Beiträge von Mikael

    Na dann mal zur Praxis: In unserem Lehrerzimmer war ein Aushang (von der GEW oder Bezirksregierung, weiss ich jetzt leider nicht mehr) mit dem Hinweis, alles an verbalen und körperlichen Attacken anzuzeigen. Ein Kollege hat darauf hin einen strafmündigen Schüler angezeigt, wegen mehrfacher und wirklich übler verbaler Bedrohungen.Jede Menge Papierkrams, Termine bei Behörden etc. Ergebnis? Verfahren eingestellt, das Verhalten des Schülers wurde als kindlicher Leichtsinn abgetan.

    Tja, da gäbe es dann immer noch die Möglichkeit, sich wegen der "verbalen Bedrohungen" krank schreiben zu lassen, denn es kann als Folge dieser Bedrohungen ja z.B. zu Angstzuständen kommen, die es unmöglich machen, den Schüler weiter zu unterrichten.


    Zusätzlich könnte man natürlich in so einem Fall den Schüler auch zivilprozesslich angehen. Man könnte z.B. auf "Schmerzensgeld" klagen:

    Zitat

    Die Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts findet sich zwar nicht ausdrücklich als mögliche Voraussetzung für einen Anspruch auf Schmerzensgeld im Gesetz. Die Rechtsprechung hat jedoch einen Anspruch auf eine immaterielle Entschädigung bei Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrecht angenommen. Der Bundesgerichtshof hat dies aus Art. 1 und Art. 2 Grundgesetz begründet.[2] Bei der Entschädigung wegen einer Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um ein Schmerzensgeld nach § 847 BGB a.F. (jetzt: § 253 Abs. 2 BGB n.F.), sondern um einen Rechtsbehelf, der auf den Schutzauftrag aus Art. 1 und Art. 2 Abs. 1 GG zurückgeht. Die Zubilligung einer Geldentschädigung beruht auf dem Gedanken, dass ohne einen solchen Anspruch Verletzungen der Würde und Ehre des Menschen häufig ohne Sanktionen blieben mit der Folge, dass der Rechtsschutz der Persönlichkeit verkümmern würde. Anders als beim Schmerzensgeldanspruch steht bei dem Anspruch auf eine Geldentschädigung wegen einer Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts der Gesichtspunkt der Genugtuung des Opfers im Vordergrund.[3]

    https://de.wikipedia.org/wiki/…#Anspruchsvoraussetzungen



    Zivilrechtliche Anssprüche lassen sich auch bei Minderjährigen und Nicht-Strafmündigen durchsetzen. Auch wenn derjenige (noch) kein Geld hat: Die Verjährungsfrist beträgt m.W. nach 30 Jahre...


    Nebenbei: Man sollte keine "Strafanzeige" stellen, sondern gleich einen "Strafantrag":
    https://de.wikipedia.org/wiki/Strafantrag_(Deutschland)


    Gruß !

    Der Dienstherr kann natürlich mit einem Disziplinarverfahren reagieren, aber dagegen kann man vor dem Verwaltungsgericht vorgehen. Wichtig wäre es auf jeden Fall, genügend Beweise in der Hinterhand zu haben, d.h. alle Vorfälle schriftlich dokumentieren, bei körperlichen Angriffen (auch "Bagatellen") unverzüglich zum Arzt gehen, Zeugen haben, vorher natürlich den Schulleiter schriftlich um Abhilfe bitten, Supervision erbitten, Unterrichtsbesuche des SL nur in Anwesenheit eines Mitglieds des Personalrats, Überlastungsanzeige usw. Und immer schön den Dienstweg einhalten. Der SL darf niemals in die Situation kommen, behaupten zu können, er habe von alledem nichts gewusst. Immer dran denken: Der SL vertritt in solchen Angelegenheiten den Dienstherrn!


    Gruß !

    Es geht um Schüler, die sich nicht regulieren können, bei denen Gewalt gegen sich oder andere ein Ausdruck von Hilflosigkeit ist. Und die kognitiv nur sehr bedingt in der Lage sind, dies zu steuern.

    Der Dienstherr hat eine Fürsorgepflicht gegebüber seinen Bediensteten. Auch ein Förderschullehrer muss sich nicht verprügeln lassen. Wenn es keine Lösung gibt (z.B. dauernde Anwesenheit zweier Lehrkräfte), könnte man sich notfalls weigern, den Schüler zu unterrichten und das notfalls auch vor dem Verwaltungsgericht klären lassen.


