Beiträge von Mikael

    Das ist so wie mit der Inklusion. Eine vernünftige MDM-Lösung kostet Geld. Das muss man gleich mit einfordern, bevor man eine Tablet-Klasse einrichtet. Danach ist es zu spät... GEW-Denke im IT-Bereich?


    Gruß !

    Möglich. Aber trotzdem ein Indiz für die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland. Während man seinem Hass auf die Lehrer in den Kommentaren der Online-Medien seit Jahren praktisch freien Lauf lassen kann, würde bei anderen Personengruppen sofort die "Moderation" eingegreifen oder die Kommentarfunktion gleich ganz gesperrt werden...


    Gruß !

    Nein, das ist schon Neid, teilweise Hass auf die Lehrer. Auf Zeit online gibt's praktisch zeitgleich einen Artikel über einen auf einer Berufsakademie(!) ausgebildeten Wirtschaftsinformatiker der zum Berufseinstieg 3300 Euro netto verdient bei einer 34 Stunden-Woche. Das finden die zahlreichen Kommentatoren völlig angemessen aufgrund der "schwierigen" und "verantwortungsvollen" Aufgabe. Während dieselbe Leserschaft im Artikel zur Arbeitsbelastung der Lehrer ebendiese mit schon 3000 Euro netto völlig überbezahlt findet für diesen "Halbtagsjob" mit "Dauerferien". Natürlich kann man sagen: "Angebot und Nachfrage". Aber genau dieses Prinzip wird den Lehrern im Zweifel nicht gegönnt: Denn dann müssten aktuell die Gehälter für bestimmte Lehrergruppen eher bei 5000 Euro netto liegen. Tun sie aber nicht. Stattdessen stellt man Quereinsteiger ein. Dann hat man wenigsten wieder einen weiteren Grund über die Unterrichtsqualität und die Lehrer herzuziehen...


    Machen wir uns nichts vor: Der Lehrerberuf steht mittlerweile auf der gesellschaftlichen Ansehensskala ganz unten, nahe bei den Politikern. Aber denen werden wenigsten noch die Diäten und Pensionen gegönnt (da die meisten einsehen, dass man für weniger Geld wohl noch schlechtere Politiker bekommen würde)...


    Wer dazu was lesen will: http://www.spiegel.de/lebenund…respektiert-a-925826.html


    Gruß !


    ps: Nur damit man mich nicht falsch versteht: Ich gönnen natürlich dem Wirtschaftsinformatiker sein Geld. Die Kommentare zu den Zeitungsartikeln sind für mich eher ein Indiz dafür, dass alle "sozialen" Berufe in Deutschland kaum Ansehen haben. Das betrifft nicht nur die Lehrer, sondern auch die Pflegeberufe, die Sozialarbeiter, Kita-Personal usw. Alles, was nicht sofort einen in Euro bezifferbaren Nutzen einbringt, wird eher verachtet in Deutschland...

    Ich empfehle, die Kommentare zu dem entsprechenden Artikel auf Zeit online lieber nicht zu lesen... <X


    Die Vorurteile und der Neid auf die "faulen Säcke" werden auch trotz der neuesten Arbeitszeitstudien nicht verschwinden. Mit rationalen Argumenten kann man die Öffentlichkeit offensichtlich nicht überzeugen: Lehrer sind und bleiben in Deutschland die Sündenböcke für alle möglichen Fehlentwickluingen.


    Das einzige was hilft, sind auf kollektiver Ebene Klagen vor den Verwaltungsgerichten gegen die übermäßige Arbeitsbelastung (in Niedersachsen sind die Verbände dabei schon auf einem guten Weg) und auf individueller Ebene eine Reduktion des individuellen Anspruchs an das tatsächlich Machbare (sonst endet man wie so viele, die nur noch Teilzeit schaffen oder gleich dauerkrank werden...).


    Gruß !

    Ich habe bei Interhyp und einer Vollfinanzierung eine effektive Zinssatzspanne von 2,5-3,3%. Dann wäre ich bei 1625€Rate (2,5%). Dazu noch 250-300€ Hausgeld und wir wären bei 1900€. :angst: Und davor noch 8% Nebenkosten.

