Beiträge von Freakoid

    Was soll denn diese Rechnung? Wie soll man uns denn von Unterrichtsstörungen entlasten? Schüler in Zwangsjacken stecken und mit Knebeln versehen, damit sie nichts runterschmeißen oder reinrufen können?

    Ich stimme zu, dass Entlastungen notwendig sind, nicht mehr Geld. Aber Entlastung nicht von Unterrichtsstörungen, sondern von dem endlosen Papierkram, der Bürokratie, all der Zusatzarbeit, die eben so anfällt und die eine Bürokraft (weil dafür ausgebildet) deutlich effizienter und für weniger Gehalt erledigen könnte.

    Welch niedliche Darstellung von Unterrichtsstörungen.

    ich habe die Erfahrung gemacht, mich als gläubige Christin wunderbar mit gläubigen Moslems austauschen und Verbindendes erkennen zu können. Das kann problemlos funktionieren, setzt freilich Akzeptanz und Interesse an der anderen Religion, und Kenntisse der eigenen Religion voraus.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gläubige Christen selbst dann ihre rosarote Brille nicht abnehmen, wenn es mal angebracht wäre. Hat das was mit linke Wange, rechte Wange zu tun?

    Dass Herr Spenle mit seinen Kids Fußball spielt ist nett und auf ihn "hören" sie bestimmt auch. Würden sie auch ohne Fußball. Eine Dauerlösung für das Kollegium/ "die Gesellschaft" scheint mir das aber nicht zu sein.

    Auch für Herrn Spenlen war dies wohl keine Dauerlösung. Laut Focus-Artikel hat er sich nach 10 Jahren Schuldienst ja an die Uni verkrümelt. So viel Spaß hat das nachmittägliche Bolzen wohl doch nicht gemacht.


    Wenn wir als Gesellschaft und als Staat nicht mehr Integrationsbereitschaft konsequent einfordern und teilweise zumindest in den Augen der muslimischen Migranten unsere Kultur nicht selbstbewusst vertreten, wie sollen sie diese dann als übernehmenswert erachten?

    Welche Kultur? Wir haben doch keine: "Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat die Existenz einer spezifisch deutschen Kultur bestritten."
    Z.B. auf https://www.bayernkurier.de/in…87-keine-deutsche-kultur/

    https://www.focus.de/familie/s…forderung_id_8496582.html


    Aus dem Artikel: "Ich habe mich an vielen Nachmittagen mit Kindern und Jugendlichen verabredet und außerhalb des Unterrichts Musik oder Sport mit ihnen gemacht", berichtet Spenlen. "Das sind Türöffner zu den Kindern." Ideal wäre aus seiner Sicht, den Lehrern solches Engagement nicht als Ehrenamt abzuverlangen, sondern ein Stück der Unterrichtsverpflichtung als Freiraum zu definieren."


    Klingt für mich nach Lehrer als Sozialarbeiter. Kann man mögen, muss man aber nicht mögen, oder?

    In welcher Hinsicht soll das zum Scheitern verurteilt sein?

    Weil du als Sozialpädagoge für vieles Verständnis haben musst, was dir als Lehrer eigentlich egal sein sollte. Unterricht wird so aufgeweicht. Kollegen reiben sich auf zwischen Fürsorge für und Leistungsanforderungen an die Schüler. Im Extremfall kennt der sozialpädagogisierte Lehrer die Noten mangelhaft und ungenügend nicht mehr.

    Liebe Kollegen und Kolleginnen,


    mir ist nun schon öfters der wohlfeile Spruch untergekommen, dass man als Lehrer doch gefälligst Schüler und nicht Fächer zu unterrichten hätte.

    Bei uns lautet der Spruch ein bisschen abgewandelt: An unserer Schule musst du sowohl Sozialpädagoge als auch Lehrer sein.
    Dass dies zum Scheitern verurteilt ist, schnallen einige nicht.

    Ich muss auch in Englisch immer zuschustern. Das im Lehrwerk an Übungen reicht überhaupt nicht. Im Ref an der LE-Schule habe ich oft parallel mit Klick und Mathe Oberstufe gearbeitet, damit ich auf das nötige Pensum komme. :zahnluecke: Bei den ganzen Sozialversicherungssachen in Mathe habe ich eigentlich alles selbst erstellt. Das benutzt meine Kollegin, der ich das gegeben habe, immer noch.

    Heißt zuschustern hier selbst kaufen?

    Das sagt der gesunde Menschenverstand. Wenn ich nichts habe, womit sich die Jugendlichen beschäftigen können, drehen sie am Rad. Und das tue ich mir nicht freiwillig an :aufgepasst:

    Die drehen bei mir nicht mehr und nicht weniger am Rad, als bei den Kollegen, die die tollsten Materialien selbst kaufen. Arbeitsblätter u.ä. liegen nach Unterrichtsende gern verlassen im Klassenzimmer oder werden auf dem Schulhof vom Winde verweht...

    Wobei ich leider ergänzen muss: zumindest für mein Bundesland gilt, dass Lernförderschulen nicht mehr Material haben, als Grundschulen. Ich nutze (außer Kreide) nichts, was ich nicht selbst angeschafft hätte :/
    Und bevor wieder jemand sagt, dass ich selbst Schuld bin: ja, schon- nur kann ich halt nicht ausschließlich Buchunterricht machen.