    Nicht die einzelne Lehrkraft sondern der Staat (= Bundesland) ist dafür verantwortlich, dass ein Schüler sein Recht auf Bildung wahrnehmen kann. Und dazu muss der Staat die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Das ist nicht Aufgabe einer einzelnen Lehrkraft!


    Gruß !

    Und dazu gehört auch, Gewalt auszuhalten. Das heißt nicht, dass man kommentarlos alles hinnehmen muss, aber es gehört dazu.

    Unsinn. Niemand muss "Gewalt aushalten". Das Problem sind eher Schulen (und insbesondere Schulleitungen), die dann nicht konsequent dagegen vorgehen. Dieses Stillschweigen über Gewalt an der Schule (physisch und psychisch) ist eines der großen Probleme im deutschen Schulsystem. Das Problem wird ignoriert, im Zweifel ist der Lehrer schuld. Das kann keine Lösung sein.


    Neulich hat ein Paketzusteller rumgejammert, weil sein Job so stressig sei. Ja dann soll er sich halt einfach was anderes suchen! Weiß man doch schließlich, dass man da in wenig Zeit viel Pakete liefern muss.

    Wenn sich in einem Berufsfeld objektiv die Bedingungen verschlechtern (und das haben sie, sowohl bei den Paketzustellern, als auch im Pflegebereich als auch bei den Lehrern, den Polizisten und vielen anderen Dienstleistungsberufen, bei denn man sich nicht den Hintern im Büro plattsitzt), dann darf man selbstverständlich jammern. Auch wenn es dann nur eine Warnung an die nachfolgenden Generationen ist, sich einen Beruf zu suchen, wo man mit weniger Aufwand und Stress mehr Geld verdienen kann. Leider wird in unserer heutigen Gesellschaft Idealismus bestraft, sowohl was die persönliche Gesundheit als auch was die Bezahlung betrifft. Und dies trifft insbesondere für den sozialen Bereich zu. Wer das nicht sehen will, hat unser Wirtschaftssystem nicht verstanden.


    Das Problem sind doch eher die, die ihren Kram nicht erledigen oder anderen zusätzliche Arbeit aufhalsen.

    Mit ist jemand, der einfach seine Arbeit macht, auch lieber als jemand Überengagiertes, der dann jenseits seiner "Leuchtturmprojekte" dauernd ausfällt und die Kollegen im Regen stehen lässt.


    Juditte: Meinst du eher wie ein Polizist? Der muss ja theoretisch auch damit rechnen, wenn ein Festzunehmender austickt und um sich schlägt, weswegen die Polizei wohl etwas grober auftritt und der dann Festgenommene mit einer zusätzlichen Strafe wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt rechnen muss.

    Polizisten sind im Gegensatz zu Lehrern für so etwas speziell ausgebildet. Zudem tauchen die immer mindestens zu zweit auf, wenn es auch nur den Verdacht auf Probleme gibt. Und zimperlich sind die auch nicht, wenn es um den Eigenschutz geht, der hat nämlich erst einmal absolute Priorität. Die halten sicherlich nicht erst einmal die andere Wange hin, wie es heutzutage von Lehrern erwartet wird....


    Gruß !

    @Mikael - mich würden deine Kriterien (ohne Ironie & Hintergedanken) interessieren, kannst du die uns/mir zeigen? Gerne auch nur in Auszügen.

    1) Kann ich nicht lesen.
    2) Lesbarkeit nicht gegeben.
    3) Unmöglich zu lesen.
    4) Nicht zu entziffern.
    5) Was für ein Gekritzel!
    6) Unbekannte Sprache.
    7) Unbekannte Schriftart.
    8 ) Unbekannter Zeichensatz.
    9) Text kryptografisch gesichert. Dekodierung nicht möglich.
    10) Weiterleitung an den schulischen Beauftragten für altägyptische Hieroglyphen empohlen.
    11) ...


    Reicht das erst einmal?


    Gruß !

    Und auf welcher Basis entscheidest du das?

