Bin mal wieder hier.
Hat jemand Erfahrungen als Ortslehrkraft im Ausland? Man liest vielerorten, daß die bezahlung "standortgemäß" ist, aber das ist ja ziemlich nichtssagend. Jemand hier im Forum schrieb auch, daß in Mexiko 1200 Euro als Gehalt angeboten wurden, was wesentlich über dem von mexikanischen Lehrern liegt. Gibt es vielleicht irgendwo genauere Informationen was Ortslehrkräften in verschiedenen Ländern bezahlt wird?
Beiträge von Mashkin
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Würdest du die denn bemerken? Wir verdienen doch im Forum zum großen Teil sehr ähnlich.
Ich bin zwar nicht mehr in Deutschland tätig, aber ich verdiene hier in Kasachstan ebenso wie in Deutschland 1700-1800 netto. Ich würde 100 Euro weniger schmerzlichst bemerken, in Deutschland sogar noch eher.
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Du würdest 100 Euro weniger im Monat kaum bemerken? Respekt.
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Wieso liest du nicht erstmal alle verlinkten Artikel?
Das war eher eine philosophische Frage. Menschen sind ja irgendwie auch Tiere.
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Arten sind aber etwas anderes als Rassen. Tatsächlich sind Rassen (bei Pflanzen auch: Sorten) im heutigen Sprachgebrauch Varianten, die der Mensch durch Züchtung hervorgebracht hat.
Hmmmmm, gibt es dann auch Menschenarten?
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Ich glaube mir wurde da eher Toleranz abgesprochen. Ich hab es halt gerne ruhig während des Unterrichts, und als ich aus Rußland kommend das erste mal eine deutsche Grundschulklasse unterrichtet hatte, erlitt ich einen dezenten Kulturschock, obwohl ich die Kinder alle gerne mochte.
Zu dem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, daß ich nach Kasachstan gehe und wollte damit auch den Eltern einen kleinen Hinweis darauf geben, daß ich mit dem Verhalten während des Unterrichts nicht ganz einverstanden war, aber da hat sich gezeigt, daß ich schon zu lange aus der deutschen Gesellschaft raus war. -
Sagt deine Erfahrung aus welchem Bundesland? Ich dachte, du arbeitest in Russland.
Das ist in dieser Pauschalität jedenfalls nicht richtig. Außerdem erlebe ich es selten, dass Noten der Disziplinierung dienen. Wer ne 5 in Betragen hat, hat noch ganz andere Probleme und schert sich einen feuchten Kehricht um die Note.Ich finde, Kopfnoten machen dann Sinn, wenn sie den Lehrern dabei helfen, nicht permanent Leistung mit Verhalten oder Ordnung zu verwechseln. Also Hefternoten dürften eigentlich nicht in die Fachnote eingehen, sondern in Ordnung. Die Begründung, "da können sich die Braven Doofen noch eine gute Note verdienen" habe ich des Öfteren gehört. Leider passiert das aber auch unter Kopfnotenverwendung. Und wie oft Verhalten und Leistung verwechselt werden, sieht man vor allem an der Umschulung von Gymi-> Oberschule und Grundschule-> Förderschule aufgrund des Verhaltens.
Als Rückmeldung für Betriebe fände ich sie sinnvoll, allerdings wurden sie jetzt in Abschlusszeugnissen abgeschafft. Vorteil: der Schüler kann wirklich ganz neu anfangen. Und die eine oder andere Rachenoten von Schulen verbauen nicht den Lebensweg.
Hab ich ja oben geschrieben, das ist meine Erfahrung aus 3 Monaten an einer sächsischen Grundschule. Ich wollte die Kopfnoten (von denen es ja mehrere im Laufe des Jahres gibt) als "Denkzettel" verwenden, da ich mit der in der in deutschen Schulen herrschenden Unruhe zeitweise ziemlich überfordert war, aber das ging mächtig nach hinten los und zeigte mir, wie wenig Macht Lehrer in Deutschland haben.
Übrigens arbeite ich mittlerweile in Kasachstan, ich kam vorher aus Rußland. -
Jetzt habe ich dieses Problem nicht mehr, aber das waren meine Erfahrungen an einer Grundschule in Sachsen.
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Die Kopfnoten wären sinnvoll, wenn man sie auch vollständig anwenden könnte. Wenn man einem Kind etwas schlechteres als eine 3 gibt (und selbst dann gibt es besorgte Nachfragen), bricht die Hölle über einen herein. Die Schulleitung wirft einem Versagen vor, die Eltern steigen einem aufs Dach usw. Man klärte mich seinerzeit auch auf, daß eine 5 in Betragen nicht einfach so vergeben werden könne; man müsse zuerst die Eltern mehrmals informieren, dann müsse das mit der Schulleitung abgesprochen werden (die diesem sowieso nicht zustimmt), kurzum: Die Betragensnoten sind nur dazu da, damit die Schüler gebauchpinselt werden können. Als Instrument der Disziplinierung taugen sie nicht, daher kann man sie auch abschaffen.
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Die charakterliche Grunddisposition eines Menschen wirkt auf beide Bereiche. Natürlich kannst Du Dich verstellen und beispielsweise im Berufsleben den empathischen Philanthropen und begeisterten Trendsetter und Erneuerer spielen - aber ob das auf Dauer gutgeht?
