Beiträge von Mikael

    Ich arbeite seit 5 Jahren als Ortslehrkraft im Ausland (auch eine IB Schule) und finde nicht, dass es "finanzieller Selbstmord" ist, zumindest nicht als Grundschullehrerin.

    Und was machst du, wenn dein Zeitvertrag einmal nicht verlängert wird? Weiterziehen wie ein Tagelöhner? Oder zurück nach Deutschland und dann darauf hoffen doch irgendwo noch eine Stelle zu bekommen? Und wie alt bist du dann?


    Gruß !

    Ist dann wieder so ein zahnloser Tiger, bei welchem pädagogische Idealisten eine neue Mission gefunden haben, deren Durchsetzung an der Realität scheitern wird.
    Besprecht in eurem Unterricht die vernünftige Zusammenstellung von Mahlzeiten, aber fangt nicht an zu missionieren. Wir müssen uns schon mit genug anderen Herausforderungen auseinandersetzen. Dass einige Kollegen dann immer noch mehr der Schule aufhalsen wollen, nervt langsam.

    Hoffnungslose Idealisten und Missionare. Leider sind die Schulen voll davon.


    Wenn man die lieben Kollegen und Kolleginnen schon nicht davon abhalten kann, ihr Weltbild den Schülern aufzuoktroyieren, sollen sie wenigstens mich nicht damit belästigen.


    Gruß !

    Wenn du nicht für einen Hungerlohn im Ausland arbeiten willst, ist nur Auslandsschuldienst oder Bundesprogrammlehrkraft attraktiv. Oder gleich die Festanstellung in einem Land, das seine Lehrer einigermaßen adäquat bezahlt (z.B. die Schweiz). Alles andere ist finanzieller Harakiri. "Ausland" mag spannend klingen, aber langfristig wirst du mit einer miesen Bezahlung keine Familie gründen können und keine Alterversorgung aufbauen können. Oder willst du dir einen Zweitjob suchen müssen, um wie ein Tagelöhner einigermaßen über die Runden zu kommen? Und willst du dann mit 65 Jahren nach Deutschland zurück und Hartz 4 beantragen?


    chili: Luxemburg zahlt auch sehr gut und ich meine auch Südkorea und Japan. In den USA hängt es sehr davon ab, wo man unterrichtet (Bundessstaat und Schulbezirk).


    Gruß !

    Sorry, Niedersachsen ist zwar kein Bundesland mit Lernmittelfreiheit, aber wenn ich so etwas lese, dann platzt mir gleich der Kragen von meinem Vampirumhang.


    Wie kann man als Lehrer auch nur auf die Idee kommen, die Schüler für hunderte Euro pro Monat zu verköstigen, weil "das Geld von der Schule aber nur für 1x Spaghetti pro Monat reicht" ???


    Dann gibt es eben nur einmal pro Monat Spaghetti und ansonsten nur Hauswirtschaftstheorie. DAS IST OFFENSICHTLCH SO GEWOLLT! Warum sollte man sich als Lehrer anders verhalten als "von oben" vorgegeben und gewollt? ICH VERSTEHE ES NICHT!


    Gruß !

    :D Der war gut. Jederzeit heißt an Grundschulen Montag vormittag und Mittwoch nachmittag, zu anderen Zeiten ist das Sekretariat geschlossen.

    Ja und? Seit wann hat eine Lehrkraft die Organisationsmängel des Schulträgers zu verantworten? Oder alternativ: Den Nicht-Willen des Schulträgers seine Schulen mit angemessenen Ressourcen auszustatten?


    Wenn ich im Rathaus niemanden erreichen kann, fange ich ja auch nicht an, die dortigen Mitarbeiten privat zu Hause anzurufen.


    Gruß !

    Rechtlich ist das ein bisschen grau, da die Schule (wie jede Universität auch) Daten ihrer Mitarbeiter auf der Homepage (größerer Verbreitungsradius als eine eMail) veröffentlichen darf, wenn dies zur ordnungsgemäßen Aufgabenerfüllung erforderlich ist. Da manche Schüler sich evtl. per eMail o.ä. auch in den Ferien an Lehrer wenden, könnte man darüber für eine Erlaubnis argumentieren. Wenn jemand ohne Leitungsfunktion (da gibt es auch noch Unterscheidungen, Schulleiter müssen sehr viel mehr hinnehmen) widerspricht, sollte das aber eingestellt werden.

