Beiträge von Tobias S.

    Tatsächlich geben Frauen bei der Begründung, warum sie ein Kopftuch tragen, zu 90% an, dass sie dies aus religiösen Gründen tun.


    Ein weiterer oft genannter Grund bezieht sich auf den Schutz vor sexueller Belästigung durch Männer.
    Meiner Meinung nach, kann dieser Grund gleichsam als eine diskriminierung der Männer aufgefasst werden. Man kann das Bild der unkontrollierten Männer bekommen die sich nicht beherrschen können und den reizen der Frauen ausgeliefert sind.




    In Niedersachsen gibt es seit 2016 kein Kopftuchverbot mehr. Darüber hinaus wird eine islamischer Religionsunterricht angeboten. (Nachzulesen im folgenden Dokument)


    https://www.bundestag.de/blob/…/wd-8-036-17-pdf-data.pdf

    Bis jetzt wurden vemehrt folgende "Symbole" für das islamische Kopftuch genannt:


    • Unterdrückung der Frau
    • Ungleichberechtigung von Mann und Frau
    • Konservatismus
    • radikaler Islam
    • Religiöses Smybol (Einer Studie zufolge geben über 90% an, das Kopftuch aus diesem Grund zu tragen)


    Was innerhalb dieser Diskussion bis jetzt nur begrenzt berücksichtigt wurde ist, dass
    die Symbolik der Unterdrückung und Degradierung der Frau aus europäischer Sicht verstärkt wird.
    Westliche Feministinnen treiben in der Debatte voran, während islamische Feministinnen für sich selbst sprechen wollen. So wird denen die Stimme untersagt, die das Kopftuch aus freiwilligen und eigenen Beweggründen tragen... das dabei ein Kopftuch identitätsstiftend sein kann (ähnlich wie das Beibehalten einer Zweitsprache) und folglich auch als positiven Einfluss auf eine Integration gesehen werden kann, wird oftmals verdrängt.

    Da mich auch die zuständigen Schulaufsichtsbeamten kennen und ich auch regelmäßig mit dem Ministerium zu tun habe, gehe ich davon aus, dass es in Hessen vielleicht nicht gerne gesehen, aber erlaubt ist. Ansonsten, ein antifaschistisches T-Shirt ist ja durchaus staatstragen, der Antifaschismus ist ja zumindest theoretisch eine der Säulen der Bundesrepublik, Punk stellt keine politische Richtung dar, und keltische Symbole findet man bei mir nur als Tattoos an nicht sichtbaren stellen ;) Als Gewerkschaftsmitglied würde ich es da auch auf die Klage ankommen lassen.


    Momentan ist die Gesetzeslage in vielen Bundesländern nicht besonders eindeutig geklärt.
    Im Jahr 2015 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Symbol des Kopftuches allein nicht die Neutralität einer Lehrperson in Frage stellt. Es muss ein handeln stattfinden. Ich verstehe das so, dass z.B. Missionierungsabsichten oder sonstiges Propagieren radikaler Ideologien beobachtbar sein muss, um ein Verbot im Einzelfall auszusprechen.
    Dabei spielt das Schulgesetz des einzelnen Bundeslandes eine tragende Rolle. Dieses kann, nach dem Entscheid des Bundesverfassungsgerichtes, so ausgelegt werden, dass ein Verbot genauso wie eine Erlaubnis gesetzmäßig wäre.


    • In Hessen ist es beispielsweise so, dass 8 Referendarinnen und 5 Lehrerinnen mit Kopftuch tätig sind (Stand 2017).
    • In Bayern ist nur eine Referendarin bekannt, die mit Kopftuch unterrichtet.
    • In Baden-Württemberg ist die Zahl nicht genau feststellbar, allerdings scheinen die ersten Lehrerinnen mit Kopftuch auch dort zu unterrichten.
    • In Berlin gilt nach wie vor ein Kopftuchverbot an schulischen Einrichtungen.


    .... wer es genau nachlesen möchte, kann sich folgendes Dokument anschauen: Deutscher Bundestag 2017, Kopftuch in den einzelnen Bundesländern.pdf

    danke, endlich fragt einer.Woran erkenne ich denn, ob ein Kopftuch "islamisch" oder "muslimisch" ist?


    Und vor allem: Was spielt das für eine Rolle? Ist die Ideologie bei Kleidung nicbt egal?
    Darf ich Turnschuhe tragen, wenn ich das nicht aus Überzeugung für irgendwas tue?


    Dürfen Lehrerinnen Schuhe mit hohen Absätzen tragen? Immerhin sind die ja auch irgendwie zum Frauen unterdrücken, vom Patriarchart gewollt...


    Guter Einwand! Woran soll eigentlich festgelegt werden, ab wann eine Kopfbedeckung verboten wird? Ab wann ist eine Kopfbedeckung als Kopftuch zu sehen... was gehört letztlich noch zum "Outfit" einer Muslima... sollte das dann auch verboten werden?


    Wenn das islamische Kopftuch erlaubt ist, ist es dann ebenfalls erlaubt andere weiterführende Verschleierungsformen anzuwenden und zusätzlich das Gesicht zu bedecken oder sogar die Augen (Niqab, Burqa)?


    Wo fängt es also an und wo hört es auf? Wo ist die Grenze?

    Zu Yummis Beitrag:


    Ich selbst finde es schwierig einen eigenen Standpunkt zu wählen, weil dieses Thema für mich keine leichte Antwort bereithält.




    Kapa hat z.B. gefragt, ob es sich bei dem diskutierten Kopftuch überhaupt um ein rel. Symbol handelt... allein diese Frage halte ich für sehr schwierig zu beantworten, weil wenn es lediglich ein religiöses Symbol ist (wie z.B. ein christliches Kreuz), warum gibt es dann in der Öffentlichkeit überhaupt eine so emotionale Diskussion über das Kopftuch?

    Ich fasse mal kurz zusammen:


    Viele äußern sich für eine gleichberechtigte Herangehensweise. Entweder religiöse Symbole komplett verbieten (was schwierig sein könnte in z.B. Bayern), d.h. beispielsweise christliches Kreuz genauso wie muslimisches Kopftuch, oder alles erlauben. Dabei wurden schon positive Erfahrungen mit Kopftuch tragenden Lehrerinnen gemacht, weshalb eine „Zwangsabnahme“ des Tuches nicht richtig wäre. Jeder kann tragen was er will, solange die Person eine annehmbare Überzeugung hat. Heterogene Gesellschaft bedeutet auch ein heterogenes Lehrkollegium.


    Eine Antwort lässt offen, ob das Kopftuch oder die Überschrift dieser Diskussion ein Skandal ist. Eine weitere Person findet die Überschrift oder die Diskussion, wenn ich es richtig verstehe, politisch rechts angehörig - Klingt nach „Du-weißt-schon-wer“ (vielleicht kann Miss Jones das nochmal erklären?)

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