Beiträge von Mikael

    Klar, aber dieselben Kolleginnen und Kollegen, die dank ihrer hedonistischen Fernflüge die Umweltbilanz jedes Europäers versauen, sind dann dieselben, die einem etwas von Ökostrom, Solarenergie, fair gehandeltem Kaffee usw. die Ohren volljammern und ganz stolz auf ihre Hybrid-Kiste sind. Vorzugsweise haben die auch oft immer das neueste iPhone dabei (von wegen Ökobilanz und so...).


    Gruß !


    Es ist richtig - auch hier lass ich mal die Ranküne mit den "Sparmaßnahmen" weg - dass die Aufgaben des Ministeriums nicht die Protektion der Lehrer ist. Die Aufgabe des Ministeriums ist, das Bildungssystem in eine Richtung zu entwickeln, die von einer Regierung angestrebt wird, welche ihrerseits durch eine Willensentscheidung der Wähler zu stande gekommen ist.

    Nicht ganz richtig. Der Bildungsminister hat als oberster Dienstvorgesetzter gegenüber seinen Beschäftigten auch eine grundgesetzlich garantierte Fürsorgepflicht (Art. 33 Abs 5). Insofern hat er "auch" die Aufgabe der "Protektion der Lehrer". Die Fürsorgepflicht des Dienstherrn ist das Spiegelbild zur Treuepflicht des Beamten. Das eine kann es nicht ohne das andere geben.


    Zitat

    Für die konkrete Umsetzung braucht ein Minister die Unterstützung von Fachleuten und Juristen. Die sind durch Staatssekretär und Referate gegeben. Die Arbeit des Ministers selbst ist politisch.

    Soweit die Theorie. Nur wird die "Poltik" von Juristen auf allen Ebenen dominiert. Die größte Berufsgruppe in den Parlamenten sind mit Abstand die Juristen. Und man kennt ja das Sprichtwort: Wenn man nur einen Hammer als Werkzeug hat, sieht alles aus wie ein Nagel...


    Gruß !

    ... und wie wir alle wissen, ist der Unterrichtsausfall verantwortlich für alles, was in unserem Bildungswesen nicht funktioniert

    Ich dachte, das wären die Lehrer. Hmmm, aber letzendlich sind die ja auch für den Unterrichtsausfall verantwortlich, indem sie z.B. krank werden oder in Elternzeit gehen oder pensioniert werden oder...


    Gruß !

    Sinnvoll ist es schon, einen Tag pro Woche für solche Schultermine zu reservieren. Muss ja nicht unbedingt der Freitag sein. Wenn man dann innerhalb der üblichen Ladungsfristen für Konferenzen über den Termin informiert wird, ist das meiner Ansicht nach völlig in Ordnung.


    Was aber gar nicht geht:


    - Eine SL, die meint, man habe an jedem Tag der Woche kurzfristig für solche Sachen zur Verfügung zu stehen. Das gibt die Arbeitszeitverordnung auch nicht her (keine Präsenzpflichten außerhalb des Unterricht, Aufsichten, rechtzeitig angekündigter Konferenzen, Elternsprechtagen, Elternabenden, anderer Schulveranstaltungen usw.)


    - Jemand der meint, als Lehrer stehe ihm jeder Nachmittag zur freien Verfügung. Es scheint aber Personen zu geben, die aus diesem Grund Lehrer werden. Dass ab und zu auch Quereinsteiger diese Ansicht vertreten, ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen...


    Gruß !

    Das ist schon richtig, aber ein Schüler aus bescheidenen soziales Verhältnissen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals über einen "soliden" Mittelschichtsjob hinauskommen. Für den Eintritt in die soziales Oberschicht (höheres Management, politische Karriere, Behördenleitung usw.) fehlt im einfach der richtige "Stallgeruch". Da kann er noch so intelligent oder fleißig sein (jedenfalls in Europa).


    Gruß !

    Andererseits ist gesprochene und geschriebene Sprache ein extrem wichtiger sozialer Marker.

    Klar. Genauso wie z.B. der wöchenentliche private Musikunterricht, das dreimalige im Jahr in Urlaub fahren, das eigene Auto mit 18 Jahren und das Auslandsjahr während des Studiums.