    Der einzige Vorteil wäre die kleinere Klasse. (Teiler bei 18. Interessehalber: wie viele Kids hat deine Abschlussklasse in Englisch/Mathe @safari123?

    Wer sagt das? Mir wurde Inklusion und Migration "von oben" aufgedrückt und nun soll ich die Materialien dafür herzaubern? Ich nehme für diese Art Unterricht dann halt die Bücher aus Jahrgang 5. Mehr habe ich nicht.

    @ Krabappel
    Ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Ich bin nicht frustriert darüber, dass die Kinder inklusiv beschult werden, sondern wie das geschieht. Ich hatte im Laufe der Zeit schon einige förderbedürftige Schülern in meinen Klassen (und es war mir ehrlich gesagt relativ wurscht, ob die einen sonderpädagogischen Förderbedarf hatten oder nicht...) und was mich immer am meisten gefrustet hat, war dass ich keine Zeit für diese Kinder hatte. Mein Problem war gar nicht in erster Linie, dass ich keine Ideen hatte, was ich mit den Kindern machen soll oder dass ich kein geeignetes Material finde, sondern dass ich keine Zeit hatte das vernünfitg mit Ihnen einzuführen und zu begleiten. Und jedesmal wenn sich dann dochmal ein kleines Zeitfenster auftat, und ich in Ruhe mit diesen Schülern arbeiten konnte, war ganz schnell zu merken, wie gut denen das tat und das mit Sicherheit mehr möglich gewesen wäre, wenn das regelmäßig stattgefunden hätte. Da wird einfach so viel verschenkt und das finde ich schlicht verantwortungslos. Ich würde mir einfach wünschen, dass das durchdachter und professioneller stattfindet. Auch wenn ich bedenke wie viel Zeit ins Land gegangen ist, bis ich mir selbst (in Eigenregie) so einen gewissen Fundus an Fördermaterial zusammengesucht hatte. Wieso muss da jeder das Rad wieder neu erfinden. Wieso gibt es keinene professionellen Austausch? Meiner Meinung nach braucht es im Wesentlichen drei Dinge: das Know-how (Fortbildungen, multiprofessionelle Teams etc.), Zeit (Teamstunden, durchgehende Doppelsteckung...) und Raum (Teilungsräume, Funktionsräume...). Nichts davon wird auch nur annähernd ausreichend umgesetzt.
    Ich finde das gruselig.

    Darf ich ein viertes "Ding" ergänzen? Unterrichtsmaterial ohne Ende, das an der Schule ausliegt und von ihr auch gekauft wurde. Sowohl für Inklusion als auch Migration. Wozu bieten die Verlage diesen ganzen Krams an?

    also an der Berufsschule kann man auch vieles fachfremd unterrichten. Deutsch, Sozialkunde, Englisch, Mathe... alles kein Problem 8) solange halt Bedarf ist.Allerdings oft nur freiwillig. Nur Deutsch/Sozialkunde müssen alle.

    Bekommst du denn dann die enstsprechenden Unterrichtsmaterialien gestellt oder must du dann shoppen gehen?

    ? @Freakoid, ich unterrichte doch schon alles, Bedarf gedeckt. Es geht mir eher darum, ob ich Fächer (bis auf Reli) ablehnen darf und ob ich z.B. Lehrplanteile weglassen darf, weil ich etwas ganz einfach nicht beherrsche (z.B. Nähmaschine). Auch dafür gibts doch bestimmt Vorgaben, die suche ich.

    Ach so! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur selbstbewusst genug auftreten muss, wenn es darum geht, die persönliche Nichteignung für das entsprechende Fach darzulegen.

    Um welche Art von Förderschülern handelt es sich denn dabei? Grundsätzlich dürfte es tatsächlich in deinen Aufgabenbereich fallen, differenzierte Lernangebote für deine Schüler vorzuhalten. Wenn du eine Konfrontation mit der Schulleitung nicht scheust, könntest du mal nachfragen, bei welcher deiner bisherigen Tätigkeiten (Unterricht vorbereiten, Konferenzteilnahme usw) du die zusätzlich benötigte Zeit einsparen sollst, um nicht über die gesetzlich definierte durchschnittliche Wochenarbeitszeit zu kommen. Im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht ist die Schulleitung mitverantwortlich, dass diese Bedingungen eingehalten werden.

    Aber man ist dafür doch gar nicht ausgebildet und bekommt auch nur A12. Förderschullehrer aber A13. Müsste man nicht, wenn man diese Tätigkeiten dauerhaft ausübt, hochgruppiert werden?

    Ich verstehe nicht, warum jemand mit Förderschwerpunkt LE oder GE ein Recht auf einen Platz am Gymnasium haben soll und Schüler mit HS- oder RS-Empfehlung nicht. Das ist doch eine Ungleichbehandlung. Das ist doch so ein Unfug. Geht man davon aus, dass ein LE-Schüler am Gymnasium wirklich richtig gut gefördert würde, so dass sie den LE-Status aufheben, müsste er als HS das Gymnasium verlassen. Das ist doch überhaupt nicht durchdacht und reines Anti-Gym-Geschwurbel.

    Warum dürfen die das? Ich dachte, Anordnungen "von oben" ist folge zu leisten? Dürfen wir SEK I-Schulen uns auch weigern? Fragen über Fragen...

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