    Nennen wir das Hausgeld einfach "Rücklage für Reperaturen, Renovierungen und Sanierungen". Bei einer Nutzungdauer von 50 Jahren für Wohngebäude (Gewerbegebäude werden sogar in 30 Jahren abgeschrieben!) sind das 2% vom Neupreis pro Jahr. Bei 200.000€ Neubaupreis für das Haus (= nichts Billiges, aber auch nichts Teures heutzutage) sind das 4000€ pro Jahr bzw. 333€ pro Monat! Und dieser Betrag steigt Jahr für Jahr mit den Neubaupreisen. Natürlich kann man darauf verzichten, riskiert aber, dass man bei einem eventuellen Verkauf auf einer stark sanierungsbedürftigen Immobilie sitzt, für die es im Extremfall nur noch den Grundstückswert gibt (evt. sogar minus Abrisskosten). Das ist nämlich die Rechnung, die viele nicht machen und sich dann wundern, wenn keiner ihre Phantasiepreise bei einem Verkauf zahlen will... und darauf, dass gerade dann, wenn man verkaufen will, dank Immobilienboom für jeden Schrott Mondpreise gezahlt werden, sollte man sich auch nicht.


    Gruß !

    Es gibt sehr schöne, nicht allzu große Fertighäuser ("fertig" eher im Sinne von "von der Stange", also durchaus auch in Massivbauweise), die Du - ohne Keller versteht sich - für um die 100.000 bekommst. Beispiele hier oder hier (Ja, das sind "Ausbauhäuser". Aber Tapeten, Farbe und ein paar Fliesen kosten nicht die Welt). Dazu noch ein Grundstück, das man im ländlichen Raum durchaus noch für 70 € pro qm bekommen kann (gibt auch oft subventionierte Grundstücke, wenn Gemeinden Baugebiete erschließen), und (weitgehend) fertig ist der Lack.

    Also du schlägst ein Billighaus "auf dem Land" vor... da ist der Wertverlust ja schon vorprogrammiert. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit kannst du dann Haus und Grundstück in 30 Jahren auf null Euro abschreiben.


    "Auf dem Land" gibt's immer weniger Jobs, immer weniger kulturelle und infrastrukturelle Angebote. Und wenn der aktuelle Landarzt in Pension geht, wahrscheinlich dank Ärztemangel nicht einmal mehr einen Arzt. Und die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs übernimmt demnächst Amazon per Drohne? Und dauernd in die Stadt fahren müssen, wo Autofahren immer teurer wird? Nein, auf's Land will doch niemand, der bei klarem Verstand ist. Nicht einmal die Flüchtlinge wollen auf's Land...


    Gruß !

    Der normale BMW-Arbeiter oder Busfahrer wird sich das niemals leisten können, ganz egal, ob die Frau ebenfalls arbeitet oder nicht.

    Beim Busfahrer magst du Recht haben, aber:

    Zitat

    Wie der Belegschaft am Freitag auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt wurde, bekommt ein Facharbeiter der Tarifgruppe 5 für das Jubiläumsjahr 2016 eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 8095 Euro. Zusätzlich zahlt der Konzern 900 Euro in die persönliche Altersvorsorge des Mitarbeiters ein. Im Vorjahr lag der Bonus bei 8375 Euro – allerdings ohne den Altersvorsorgezuschuss.

    https://www.merkur.de/wirtscha…onderzahlung-7621765.html



    Und das läuft bei den Autobauern schon seit JAHREN so. IG Metal-Tarif steckt jeden Lehrer locker in die Tasche und das bei 35 Wochenstunden...


    Nur mal so überschlagsmäßig gerechnet: Tarifgruppe 5 (siehe https://www.igmetall-bayern.de/metall-elektro/ ) ca. 3000 Euro brutto pro Monat + 14% durchschnittliche Leistungszulage + 70% Urlaubsgeld + 55% Weihnachtsgeld + Erfolgsbeteiligung sind über 53000 Euro brutto pro Jahr. Und das für einen Ausbildungsberuf. Das holt der durchschnittliche Lehrer niemals wieder ein...


    Gruß !

    Der Punkt ist der Spaß.
    ...
    Was denen Spaß machen würde... frag sie doch.

    Ich soll ja jeder machen können, was ihm oder ihr "Spaß" macht. Aber für mich hört der Spaß dort auf, wo an den Staat, d.h. letztendlich an uns alle, der Anspruch gestellt wird, dass wir diesen "Spaß" finanzieren sollen.