    Ich habe mir eine Kriterienliste mit 30 Kriterien entwickelt anhand derer ich entscheide, wann etwas unlesbar ist. Da wird dann jeder einzelne Punkt abgehakt. Wenn 2/3 der Punkte erfüllt sind, ist die Schrift für mich unlesbar. Damit es keine Widersprüche gibt, gehe ich diese Liste zusammen mit den Schülern vor jeder Klassenarbeit penibel durch. Dauert nur maximal 45 Minuten bis alle im Bilde sind...


    Falls es doch einmal einen Widerspruch gibt, gebe ich ein graphologisches Gutachten in Auftrag. Diese 1000€ ist es mit definitiv wert.


    Spaße beseite: So etwas wird natürlich rein subjektiv und ad hoc entschieden. Wie denn sonst?


    Gruß !

    Ausgerechnet, WEIL /ALS ich als befristet angestellte Vertretungslehrkraft weniger Geld verdient habe, fand ich es gerechtfertigt, Geld für meine Unterrichtsplanung auszugeben. Wenn schon ‚nur‘ 16 Stunden-Vertrag, dann bitte auch mit freier Zeit daneben und nicht ständig am Schreibtisch sitzen...

    Wenn man weniger Geld verdient, dann soll man erst Recht Geld für den Beruf ausgeben? Sorry, auf solch eine verquere Logik können echt nur Lehrer kommen...



    Als Beispiel: Wenn ich mir wegen vielen Freistunden im Stundenplan einen Laptop anschaffe, um in der Schule arbeiten zu können, dann muss ich auch wirklich darauf achten, dass ich die gewonnene Zeit nicht daheim noch in die Planung des noch besseren Unterrichts oder der besonders schönen Projekte stecke.Oder, wenn ich mir Unterrichtsmaterialien kaufe, die mir die Vorbereitung erleichtern, dann halte ich es für legitim, die dadurch gewonnene Zeit abzuhängen und quasi von meiner Wochenarbeitszeit von +/-41 Stunden abzuziehen.

    Wenn man das so angeht, kann man das akzeptieren, aber ehrlich: Das macht der typische deutsche Lehrer doch nicht. Aus "Pflichtbewusstsein" nutzt er die gewonnene Zeit für die weitere Optimierung seines Unterrichts oder für eine der vielen Zusatzaufgaben...


    In Ergänzung dazu: In NRW können nun (?) auch Reisekosten zur Praktikumsstelle abgesetzt werden...

    Habt ihr die vorher privat bezahlt :autsch:
    Übrigens: Wenn die SL einen Praktikumsbesuch anordnet, ist der automatisch genehmigt, da brauche ich keinen Dienstreiseantrag. Da muss ich anschließend nur die Fahrkostenerstattung einreichen. Man sollte vorher nur klären, dass die Benutzung des privaten PKW notwendig ist (soweit man das will).


    Gruß !

    Geht nicht. In aller Regel handelt es sich um bei den Besuchen nicht um reine Lebendkontrollen, sondern die Schüler erbringen zu benotende Leistungen. Der Besuch muss also durchgeführt werden. Daran denken die Kollegen, die exotische Praktikumsorte genehmigen nicht immer. Meist fahren sie dann aber selbst.

    Einfach per Gesamtkonferenz-Beschluss regeln, dass Praktikumsplätze maximal xx Kilometer von der Schule entfernt sein dürfen. Haben wi so gemacht und alle(!) müsen sich dran halten. Wenn die Plätze zu weit weg sind, kostet dass die Schule schließlich auch viel Geld (Fahrtkostenerstattung(!), ich hoffe keiner kommt hier auf die Idee, das nur von der Steuer abzusetzen...). Das überzeugt auch jede SL.


    Von mir aus sage ich gern, so lange sie meine Kreise nicht stören. Wenn ich aber 5 Minuten brauche, um den Beameranschluss wieder herzustellen, weil jemand in seiner unendlichen Weisheit erstmal alles 'rausgerissen hat, was einen Stecker hat, stehen die mir aktiv in der Sonne.

    So was kenne ich auch. Die Kollegen betrieben aktive Arbeitserleichterung für sich selbst ("Habe alles auf meinem Notebook"), aber der nächste Kollege hat den (Kabel-)Salat...


    Gruß !

    Wir hatten hier vor einiger Zeit (es kann tatsächlich so 3 Jahre schon her sein) schon mal so eine Diskussion ...