    Da ist überhaupt nichts "grau". Jede Angabe von privaten Daten von Lehrkräften (egal ob E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Adresse oder sonst irgendwas) ohne deren explizites (und das heißt für die Beweisführung "schriftliches") Einverständnis auf einer Schulhomepage ist ein schwerer Verstoß gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und sicherlich durch kein Gesetz gedeckt. Da der Schulleiter letztendlich für den Inhalt einer Schulhomepage verantwortlich ist, stellt dies u.U. ein Dienstvergehen dar, das bei übergeordneter Stelle angezeigt werden könnte.


    Das einzige was u.U. zulässig ist, ist die Angabe einer dienstlichen E-Mail-Adresse, wobei der Dienstherr, in diesem Fall vertreten durch die Schule, auch die Infrastruktur bereitzustellten hat, um diese E-Mails zu lesen und zu beantworten (also nichts mit "machen Sie das von zu Hause auf Ihren Privatgeräten"), einer dienstlichen Telefonnummer (was bei "gewöhnlichen" Lehrkräften i.d.R. die Nummer des Schulsekretariats sein dürfte), und einer dienstlichen Adresse (d.h. der Schuladresse).


    Und: Da "gewöhnliche" Lehrkräfte i.d.R. auch keine Außenkontakte für die Schule pflegen, gibt es sogar überhaupt keinen sachlichen Grund irgendwelche Kontaktdaten auf der Schulhomepage zu veröffentlichen. Für Schüler und deren Eltern ist die (bekannte) Lehrkraft schließlich jedezeit über das Schulsekretariat erreichbar.


    Der Privatbereich einer Lehrkraft ist keine "Außenstelle" der Behörde "Schule". Egal was Schüler oder deren Eltern von einem wollen! Egal ob gerade Ferien sind oder nicht.



    Gruß !

    Tut mir leid, aber wenn jemand anfängt, offensichtlich Sinnloses zu propagieren, dann muss man deutliche Worte finden.


    Es ist doch kein Zufall, dass hier offensichtlich niemand eine deutsche Schule kennt, in der "Lernsticks" tatsächlich eingesetzt werden.


    Ach ja: Das von Landlehrer verlinkte Video konterkariert die von alias vorgebrachten Argumente hinsichtlich der "armen" Schüler, die durch den "Lernstick" Chancengleichheit erhalten: Die schweizer Schüler in dem Video schreiben ihr Abitur auf EIGENEN Notebooks... Ist ja auch ganz logisch, welche Schule hätte schon die 120 einsatzbereiten Notebooks, die gebraucht wurden, dafür zur Verfügung? Was wäre die Alternative? Schulische Notebooks gegen Sozialprüfung? Dann aber nicht nur für's Abitur, sondern zwangsweise für die gesamte Schulzeit, wegen der Chancengleichheit (Vorbereitung usw.)? Die Schulträger in Duisburg-Marxloh und Co. würden sich freuen...auch wegen der zwangsweise auftretenden defekten und "verlorenen " Notebooks.


    Gruß !

    Ein richtig konfiguriertes Netzwerk kompromittierst du nicht.

    Deine Navität in allen Ehren, aber es gibt kein "richtig konfiguriertes" Netzwerk. Ich behaupte, dass JEDES Netzwerk Schwächen hat, man muss sie nur finden. Und das Problem kann auch ein (noch allgemein unbekannter) Fehler in der eingesetzten Software oder Hardware sein. Das komplette Bundestagsnetzwerk wurde von einzelnen PCs aus übernommen. Und da sitzen sicherlich nur unfähige Vollzeit-Adminstratoren, die jeder schulische Teilzeit-Admin locker in die Tasche steckt...



    Schulnetzwerke sind durchaus mit Unternehmensnetzwerken vergleichbar, da ähnliche Anforderung hinsichtlich Performance und Ausfallsicherheit gelten sollten. Halbgare Bastellösungen haben keine Zukunft.