    Schule macht sich doch etwas vor, wenn sie meint irgendwie das Bestreben nach sozialer Differenzierung nivellieren zu können...


    Gruß !

    Ich frage mich, wozu wir Lehrer eigentlich (deutsche) Rechtschreibregeln mit den Kindern pauken, wenn sie doch immer weniger Geltung haben.

    Außerhalb von Behörden gibt es keinen Zwang zur korrekten Rechtschreibung und Ausdrucksweise. Im Prinzip kann jeder schreiben und sprechen wie er will, solange ihn jemand versteht. Wenn man sich die Orte der unregulierten Rechtschreibung und Kommunikation ansieht (Facebook, WhatsApp, Youtube usw.), dann sieht man, wie die Zukunft der deutschen Sprache aussieht.


    Gruß !

    Unter dem Aspekt der Diversität kann man diese Forderung der Verteilung von Schülern mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und ethnischen Wurzeln auch auf sogenannte "bürgerliche" Schulen nur begrüßen. Nur wer das Fremde kennt, ist davor gefeit, sich von seinen Vorurteilen unreflektiert leiten zu lassen. Das Zulassen neuer Erfahrungen ist deshalb gerade für die Bevölkerung in den monokulturellen Stadtteilen der "Mehrheitsgesellschaft" enorm wichtig. Die jüngsten Wahlergebnisse haben ja leider gezeigt, dass sich das Land hier auf einem unguten Weg befindet.


    Gruß !

    Ich wäre eher wieder für mehr Klassenarbeiten.

    Bei einer entsprechenden Reduktion der Unterrichtsverpflichtung...


    Objektiv gesehen sind heute die Anforderungen an die Dokumentation der Bewertung einer Klassenarbeit gestiegen: Welche Kompetenzen werden abgeprüft? Wie sind diese in den vorangegangenen Unterricht einzuordnen? Welche Anforderungsbereiche werden wie gewichtet und den einzelnen Aufgaben zugeordnet? Dazu die umfangreichen Dokumentationpflichten der mündlichen Mitarbeit, die es früher sicherlich auch so nicht gab.


    Ich kann mich selber noch an Deutscharbeiten als Schüler erinnern, bei denen ganz am Ende der Arbeit ein einziger Kommentar und die Note standen. Das wäre heutzutage undenkbar.


    Gruß !

    Jeder, der endgültig durch das 1. Staatsexamen gefallen ist, sollte sich allerdings meiner Meinung nach auch kritisch überprüfen, ob es eventuell für die Fachwissenschaft vom Potenzial her einfach nicht reicht.


    Und wenn das der Fall ist, ist es ebenfalls meiner Meinung nach, wirklich keine gute Idee, dieses Fach in der Schule unterrichten zu wollen.

    Hmmm. Es gibt Massen an Juristen und Medizinern, die durch das 1. Staatsexamen fallen und dann in Österreich (erfolgreich) weiterstudieren, das dortige Examen bestehen und dann anschließend in Deutschland arbeiten. Sind das jetzt alles schlechte Juristen und Ärzte?


    Gruß !


    Es könnte ja auch mehr ins Gesundheitssystem gegeben werden und mehr ins Rentensystem usw Davon haben dann alle was. Wie kann man erwarten, dass alle Steuermehreinnahmen nur für die gut verdienenden Lehrer ausgegeben werden?

    Mehr Geld ins Gesundheitssystem führt selbstverständlich zu mehr Geld für die Ärzte und für die Pharmaindustrie. Mehr Geld ins Rentensystem führt zu mehr Geld für die Rentner.


    Aber mehr Geld ins Bildungssystem? Da "bedienen" sich doch nur die egoistischen Lehrer dran. Und das geht ja gar nicht, oder?


    Nein, der Grund ist ein ganz anderer: Die Lobbys des Gesundheitssystems und der Rentner sind einfach größer und stärker als die der Lehrer. Letztere hat halt ein Klientel das weder wählen darf noch über ein eigenes Einkommen verfügt. Und deshalb hat man sich als Lehrer beim Verteilungskampf ganz hinten anzustellen, oder wie stellst du dir das vor?


    Gruß !

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