Beiträge von Mikael

    Hallo zusammen,
    ich habe heute im Radio gehört, das Niedersachsen 300 Millionen Euro für Sozialarbeiter an Schulen ausgeben möchte. Erstmal eine gewaltige Zahl, ...

    Warten wir erst einmal ab, wieviel Geld tatsächlich netto ins System Schule kommt (und nicht an anderer Stelle wieder eingespart wird, wie oft der Fall).


    Hier ein Artikel vom März dieses Jahres dazu:

    http://www.haz.de/Nachrichten/…r-1000-Schulen-einstellen


    Also 900 Stellen sind eher 45 Millionen Euro im Jahr und keine 300 Millionen. Und davon ist der Großteil wohl eine Umschichtung von Haushaltsmitteln (wahrscheinlich aus dem Bildungsbereich, woher sonst?).


    Und Gymnasien dürfen sich solche Stellen selbst finanzieren (aus dem Ganztagsbudget, d.h. statt Lehrerstellen gibt's Geld, für das man dann Sozialpädagogen einstellen kann, und die (dummen) Lehrer arbeiten dann unbezahlte Überstunden, um das Ganztagsangebot sicherzustellen, oder wie?). Die Ministerin geht also davon aus, dass es prinzipiell keinen besonderen Bedarf für solche Stellen an den Gymnasien gibt. Muss ich mir merken, wenn wieder einmal besondere "pädagogische Probleme" auftauchen sollten: Die dürfte es ja dann eigentlich nicht geben, die müssen dann also reine Einbildung sein...


    Gruß !

    Das Wichtigste ist doch, dass bei deiner Schwangerschaft alles glatt läuft. Da würde ich mir GAR KEINE Gedanken um die Schule und deren "Probleme" machen und bei einem Schulleiter, so wie du ihn schilderst, würde ich mir erst recht keine Gedanken machen... so der doch selber sehen, wie er klar kommt.


    Denke immer daran, dass das Recht auf deiner Seite ist, notfalls holst du dir Unterstützung (Gleichstellugnsbeauftragte, Personalrat, Verbände). Und wenn er dir dumm kommt, am besten natürlich vor Zeugen, dann kannst du immer noch Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Schulbehörde einlegen.


    Gruß !

    Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund: In der Grundschule werden oft Berichtszeugnisse verwendet, in der Sekundarstufe I die Noten 1 bis 6, in der Sekundarstufe II die Punkte 0 bis 15, die Abtirunote ist dann wieder eine "normale" Note, diesmal aber mit Nachkommastellen, genau wie die Noten an der Uni, und Arbeitszeugnisse / Beurteilungen werden wieder In Berichtsform geschrieben. Wer da eine Logik erkennt, dem ist nicht zu helfen.


    Es ist einfach politisch so gewollt, was sich dann in den entsprechenden Gesetzen und Verordnungen äußert.


    Gruß !

    Meine Frage: Darf die Schulleitung uns dauerhaft mehr belasten, weil eine Kollegin, die als nicht belastbar gilt (hat mittlerweils glaube ich auch ein Attest vom Arzt darüber), aber anteilig genau das gleiche Gehalt kassiert, sich weigert?

    Kurze Antwort: Nein. Das Risiko, dass ein Arbeitnehmer / Beamter die (vertraglich / dienstlich) vereinbarte Leistung nicht erbringt, liegt beim Arbeitgeber / Dienstherrn, KEINESFALLS bei den Kollegen.


    Beamte können verpflichtet werden, kurzfristige(!) unvorhersehbare(!) Vertretungen bis zu 3 Unterrichtsstunden im Monat unentgeltlich zu übernehmen, aber sobald ihr eine Lenrgruppe "planmäßig" übernehmt (Indikatoren: Ihr müsst die Klassenarbeiten / Klausuren korrigieren; in der Lerngruppe wird verkündet: "Ab jetzt unterrichtet euch Frau / Herr XYZ"; ihr gebt die Zeugnisnoten; ihr unterrichtet mehrfach "am Stück" in der Lerngruppe und nicht nur alle 1-2 Wochen einmal. Es müssen nicht alle Indikatoren gleichzeitig auftreten!), habt Ihr ein RECHT auf einen entsprechenden Zeitausgleich spätestens ab Beginn des nächsten Schulhalbjahres, d.h. die Extra-Unterrichtsstunden werden Teil eures Deputats und sind dann im nächsten Schulhalbjahr auszugleichen.


