Beiträge von Mikael

    Ich habt hier echt alle ein Anspruchsdenken. Man sollte berücksichtigen, dass


    • viele Kinder auch Zuhause kein "frisch gekochtes" Mittagsessen bekommen, sondern höchstens einen Euro für eine Tüte Billigchips aus dem Supermarkt
    • die Arbeitskraft der Bediensteten in der Schulmensa auch bezahlt werden muss, und zwar anständig- Genauso wie Gerätschaften, Strom, Wasser usw.
    • Schulen keine staatlichen Subventionen für das Essen bekommen (im Ggs. zu Unternehmen, die ihre Zuschüsse für das Essen ihrer Mitarbeiter selbstverständlich von der Steuer absetzen oder auch im Ggs. zur Kantine im örtlichen Rathaus)

    Versucht einmal irgendwo in der "freien" Wirtschaft "ein frisch gekochtes" Essen für 3,50 Euro OHNE SUBVENTIONIERUNG (Arbeitgeber und / oder Staat) zu bekommen. Es wird euch nicht gelingen. Dafür gibt's höchstens eine fettige Currywurst mit Pommes, die in Fett, das schon mind. 10-mal erwärmt wurde, frittiert wurden...


    Gruß !

    Den Hausaufgabenbetreuungs-"Deal" oben würde ich sofort unterschreiben! Ich betreue 60 Minuten lang SuS bei ihren Hausaufgaben und bekomme dafür 1 Schulstunde (45 Min) angerechnet? Das würde ich an jedem einzelnen Tag der Woche machen!!

    In Niedersachsen muss Hausaufgabenbetreuung per Erlass als volle Unterrichtsstunde im Deputat berücksichtigt werden. Nur Zeiten der reinen Aufsicht (z.B. Mittagspause) dürfe "halb" angerechnet werden!


    Ich schreibe das hier, damit sich diese Unsitte (Arbeit nur anteilig anrechnen) nicht verbreitet!


    Gruß !

    Ja, dafür arbeiten aber auch die Leute die ca. 4 fehlenden Stunden an den 4 anderen Tagen mehr.

    Klar. Macht man als Lehrer ja nie. Und all die Arbeitszeituntersuchungen, die zeigen, dass Lehrer im Durchschnitt (einige Foristen hier wohl ausgenommen...), weit mehr als die eigentlich vorgesehenen 40 Stunden pro Woche im Jahresschnitt arbeiten (IG Metall sogar nur 38,5 Stunden!) sind nur Einbildung. Und Tage, an denen man in der Schule um 8 Uhr beginnt und dann aufgrund von Konferenzen, Elternabenden, Elternsprechtagen u.ä. bis 20 Uhr an der Schule ist, gibt*s auch nicht. Und in der "freien" Wirtschaft sind 12 Stunden-Tage sowieso die Regel, also was wird hier eigentlich herumgejammert? Genauso wie Klassenfahrten. Sind schließlich Urlaub und kein 16-Stunden-Dienst mit anschließender 8-stündiger nächtlicher Bereitschaft. Macht man ja in der "freien" Wirtschaft sowieso jede zweite Woche... aber in Niedersachsen gibt's pro Klassenfahrtstag immerhin 1 Plus-Stunde, also ganze 45 Minuten gutgeschrieben. Das ist doch einmal was... in der "freien" Wirtschaft würde man so etwas natürlich für lau machen...


    Und aus dem von Anja82 zitierten Link:

    Zitat

    28 Prozent ihrer Zeit, so errechnete die Frankfurter Produktivitätsberatung b-k-p Consulting mit Daten aus 24 Firmen, verplempern Angestellte freitags mit Unproduktivem wie etwa Kollegentratsch ("Und? Schon Pläne fürs Wochenende?").

    https://www.computerwoche.de/a/endlich-freitag-oder,2353047


    Immerhin "nur" 28 Prozent der Zeit. Lehrer verplempern dafür regelmäßg fast 100 Prozent der Zeit. Pisa und die mangelnde Ausbildungs- und Studienreife vieler Schulabgänger beweisen es schließlich...


    Und es ist sowieso ein Skandal, dass der Samstags-Unterricht abgeschafft wurde. McDonalds hat schließlich auch am Samstag geöffnet. Und die verdienen dort als Burger-Brater sogar weniger als die Lehrer...


    Gruß !

    Jedenfalls ist das Problem die Formulierung: da steht nämlich “in der Summe“, es ist nicht festgeschrieben, dass außerunterrichtliche Tätigkeiten alle genau der Reduzierung entsprechen sondern nur alles insgesamt, d.h. als TZ Kraft sollst du halt einfach deinen Unterricht schneller vor- und nachbereiten. ;( :autsch: So wird es zumindest in der Praxis durch Schulleitungen gerne gesehen.

