Erinnert mich sehr an die sogenannten Seminarfacharbeiten
Richtigkeit der Verweise und Quellenangaben und co. wird gefordert ohne jeweils auch nur im entferntesten darauf einzugehen, wie das in der Praxis gemacht wird (Citavi, Jabref, von mir aus auch Word...). Hauptsache am Ende werden die 50 Quellen händisch alphabetisch sortiert. Einfach ein Witz.
hahaha ganz ehrlich, das hat mich sofort an mein Ref erinnert Seminarleiterin: Es müssen wissenschaftliche Quellen benutzt und im Literaturverzeichnis genannt werden. Ich in meinen Entwürfen: Zu viel zu tun, keine Zeit - ach, ich nenne einfach irgendwelche Namen aus irgendwelcher pädagogischen/fachdidaktischen Literatur und setze völlig willkürlich an Sätze Fußnoten Bei ersten mal dachte ich noch "puh, Schwein gehabt, hat keiner gemerkt". Beim zweiten mal: "hmm vielleicht klappts ja nochmal". Bei allen weiteren: "Das mach ich jetzt immer so". Und warum? Weils einfach keinen Menschen interessiert hat, ob die Personen die Sätze jemand gesagt haben oder gar existieren und weil es nie auch nur einmal jemand überprüft hat. Nicht, dass ich das nicht auch richtig könnte - habs im Studium ja auch hingekriegt. Aber warum die Arbeit machen, wenns eh für die Ablage P ist? Im Abschlusskolloquium hat das auch wunderbar funktioniert: Fällt einem grade kein kluger Wissenschaftler ein, der die eigenen Argumente untermauert, erfindet man halt einen. Und alles klatscht Beifall für die tolle, wissenschaftlich fundierte Rede Mit Ruhm beklecker ich mich dadurch natürlich nicht, aber ich finde man kann sehr wohl angeblich brisant wichtige Vorgaben aushebeln, wenn diese dann nämlich doch gar nicht so wichtig sind, sonst würden die Prüfer es ja a) überprüfen und b) nicht ebenfalls so tun als ob sie wüssten, wovon ich spreche. Genauso verfahre ich auch mit meinen SuS: Wenn ich irgendeinen Auftrag in irgendeiner Form erteile und mir jemand plausibel begründen kann, warum das Käse ist, dann bin gerne Kompromissbereit.
Deshalb ist es für mich auch das A und O vorher ganz deutlich und transparent zu machen, warum ich was wie genau haben will. Und wenn ich merke, dass irgendeine Formalia im Grunde reiner Selbstzweck ist, dann schenke ich mir diese. Und wenn ich etwas als "das ist total wichtig, das müsst ihr genau so machen" anpreise, dann überprüfe und bewerte ich das auch.
Deshalb würde ich zB eine handschriftliche Arbeit sehr wohl annehmen und inhaltlich bewerten, allerdings entsprechende Punkte abziehen, wenn die Form nicht der abgesprochenen Form entspricht. Aber auch hier differenziere ich: Geht es um einen Lebenslauf/Bewerbung? Dann ist PC Schrift MUSS, weil man heute keinem AG eine Handschrift abgeben kann. Geht es um eine Praktikumsmappe in den unteren Bildungsgängen, dann ziehe ich da recht milde Punkte ab, wenn ich sehe, dass sich Mühe gegeben wurde das Ganze ordentlich und angemessen zu gestalten.