Mit Operatoren brauch ich da gar nicht anfangen, die Probleme liegen deutlich tiefer: Beispielhaft wusste letztens einer der Jungs nicht was ein "Beet" bzw. was "Dünger" ist und konnte deswegen eine Textaufgabe nicht lösen.
Ja, das ist leider typisch, schließlich gebrauchen Kinder und Jugendliche solche Wörter nicht im Alltag (zumindest die wenigsten).
Da muss gezielt Wortschatzarbeit und Wissenserwerb geleistet werden.
In der Übergangsklasse machen wir es so, dass Wortschatz mit Bildkarten eingeführt wird (sind Schüler im Alter zwischen 6 und 10).
Die Begriffe werden dazu genannt und die Kinder sollen erstmal über die Wörter reden.
Das könnte bei solchen Sachen wie den von dir oben genannten Begriffen so geschehen:
Einführung der Begriffe unter dem Thema "Garten und Landwirtschaft". Die Kinder die Begriffe aktiv üben lassen (sie darüber reden lassen, Fragen und Impulse geben etc. - je mehr unterschiedliche Weisen zum Üben benützt werden, je mehr Kanäle angesprochen werden desto besser).
Die Begriffe voneinander klar abgrenzen (z.B. ein Beet kann bepflanzt werden mit Blumen, Gemüse..., eine Wiese ist grün und enthält meist wilde Blumen, Sträucher und Bäume - in der Art, dass die Unterschiede klar werden).
Dann die Begriffe aufschreiben lassen und selber Sätze formulieren lassen. Die nächste Stunde das Wissen wiederholen und am besten mit einem passendem Thema dran anknüpfen (zum Thema Garten kommt das Thema Jahreszeiten hinzu, dann das Thema Land/Stadt nehmen etc.)
Und wenn ich nicht ständig dabei sein würde um sie mittels Fragen in die richtige Richtung zu lenken würden sie auch nicht die Selbstständigkeit besitzen nachzufragen, sondern lieber 10 Minuten still ihren Zettel anstarren. Daraus kann man gut ableiten wie das im regulären Unterricht läuft.
Verständlich. Sie trauen sich nicht, Fragen zu stellen. Und so ist es auch "angenehmer".
Achja, englische Vokabeln werden trotz Karteikarten und auf den Lerntyp angepasste Lernmethoden kaum behalten, was das Ganze kaum einfacher macht.
Auch bekannt. Karteikarten sind zum einen nicht effektiver als irgendein anderes Lernsystem (ob man Wörter jetzt in ein Heft abschreibt oder auf Kärtchen ändert erst einmal nichts). Die Kinder müssen wissen, wie sie effektiv mit denen lernen: sich Beispielsätze dazudenken, Eselsbrücken benützen, regelmäßig wiederholen, die gewussten Kärtchen in einer Box nach hinten tun, die nicht gewussten nach vorne und immer wieder wiederholen. Daran hapert es halt, weil sie eben kaum zum Wiederholen angehalten werden (zuhause nicht, in der Schule hat niemand Zeit dafür).
All das in 90 Minuten / Woche.
Die geringe Lernzeit ist ein Problem. Umso effektiver muss sie genützt werden. Dein Engagement ist aber wirklich bewundernswert gerade in Anbetracht, dass solche Sachen schlecht bezahlt werden (kann selber ein Lied davon singen)