Beiträge von Freakoid

    Also für NRW würde ich eher denken, daß sich da der Spruch "Manche Probleme lösen sich auch einfach durch Aussitzen" bestätigt hat. Jedenfalls sind sie hier jetzt dazu übergegangen Inklusion an Schwerpunktschulen zu betreiben.--> https://www.schulministerium.n…erpunktschulen/index.html


    Ergebnis davon: Die Schulen, die sich engagiert haben, haben jetzt die Last zu stemmen. Die, die nichts gemacht haben, an denen ist der Kelch vorüber gegangen. Was meinst, wie das hier in der Lokalpresse und in den Leserbriefen der Kollegen brodelt.

    Haste ´n Link zu dem Artikel oder den Leserbriefen?

    Ich habe übrigens in der hochgelobten freien Wirtschaft auch keinen Laptop für mein 3-tägiges Homeoffice vom Arbeitgeber gestellt bekommen. Es wurde mir zwar vor Vertragsbeginn (mündlich) zugesichert, aber leider habe ich darauf umsonst gewartet. Und was sollte ich machen: Dem AG sagen: Ohne Laptop arbeite ich nicht mehr? Dann hätte er mir mein Homeoffice ruckzuck aufgelöst und mich an den 3 Tagen einfach in den Betrieb geordert. Und ich hätte täglich die 200km fahren dürfen.


    Es nervt einfach, dass man hier immer so hingestellt wird, als wäre man der letzte Depp, wenn man Arbeitsmaterial selbst kauft. Ich habe einen Laptop, den ich privat und dienstlich nutze. Na und? Ich hätte den auch, wenn ich einen Arbeitsraum in der Schule hätte. Ehrlich gesagt ist das doch das tolle an dem Job: Dass ich meine Vorbereitungszeit zuhause machen kann und frei einteilen darf.


    Übrigens gehts auch anders: Wir bekommen nun alle dienstliche Surfaces. Damit können wir auch einschlägige Software wie zB CNC/CAD draufladen und zuhause damit vorbereiten. Gehen wir dann in die Schule, verbindet sich das Ding direkt mit dem Beamer in den Klassen und wir können das daheim vorbereitete in der Schule nutzen.

    Nun ja, ...
    Bildungspolitisch finde ich es, wenn dies flächendeckend geschieht, skandalös!

    Das Finanzamt erstattet nicht die Kosten für den Laptop o.ä., sondern die Werbungskosten mindern das für die Einkommenssteuer anrechenbare Einkommen und damit am Ende die zu bezahlenden Steuern. Aber die Konsequenz ist natürlich die gleiche: Ob/dass man etwas absetzen kann, sollte nie die Kaufentscheidung beeinflussen, sondern nur ob der Gegenstand sinnvoll ist. Absetzbarkeit ist nur eine Minierleichterung.

    Ist mir schon klar. Aber für die Arbeit Geld ausgeben ist echt eine "Lehrerkrankheit".

    Mache dich erst einmal schlau, wie viel Euro du für deinen Laptop vom Finanzamt erstattet bekommst. Den Großteil zahlst du selbst. Willst du gegenüber deinem Dienstherren tatsächlich so großzügig sein? Oder anders ausgedrückt: Wenn der Dienstherr denkt, dass du für deine Arbeit einen Laptop brauchst, dann würde er dir diesen zur Verfügung stellen.

    Das frage ich mich jeden Tag. Die L Kinder sind oft die harmlosesten. Schlimmer sind die ESE Kinder, von denen es neben den 2 mit Förderstatus auch noch X gibt, die ihn nicht haben, aber dringend brauchen könnten. Dann Kinder, die sich nicht konzentrieren können, Flüchtlinge mit Traumata. Ist auf jeden Fall kein leichtes Brot, das wir da kauen.


    Die Tipps werde ich mal vorsichtig angehen. Danke.

    Gibt es eigentlich eine Untersuchung darüber, ab welcher Belastungsgrenze Lehrer Traumata erleiden?

    Natürlich, aber die Verteilung gab's schon immer. Mit "Bock" meine ich in erster Linie Motivation, die sich in Konzentrationsfähigkeit äußert.
    Natürlich müssen Kinder üben, wenn's aber nur an mangelnder Übung läge, dass (gefühlt?) heute weniger Jugendliche gescheit lesen oder Textaufgaben lösen können, dann müssten sie diesen Mangel doch irgendwann mal aufarbeiten können. 1x1 in der Berufsschule/ simple Texte in der Hauptschule... oder wo liegt mein Denkfehler?

    Lesen ist kein Hobby mehr. Meine Umfragen in Klasse 10 bestätigen das. Die Basics des Lesens lernt man in der Schule. Richtig gut lesen wird man aber nur können, wenn man nächtelang schmökert...