    Schon solange her? :ohh:


    Also, meiner Beobachtung nach lassen sich deutsche Lehrkräfte aus folgenden Gründen so behandeln:

    • Viele machen es wirklich "wegen der Kinder, denn die können ja nichts dafür". Bei uns ist der Beruf mit Idealisten durchsetzt, die wirklich an das "Gute im Menschen" glauben und auch vollstes Vertrauen in ihren Arbeitgeber haben. Dass auch im Bereich der Bildungspolitik Realpolitik betrieben wird, das verstehen sie nicht (genauer: wollen sie nicht verstehen, da es ihr Weltbild gefährden würde)
    • Dann gibt es wirklich die Teilzeit-Selbstverwirklicherinnen(!), die auf das Geld dank gutverdienendem Ehemann nicht angewiesen sind. Die reduzieren einfach, wenn der Stress zuviel wird.
    • Natürlich gibt es auch noch genügend Karrieristen, die auf eine der wenigen A14-Stellen schielen (gibt ja keine Regelbeförderung mehr), und praktisch alles, was die SL will, mit "Hurra!" beantworten

    Da ich schon mehrere Jahre im Beruf bin, bin ich mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass sich diese Art Selbstaufopferung nicht lohnt. Ich habe mittlerweile im Kollegium schon mehrere Fälle miterlebt, wo einige der besonders engagierten Kollegen letztendlich massive gesundheitliche Probleme bekommen haben. Und das "System" weint ihnen keine Träne nach. Der nächste Überengagierte steht schon auf der Matte und ist bereit zu übernehmen.


    Gruß !

    Dieses Missverständnis kommt meist daher, dass man seine eigenen Interessen - z.B. was hier unter "gute Schule" zusammengefasst wird - für die Interessen des Arbeitgebers hält. Leider sind die Interessen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht gleich, sondern gegensätzlich.

    Und das ist es auch, was ich insbesondere der GEW vorwerfe:


    Die bejubeln erst einmal alle "Bildungsreformen" wie Inklusion, Abschaffung der Förderschulen, Einheitslehrer, "eine Schule für alle" usw. (weil sie meinen, das hat etwas mit "sozialer Gerechtigkeit" zu tun), befürworten die schnelle Einführung und hoffen anschließend darauf, dass der Arbeitgeber ein Erbarmen mit den nun überlasteten Lehrkräften hat und die Bedingungen verbessert, indem er nach der Einführung gnädigerweise mehr Lehrkräfte und Sozialpädagogen einstellt, die räumliche und technische Ausstattung verbessert usw. Dass die Arbeitgeber überhaupt gar kein Interesse haben, hier etwas zu "verbessern", denn "es läuft doch irgendwie", dass kommt GEW und Co. überhaupt nicht in den Sinn. Die werden laufend von den Bildungsministerien am Nasenring durch die Manege gezogen und merken es vor "sozialer Gerechtigkeitsduselei" nicht einmal...


    Gruß !

    Wenn es damit getan wäre... aber bei einigen Kollegen geht es einfach um den Schutz ihrer eigenen Gesundheit. Da geht es gar nicht mehr darum guten Unterricht zu machen, sondern überhaupt (erträglichen) Unterricht.Und gerade bei schwiergiger Klientel fällt dir dauerhaft unzureichend vorbereiteter Unterricht letztlich selbst auf die Füße (und die Spirale dreht sich weiter...)


    Mit dieser Strategie schaden wir Lehrer uns nur selber: Es ermutigt den Arbeitgeber doch nur, immer mehr Arbeit auf die Lehrkräfte abzuwälzen, den notfalls wird ja auf Gehalt verzichtet (=Stundenreduzierung), um die Arbeit noch zu schaffen. Im Endeffekt bedeutet das für den Arbeitgeber, dass er die gewünschte Arbeitsleistung für weniger Geld bekommt. Das kann doch keine Lösung sein!


    Nein, man muss einfach im Rahmen der erwarteten und bezahlten Zeit (ca. 1800 Zeitstunden Arbeit pro Jahr bei einer Vollzeitstelle) arbeiten. Wenn dabei dann Murks herauskommt, weil die Arbeit nicht zu schaffen ist, dann ist das eben so. Denn das wäre genau das, was der Arbeitgeber erwartet. Sonst würde er nicht so handeln, wie er handelt. Wer sich natürlich moralisch unter Druck setzen lässt ("Die lieben Kleinen können doch nichts dafür", "Keiner darf verloren gehen" und ähnliche Phrasen), der hat schon verloren. Und verdient letztendlich auch kein Mitleid, denn: Wer sich ausnutzen lässt, der wird auch ausgenutzt.


