwelcher Blödsinn hingenommen, anstatt den Mund aufzumachen. Gedankt wird es einem sowieso nicht.

    Ich kenne die BBS nicht, aber hast du mal geguckt, ob es eventuell an deinen Fächern liegt?

    Wenn ich mir die Fächer des TE anschaue, kann das auch mit ein Grund sein. Mit diesen Fächern wird man kaum in einer Klasse mehr als zwei Stunden pro Woche sein, im Gegensatz zu anderen Fächern, die ein viel höheres Stundenvolumen ausmachen. KuK, die nur Nebenfächer unterrichten, sind idR auch in sehr vielen Bildungsgängen unterwegs. Wenn man zB Reli und Sport hat, dann macht man in allen möglichen Bildungsgängen seine ein, zwei Stündchen. Das hat aber auch den Vorteil, dass man meist von Klassenleitungen "verschont" bleibt, weil man zu wenig Stunden in einer Klasse hat.

    Keiner kann in deinen Kopf gucken und erahnen, dass dir etwas nicht passt.

    Wenn es um die Stundenplangestaltung geht bin ich immer "die erste", die an entsprechenden Stellen klopft und bescheid sagt, dass ich gerne ABC machen würde und XYZ auf keinen Fall. Das ging bisher immer völlig problemlos. Ich kenne es auch, dass dann Kuk jammern, dass sie dieses und jenes (nicht) bekommen und sich darüber ärgern, dass andere immer ihre "sonderwünsche" erfüllt bekommen. Wenn man dann mal nachfragt, ob diese KuK denn überhaupt mal nachgefragt haben, ob sie nicht auch ihre Wunschbildungsgänge bekommen, kommt eigentlich immer "nein, das mache ich nicht". Dann braucht man sich aber nicht wundern, wenn man einen subjektiv unschönen Stundenplan bekommen. Und das Argument, dass ja nicht jeder seine Extrawürste bekommen kann, stimmt auch nur sehr bedingt: Es gibt immer KuK, die sind liebend gerne im Beruflichen Gymnasium, andere dagegen kann man damit jagen. So gleicht sich das idR ganz gut aus. Aber wenn die Planer die "Vorlieben" gar nicht kennen, können sie diese auch nicht berücksichtigen. Ich finde es sogar sehr sinnvoll, dass man kundtut, welche Bildungsgänge einem "liegen". Arbeit, die man gerne macht, wird auch gewissenhafter erledigt. Wenn ich in meine Wunschbildungsgänge komme, dann gebe ich da auch gerne 100%, weil ich mit Freude an der Arbeit bin. Lande ich irgendwo, wo ich gar nicht hin will, dann mache ich zwar irgendwie das Beste daraus, aber immer nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Natürlich geht das nicht immer zu 100% auf, aber wenn jeder das macht, was er gut kann und gerne macht, dann ist damit ALLEN geholfen und ich empfinde es auch ganz und gar nicht als "dreiste Forderung", wenn man an entsprechenden Stellen aktiv wird.

    Na dann erklär mir mal bitte, wie mein Unterricht mit 30 Zehntklässlern im Herbst und Winter in einem sehr übersichtlichen Klassenzimmer funktionieren soll. Ja, ich möchte Unterricht halten, aber dann auch bitte so, dass ich mich und andere schützen will. MSN funktioniert und wieso man von Ärzten verlangt, dass sie einen tragen, von Lehrern das aber als übergriffig verstanden wird, erschließt sich mir nicht.

    Von "übergriffig" und Extrawurst für Lehrer ist hier nicht die Rede. Ich würde gerne den ganzen Tag locker flockig mit MNS arbeiten können, man möge mir bitte verraten wie. So sehr stehe ich nämlich nicht auf Schwindel und Schwarz vor den Augen. Wenn ich es abschalten könnte, würde ich es liebend gerne tun.Vielleicht kann mir ja jemand einen tollen Geheimtrick verraten, wie man daran arbeiten kann, solche unterbewussten Reaktionen des Körpers abzuschalten. Ist ja nicht so, dass ich das extra machen würde, weil ich Masken so doof finde.