    Es empfiehlt sich Buch zu führen über die eigenen Arbeitszeiten (alle Tätigkeiten). Wenn diese dann in der Summe über der Teilzeitquote liegen, den Sl zur verbindlichen Auskunft auffordern, auf welche Tätigkeiten du verzichten sollst. Dabei das Urteil vom Bundesverwaltungsgericht am besten ausgedruckt dabei haben. Natürlich unter Zeugen (Personalrat). Gleichzeitig Überlastungsanzeige stellen. Wenn eurer Personalrat nur aus Luschen besteht, Berzirkspersonalrat einschalten, ggf. sogar Fachwanwalt für Verwaltungsrecht. Notfalls auf Eskalation setzen: Die wenigsten SL haben das rechtliche Wissen, die Zeit oder die Lust, sich auf eine rechtliche Auseinandersetzung einzulassen.


    Und: Man muss nicht bei jeder Veranstaltung als TZ-Kraft dabei sein: Ggf. an schulinternen Fortbildungen, Dienstbesprechnungen u.ä. nicht teilnehmen. Oder am Sommerfest. Oder am Weihnachtsfest. Oder nur alle vier Jahre auf Klassenfahrt fahren. Wenn eure SL meint, dass gehe nicht wg. Personalknappheit, dann ist das Fahrten- / Schulfest- oder was auch immer für ein -konzept eurer Schule für die Tonne, da es auf Selbstausbeutung der Lehrkräfte beruht: Dann ganz schnell auf der nächsten Gesamtkonferenz auf die Tagesordnung setzen und mit der Mehrheit der Lehrerstimmen das Konzept kippen. Und immer wieder auf das Urteil des BVerwG verweisen!


    Gruß !

    Die lesen schon viel... aber nicht unbedingt das, was wir unter "Literatur" verstehen. Oder Zeitungen.


    Was sie heutzutage lesen sind "WhatsApp"-Kurznachrichten, evt. noch Facebook. Und die ganzen Internet-Foren, wo sie auf "Gleichgesinnte" (= ihre Peer-Group, die auch keine Ahnung von korrektem Deutsch hat) treffen. Also: Ahnungslose lernen von Ahnungslosen, wie man richtig spricht und schreibt.


    Und wenn sie dann alle einen Job suchen, der zumindest ETWAS Kenntnisse der deutschen Sprache erfordert, dann werden die Defizite offensichtlich. Und PISA wird wieder einmal das Versagen der deutschen Lehrkräfte in diesem Zusammenhang offenbaren. Einer muss ja schuld sein...


    Gruß !


    ps: Früher hat man unserer Generation Vorwürfe gemacht, wenn wir Comics lasen statt Zeitung. Aber im Gegensatz zu dem, was heutzutage an "Sprache" durch das Internet geistert, waren die Comics noch Goldstandard...

    Ich zitiere einmal aus dem SPON-Forum zur Bildungspolitik in NRW im Zusammenhang mit der Landtagswahl

    Zitat

    austenjane1776 Heute, 21:40
    85. Sie sagen es

    Die "GEW" ist die institutionalisierte Jubeltruppe der Kultusbürokratie (Bildung paßt da nicht). Wenn sichs gut anhört, werden die Lehrerinteressen sofort geopfert. Die "Nähe" zur SPD ist chronisch. Gewerkschaft geht anders - siehe IG Metall. Die kämpfen FÜR ihre Mitglieder - und machen nicht jeden Quatsch jubelnd mit.

    http://www.spiegel.de/forum/le…3-9.html#postbit_54903682


    Mehr braucht man wirklich nicht sagen.

    Wir haben hier auch Kollegen, die machen ab und zu "ganz tolle Dinge". Und werden dafür auch von der SL gelobt. Seltsamerweise sind sie dann, nachdem sie die "ganz tollen Dinge" gemacht haben, ein paar Tage krank. Die Kollegen und Kolleginnen, die dann per unbezahlter Überstunden vertreten müssen, werden natürlich NICHT gelobt...


    Gruß !

    Dir ist aber schon auch klar, dass du mit 25x45 min. Unterricht minus 14 Ferienwochen im Jahr nicht auf 40 Arbeitsstunden kommst.

    Wie träumst du dir eigentlich deine "14 Ferienwochen" zusammen? Das durchschnittlice Schuljahr hat 40 Unterrichtswochen, und von den verbleibenden 12 Ferienwochen kann man locker 1 Woche abziehen, da es sich um gesetzliche Feiertage handelt. Also eher 11 "echte" Ferienwochen pro Jahr.

