Beiträge von state_of_Trance

    Unsere Fachkonferenz hat mit großer Mehrheit dafür abgestimmt, die Klausurlängenvorgabe voll auszuschöpfen, mit dem Argument, die SuS würden strukturierter formulieren, wenn sie mehr Zeit für die Klausur haben. In Einzelfällen mag das sicher auch stimmen...

    Strukturierter formulieren? Lange Klausuren führen zu seitenweiser Wiederholung und totalem Bullsh... Genau das, was die Sprachkollegen mit Recht so belastet.

    Das Problem ist, das Abhaken der Erwartungshorizonte gibt den Schülern Recht, einfach alles zu schreiben. Und alles andere als prägnant.

    Vor allem Dingen wird die reguläre Unterrichtsvorbereitung auf ein Minimum heruntergefahren, da man ja nur begrenzt Zeit und Energie zur Verfügung hat und die Klausuren anders nicht zu leisten sind.

    Man sollte trotzdem überlegen, welche Korrekturprozesse zu optimieren sind. Beispielsweise korrigiere ich in Mathe nie aufgabenweise, sondern immer gleich durch. Das viele Umsortieren raubt wertvolle Zeit. Genauso sollten sich Sprachlehrer möglichst angewöhnen nur einmal zu lesen und sofort alles im Erwartungshorizont einzutragen.

    Bei den Zeitvorstellungen des Studenten kann man natürlich nur den Kopf schütteln, was mit Recht meine Vorposter auch getan haben. Selbst in Mathematik ist eine Oberstufenklausur nicht in 15 Minuten erledigt. Das Vorabitur erst recht nicht. Das hat CatelynStark ja auch schon erläutert. Ich glaube viele Kollegen haben sowieso keine Vorstellung davon, dass eine Mathekorrektur auch nicht so schnell gemacht ist, wie sie vielleicht meinen.

    Was ich vergessen habe zu schreiben: Ich sehe wirklich nichts verwerfliches daran, im Unterricht das Buch zu nutzen. Wozu gibt es Schulbücher? Wohl nicht dafür, dass jede*r Kolleg*in das Rad neu erfindet. Klar muss man immer gucken, wo am vielleicht noch was ergänzt, aber in den Fächern, in denen man ein vernünftiges Buch hat, finde ich es vollkommen legitim, das auch zu nutzen. Das hat aus meiner Sicht nichts mit "gemütlich" oder gar "faul" sein zu tun.

    Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ich es nicht in Ordnung finde, wenn ein eingeführtes Lehrwerk, was die Schüler ja in der Regel auch mitschleppen, gar nicht verwendet wird. Außerdem sollte doch auch eine Nachlesemöglichkeit gegeben sein, an die man sich halbwegs hält. Also ich sehe das als explizit etwas gutes und notwendiges an, das Lehrwerk zu nutzen.

    Du machst alles genau richtig! Du hast verstanden, dass man das Rad nicht neu erfinden muss. Ich habe leider Kollegen, die das in 20 Jahren Berufserfahrung nicht verstanden haben. Entsprechend oft fallen sie auch aus.


    Mach weiter so :)

    Diese Tests beinhalten ja im Wesentlichen nur den Anforderungsbereich 1. Dafür ist der Abi Notenschlüssel ja gar nicht vorgesehen.

    Ich würde da die 4- auf mindestens 50% setzen, wenn dir das zu lasch ist, kannst du das sogar noch höher setzen.

    Ganz oft saß ich in Stunden, in denen der Kollege Alltagsunterrich gemacht hat und danach zu mir sagte "mach das bloß nicht so in der Lehrprobe".

    Das dachte ich sehr oft und ich hab mich auch erwischt zu denken, dass die Hospitation bei Kollegen XY mir nichts bringt. Retrospektive hat man aber bei fast jedem Kollegen etwas gesehen zur Struktur des Alltagsgeschäftes, zum Classroom Management usw.

    Eine Kollegin hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. Der Unterricht war nach Seminarkriterien echt schlecht, aber diese Frau konnte mit den Schülern der Klassen 5-7 so unfassbar toll umgehen. Da konnte man so viel anderes bei lernen und abschauen.

    Zum Thema hospitieren:

    In NRW ist es üblicherweise so, dass man anfangs einen großen Teil der 14 Stunden hospitiert, dann irgendwann aber auch viele der Stunden übernimmt. Sobald man den eigenständigen Unterricht mit 9 Stunden hat, wird im Prinzip erwartet, kaum noch zu hospitieren, sondern den Rest auch eher zu halten (alleine schon im Hinblick auf die vielen Besuche).

    Ich empfand das hospitieren am Anfang als relativ sinnlos, weil ich endlich selbst ran wollte. Erst sobald man selbst unterrichtet erkennt man wirklich, was man vom hospitieren hat.

    Dem ersten Teil stimme ich zu.

    Warum nicht mit Hausaufgaben beginnen? Ich habe noch nie verstanden warum man in einem UB nicht mit den Hausaufgaben beginnen kann. In meiner Mathe - Examensprüfung zum 2. Stex. habe ich genau das gemacht.

    Naja kommt wohl drauf an wie man die "bespricht". Wirst dir schon was dabei gedacht haben, war vielleicht eine Vorbereitung für das eigentliche Thema der Stunde?

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