    Hand aufs Herz: wer hat mit 15 nicht nur die Lektürehilfe gelesen, sondern sich ernsthaft für Maria Stuart begeistert? Und wenn ich die Rechtschreib- und Grammatikfehler hier im Forum sehe :flieh:


    Ich kenne ganz famose, an vielem interessierte Jugendliche. Wenn sie keinen Imker kennen, dann mags halt einfach auch mal daran liegen, dass es kaum noch welche gibt. Geht mit ihnen Honig machen! Ach nee, das kann hier ja och bloß keiner.


    Vergleicht doch bitte mal eure Kindheit mit der eurer Eltern und Großeltern: ja, ganz ganz anders und wir leben (und lesen) trotzdem. Und jetzt bringen wir es anderen bei, muss das immer dramatisch sein?

    Es geht hier im thread ja um schwindende Lesekompetenz. Und der Imker-Text war nur ein Beispiel, um die schwindende Lesekompetenz zu verdeutlichen. Es war nicht schlimm, dass die Schüler nicht wussten was ein Imker ist. Überraschend war, dass sie es immer noch nicht wussten, nachdem sie den Text gelesen hatten.

    Der Imker ist ein Mensch. Der Mensch arbeitet mit Bienen. Bienen machen den Honig. Honig ist süß. Und schmeckt lecker. Viele Menschen essen morgens Honig. Der Imker ist ein wichtiger Beruf.
    Was gibt es mehr über den Imker zu sagen?


    Gruß !

    Sinngemäß war es das, was die Schüler aus dem Text entnehmen sollten, um dann bei den folgenden multiple-choice-Fragen das Kreuzchen an die richtige Stelle zu setzen. Was da aber so alles angekreuzt wurde... Und irgendwann bin ich da als fachfremder Lehrer, das Fach Deutsch und auch den Förderbedarf der Schüler betreffend, nur noch hilflos.

    Also ich respektiere die Arbeit von Sonderpädagogen. Ich könnte das definitiv nicht machen.


    Gruß !

    Was machst du, wenn die ersten Inklusionskinder auch an eurem Gymnasium Einzug halten?

    Leichte Sprache ist die Zukunft. Du willst dich der Zukunft widersetzen. Das ist schlecht. Vertraue auf unsere Bundesregierung. Das ist gut.
    Gruß !

    Dazu hatten wir mal eine Fortbildung. Ich war kurz davor zu fragen, ob der Vortragende von einem Arzt behandelt werden möchte, der mittels leichter Sprache ausgebildet wurde...

    vielleicht kommen wir mal wieder darauf zurück? ob Handys, Mütter, Väter, Uni oder Grundschullehrer Schuld sind, ist doch ziemlich durchgekaut und unerheblich. (wenn die Beobachtung denn überhaupt stimmt)
    Ich würde Lesestrategien anwenden bis zum Abwinken. Überschrift- Erwartung an den Text. 1. Durchlesen- Fremdwörter klären. 2. Durchlesen- Sinnabschnitte/Überschriften für jeden Abschnitt. 3. Fragen an den Text formulieren. 4. Fragen beantworten etc.pp.


    z.B. so:
    https://www.iqesonline.net/ind…17-6203-6018-1ece1dda3052


    Und Hausaufgabe: üben, üben, üben. Jeder bestellt ein Tageszeitungsprobeabo. Jeder bereitet einen Artikel vor. Tag für Tag... dann Bücher ausleihen lassen und vorstellen. Woche für Woche...

    Unterrichte seit Jahren fachfremd Deutsch (was ich schon sehr kritisch sehe). Dazu gehört auch die zentrale Abschlussprüfung. Habe nun in den letzten Jahren immer mehr Förderkinder im Unterricht. Diese Lesestrategien funktionieren nun nicht mehr. Es wird einfach nicht kapiert, was im Text steht. Dies hat aber auch viel mit der veränderten bzw. nicht mehr vorhandenen Lebenserfahrung zu tun. Beispiel: ZAP-Text über einen Imker (ich glaube von 2011). Die Schüler wussten nicht was das ist und obwohl ein Bildchen eines Imkers neben dem Text abgebildet war wurde da kein Zusammenhang hergestellt. Und der Leseprozess selbst beansprucht die volle Aufmerksamkeit, da merkt man sich nicht mehr was man liest.

    Das Problem ist, dass bei Kindern mit einer "Lernbehinderung" oft die Arbeitshaltung, die auditive Wahrnehmung und die Konzentrationsfähigkeit zusätzlich nicht passt. Die meisten sind meiner Erfahrung nach kaum in der Lage etwas selbstständig zufriedenstellend zu bearbeiten. Gerade diese Schüler benötigen eine Sonderbetreuung, die ich alleine schlecht leisten kann. Diese Schüler können weder vom Verständnis her als auch von ihrer Art, wie sie arbeiten, sich organisieren oder auch nicht, alleine gelassen werden.

    Tut mir Leid, Kathie, ich habe eine Inklusionsklasse (besser gesagt Kooperationsklasse) mit 26 Schülern und in Klasse 3/4 ist das, was du schreibst, nicht mehr oder nur in Ansätzen machbar, im 4. Schuljahr (Übertrittsstress) schon gar nicht.


