Beiträge von Mikael

    Nein, sind sie nicht, da du erstens nicht weißt, welche Erfahrungen ich sonst mit einem nicht-selektierendem Schulsystem (und dem deutschen Schulsystem) bereits gemacht habe und wieso reitest du jetzt auf den Schulgebühren herum?

    Wenn du meinst, dass das Erheben von Schulgebühren von ca. 20.000€ pro Jahr "nicht-selektiv" ist, dass lebst du in einer Traumwelt und jede Diskussion mit dir ist sinnlos.


    Ich glaube er spielt darauf an, daß ein Elternhaus, das solche finanziellen Mittel für die Ausbildung des Nachwuchses aufbringen kann und will, mit dem Elternhaus der Problemschüler an den staatlichen Schulen sehr oft nicht zu vergleichen ist.

    Sicher. Und mit 20.000€ extra pro Jahr und Schüler muss man wahrscheinlich auch nicht 30 Schüler pro Klasse individuell fördern und kann sich z.B. auch auf eine funktionierende Technik verlassen...


    ... aber vielleicht lässt die Zukunft der Bildungspolitik in der BRD, mit Gesamtschulen für "alle" auf der einen Seite und teuren Privatschulen (nicht für alle) auf der anderen Seite...

    Genau darauf wird's hinauslaufen. Alle die hier mehr "Gleichheit" fordern, werden am Ende mehr Ungleichheit haben. Und das Ganze auch noch zu höheren Kosten!


    Gruß !

    @Nordseekrabbe:
    Du hast doch das Beispiel der "Internationalen Schule" gebracht, an der du gearbeitet hättest, und wo das doch alles so wunderbar funktioniert mit dem "Fordern und Fördern".


    Ich zitiere hier einmal von der Webseite der "Frankfurt International School":

    http://www.fis.edu/page.cfm?p=945



    Alleine schon der finanzielle Aufwand, der in solchen "Internationalen Schulen" betrieben wird, verbietet einen Vergleich mit dem öffentlichen Schulsystem -> Deine Erfahrungen sind für öffentliche Schulen in dieser Hinsicht meines Erachtens nach völlig irrelevant.




    Gruß !

    Das pädagogisch-organisatorische Prinzip der Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg könnte sich zu einer Alternative entwickeln - so man diese mit Ressourcen ausstattet, die einem modernen Bildungssystem angemessen sind.

    Hauptschulen sind (nach den Förderschulen) die zweitteuerste Schulform in Deutschland. Wie wäre es,wenn ihr an den Hauptschulen die überdurchschnittlich vorhandenen finanziellen Mittel erst einmal effizienter nutzt, anstatt noch mehr Geld und eine neue Schulform zu fordern? Eure Probleme liegen sicherlich nicht darin begründet, dass ihr zuwenig "Ressourcen" bekommt...


    Gruß !

    Es liegt einzig am Unterricht, ob Schüler ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Nicht an der äußeren Differenzierung. ... Ich selber habe die letzten Jahre an einer internationalen Schule gearbeitet, die angelehnt an das amerikanische Schulsystem ebenfalls eingliedrig war. Die Herausforderung ist es, alle Schüler zu fordern und zu fördern.

    Es liegt also nur am Unterricht und nicht an der äußeren Differenzierung?


    Dass gerade "Internationale Schulen" als Privatschulen Schulgebühren von bis zu 1000€ PRO MONAT nehmen, ist natürlich keine Selektion..


    Und wenn einer Schule effektiv dreimal soviel Geld pro Schüler zur Verfügung steht wie einer öffentlichen Schule (Ersatzschulen bekommen vom Staat bekanntermaßen 90% der durchschnittlichen Kosten eines Schülers auf öffentlichen Schulen erstattet), lässt es sich sicherlich viel entspannter "fordern und fördern"...


    Liegt alles immer nur am Lehrer, klar...


    Allerdings, wenn man das Gymnasium nicht als Institution abschaffen kann, dann muss man es von innen verändern. Und die Veränderungen der Bildungspläne und der weiteren Reformen zielen leider daraufhin. Ich kann nur hoffen, dass der Widerstand der Gymnasialkollegen gegen eine Schwächung des Niveaus nicht bröckelt. Es gäbe für mich kein größerer Gau im deutschen Schulwesen, als wenn das Gymnasium seinen guten Ruf verlieren würde.

    Überall wo Rot-Grün an der Regierung ist, geschieht doch genau das: Absenkung der Bildungsstandards, Zugang zum Gymnasium ohne Schullaufbahnempfehlung, ggf. Abschaffung des Sitzenbleibens. Wenn man das Gymnasium schon nicht abschaffen kann, macht man es einfach zur neuen Gesamtschule. Die Privatschulen wird es freuen. Und wer sich dann die bis zu 1000 Euro pro Monat nicht leisten kann (s.o.), der ist selber schuld.


    Gruß !

    Man darf so etwas auch nicht als "Strafe" verkaufen (die gibt es laut Schulgesetz sowieso nicht). Das gemeinsame Aufräumen ist selbstverständlich eine "pädagogische Maßnahme" im Sinne von "Das ist unser Klassenraum und wir wollen uns darin wohlfühlen und jeder ist dafür (für das Wohlfühlen!) mitverantwortlich."