    Richtig. Und deshalb hat von Schülern selbstmitgebrachte Software, die auf schulischen Rechnern läuft, und sei es von einem "Lernstick", nichts zu suchen. Und das schulische Netzwerk ist auch kein pädagogisch motiviertes Experimentierfeld für Probleme in der IT, die man so durch Unwissen oder sogar Vorsatz verursachen kann.


    Ob diese staatliche alimentierten Medienpädagogen, die den "Lernstick" propagieren, auch jedem dahergelaufenen Besucher erlauben würden, irgendeinen USB-Stick in ihre Büro-PCs zu stecken und damit die Rechner zu übernehmen? ROTFL.



    BTW: Die Software der Lernsticks kann auch lokal auf den Schulrechnern installiert werden.


    Und wozu brauche ich dann einen Lernstick? Damit die Schüler den zu Hause booten? Und wovon träumst du im Unterricht?


    Gruß !

    Dein Wissen um Netzwerke und das Lernstick-System ist - mit Verlaub - erweiterungsfähig und sollte ein Update erfahren ;)


    Ach alias. In Unternehmen mit Vollzeit-Administratoren werden oft die USB-Ports der Computer gesperrt, damit diese kein Einfallstor für Schadsoftware in das Unternehmensnetzwerk bilden. Und du wilst mir erzählen, dass ein Teilzeit-Administrator in der Schule da so viel schlauer ist, dass er verhindern kann, dass Computer, die unter einem Betriebssystem auf irgendeinem mitgebrachten USB-Stick laufen, das Netzwerk nicht kompromittieren können ? Ich glaube, dir fehlt da das eine oder andere "Update".


    Sicherer schon, aber damit entwickelt man (der Schüler) keine Medienkompetenz. Der Gut-Fall ist immer einfach, interessant wirds im Schlecht-Fall.

    Kann man so sehen. Dann darf man aber nicht gleichzeitig verlangen, dass ein schulisches Netzwerk und schulische PCs ein "Produktivsystem" darstellen, dass immer und jederzeit für einen reibungslosen Betrieb zu Verfügung steht. In der viel gelobten "freien" Wirtschaft pfuschen die Azubis auch nicht am Produktivnetz herum, sondern benutzen dafür einen abgeschottenen Bereich. "Experimentierfeld" und "Produktivsystem" schließen sich nun einmal in jedem vernünftig administrierten System aus.


    Gruß !

    Landlehrer hat Recht: Ich sehe keinen vernünftigen Anwendungsfall für einen "Lernstick". Ich kenne auch niemanden, der einen hat oder benutzt. Eine typische Schnapsidee von staatlich alimentierten "Medienpädagogen" würde ich sagen...


    Der Lernstick löst keines der Probleme in der Schule: Von den zuwenigen oder veralteten Rechnern, den fehlenden Tablets, dem fehlenden oder nur rudiementären WLAN, der langsamen Internetverbindung usw. Außerdem lässt sich nicht kontrollieren, was auf den Sticks wirklich drauf ist (inkl. diverser Trojaner, Viren usw.: Sobald der Stick in einem vernetzten Gerät steckt und dieses "kontrolliert", droht auch für alle anderen Nutzer Gefahr). Da ist ein Gerät, das inkl. Betriebssystem unter vollständiger Kontrolle der Schule steht, einfach sicherer. Verliert der Schüler seinen Stick, sind seine Daten auch gleich mit weg. Da ist ein schulisches Netzwerk mit Speicherung auf einem Server eindeutig sinnvoller.


    Schüler, die zu Hause einen Rechner haben, sind bestimmt sehr motiviert, sich für schulische Zwecke irgendein Minimal-Linux zu booten... Und Schüler, die keinen Rechner zu Hause haben, denen nützt der Stick auch nichts.


    Den Lernstick kann man "einpacken". Aber nicht in die Schultasche.


    Gruß !

    Im Nachhinein habe ich mich allerdings richtig geschämt. Das war wohl der bis dahin unangenehmste Arztbesuch.