    Will ja nicht off-topic werden, aber eine Frage habe ich doch: Was machen diese Kinder nach der Schule? Arbeiten? Habe ja auch das Gefühl, dass immer mehr Kinder so sind...

    Ich zahl zwar öfters mal etwas privat, einfach weil es auch mir den Tag verschönert, wenn ich schöne Projekte machen kann, aber eine Zwangsabgabe ist für mich ein absolutes No-Go.

    Magst du berichten wie oft und um welche Beträge es da geht?
    Habe schon an anderer Stelle hier im Forum gelesen, dass manche hier mehrere tausend Euro selbst bezahlt haben, um ihre Arbeit zu machen. Wahnsinn!

    Ok, eigentlich wollte ich genau das hören. Aber was sage ich der Schulleitung außer "Sorry, wir Lehrer sind ein bisschen gestört, unser privates Geld für Arbeitsmittel auszugeben, und bloß weil wir das schon seit Jahrzehnten machen, ist es doch nicht richtig und nicht rechtens." Ich bin sicher, da gibt es eine Menge Gründe und eventuell Verweise auf andere Schulen etc. Ein bisschen Argumentationshilfe wäre toll.

    Lass dir doch die Anweisung schriftlich geben, dass du Geld für deine Arbeitsmittel bezahlen sollst. Die wirst du schon nicht bekommen und wenn doch -> Personalrat

    Habe leider nicht alle Beiträge lesen können.
    Meine Meinung: junge wie alte Grundschullehrer müssen gleich bezahlt werden, denn die Anstrengung ist die gleiche!


    (Habe heute in der Bahn gehört, wie eine Gymnasiallehramtsanwärterin zu ihrer Begleitung meinte, dass ihrer Meinung nach Grundschullehrer genauso viel verdienen sollten wie Gymnasiallehrer. Das fand ich unheimlich toll und solidarisch!)

    Lehrer und ihre Gewerkschaften müssen bei der Diskussion um gleichen Lohn/Besoldung nur sehr drauf achten, dass in Zukunft nicht alle wie Grundschullehrer bezahlt werden. Dies traue ich der Politik durchaus zu.

    Selbsterstelltes Material oder hast du eine Buchempfehlung? Finde den Markt für Technikbücher leider sehr überschaubar...

    Der Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde ist eine erzieherische Maßnahme in Eigenverantwortung der Lehrkraft. Als erzieherische Maßnahme muss sie verhältnismäßig und zweckmäßig sein. Bei einer einmaligen Verspätung dürfte das mit der Verhältnismäßigkeit schwierig werden, bei wiederholten Verspätungen definitiv nicht. Ich kenne das im Artikel beschriebene Verfahren noch ein bisschen anders: In meiner eigenen Schulzeit war nur das Haupttor geöffnet und dahinter wartete nach Beginn der ersten Stunde unser Schulleiter. Ganz großer Spaß wenn man zu spät kam...


    Verweigerung von Lehreranweisungen ist im Wiederholungsfall eine Disziplinarkonferenz, da sehe ich jetzt weniger Probleme...

    Tja, bei uns enden solche Eskalationsketten mit mehreren Teilkonferenzen in denen wiederholt die Entlassung von der Schule angedroht wird. Und da geht es natürlich nicht mehr um solche Kleinigkeiten wie Verspätungen oder Reinigungsdienst. Letztendlich passiert selten etwas. "Wir finden keine andere Schule" und "Kriege ich bei den Behörden nicht durch" sind da die Argumente. So behalten wir viele Kotzbrocken (sorry) bis zur Klasse 10. Zwischendurch sind wir froh, wenn mal eine Woche Schulausschluss durchgesetzt wird. Da gibt es ein Aufatmen im Lehrerzimmer.

    https://www.focus.de/familie/s…r-gefragt_id_8244871.html


    Zitat 1 aus verlinktem Artikel: "Außerdem wird die Eingangstür um 7.30 Uhr geschlossen. Wer zu spät kommt, darf nicht am Unterricht teilnehmen. Das
    sei „respektlos“ gegenüber anderen Schülern, so Rudolph."


    An unserer Schule haben wir auch schon vorgeschlagen, verspäteten Schülern den Unterricht zu verweigern. Aber unsere Schulleitung sagt, dass Schüler ein Recht auf Unterricht haben, egal wann sie kommen.



    Zitat 2: "Wer es auch nach der dritten Verspätung und einem Brief an die Eltern nicht pünktlich schafft, muss vier Wochen lang schon um 6.30 Uhr kommen und saubermachen."


    Mittlerweile verweigern bei uns bereits die Sechstklässler Lehreranweisungen. Die setzen sich die ganze Pause neben den Besen "Nö, mach´ ich nicht!", schon so erlebt. "Unsere" Eltern wären von diesem Putzdienst mit Sicherheit auch nicht begeistert.


    Würde der strenge Herr Rudolph sich mit diesen Methoden an eurer Schule durchsetzen können?

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