Mir kommt das alles ehrlich gesagt merkwürdig vor.
An meiner Schule ist es so, dass neu zugewanderte Schüler egal woher in eine IV-Klasse gehen für 2 Jahre. Danach erfolgt, normalerweise mit Übergangszeit, die Integration in eine dem Alter entsprechende Regelklasse. Das ist hier in meiner Umgebung eigentlich quer durch alle Schulformen so (außer in Klasse 1 der Grundschule, da werden alle Kinder in Regelklassen eingeschult, weil dort eh Alphabetisierung, Erwerb der dt. Laute, des Wortschatzes usw. erfolgt). Daher denke ich, dass das in NRW Standard ist bzw. es da eine offizielle Regelung für geben muss.
Wenn Schüler nach dem Besuch der IV-Klasse nicht in eine Regelklasse integrierbar sind, erfolgt die Feststellung eines besonderen Förderbedarfs oder sie werden eben vom Gym auf die Gesamtschule versetzt wegen schlechter Noten etc. Irgendwann müssen halt auch Schüler mit Deutsch als Zweitsprache im Schulsystem wie "normale Schüler" behandelt werden, weil der Schulbesuch in Deutschland eben Anforderungen stellt.
Wegen dem Bocken: ich kann es persönlich zu 100% nachvollziehen, dass es richtig frustrierend ist, wenn man als jemand, der kein Wort Deutsch kann z.B. in normalem Deutschunterricht am Gym mitarbeiten muss. Das ist ja eine permanente Überforderung. Aber dennoch hat man dann nicht zu bocken oder sich nen Wunschlehrer auszusuchen und das ist eine reine Erziehungsfrage, unabhängig von der Leistungsfähigkeit. Und im Deutsch-Förderunterricht oder DAZ-IV-Klassenunterricht o.ä. ist es auch sicher nicht immer leicht für die SuS, aber das ist nunmal das, was angeboten wird und was haufenweise andere Schüler in ähnlichen oder schwierigeren Situationen erfolgreich meistern (z.B. ist Deutsch lernen für die syrischen oder türkischen Kinder rein obektiv betrachtet schwerer als für spanischsprachige, weil die Sprachen weniger verwandt mit unserer sind).
Die Schülerin kann sich doch nicht aussuchen, bei wem sie das Klassenzimmer auseinandernimmt und bei wem sie brav ist. Dürfen das andere Schüler auch bei euch? Ich würde in so einem Fall also eher die Schulsozialarbeit ins Boot holen, die Zusammenarbeit mit den Eltern intensivieren oder nen Antrag auf Feststellung eines ESE-Förderbedarfs anleiern, statt das ganze "schulorganisatorisch" so zu gestalten, wie es die Schülerin will. Wenn wirklich überhaupt kein Lernzuwachs zu beobachten ist, selbst in Deutschförderklassen, und sie nicht IMMER komplett bockt, kann auch eine Lernbehinderung o.ä. vorliegen.
Irgendwelche extra Förderstunden erteilen, ohne dass diese in meine Pflichtstunden integriert sind (d.h. dass diese 1:1 durch Wegfall anderer Stunden ausgeglichen werden), würd ich nicht machen. Ggf. lässt sich über Mehrarbeit noch was regeln, wenn du das machen willst.