    Warum? Immerhin subventionierst du mit deinen PKV-Beiträgen die gesetzlichen Krankenkassenmitglieder: Die meisten Arztpraxen wären ohne die PKV-Patienten wirtschaftlich gar nicht überlebensfähig.


    Außerdem: In der Medizin ging es primär noch nie um das "Wohl des Patienten", sonder hauptsächlich ums Geld. Da wird gerne einmal eine medizinisch nicht-notwendige Behandlung durchgeführt oder das neueste (teure) Medikament verschrieben, wenn es zusätzliches Geld in die Kasse bringt.


    Die meisten Lehrer machen als unverbesserliche Idealisten den Fehler, ihr Weltbild auf alle anderen zu übertragen. Nur weil der durchschnittliche Lehrer, versorgt mit seinem Beamten-Salär ("Der Rock von Vater Staat ist eng, aber warm.") nicht nachvollziehen kann, dass andere Personen andere Prioritäten setzen, sieht er nicht, wie die Welt wirklich ist.

    a) Beamte 1. und 2. Klasse.Die einen erhalten bestimmte zusätzliche Versorgungsleistungen bzw. den anderen werden diese gestrichen.


    b) Vorteil der Verbeamtung von Lehrern war das Streikrecht. Ea fällt also kein Unterricht durch mehrtätige/mehrwöchige Arbeitsniederlegungen aus. Das fällt nun weg. Also spricht aus dieser Sicht nichts gegen eine Abschaffung des Beamtentums für die neuen zukünftigen Lehrkräfte.

    Und am Ende werden wir, wie immer wenn die GEW etwas befürwortet, die schlechteste aller Welten haben:


    Lehrer als Beamte 2. Klasse und Kollegen, die dann doch NICHT streiken, der Kinder zuliebe, den die "KÖÖÖÖNNEN DOCH NÜTSCHT DAFÖR". Wenn ich mir meine Kollegen im Arbeitskampf vorstellen soll.... da habe ich so meine echten Zweifel...


    Gruß !

    Was die rechtskonservativen Schwätzer nicht kapieren wollen: Eine Wahrheit wird nicht wahrer, nur weil man anfängt unfreundlich zu werden :) Frankreich macht einen wahnsinns Notendruck und jeder muss in seinem Wohngebiet in die Schule gehen, was natürlich keine Durchmischung ermöglicht (Siehe hiesige Grundschulen). Außerdem Elitehochschulen, Privatschulen usw. In Deutschland dürfen Privatschulen Kinder aus weniger finanzkräftigen Familien nicht benachteiligen.

    Was die linksradikalen linksideologischen Traumtänzer nicht kapieren wollen: Die Einheitsschule würde bei uns genauso in die Sackgasse führen wir in allen anderen Ländern mit einer ähnlich heterogenen Gesellschaft.


    Und der Witz mit PISA war gut, gerade USA und Frankreich sind hier ja echte "Vorbilder".


    Und wenn du glaubst, die Ersatzschulen finden keine Mittel und Wege, die "unerwünschten" Schüler fernzuhalten, dann bist du realitätsfremd. Da gehen nähmlich die Schulen und die Schüler bzw. Erziehungsberechtigten Veträge nach Privatrecht ein, und da ist vieles möglich, inklusive der Sanktionierung des "falschen" Verhaltens. Es geht nicht nur ums Geld.

    Selbst wenn es nur noch die Einheitsschule geben würde, würde eine Selektion durch die Einzuggebiete der Schulen stattfinden. Die Einheitsschule in Duisburg-Marxloh wird immer noch eine andere Schülerschaft haben als in Hamburg-Nienstedten. Und wo wirklich eine Durchmischung stattfindet würde, werden die Ersatzschulen z.B. in Form der konfessionsgebundenen Schulen boomen (ich vermeide hier den Begriff "Privat"schulen, da diese, sofern anerkannt, ca. 90% ihrer Kosten vom Staat erstattet bekommen). Insbesondere die Kirchen würden sich diese Möglichkeit sicherlich nicht entgehen lassen. Und Schulen mit nicht-christlicher Ausrichtung würden dann wohl auch enstehen: Mit welchen Argumenten würde man dagegen sein können?