Absolut. Ich würde mich allerdings mit der Aussage "Ich plane nicht, meinen Lebensstil von vor zwanzig bis dreißig Jahren jemals zu ändern" für mich etwas schwertun. Es klingt so... unflexibel. Verbissen. Unfähig zur Anpassung. Nenn es wie Du willst.
edit: Interessant wäre noch zu erfahren (ernstgemeint!), was Deinen Lebensentwurf aus den 80er und 90er Jahren denn eigentlich auszeichnet. Dass Du noch Deinen alten Walkman benutzt und "dufte" sagst, wenn Dir etwas gefällt, wirst Du ja wohl nicht gemeint haben.Ziemlich einfach: Mich kümmert weder politische Korrektheit noch Datenschutz, ich habe mit meiner Familie noch echte "Fernsehabende", dieser ganze "Awareness" Unsinn interessiert mich nicht, wir fahren Autos, die in Deutschland keine Zulassung mehr bekämen, wenn ich feiere trinke ich sauren Apfel und aus dem Radio dröhnt Mr. Vain.
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Ich bin jemand, den man mit Anzügen und dergleichen immer jagen konnte, aber jetzt, da ich an einer Schule unterrichte, wo dies sowohl für die Schüler als auch für die Lehrkräfte verpflichtend ist, merke ich, wie dies auch die Atmosphäre des Unterrichts ändert. Mittlerweile (also nach 2 Wochen) finde ich unsere Kleiderordnung richtig gut.
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Hm. Wenn das auch Deine Einstellung beim Quereinstieg in Sachsen war, wundert mich vieles nicht.
Berufs- und Privatleben sind ja auch zwei verschiedene Dinge, und wenn du damit darauf anspielst, daß ich in beidem nicht mehr nach Deutschland passe, hast du vermutlich recht. Allerdings toleriere ich auch andere Lebensentwürfe, ohne darauf herabzublicken. Du auch?
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Was hat dich denn nach Kasachstan verschlagen? Das würde mich ernsthaft interessieren. Kommst du da ursprünglich her?
Nein, ein Kollege, der hier schon 6 Jahre an der örtlichen Universität lehrt, hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß sie hier an den Eliteschulen Lehrer suchen.
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Ich mache demnächst mal ein paar Fotos (hier kann man das ja) und stelle sie ins Forum. Die Schüler WOLLEN lernen, sind diszipliniert und es herrscht Ruhe in der Klasse. Das Niveau ist auch sehr hoch, ich unterrichte Deutsch in den Klassen 7-11 und ich bin echt schwer beeindruckt!
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Ich bin mittlerweile Lehrer an einer Schule in Kasachstan, Sek. 1. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, ich habe wieder Spaß an meiner Arbeit!
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Ich lebe weiterhin so, wie ich es aus den 80er und 90er Jahren gewohnt bin, und ich plane nicht, dieses jemals zu ändern, da dies dem Lebensentwurf entspricht, in welchem ich mich persönlich wohlfühle.
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Hat sich erledigt.
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Hallo! Kann mir jemand sagen, an welche Stelle im Lasub ich eine Kündigung richten kann?
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Ich kenne das mit Visa nur so, daß wenn man selbst ein Arbeitsvisum hat, man ein Partnervisum für den Ehepartner beantragen kann. Das geht jedoch nicht über die Firma, sondern per Eigeninitiative, sprich dein Mann müßte bei der US Botschaft einen Antrag auf ein Partnervisum stellen, sobald du dein Arbeitsvisum hast.
Hier findest du ein klein wenig Info:
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für mich kommst du, Mashkin, (und das ist nur mein Eindruck, nicht wertend oder gar abwertend gemeint) so rüber, als vertrittst du die Meinung:
Ich kann "es" (unterrichten)
Ich komme aus einem Schulsystem, das dem hiesigen deutlich überlegen ist
Ich will mich nicht anpassen an hiesige Vorgaben --sei es Pädagogik, sei es Orthographie.Auf deine Ausbilder wirkt so eine Haltung mit Sicherheit mindestens arrogant, schlimmstenfalls beratungsresistent.
Was ist so schlimm daran, wenn der Junge im Sekretariat zu dir sagt, "na und, dann bekomme ich wieder schulfrei"?
Was erwartest du denn von einem Halbwüchsigen in seiner Situation? dass er zu Kreuze kriecht? Vor dir strammsteht? Weint?Falls ja: das sind lauter Dinge, die ein Halbwüchsiger niemals tun wird, wenn er auch nur vor sich selbst das Gesicht wahren will.
So eine Aussage kann man als Lehrer nur ignorieren und die Maßnahme ruhig und bestimmt durchziehen.
Warum tangiert dich die Aussage so persönlich?
Das mit dem Jungen tangiert mich nicht persönlich, es ist aber ein Beispiel wie diese Gesellschaft zu funktionieren scheint. Warum verhalten sich russische Kinder wohl nicht so?
Und die ersten drei Punkte: Ja, das kann man so stehen lassen. Ich will hier niemanden angreifen, obwohl sich manche hier verhalten als sei meine Kritik am System eine Kritik an ihnen selbst. Ich habe Bewerbungen nach Hause verschickt, das ist für alle Beteiligten besser.
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