    Gruß !

    @Firelilly:
    Welche Aufsicht? Zum Zeitpunkt der Fahrt waren alle volljährig.

    Du bist du auch gegenüber volljährigen Schülern (beschränkt) aufsichtspflichtig. Du musst sie z.B. über mögliche Gefahrenquellen aufklären.


    Ich habe auch schon Wochen in Lagerhäusern zugebracht, ...

    Übernachtung im Lagerhaus? Und das mehrere Wochen? Dagegen sind Jugendherbergen ja Luxus...


    Es ist wie überall, der Lehrer ist eine noch günstigere Arbeitskraft als unstudierte Menschen. Würde man die Stunden tatsächlich 1:1 abrechnen und sich nicht hinter irgendeiner "Der Dienstherr alimentiert den Beamten..... bla...." Formulierung verstecken, würde man mit Sicherheit sagen, dass die Lehrerstunden viel zu wertvoll sind. Aber Klassenfahrt schleust man einfach so mit durch, ich kann es nur wiederholen, Dienstpflicht...


    Manchmal hilft es wirklich über die Arbeitszeit Buch zu führen und dann dem SL darzulegen, dass man z.B. in deinem Fall die Chemiesammlung dann wegen Zeitmangels nicht betreuen kann, nicht am Fest XYZ teilnehmen kann oder dass die Rückgabe der nächsten Klausur dann ein paar Wochen länger dauert.


    Bei uns fahren auch Mittel- und Unterstufenklassen. Danach ist man nervlich ein Wrack. Eigentlich müsste man danach erstmal eine Woche zum regenerieren sich krank schreiben lassen.

    Es git Kollegen und Kolleginnen die machen genau das.


    Gruß !

    Was habe ich da jetzt wieder falsch gemacht? ;(

    Gar nichts. Sieh das eher als Indikator, dass diese Schüler nicht die richtigen für deine AG sind. Immerhin muss man sich im Rahmen so einer AG 100%-tig auf die Schüler verlassen können. Und wenn die Schüler selbst mit den von dir aufgeführten Selbstverständlichkeiten Probleme haben, würde ich es nicht machen. Ich würde bei den Anforderungen auch keinerlei Abstriche machen!


    Gruß !

    Nein, nicht obsolet, aber ganz fremd sind sich die drei Geisteswissenschaften nicht.

    ??? Geschichte ist eine Geisteswissenschaft, ok. Aber Erdkunde ist eine Mischung aus Natur- und Sozialwissenschaft, Politik / Sozialkunde ist eine reine Sozialwissenschaft.


    Die Zusammenfassung kann doch nur dazu führen, dass letztendlich Murks herauskommt, es sei denn jemand hat zufällig in allen drei Bereichen studiert. Letztendlich geht es wieder nur darum, die Lehrkräfte noch "flexibler" einsetzen zu können und damit die Fehlplanungen der Bildungspolitk zu kaschieren.


    Demnächst gibt's wohl nur noch die Fächer "Sprachen", da wird dann ein Mischmasch aus Englisch, Französisch und Latein unterrichtet, "MINT", was ein Sammelsurium Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften sein wird, und "Mensch und Kultur", in welchem der ganz Rest reinkommt. Dann kann praktisch fast jeder Lehrer alles unterrichten...


    Gruß !

    Randnotiz: als Lehrer kann man diesen (!) Konkurrenzkampf aushöhlen, in dem man keine differenzierten Noten gibt...

    Und was soll das bringen? Solche Kollegen kenne ich auch, die vergeben in bestimmten Klassenstufen nur Einsen und Zweien. Dann bekommt man solche Klassen und vergibt zum ersten Mal realistische Noten und bekommt am Ende sogar Vorwürfe zu hören, man motiviere die Schüler nicht genug, fördere sie nicht genug oder was auch immer.


    "Kuschelnoten" sind weder fair gegenüber den Schüler, weil sie keine echte Rückmeldung zu ihrer Leistung erhalten, noch gegenüber anderen Schülern, die in anderen Klassen bei derselben Leistung optisch schlechter dastehen, noch gegenüber den Kollegen, die das später ausbaden müssen.


    Von der Tatsache, dass Schüler teilweise "Kuschelnoten" bis zum Abitur bekommen, in welchem sie dann scheitern (= zwei bis drei Jahre verschenkte Oberstufenzeit) sprechen wir lieber gar nicht...


    Gruß !

    Zitat

    Schuld an der Panne, teilte das Bildungsministerium Anfang Juni mit, seien die Schulen selbst gewesen: Rund 30 Prozent hätten ihre Mathematiklehrer nicht zu vorgeschriebenen Fortbildungen geschickt, bei denen es um die Inhalte des Rahmenlehrplans - und damit um mögliche Abituraufgaben - ging.
    Doch diese Erklärung ist offenbar nur die halbe Wahrheit. Darüber hinaus scheint das System zur Vorab-Kontrolle der Abituraufgaben komplett versagt zu haben, berichten unter anderem die "Potsdamer Neuesten Nachrichten". Eigentlich sollten demnach die Abituraufgaben im Vorfeld drei Mal von Lehrern getestet werden. Die erste Kontrollrunde sei jedoch komplett ausgefallen. Und die in der zweiten Runde erhobenen Bedenken seien ignoriert worden, heißt es in dem Bericht.


    http://www.spiegel.de/lebenund…the-abitur-a-1158961.html


    Mal wieder typisch: Erst die Schuld der Basis, d.h. den Lehrern zuschieben, und nachher kommt heraus, dass man damit nur vom eigenen Versagen ablenken wollte.