    Falls euer Schulleiter das anders sieht und euer Personalrat sich auf die Organisation der Geburtstagsgeschenke beschränkt, bleibt nur das Einschalten des Bezirkspersonalrates und die Einschaltung der Jusitiziare der Verbände.


    Gruß !

    Nun weiß ich leider nicht wie es in einer Hauptschule aussieht? Stimmt es dass die Kinder problematisch sind?Habe von einem Freund aus Deutschland gehört dass die Kinder dort ihre Lehrer mit Tomaten bewerfen (quasi so wie in Amerikanischen Filmen)...Stimmt das?

    Nicht an jeder Hauptschule aber an einigen. Die Lehrkräfte in Hauptschulen sind durch sehr hohe Krankenstände gekennzeichnet, hauptsächlich aufgrund psychischer Erkrankungen. Sie werden deshalb auch oft frühpensioniert.Unterstützung von den Schulbehörden oder der Politik bekommen sie nur in Extremfällen. Suche im Internet nach "Rütli-Schule", wenn du etwas über die möglichen Zustände an Hauptschulen erfahren willst, z.B. http://www.spiegel.de/lebenund…etli-schule-a-408803.html Jetzt wird in DIESE EINE Schule zwar massiv Geld gepumpt, weil "nicht sein kann, was nicht sein darf". Dafür haben alle anderen (Haupt-)Schulen natürlich jetzt weniger finanzielle Mittel und mehr Probleme (so funktioniert Schulpolitik in Deutschland!).


    Wenn du einen einigermaßen erträglichen Arbeitsplatz haben willst, geh an ein Gymnasium, aber nicht an einem sozialen Brennpunkt (vermeide bestimmte Stadtteile in den Groß- und Mittelstädten). Weniger Probleme bekommst du sicherlich auch in Ostdeutschland (Ausnahme: Berlin. Unbedingt vermeiden!).


    Deine Fächerkombination Geschichte und Erdkunde ist allerdings sehr schlecht für deine Einstellungschancen. Wähle mindestens ein gesuchtest Hauptfach wie Mathematik oder Englisch. Dazu eine Naturwissenschaft (nicht Biologie) oder Religion oder Kunst oder Musik. So optimierst du deine Chancen! Vermeide die Massenfächer wie z.B. Deutsch, Geschichte usw.!


    Gruß !

    Alle Lehrer (sowohl HS und RS) sind für ALLE Schüler verantwortlich. Dies bestätigte mir auch der Schulleiter.

    Für mich liest sich das eher so, als ob besagter Schulleiter sein eigenes Kollegium nicht im Griff hat ("dass es wahrscheinlich zu diesem Vorfall nicht gekommen wäre, wenn die HS-Kollegen ihre Aufsicht wahrgenommen hätten") und sich hier ganz bequem aus der Verantwortung für seine eigene Schule stehlen will und, salopp gesagt, einen Dummen sucht, dem er diese Verantwortung übertragen kann. Und dieser Dumme musst ja nicht ausgerechnet du sein. Du solltest diesem Schulleiter klipp und klar erklären, dass du ohne Unterstützung bei der Aufsichtsführung durch die HS-Kollegen dich außerstande siehst, die Hauptschüler zu beaufsichtigen. Du solltest sogar deine eigene Schulleitung einschalten (schriftlich), dass diese darauf hinwirkt, dass der andere Schulleiter seinen Dienstpflichten nachkommt. Ein Schulleiter ist nicht nur dafür verantwortlich, die Pausenaufsichten zu organisieren, sondern er muss auch überwachen, dass diese tatsächlich durchgeführt werden. Lass dich doch nicht an der Nase herumführen!


