So gesehen beleibe ich bei meiner Aussage, dass in Deutschland im Durchschnitt einfach zu wenig verdient wird. Man müsste einfach alle Geringverdiener mal ganz kräftig nach oben schieben und euch Besserverdiener entsprechend aber auch anpassen, damit es bei - aus meiner Sicht - gerechten Gehaltsunterschieden bleibt. Ein Akademiker muss am Ende einfach besser entlohnt werden für das, was er in seine Ausbildung an Zeit und Mühe
investiert hat!
Reallohnentwicklung seit 2000:
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Ja, Wollsocken, da bin ich mit dir einer Meinung. Ein Großteil des Frustes kommt sicherlich aus dieser Entwicklung. Es ist eine Schande, dass eines des wirtschaftsstärksten Länder der Welt seine Arbeitnehmer so schlecht entlohnt. Und als Grund wird immer die internationale Konkurrenzfähigkeit genannt. "Export, Export über alles" lautet das deutsche Mantra. Dass wir damit aber für immense Ungleichgewichte sorgen, vor allem in der Eurozone (jedem Exportüberschuss bei Waren und Dienstleistungen steht eine gleich große Verschuldung des Auslands gegenüber!), macht das ganze noch schlimmer. Kurz lässt sich das deutsche "Erfolgsmodell" so beschreiben:
Unterdurchschnittliche Lohnentwicklung in Deutschland -> Gesteigerte internationale Wettbewerbfähigkeit -> Steigender Exportüberschuss (aktuell ca. 200 Milliarden Euro pro Jahr) -> Steigende Verschuldung des Auslands gegenüber deutschen Unternehmen und Banken (in gleicher Höhe, also aktuell ca. 200 Milliarden Euro pro Jahr) -> Schuldenkrise im Ausland, vor allem in der Eurozone, da die betreffenden Länder keine eigene Währung mehr haben, die sie abwerten könnten, um gegen Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu werden -> Rettung der betreffenden Länder durch ESM, EZB usw. (und damit Rettung der finanzierenden deutschen Banken!) -> Risiken für den deutschen Steuerzahler, Schuldenbremse, Nullzinspolitik usw. -> Forderung, den "Gürtel enger zu schnallen" -> Unterdurchschnittliche Lohnentwicklung in Deutschland -> ...
Ein tolles deutsches "Erfogsmodell". Und wir sind so blöd, das alles mit uns machen zu lassen. Mit vernünftig steigenden Reallöhnen (also grob +20 Prozent im Vergleich zur aktuellen Situation) gäb's auch weniger Debatten darüber, warum wer nur wie wenig bekommt.
Gruß !