Schule goes digital und hier wird gestempelt wie zu Kaisers Zeiten.
Ein Blick auf einen modernen Lehrerarbeitsplatz:
[Blockierte Grafik: http://www.hnf.de/uploads/tx_templavoila/86_87_2.jpg]
(Preußische Amtsstube um 1880)
Gruß !
Schule goes digital und hier wird gestempelt wie zu Kaisers Zeiten.
Ein Blick auf einen modernen Lehrerarbeitsplatz:
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(Preußische Amtsstube um 1880)
Gruß !
Ich habe mir angewöhnt, jede Vorschrift oder Dienstanweisung auf ihre Effizienz hin zu durchleuchten, ganz so wie es unser "Vorbild", die "freie" Wirtschaft, ja auch macht. Dort kommt auch kein Chef auf die Idee, seinen Mitarbeitern quasi als Beschäftigungstherapie unsinnige Mehrarbeit aufzuhalsen, da er genau weiß, dass dann andere, wichtigere Arbeit liegenbleibt.
Nur bei den Lehrern scheint es aus unerfindlichen Gründen irgendwie anders zu sein: Je noch so sinnlose unbezahlte Mehrarbeit wird mit "Hurra!"-Geschrei von seiten der Beschätigten begrüßt, wenn sie nur irgendwie den Stempel "pädagogisch wertvoll" trägt. Es gibt wohl kaum eine andere Berufsgruppe, deren Idealismus und Naivität sich so ausnutzen lässt, wie bei den Lehrkräften.
Ich habe mir angewöhnt, jede angeordnete unbezahlte Mehrarbeit dadurch zu kompensieren, dass andere Dinge dann halt liegenbleiben bzw. oberflächlicher gemacht werden. Wenn sich die Mehrheit der Lehrkräfte auch dazu entschließen könnte, würden auch die verantwortlichen Stellen merken, dass Lehrer eben nicht die Deppen der Nation sind, die sich unbegrenzt ausnutzen lassen, und das ewige Gejammer der Kollegen über die "viele Arbeit" würde auch aufhören. Und mehr Respekt und Ansehen hätten wir in der Gesellschaft auch: Wer sich ausnutzen lässt, wurde noch nie respektiert...
Gruß !
Wieso schreibst du den nicht einfach an die Tafel und die Schüler können sich den Notenspiegel selber aufschreiben, wenn er bekanntgegeben werden muss?
Kleine Rechnung: Wenn du im Schuljahr 6 Lerngruppen hast, in jeder Lerngruppe 30 Schüler sitzen und du pro Lerngruppe fünf Arbeiten schreibst, musst du pro Schuljahr 900 "Notenspiegel" unter die Arbeiten schreiben. Wenn du auch nur 30 Sekunden pro Notenspiegel brauchst, sind das 7,5 Zeitstunden pro Jahr, also praktisch ein kompletter Arbeitstag. Ich würde mich weigern, für so einen Schwachsinn Steuergelder zu verschwenden (dürfte so Kosten von ca. 200 Euro verursachen bei 1800 Zeitstunden pro Jahr Arbeitszeit). Kannst du auch deinem Schulleiter so vorrechnen, wenn es eine schulinterne Dienstanweisung ist. Du musst ihm nur klarmachen, dass dieser Arbeitstag dann für andere Dinge nicht mehr zur Verfügung steht und das natürlich auch konsequent durchziehen.
Gruß !
Dann schlag doch bei eurer nächsten Lehrerkonferenz einfach vor, bei euch "Minusstunden" einzuführen. So ganz basisdemokratisch, wie die Schweizer das gewöhnt sind...
Ich glaube in der Schweiz würde für 14 Euro pro Stunde keiner morgens aus dem Bett aufstehen...
Zudem müssen drei Vertretungsstunden pro Monat unbezahlt abgeleistet werden, hinzu kommen die berühmten "Minusstunden", die man so aus den diversen Gründen ansammelt und die man dann durch unbezahlte Vertretungen "abbauen" darf. Da kann schon einiges zusammenkommen.
Erläuterung "Minusstunde": Schulklasse nicht da wegen Exkursion / Klassenfahrt -> Minusstunde. Schulklasse hat irgendeine schulinterne Veranstaltung, an der man nicht beteiligt ist - > Minusstunde. Schulklasse macht Betriebspraktikum -> Minusstunde. Abiturjahrgang wird nicht mehr unterrichtet -> Minusstunde (nach dem mündlichen Abitur) usw. usf.
Wenn ich irgendwo "daneben stehen und aufpassen" soll, dann mache ich das unbezahlt nur in meiner Freizeit. Ist es Teil meines Jobs, will ich das vergütet sehen. So wie in jedem anderen Beruf auch. Besser wäre natürlich, wenn man Leute einstellt, die das übernehmen können ("Vertretungsreserve").
