Nicht nur Lehrer fehlen, auch Erzieher fehlen, auch Handwerker fehlen, auch Krankenschwestern fehlen, auch Alterpfleger fehlen ... und "die Tafeln" haben Zulauf wie nie, sodass sie sogar den Kreis der Berechtigten eingrenzen. Wie oft kann man die 14,2 Milliarden Euro Haushaltsüberschuss ausgeben? Ist es nicht auch naiv anzunehmen, alles könnten und sollten die Lehrer bekommen?
Die 14,2 Milliarden sind der Überschuss der Bundesländer. Diese haben nicht die Aufgabe, Erzieher zu bezahlen (Aufgabe der Kommunen) und erst recht nicht die Aufgabe Handwerker zu bezahlen (private Wirtschaft). Und die Bezahlung von Krankenschwestern und Altenpflegern obliegt letztendlich den Sozialversicherungen (also auch nicht den Bundesländern). Daher ist es legitim, dass von den 14,2 Milliarden auch etwas bei der Bildung im allgemeinen und den Lehrern im speziellen ankommt, denn Bildung ist originäre Aufgabe der Länder.
ZitatAber hier geht es ja eigentlich um etwas anderes. Um Bedingungen, die wirklich schuld daran sind, warum wir einen Lehrermangel haben! Unsere Gehälter sind es jedenfalls nicht.
Richtig. Warum redest du dann immer davon, dass wir sowieso schon genug verdienen würden? Das tun wir nicht, denn sonst gäbe es kaum einen (fachspezifischen) Lehrermangel (Angebot und Nachfrage). Gerade für bestimmte Fächer gibt es mittlerweile viel zu wenig Lehrer, da die "freie" Wirtschaft besser zahlt. Oder willst du den Lehrer, dessen Fachwissen gerade einmal zwei Seiten im Schulbuch weiter reicht als das aktuell im Unterricht behandelte Thema?
a) an Möglichkeiten, dagegen vorzugehen (manches ist nicht erlaubt, vieles so erschwert, dass man sich scheut, es anzuwenden)
b) an der Bereitschaft (von Lehrern), dagegen vorzugehen (sogenannte Kuschelpädagogen)
Aus a) folgt zwangsläufig b). Dass nennt sich dann "Berufserfahrung". Irgendwann verliert man die Lust, gegen Windmühlen anzukämpfen. Insbesondere wenn höhere Stellen einen nicht unterstützen. Dann fügt man sich als Lehrer. Man ist als Beamter schließlich weisungsgebunden...
Gruß !