    Gruß !

    Und ich warte jetzt wirklich erst einmal auf die von der Politik für die Bildung versprochenen Milliarden.

    Offentsichtlich bin ich nicht der einzige, der wartet:

    Zitat

    Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) fordert vom Bund die in Aussicht gestellten fünf Milliarden Euro für Computer und schnelles Internet an Schulen. «Bildungsministerin Wanka hat in der vergangenen Legislaturperiode fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen angekündigt, die nicht gekommen sind», sagte Dreyer im Gespräch.

    http://www.news4teachers.de/20…en-fuenf-milliarden-euro/



    Ob nach der wohl kommenden deutlichen Erhöhung des Bundeswehr-Etats wirklich noch etwas Kleingeld für die Schulen übrig bleibt? Warten wir's ab.



    Gruß !

    @icke
    Wer in TZ geht, weil er mit der Arbeitsbelastung nicht klar kommt, setzt die Prioritäten gänzlich falsch.

    Tja, aber leider gibt es zuviele Lehrer(innen), die es genau so machen. Ich erinnere mich noch an die erste Reaktion einer Teilzeit-Kollegin(!) auf die Arbeitszeiterhöhung um eine Unterrichtsstunde in Niedersachsen (die dann vom Verwaltungsgericht als "unrechtmäßig" einkassiert wurde), die doch glatt ankündigte: "Dann reduziere ich halt um eine weitere Stunde".


    Es gibt leider zuviele, die den Lehrerberuf nur als Selbstverwirklichung sehen. Die haben dann oft einen gutverdienendne Ehemann im Hintergrund.


    Gruß !

    Was ich mich aber doch frage, ist, wieso eigentlich 21 Stunden? Wieso nicht 20 oder 23, ich meine, worauf basieren solche Forderungen? Gibt es dafür irgendwelche Grundlagen, die besagen, dass 21 U-Stunden (+ Vor- und Nachbereitung) den 40 Stunden in einem anderen Beruf entsprechen?

    Die Arbeitszeitstudie der GEW in Kooperation mit der Universität Göttingen ergab für niedersächsische Gymnasiallehrkräfte im Durchschnitt etwas über 3 Zeitstunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche (bei einer nominalen Unterrichtsverpflichtung von 23,5 Stunden und unter Berücksichtigung der unterrichtsfreien Zeiten -> "Ferien"). Das ist aktuell die beste Arbeitszeitstudie, die existiert:
    http://arbeitszeitstudie.gew-n…hlte-mehrarbeit-pro-woche


    Ausgehend von einer regulären 40 Stunden-Woche müsste also die Unterrichtsverpflchtung um ca. 7% gesenkt werden, d.h. auf 21,9 Unterrichtsstunden. Die geforderten 21 Stunden sind also mehr als realistisch, insbesondere wenn man z.B. an die Inklusion denkt (von der Gymnasien nicht so stark betroffen sind wie andere Schulformen) und an die steigende Zahl von Flüchtlingen in den Schulen, die eine deutlich intensivere Betreuung brauchen als der Durchschnittsschüler.


    Gruß !

    Gute Schule braucht Zeit, und dann geht es um die Reduzierung der Pflichtstundenzahl? Von Lohnausgleich wie in der freien Wirtschaft selbstverständlich ebenfalls keine Rede.

    Das bedeutet im Umkehrschluss, wenn irgendeine Landesregierung wieder einmal versucht, die Pflichtstundenzahl heraufzusetzen, gibt's mehr Geld? Das wäre mir neu.


    Gruß !

    Wer interessiert sich denn für solche Feinheiten?


    Läufst du andauernd mit deinem Abi-Zeugnis herum, um zu "beweisen", dass das Vorurteil, auf dich persönlich nicht zutrifft?


    Nein, Rauin trifft die allgemeine Sichtweise mit der Überschrift "Im Studium wenig engagiert - im Beruf schnell überfordert" schon ziemlich genau. Bolzbold liegt da schon richtig, unter diesen Bedingungen werden "schlaue" Abiturienten eher keine Lehrer, wären sie ja schön blöd...


    Gruß !

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