    Ich fordere eine externe Qualitätskontrolle für Bildungsministerien mit verbindlichen Zielvorgaben, bis wann eventuelle Missstände behoben sein müssen!


    Gruß !

    Wir sind halt als Lehrer nicht so genial, daß wir Lösungen, für die Wissenschaftler ihr ganzes Leben benötigt und den Nobelpreis bekommen haben, mal eben so didaktisch reduzieren können, daß die Schüler das Problem in 5 Minuten erfassen und in 20 Minuten eine Lösung erarbeiten können. Zumindes traue ich mir das nicht zu.
    Hier mal ein kleines Beispiel, sozusagen fächerübergreifend:


    https://www.youtube.com/watch?v=07gHAmW91Cc

    Dann aber bitte das Problem so aufbereiten, dass das Ziel (Ring vom grünen Ball zum roten Ball) auf mind. drei verschiedene Lösungswegen erreicht werden kann (die im Video machen sich das zu einfach, die stellen nur einen Lösungsweg dar...), und dann bitte auch so, dass die Rot-Grün-Blinden, die motorisch Benachteiligten und die ADHS-Kandidaten auch etwas davon haben. Die Lösungswege müssen natürlich auch alle selbstständig gefunden werden und so von den Lösenden den anderen präsentiert werden, dass diese den Lösungsweg abprüfbar rekonstruieren können. Und das alles in 45 Minuten. Sollte ein Lösungsweg nicht funktionieren, sollte der Lehrer natürlich sofort und ad-hoc erklären können, warum er nicht funktioniert und mittels entsprechender Impulse die betreffenden Schüler auf den richtigen Weg bringen.


    Wäre doch einmal etwas für eine Lehrprobe (wobei: Dann versteht's am Ende der Fachseminarleiter selber nicht -> durchgefallen :zungeraus: )


    Gruß !

    Warum kann der Autor nicht damit leben, dass das Schulsystem (mit dem ja durchaus auch einige Leute zufrieden sind) so ist wie es ist und froh sein, dass ihm die Möglichkeit gibt, sich im Rahmen seiner Klassen inklusionsmäßig auszutoben, während andere Lehrer ihren Unterricht eben anders gestalten? Warum diese wertende Haltung dahinter?

    Eine Vermutung habe ich geäußert: Inklusion ist doch momentan DER Karrierebeschleuniger!


    Gruß !

    ... indem er indirekt von seinen Kollegen fordert, seine tolle Unterrichtsweise (jeder macht im Unterricht was er will, keine Noten bis Klasse 9, freiwillige Zusatzstunden für Lehrer, Inklusion als Bereicherung für alle) doch bitte schön zu übernehmen, da das klassische Schulsystem ja so überholt sei.


    Unfassbar anmaßend.


    Finde ich auch.


    Gruß !


    ps: Und wie immer lässt SPON keine Leserkommentare zu bei Artikeln, die man nicht kritisieren darf, weil sie der offziellen Linie entsprechen ("Wir schaffen das!").

    Mein Problem ist, dass ich kein richtiges Konzept erkenne (das Thema wird ja auch sehr unterschiedlich gehandhabt von einzelnen Schulen, scheint es mir) und vor allem, dass mir das ganze widersprüchlich erscheint.

    Ich bin mittlerweile so lange im Schuldienst, dass ich mir über diese ganze "Konzeptlosigkeit" und diese ganzen systemimmanenten "Widersprüche" keine großen Gedanken mehr mache. Da kannst du sowieso nichts dran ändern, da die Meinung der Lehrkräfte "an der Front" die politische Verantworlichen prinzipiell nicht interessiert. Also bevor ich mich darüber aufrege, verwende ich meine Energien lieber für produktivere Sachen. Ist auch besser für die Gesundheit...


    Gruß !

    Etw. pointiert ausgedrückt: "Für manche ist die Prüfung aus bestimmten Gründen zu schwer, daher machen wir es ihnen ein bisschen leichter!" Ist das die Maxime des Nachteilsausgleichs?

    Immer noch nicht gemerkt? Es geht hier um BildungsPOLITIK.


    Deine "Chancengleichheit" ist immer im Kontext der herrschenden politischen Meinung zu interpretieren. Und aktuell heißt "Chancengleichheit" eben, dass man es einigen etwas leichter macht, weil sie sonst zu wenig "Chancen" hätten...


    Und als Beamter setzt du bitte einfach um, was man dir von oben vorgibt, solange es irgendeine gesetzliche Grundlage hat. Das ist dein Job!


    Gruß !

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