    Hast du gesundheitliche Probleme? Lunge? Herz-Kreislauf in Ordnung? Ansonsten für mich nämlich nicht verständlich. Ich halte problemlos Unterricht mit MSN, auch jetzt im Hochsommer. Für Ärzte und OP-Personal ja auch Alltag.

    Eigentlich habe ich nichts dergleichen, außer einen relativ schnell erschütterbaren Kreislauf schon von Kindheit an. Möglicherweise ist das auch eher eine Kopfsache, wenn ich Stoff vor Mund und Nase habe, dann schaltet mein Körper ganz schnell in einen "Hilfe, ich ersticke"-Modus. Objektiv kommt sicherlich genug Luft durch den MNS, sonst könnten andere ja nicht den ganzen Tag problemlos mit Maske herumlaufen. Ich bin deshalb kein notorischer MNS-Verweigerer, ich trage sie bisher immer dann, wenn ich es muss. Aber damit 8 Stunden unterrichten werde ich ohne Kreislaufprobleme wohl nicht schaffen, da muss irgendeine andere Lösung her. Allerdings glaube ich da noch nicht dran, dass es die Maskenpflicht im Unterricht in NRW geben wird. Grundschüler/Kita-Kinder dürfen ohne Maske und Mindestabstand miteinander rangeln, weil das "relativ ungefährlich" sein soll, aber ältere Schüler, die sich nicht gegenseitig in der Nase popeln, sollen nur noch maskiert in den Unterricht? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Wobei - bei Laschet und Gebauer sind ja immer spannende Wendungen drin.

    Habe ich schon weitgehend gemacht. Egal wie weit man von der ersten Reihe entfernt steht, wenn man laut spricht, fliegen die Aerosole. Das wollte ich meinen SuS nicht zumuten.

    Ich kann mir das so gar nicht vorstellen. Selbst wenn ich ohne Sprechen und Bewegen MNS trage, bekomme ich nach kürzester Zeit Atemnot und Kreislaufprobleme :uebel: Habe schon alle möglichen Masken durchprobiert, überall das gleiche Problem :traenen: Sollte das Pflicht im Unterricht werden, werde ich wohl so ein Gesichtsschild nehmen müssen.

    Zum Thema Erzieher:

    Ich kann nur für die mir bekannten BBSen sprechen und da ist es so, dass es nur sehr wenig Schulplätze gibt, da die schulische Erzieherausbildung sehr "ressourcenintensiv" ist, was Lehrerstunden betrifft. (V.a. mit Blick auf spezielle Fächer im Bereich der Sozialpädagogik und Musik/Kunst) Es werden daher massenweise Bewerber abgelehnt, weil man es sich schlicht vom Lehrerbedarf her nicht leisten kann, mehr Klassen aufzumachen.

    Natürlich ist das alles überspitzt gesagt, aber MIR würde es nichts ausmachen, wenn die Kids alle bis 19, 20, 21 in der Schule blieben und wirklich auf das Studium / die Arbeitswelt vorbereitet würden.

    Das würde ich so auch unterscheiben. Ich fände es auch prima, wenn meine ganzen "Nix-Checker" auch noch ein paar Jahre Bildung genießen würden, damit sie es leichter im Leben haben. Also besser lesen und schreiben können, sich vernünftig artikulieren, mehr "Alltagskompetenz" entwickeln. Aber genau das passiert ja nicht, wenn sie sich unnötig lange durch das Schulsystem schleusen. Das was sie lernen müssten, lernen sie nicht daruch, dass sie versuchen sich irgendwie ins Gymnasium reinzuschleusen. Das ist in 99,99999 % der Fälle zum Scheitern verurteilt. Viel mehr wünschte ich mir, dass gerade die unteren Bildungsgänge wie Internationale Förderklasse /Ausbildungsvorbereitung in ihrer Dauer deutlich ausgeweitet werden. Was lernt man denn schon groß in einem Jahr? Da darfs gerne etwas mehr sein damit die SuS überhaupt die Zeit haben, sich zu entwickeln. Und zu entwickeln gibt es nichts, wenn sich quasi funktionale Analphabeten mit Texten von Kant herumschlagen, da haben sie nichts von. (Außer jeder Menge Frustration)

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