    Die Selektion würde faktisch STÄRKER sein als aktuell. Etwas, das die (linken) Bildungsideologen auch nicht kapieren wollen. Ein Blick in Länder mit Einheitsschulsystem (USA, Frankreich) würde genügen...

    Die Riesterrente ist ein komplexes und intransparentes Produkt mit geringer Rendite.

    Und Bausparverträge, Festgeld und Tagesgeld nicht, oder was?


    Und Immobilien auf dem Land ("Landlehrer") werden sicherlich eine gute Rendite haben...


    Ich glaube, da spricht der Checker... rotfl


    Auf die Pension sollte man sich aber wirklich nicht verlassen!

    Eine Gewerkschaft, die nur die Senkung des Deputats im Programm hat, wird nicht ernstgenommen und erreicht nicht mal das.

    Ach alias,


    eine Gewerkschaft, die ERST lautstark Ganztagesschule, Inklusion usw. fordert und erst DANACH darüber nachdenkt, wie das Ganze zu finanzieren und zu organisieren wäre, muss sich nicht wundern, wenn die Politik genau das gleiche macht: ERST die genannten "Reformen" einführen und sich dann wundern, dass es nicht funktioniert oder nur auf Kosten der Arbeitsbedingungen und der Gesundheit der Kollegen und Kolleginnen funktioniert.


    Aber GEW-Funktionäre wollten ja schon immer zuerst die Welt retten und danach (vielleicht) die Lehrkräfte an der Basis...


    Speziell noch einmal zum Verhältnis GEW und Gymnasiallehrer: Diese bilden innerhalb der GEW, selbst innerhalb derer Lehrermitglieder, eine absolute Minderheit und werden auch so behandelt. Und das meine ich nicht im Sinne von "Minderheitenschutz". Kann man für "elitäres" Denken halten, aber zuerst interessieren mich meine Arbeitsbedinungen und nicht die Wunschträume irgendwelcher verhinderter Bildungspolitiker.

    Ach Meike, da gehst du einfach auf die Webseite der Bundes-GEW, http://www.gew.de , und stellst fest, dass der Bereich "Bildung & Politik" auf der gleichen Ebene steht wie "Arbeit & Recht", wobei "Bildung & Politik" dann die üblichen Schlagworte wie "Inklusion", "Bildungsgerechtigkeit", "Gesellschaftspolitik" aufweist.


    Warum muss eine GEWERKSCHAFT "Gesellschaftspolitik" betreiben??? Haben es die GEW-Funktionäre nicht an die Schaltstellen der politischen Macht geschafft und versuchen das jetzt über ihre Interpretation von "Gewerkschaftsarbeit" zu kompensieren?


    Wissen die GEW-Mitglieder überhaupt mehrheitlich was für einen Unsinn sie mit ihren monatlichen Beiträgen mitfinanzieren? Freiwillig für die Verschlechterung der eigenen Arbeitsbedinungen zahlen? Und das jeden Monat? Betreibt die IG Metall auch "Gesellschaftspolitk"? Oder die IG BCE? Also die "echten" Gewerkschaften?

    Wenn du dir die Reaktionen der Lehrer anguckst, zum Beispiel exemplarisch hier im Forum, wirst du leicht erkennen, warum das nicht sehr einfach durchzusetzen ist. Viele sind der Meinung, sie bekämen mehr als genug Gehalt, andere finden, Streiks gehen gaaaar nicht, wiederum andere finden, es müsste mehr und länger gestreikt werden, gehen dann aber nicht hin... So lange die Lehrer sich - zum Beispiel durch Lobbyverbände - so gegeneinander ausspielen lassen, dass der eine gegen den anderen arbeitet (A13 für Grunschullehrer?

    Da muss ich dir teilweise Recht geben. Die Reaktion der Kolleginnen und Kollegen auf die andauernden Versuche der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und dagegen gerichtete Maßnahmen ist teilweise unterirdisch.