    Ich verstehe die Frage nicht. Wenn ältere KollegInnen "mit Herzblut" Projekte betreiben, wieso sollen die aufgegeben werden? Können nicht Theatergruppen und Schulfeste stattfinden, wenn jemand freiwillig sowas macht?

    So einfach ist nicht. Die Schulleitung hat auch dann die Pflicht (Fürsorgepflicht !) zu intervenieren, wenn Lehrkräfte ihre Leistungsgrenzen erkennbar überschreiten, auch wenn sie dies "freiwllig" tun. Und es sollte klar sein, dass das Kerngeschäft von Schule (v.a. der Unterricht) nicht darunter leiden darf, dass sich Lehrkräfte in anderen schulischen Bereichen so verausgaben, dass sie z.B. für ihr Kerngeschäft zu wenig Zeit haben oder ihre Gesundheit gefährden. Hier MUSS die SL sogar einschreiten!


    Gruß !

    Dann musst du aber sicher stellen, dass das Schulessen nicht, nachdem eine Beraterfirma Qualitätssicherung betrieben hat, totgekochter Kantinenfraß ist.

    Ich würde die Kantinenbetreiber das Essen täglich unter Aufsicht selber essen lassen, als Teil des Vertrages..


    Zitat

    Kinder sind in unserer Gesellschaft das schwächste Glied und jeder, der auf deren Kosten Profit generiert gehört sozial geächtet.

    In anderen Bereichen (z.B. Ärzte, Krankenhäuser) wird das aber geduldet und nie hinterfragt. Eigentlich eine intessante Frage, warum ist die Gesellschaft hinsichtlich der "Gewinnorientierung" im Bereich Bildung so sensibel, aber im medizinisches Bereich wird das akzeptiert?


    Gruß !

    Was ist höher zu gewichten? Das "Erziehungsrecht" der Eltern? Oder das "Kindeswohl", wozu auch gehört, dass Kinder nicht hungrig in der Schule sitzen oder ausgegrenzt werden, weil sie "vor leeren Tellern sitzen"?


    Die Eltern, die sich kümmern, haben ja keinen finanziellen Nachteil, wenn im Gegenzug für ein reduziertes Kindergeld das Schulessen umsonst ist (wodurch die Ernähungskosten des Kindes sinken) und z.B. die Kosten für Bücher, Lernmaterialien und Klassenfahrten wegfallen.


    Das oft gehörte "Sophie-Antoniette isst aber das Schulessen nicht, sie mag nur Biogemüse, das wir am Wochenende selber ernten, und Fleisch von handgefütterten Kälbern" ist nur ein Zeichen von Dekadenz...


    Gruß !

    Bis auf Schulkeidung: Einverstanden. Man sollte das Kindergeld aber nicht komplett streichen.


    Das "deutsche Modell" (hohes Kindergeld und weniger staatliche Sachleistungen für Kinder) funktioniert offensichtlich NICHT MEHR und muss dringend geändert werden. Es ist ein Relikt aus der Zeit, als die Martkwirtschaft noch "sozial" war. Das ist sie nicht mehr, wodurch viele an den Rand gedrängt werden (ökonomisch, psychisch, sozial), was sich unter anderem auch in der Ernährung vieler Kinder äußert (und wohl ursächlich auch in der "Zweckentfremdung" des Kindergelds, da hat Annie111 schon recht).


    Gibt es eigentlich eine Partei, die so etwas im Programm hat`?


    Gruß !

    Wirklich eine interessante Diskssion hier (und auch bei den SPON-Kommentaren). Letztendlich kristallisiert sich alles auf die eine Frage hinaus: Darf man Kinder darunter leiden lassen, dass ihre Eltern zu arm / zu unorganisiert / zu egoistisch / ... sind, die Enährung ihrer Kinder sicherzustellen (wie auch immer: Schulessen, Pausenbrot, ...)?


    Eigentlich kann es meiner Ansicht nach nur eine Lösung geben: Der Staat muss für alle Schüler ein kostenlosen Essen bereitstellen, wie z.B. in Frankreich, und dafür ggf. das Kindergeld kürzen. Die Schulen mit diesem Problem alleine zu lassen ist auf jeden Fall falsch. Es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.


    Also, ich plädiere für: Kindergeld kürzen, dafür kostenloses Schulessen für alle! Das wäre einmal eine Maßnahme für die sogenannte "Bildungsrepublik Deutschland" jenseits aller Sonntagsreden!


    Gruß !

    Bei uns gibt es das Essen für Erwachsene auch noch umsonst...ich finde das unmöglich!

    Du bist in einer Förderschule.


    Da gilt für dich wohl eine ähnliche Sachlage wie diese hier.

    http://www.streifler.de/betreu…n-arbeitslohn--_8718.html


    Gruß !

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