In Deutschland sind viele Schulen teilweise so schlecht mit Lehrkräften versorgt, dass es ihnen nur mit Mühe und Not gelingt, den Pflichtunterricht abzudecken. Da "darf" dann keiner krank werden. Es ist einfach politisches Versagen, das zu den jetzigen Zuständen geführt hat. Und es ist NICHT Aufgabe der Lehrkräfte, das auf Kosten ihrer persönlichen Gesundheit auszugleichen!
In Deutschland wird seit über zwanzig Jahren an allen Ecken und Enden gespart, was irgendwie das Attribut "sozial" beinhaltet (Schule, Pflege, Krankenhäuser, Rente, Arbeitslosengeld (Hartz 4), ...). Nur Export und Finanzwesen werden ohne Ende gefördert. Das ist die traurige Realität in Deutschland im Jahr 2017. "Weiter so" ... "Uns geht es gut".... Mehr fällt unseren Politikern dazu nicht ein.
Es ist eine Frechheit sich hinzustellen und Berufsschullehrer, die "oft Arbeiten bis zum Umfallen" und auch noch krankgeschrieben Vertretungsaufgaben an die Schule schicken, als Vorbild hinzustellen.
Wenn dann wirklich mal einer "umfällt", dann werden diese "Vorbilder" schon merken, dass das "System" es ihnen in keinster Weise dankt und sie evt. in die Dienstunfähigkeit mit Minimalbezügen versetzt... in praktisch jedem Kollegium gibt es solche Fälle, die man leider nicht (mehr) sieht, da sie ja aus dem Schulbetrieb ausgeschieden sind.
Krank ist krank. Wenn man dann zufällig ein paar Aufgaben fertig hat, kann man sie der Schule schicken, aber während man krank ist, besteht sicher keine Pflicht dazu.
Ganz klar ist, warum das Thema "Vertretungsunterricht" aktuell auf die Tagesordnung kommt: Durch die Umstellung des schulischem Bildungssystem auf die berühmte "Outputorientierung" mit zentralen Abschlussprüfungen nimmt das "System" keine Rücksicht mehr auf die personellen Bedingungen vor Ort. Seit Jahren fordern die Verbände an jeder Schule eine Vertretungsreserve vorzuhalten, also eine Unterrichtsvergung von mindestens 105% zu gewährleisten, um einen durchschnittlichen Krankenstand kompensieren zu können. Wenn dann aber Schulen regelmäßig mit weit weniger als 100% "versorgt" werden, dann nimmt die Bildungspolitik den Unterrichtsausfall bzw. Vertretungsstunden als reine Betreuungsstunden bewusst in Kauf. Jetzt den schwarzen Peter den Lehrkräften zuzuschieben ist ein Unding!
Ich kann jeden nur warnen, dieses Spiel, dass ja mittlerweile unter dem Deckmantel der "sozialen Gerechtigkeit" daherkommt (Kinder aus Nicht-Akademiker-Haushalten durch ausfallenden Unterricht besonders benachteiligt) mitzuspielen. Die Karte "soziale Gerechtigkeit" wird immer öfter gespielt, wenn's darum geht Leistung ohne Gegenleistung (in diesem Fall Leistung von den Lehrern) zu bekommen!
Verantwortlich für den Zustand sind erstens die Umstellung des Schulwesens auf die Output-Orientierung und zweitens die mangelhafte Unterrichtsversorgung an den Schulen. Und dafür sind NICHT die Lehrer verantwortlich!
Gruß !
Inwiefern ist "Unfreundlichkeit" die Verletzung einer Dienstpflicht eines Amtsträgers?
ZitatDie Dienstaufsichtsbeschwerde ist ein form- und fristloser Rechtsbehelf, mit dem die Verletzung einer Dienstpflicht eines Amtsträgers gerügt werden kann. Mit ihr kann sich sowohl gegen das dienstliche Verhalten eines Amtsträgers (dann „Dienstaufsichtsbeschwerde“ im engeren Sinne) als auch gegen dessen Sachbehandlung (dann „Sachaufsichtsbeschwerde“) gewendet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstaufsichtsbeschwerde
"Unfreundlichkeit" zählt zum dienstlichen Verhalten.
Was ich immer nicht verstehe: Ein Schulleiter ist ohne ein kooperatives Kollegium aufgeschmissen. Es kann doch nicht sein, dass ein Kollegium mehrheitlich aus Karrieristen oder Duckmäusern besteht, die sich alles gefallen lassen... wenn ich in so einem Kollegium wäre, würde ich alleine deshalb wahrscheinlich schon die Schule wechseln wollen, unabhängig vom Schulleiter.
Gruß !
Ich fasse die Diskussion einmal zusammen:
Für Literatur- und Kulturwissenschaftler, für durch "harte" Studiengänge wie Naturwissenschaften, Mathematik oder Medizin Überforderte sowie für Dauerkranke ist der Lehrerjob der Jackpot schlechthin.
Für Leute, die dauernd im Erziehungsurlaub sind, natürlich auch...
Einverstanden?
Gruß !