    Wenn jemand ein cooler Rapper oder ein noch coolerer Fußballstar werden will, meinetwegen. Aber wenn es dann nicht klappt, sollte man nicht rumjammern, dass Hartz 4 vorne und hinten nicht zum Leben reicht... genauso wie bei Leuten, die meinen, dass eine Ausbildung nicht "cool" genug wäre.


    Gruß !

    Höhere Gehälter führen doch letztendlich nur dazu, dass der Staat versucht (spätestens wenn die Steuereinnahmen nicht mehr sprudeln), an anderer Stelle einzusparen. Das kann auch bei uns sein, weil ihm die Lehrer "zu teuer geworden sind". Dann werden wohl eher Klassengrößen erhöht und das Stundensoll heraufgesetzt - genau wie es in den letzten Jahrzehnten geschehen ist.

    Falsch. Selbst wenn die Klassengrößen und die Unterrichtsverpflichtung herabgesetzt werden, so hat das, wie die Erfahrung zeigt, nur einen kurzfristigen Effekt. Gerade diese Maßnahmen werden bei sinkenden Steuereinnahmen oder auch nur einem Wechsel der Landesregierung wieder einkassiert, so dass man am Ende als Lehrkraft mit leeren Händen darsteht. Gehaltserhöhungen hingegen hat man erst einmal sicher, die Hürde da im Nachhinein wieder zu kürzen ist VIEL höher. Für Klassengrößen und Unterrichtsverpflichtung gibt es keinen Bestandssschutz! Politische Versprechungen in diesem Bereich sind vollkommen wertlos!


    Man sollte als Lehrkraft nicht immer so kurzfristig denken, sondern mehr die ökonomische Realität im Blick behalten!


    Gruß !

    Man merkt: das einzige Prinzip das hier herrscht ist das von Angebot und Nachfrage.

    Na, nun verwirre die jungen Adepten nicht. Der Lehrerarbeitsmarkt ist kein Markt im klassischen Sinne (viele Anbieter, viele Nachfrager), sondern praktisch ein Monopson (jedenfalls auf die einzelnen Bundesländer bezogen, diese bilden aber ein Kartell, was die Sache nicht unbedingt besser macht):

    Zitat

    Die Folge von monopsonistischer Macht am Arbeitsmarkt ist, dass Löhne unterhalb des sich andernfalls am Markt einstellenden Gleichgewichtspreises durchgesetzt werden, wodurch es zu einem Wohlfahrtsverlust kommt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Monopson



    Und das ist auch der Grund, warum die GHS- bzw. Sek I-Leher in vielen Bundesländern nur mit A12 bezahlt werden, und zwar als einzige Berufsgruppe mit Hochschulabschluss auf Master-Niveau. Und ist der Skandal! Der Staat macht es einfach, weil er es kann! Die Absolventen haben praktisch keine Alternative. Ginge es auf dem Arbeitsmarkt wirklich nach Angebot und Nachfrage, sollten aktuell eher Besoldungen nach A14 aufgerufen werden... Stattdessen wird der Arbeitsmarkt für "Seiteneinsteiger" geöffnet. Das ist so, als ob bei Ärztemangel nicht die Arbeitsbedingungen attraktiver gemacht werden, sondern Krankenpfleger plötzlich als Ärzte praktizieren dürfen...


    Nebenbei: Hätte der Bund im Bildungsbereich das Sagen, würde auch noch die (wenige) Konkurrenz zwischen den Bundesländern wegfallen, und es würde wahrscheinlich nur A11 oder noch weniger gezahlt werden! Ein Blick in Staaten mit zentralistischem Bildungssystem (Frankreich...) genügt...


    Gruß !

    Was hättest du denn als Minister gesagt?

    Auf jeden Fall darf man sich nicht mit der Aussage "Kategorie unbeschulbar gibt es nicht" aus der Verantwortung ziehen. Eine Verantwortung gegenüber allen Schülern und allen Lehrkräften. Wenn das System keine angemessenen Möglichkeiten für die Betreuung und Erziehung solcher hochproblematischer Fälle bereitstellt, dann muss man eben welche schaffen. Ein "Weiter so!" ist zwar oft die bequemste und billigste Antwort (und aktuell in vielen Bereichen offensichtlich auch die "politisch korrekte"...), löst aber kein einziges Problem!


    Gruß !