    Und: "Der Schullleiter bot mir folgende zwei Optionen an: entweder mit der Lehrerin und dem Schüler das Gespräch suchen oder tatsächlich Anzeige erstatten." Merkst du etwas? Der Schulleiter will anscheinend mit den Problemen an seiner Schule persönlich nichts zu tun haben. In beiden Optionen spielt er selbst nämlich keine Rolle.


    Gruß !

    Fassen wir einmal zusammen:


    Du versuchst auf Schüler, die nicht deiner eigenen Schule angehören, erzieherisch einzuwirken und kassierst dafür als "Belohnung" mehrfache Beleidigungen.


    Effektive Unterstützung in diesem Fall erhältst du weder von der anderen Schule noch von der Polizei.


    Warum willst du hier also missionarisch versuchen, Schüler zu erziehen, die nicht deine eigenen sind und sich nur zufällig auf dem gleichen Gelände aufhalten? Kümmere dich um deine eigenen Schüler und mache es in Bezug auf die Hauptschüler genauso wie es deren eigentlich zuständige Lehrkräfte machen... Du kannst nicht die ganze Welt retten.


    Gruß !

    Und jede dieser "unvorhersehbaren" Entwicklungen wird in der Regel genutzt, um die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Mit dem Argument des "überraschenden" Schülerbergs wurde damals das verpflichtende Arbeitszeitkonto (2 Unterrichtsstunden über 10 Jahre mehr) in Niedersachsen eingeführt. Mit dem "Versprechen" es am Ende der Laufzeit ohne Abstriche wieder abzubauen. Klar, die zwei Unterrichtsstunden wurden zurückgezahlt. Kurze Zeit später (also noch während der Rückzahlphase) versuchte dann die Landesregierung die Arbeitszeit der Gymnasiallehrer um eine Unterrichtsstunde zu erhöhen... Erst eine Klage des Philogenverbandes vor dem Verwaltungsgericht stoppte diese rechtswidrige Maßnahme. Eine Kürzung der Altersermäßigung für ältere Lehrkräfte bleibt aber trotzdem in Kraft.


    Als (erfahrerener) Lehrer weiß man: Vertrauen NIEMALS den Versprechungen der Bildungspolitik!!!


    ps: Und viele Lehrkräfte tragen an dieser Entwicklung eine Mitschuld. Egal was sich die Landesregierungen ausdenken, es kommt oft das Argument: "Wir können die lieben Kleinen ja nicht hängenlassen, die können ja nichts dafür!". Dass diese "unvorhersehbaren" Entwicklungen aber gar nicht so "unvorhersehbar" sind, sondern von der Bildungspolitik bewusst in Kauf genommen werden, soweit denken diese Kollegen und Kolleginnen leider nicht...


    Gruß !

    Ihr glaubt das nicht? Das ging den Realschullehrern in NRW auch mal so. Heute sind alle A12. ;)

    Ich vermute auch, dass es in diese Richtung geht: Irgendwann gibt es nur noch den "Einheitslehrer", der alle Schulformen und Stufen unterrichten können soll und nach L-A13 bezahlt wird. Das wäre für die Finanz- und Kultusminister doch der Wunschtraum: Maximale Flexibilität, was Versetzungen und neue schulpolitische Experimente betrift. Und es spart massig Geld.


    "L-A13" ist dann eine Besoldungsstufe "speziell" für Lehrer. Im heutigen Maßstab dann wahrscheinlich irgendwo zwischen A10 und A12 anzuordnen...


    Gruß !

    In Anbetracht der Tatsache, dass sich in NRW der Grundschullehrermangel z.Zt. akut zuspitzt, denn so wie es aussieht, wird ein Großteil der ausgeschriebenen Stellen kaum besetzt werden können, selbst die Zulassung von SEKII.-Bewerbern für Grundschulstellen kann das Problem nicht mildern, wird sich die Landesregierung etwas überlegen müssen, damit Lehrer sich in diesem Bundesland bewerben wollen.
    Manche Schulen schreiben bereits zum 5. Mal die gleiche Stelle aus.


    So las ich gestern noch in einem Bericht aus Duisburg, dass dort überhaupt keiner mehr hin möchte:
    Vor zehn Jahren gab es noch 100 Bewerber/Stelle - heute schauen vielleicht 3 gelangweilte Bewerber vorbei, die dann einer Nichtbrennpunkt-Schule den Vorrang geben. Verständlicherweise!