Ich frage mich, ob die Gesamtschulen vielleicht einen besseren Personaltopf haben (also nicht nur wegen dieser Diskussion, sondern allgemein ist mir aufgefallen, dass an Gesamtschulen einige Sachen bezahlt / angerechnet werden, die zumindest bei uns undenkbar wären).
Natürlich sind Gesamtschulen stundenmäßig VIEL besser ausgestattet als z.B. Gymnasien, hier kannst du das für z.B. Niedersachsen nachlesen:
http://phvn.de/images/ga_09_17.pdf
Integrierte Gesamtschulen in Niedersachsen können schon mit 70,7% der zugewiesenen Stunden ihren Unterricht abdecken, 25,6% der zugewiesenen Stunden sind für "Zusatzbedarfe" verfügbar. Für Gymnasien in Niedersachsen sind die entsprechenden Zahlen 88.8% und 7,3%.
Es ist die typische Bevorzugung der Gesamtschulen gegenüber Gymnasien. Rot-Grüne Ideologiepolitik.
Gruß !
In Bayern entspricht R1 in etwa A13.
Dann vergleiche mal die Endbesoldungen. Da ist R1 eher A15.
Also wenn ich mir die Besoldungstabelle für Niedersachsen ansehe, entspricht R1 eher A15 und R2 eher A16...
Gruß !
Der durchschnittliche Jurist wird nicht Richter oder Staatsanwalt. Ein Prädikatsexamen schaffen nur etwa 15 % der Absolventen.
Als Ausgleich wird der "durchschnittliche Lehramtsabsolvent" in den bayerischen Wald verbannt und darf dort sein Dasein fristen...
Normale Lehrer haben eine niedrigere formale Qualifikation und weder personelle noch finanzielle Verantwortung.
Bevor einige wieder auf die Aussagen vom Landlehrer hereinfallen:
Richter und Lehrer haben exakt dieselbe formale Qualifikation (2 Staatsexamina). Ärzte (deren Ausbildung anders organisiert ist) auch, es sei denn sie sind Facharzt. Dann ist deren Qualifikation in der Tat höher. Und ein Richter hat genauso wenig personelle Verantwortung wie ein angestellter Arzt oder Lehrer.
Pilot und Fluglotse sind Ausbildungsberufe. Soviel zur "formalen Qualifikation"... Und die meiste Zeit steuert in diesen Berufen mittlerweile sowieso der Computer das Geschehen...
Und als Politiker musst du überhaupt nichts gelernt haben. Die Parlamente sind voll von Leuten, die niemals eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben. Und personelle oder finanzielle Verantwortung tragen die auch nicht, denn die trägt im Zweifel immer der Steuerzahler....
Was hättest du mir als Historiker und Literaturwissenschaftler mit Mitte 30 denn damals für einen lukrativen Jobtipp außerhalb der Schule gegeben?
Wenn das Potential zum Arzt oder Ingenieur fehlt, dann wird's in der Tat schwerer...
Fakt ist, dass sich der "Lehrerjob" als Angestellter einfach nicht lohnt. Erhlich gesagt, ohne Aussicht auf Verbeamtung wäre ich niemals Lehrer geworden. Da gibt es für Akademiker weitaus lukrativere Jobs (Arzt, Jurist, Ingenieur, ...).
Gruß !
Ich bin übrigens nicht mehr im Schuldienst, habe den Beruf an den Nagel gehängt, obwohl er mir immer so viel Spaß gemacht hat. Aber die Angst, irgendwann eine ähnliche Situation wieder erleben zu müssen, ist stärker...
Schlimme Sache. Gewalt gegen Lehrer darf ebensowenig toleriert werden wie Gewalt gegen Schüler.
ZitatDas Problem ist da und darf nicht klein geredet werden. Lehrerschicksale werden kaputt gemacht, einfach so - mit nichts, dir nichts. keiner fühlt sich dafür zuständig und solche Bemerkungen wie "Das gehört zum Lehrerberuf" müssen wir auf keinen Fall akzeptieren.
Hast du schon einmal daran gedacht, einen Anwalt einzuschalten? Falls dieses "Keiner fühlt sich zuständig" und "Das gehört zum Lehrerberuf" sich auf das Verhalten von Vetretern der Schule bzw. Behörde bezieht, verstößt das m.E. gegen die Fürsorgepflicht des Dienstherrn. Wenn dem so wäre, solltest du das nicht auf sich beruhen lassen!
Gruß !
Oder anders: Als ich mal mit einen komplett altersschwachen PC ersetzt haben wollte, wurde das abgelehnt mit der Begründung, daß man den doch reparieren könne.
Da genügt als einfacher Konter die Frage, wo du den defekten PC hinstellen sollst, damit der Schulträger ihn zum Reparieren abholen kann. Denn der ist dafür zuständig, dass die Dinger laufen...
Gruß !
Was bei Internet-,Netzwerk- oder gar Stromausfall passiert, kann sich jeder bildlich vorstellen.
Chaos und Anarchie?
Gruß !
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