    Und dann bräuchte man ja auch noch einen Plan B: also wenn nicht beschulbar - was mach ich dann stattdessen mit den Minderjährigen? Wo hin?


    Dazu müsste es Gesetzesänderungen geben. Die macht eine Ministerin auch nicht im Alleingang. Und: man sollte sich wirklich gut überlegen, was es gesellschaftlich konkret bedeutet, wenn es diese Kategorie gäbe.

    Es kann doch nicht sein, dass der Recht auf Recht auf schulische Bildung über das "Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit" (Art. 2 Abs. 2 GG) gestellt wird! Es gibt übrigens kein "Grundrecht" auf den Besuch einer Regelschule. Im einschlägigen Artikel 7 des GG findet sich lediglich, dass "das gesamte Schulwesen [...] unter der Aufsicht des Staates [steht]" (Art. 7 Abs. 1 GG). Die "Schulpflicht" ist dagegen durch einfache (Landes-)Gesetze geregelt. Daraus folgt zwingend, dass die "Schulpflicht" niemals über dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit stehen kann! Nicht umsonst steht in Art. 1 Abs 3 "Die nachfolgenden Grundrechte [Art. 1 bis 19] binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht."


    Personen, die andere in ihrem Leben oder ihrer körperlichen Unversehrtheit gefährden, müssten daher durch geeignete Maßnahmen davon abgehalten werden, dies im Rahmen ihres Schulbesuchs zu tun. Und das müsste der Staat im Rahmen seines Gewaltmonopols auch durchsetzen. Und eine Ministerin müsste darüber nachdenken, wie das geschehen kann. Das ist ihr Job, wer das nicht kann, sollte sein Amt jemanden anders zur Verfügung stellen.


    Hier ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Anderen meiner Auffassung nach als das höherwertige Rechtsgut anzusehen.

    Ergibt sich zwingend aus den Grundrechten (s.o.). Ich weiß gar nicht, warum man darüber überhaupt diskutieren muss. Das GG macht hier eine klare Ansage!


    Gruß !

    Was soll die Ministerin denn bitteschön sagen?

    Z.B. wie man in Zukunft mit solchen Schülern umgeht, ohne dass dadurch das Leben von anderen Schülern und Schülerinnen oder Lehrern und Lehrerinnen gefährdet wird. Als Ministerin sollte sie schon konkrete Handlungshinweise geben und sich nicht hinter juristische Begriffsdefinitionen zurückziehen! Sonst ist sie für den Posten m.E. nach ungeeignet!


    Gruß !

    Der Fachausdruck dazu lautet "sprachsensibler Fachunterricht" - wird in der didaktischen Forschung als das nächste große Ding angesehen.

    Da eröffnen sich doch gleich neue Karriereperspektiven in den Kultusministerien und an den Universitäten: Man braucht schließlich Leute, die den Lehrern erklären, was sie bisher alles falsch gemacht haben und wie man es in Zukunft besser macht.


    Dass sich die Lehrer bisher immer nur an die alten "Empfehlungen" und Vorgaben gehalten haben, wird dabei natürlich verschwiegen. Immerhin ist der Sündenbock im deutschen Bildungssystem seit Jahrzehnten eindeutig identifiziert und soll es auch bleiben...


    Gruß !

    Mikael: Da wären wir bei meinem Thread von letztens und der Frage: An wen richtet sich "leichte Sprache" und ist sie wirklich sinnvoll zur Vermittlung von literarischen und Lesekompetenzen? Die Threaderstellerin arbeitet schließlich in der Sek II.

    Leichte Sprache ist die Zukunft. Du willst dich der Zukunft widersetzen. Das ist schlecht. Vertraue auf unsere Bundesregierung. Das ist gut.


    Gruß !

    Ich frage mich gerade verzweifelt, was ich falsch mache, denn meine SuS sind nicht in der Lage, einen Zeitungskommentar von einer Dreiviertelseite inhaltlich zu verstehen und wiederzugeben.

    Du stellst einfach zu hohe Ansprüche. Du kannst nicht einfach mit "Zeitungskommentaren" ankommen. Mache es einfach wie unsere Bundesregierung und stelle Texte auf folgende Art und Weise bereit, dann klappt es auch mit der "Lesekompetenz":
    https://www.bundesregierung.de…/leichteSprache_node.html


    Gruß !

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