    Man kann nur hoffen, dass sich der demographische Fachkräftemangel (und ich meine jetzt echte Fachkräfte) so weit verschärft, dass sich gar keiner mehr auf entsprechende Stellen bewirbt. Grundschullehrer sind ja bekanntermaßen die einzigen beim Staat angestellten Akademiker mit Master-Grad, die kein A13 bekommen. Eigentlich eine Frechheit.


    Unser Arbeitgeber hat uns letzte Woche auf der Personalversammlung gesagt, dass er attraktiv genug ist und nichts unternehmen wird, um weitere Anreize zu schaffen. Eine Erhöhung der Gehälter ist nicht geplant. Werbung möchte er auch nicht weiter machen. Auf der selben Veranstaltung beklagte er, im kommenden Jahr 1000 Stellen besetzen zu müssen und nur knapp 250 Bewerbungen zu bekommen (sofern ich das akustisch richtig verstanden habe. Man hofft ja doch manchmal, dass man sich irrt.)

    Politiker im Allgemeinen und Bildungspolitiker im Speziellen sowie deren nachgeordnete Ministerialbürokratie leben bekanntermaßen in einer eigenen Realität. Würde mir jemand so einen Unsinn während einer Personalversammlung erzählen, würde ich demonstrativ den Raum verlassen. Da herrscht ja keine Anwesenheitspflicht.


    Gruß !

    Zitat

    Die Rebellion gegen den Intellektuellen-Idioten hat eben erst begonnen. Dieser weiss stets, wie sich sein Tun und Handeln auf seine Reputation auswirkt. Aber: Er stemmt keine Gewichte.


    Weltweit, von Indien über Grossbritannien bis zu den Vereinigten Staaten, findet derzeit eine Rebellion statt. Sie richtet sich gegen die Clique der Bloss-die-eigene-Haut-nicht-aufs-Spiel-setzen-Regierungsbeamten (skin in the game) und geistesverwandten Insider-Journalisten – gegen jene Klasse überheblicher, semi-intellektueller Experten mit dem Gütesiegel irgendeiner Ivy-League- oder Oxford-Cambridge-Universität, die unsereinem vorschreiben, 1) was wir tun sollen, 2) was wir essen sollen, 3) wie wir reden sollen, 4) wie wir denken sollen . . ., und 5) wen wir wählen sollen.

    http://www.nzz.ch/feuilleton/a…e-wohlwissenden-ld.128349


    Da hier wohl keiner auf einer Ivy-League-Universität studiert hat, muss sich auch keiner angesprochen fühlen...


    Gruß !

    Ich sagte bisher : "Nehmt Bitte jeder einen Kompass und ..."

    Ich glaube heutzutage im Zeitalter von Navi, Googlemaps und GPS würden meine Schüler bei so einem Satz nur noch fragend gucken: "Was will das Fossil da vorne von uns?"


    Gruß !

    Nicht nur als Lehrer, vor allem als Vater kann ich über Lehrer nur lachen und Kopfschütteln, die anfangen, jedes Maß an Selbstständigkeit der Schüler als ihre ureigenste Aufgabe der "Kompetenzvermittlung" anzusehen.Konzentriert euch auf euer Kerngeschäft. Ich denke, damit haben wir genug zu tun.


    Der politische Wille ist aber ein anderer:

    Zitat

    Pisa-Studie 20 Prozent deutscher Schüler scheitern an Alltagsproblemen
    Das richtige Zugticket kaufen, eine Klimaanlage bedienen: Wie gut können Deutschlands Schüler alltägliche Probleme lösen? Neue Daten aus der Pisa-Studie zeigen: Ein Fünftel der 15-Jährigen ist schnell überfordert.

    http://www.spiegel.de/lebenund…-mittelfeld-a-961814.html

    Wenn ich bei uns sehe, dass bei der einsetztenden Kälte Schüler immer noch mit T-Shirt in die Schule kommen: Ist die Wahl der richtigen Kleidung nicht auch eine Kompetenz, welche die Schule vermitteln muss?



    Gruß !

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