    Ich erinnere mich noch an die Reaktion einer Teilzkollegin (sic!), als sich die rechtswidrige Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für die Gymnasiallehrkräfte ankündigte. Sinngemäß; "Dann reduziere ich halt um eine Stunde. Dann passt es wieder." Auch bei der zentralen Demonstration gegen die Erhöhung in Hannover hieß es im Vorfeld bei vielen: "Geht nicht", "Private Termine" usw.


    Viele Lehrkräfte sind leider in ihrem kleinen Mikrokosmos gefangen, der dann leider noch in der irrigen Vorstellung gipfelt, möglichst bei allen Schülern beliebt zu sein, und ALLES, was dieses Ziel gefährdet erst einmal abzulehnen. DAS scheint wichtiger zu sein als für die eigenen Arbeitsbedingungen einzutreten. Ist wohl eine Folge des Einzelkämpfertums, da das einzige (positive) Feedback, das man oft erhält, das von den Schülern ist.


    Und das Ausspielen der Lobbyverbände gegeneinander: Da ist die GEW sicherlich nicht ganz unschuldig dran. Das kann die nämlich auch sehr gut.


    Mein Hauptkritikpunkt an der GEW ist ja (habe ich schon mehrmals geschrieben), dass sie nicht in der Lage ist, ihre ideologischen bildungspolitischen Vorstellungen von echter Gewerkschaftarbeit zu trennen: Eine Gewerkschaft MUSS zuallererst einmal für die Arbeitsbedingungen (wozu auch das Gehalt zählt) ihrer Mitglieder eintreten. Alles andere, sei es der "Traum" von der Ganztagsschule, der Gesamtschule oder der Inklusion hat sich dem unterzuordnen. Und insbesondere die Spitzen-GEW-Funktionäre können das offensichtlich nicht, weshalb mein Vergleich der GEW mit dem "Schoßhündchen der rot-grünen Landesregierung" passend ist. An der GEW-Basis mag das anders sein, aber die ideologische Verirrung der GEW als Ganzes wird von den Landesregierungen ausgenutzt: Die führen dann eben freihändig die von der GEW gewünschte Ganztagsschule, Gesamtschule und Inklusion ohne ausreichende Ressourcen ein, nach dem Motto: "Habt ihr ja so gewollt. Also jammert jetzt nicht herum!"

    Im übrien arbeitet die GEW weiter am Thema, während andere nur Sprüche kloppen.

    Ach Meike. Die GEW kommt einem hier manchmal vor wie das Schoßhündchen der rot-grünen Landesregierung: DIe GEW bellt, aber sie beißt nicht.


    Übrigens: Die Klage gegen die rechtswidrige Arbeitszeiterhöhung der Gymnasiallehrer hat der Philologenverband initiiert und das entsprechende Gutachten finanziert (wie Hamilkar schon richtigerweise angemerkt hat). Erst als klar wurde, dass sich die Position der Landesregierung vor Gericht nicht durchsetzen wird, hat sich die GEW der Klage angeschlossen. Ideologisch war die GEW hier in einer echten Zwickmühle: Die Landesregierung selber hat ja betont, dass die rechtswidrige Erhöhung der Arbeitszeit der Gymnasiallehrer u.a. die Einführung der Ganztagsschule gegenfinanzieren sollte. Und das ist ja bekanntermaßen eines der Lieblingsprojekte der GEW, genau wie die Gesamtschule. Ich weiß noch genau, wie die GEW voll des Lobes für die Bildungspolitik der Landesregierung war (und immer noch ist).


    Ich bin wirklich gespannt, wie die GEW mit dem Ergebnis der Studie der Universität Göttingen umgeht, dass ausgerechnet die Gymnasiallehrer am meisten arbeiten. Bisher war die nominal niedrigere Unterrichtsverpflichtung der Gymnasiallehrer auch im Vergleich zu den Gesamtschullehrern ja immer ein rotes Tuch für die GEW.


    Und während die GEW wohl aktuell darüber nachdenkt, wie sie aus ihrer selbst geschaffenen ideologischen Zwickmühle wieder herausfindet, schafft der Philologenverband Fakten. Wie bei der Klage gegen die rechtswidrige Arbeitszeiterhöhung.

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