Beiträge von Mikael

    Ich kann mir übrigens kaum eine Situation vorstellen, in der es rechtens wäre dieselbe Person mit 10 Vertretrungsstunden PRO WOCHHE zu belasten. Wenn ein Gespräch mit dem Schulleiter nichts bringt würde ich mich an den Dezernenten wenden (Remonstration, natürlich auf dem Dienstweg).


    Auf jeden Fall hat der SL seine Schule nicht im Griff, wenn er zu solchen Maßnahmen greifen muss...


    Gruß !

    Ich kenne übrigens eine Schule, an der die Stunde nur 40 Minuten dauert. Wenn man jedoch bedenkt, wie viele Kollegen erst mit dem Klingelzeichen in die Klasse gehen (und sich ja dann erst noch vorbereiten und für Ruhe sorgen müssen), so dauert wohl die Stunde der meisten Kollegen 40 Minuten oder weniger.

    Und damit sind Lehrer im Bereich der absoluten Spitzengruppe, was die Produktivität angeht, denn:

    Zitat

    Laut der Managementberatung Factor P verbringen Mitarbeiter mehr als 40 Prozent ihrer Arbeitszeit mit [...] nicht-wertschöpfenden Aufgaben. Dies ist das Ergebnis einer Studie unter 110 mittelständischen Produktionsunternehmen. Dafür analysierten die Berater 300 Arbeitsprozesse auf unterschiedlichen Hierarchieebenen, insgesamt wurden dabei 2.400 Arbeitsstunden betrachtet.
    Immerhin: Gewerbliche Mitarbeiter arbeiten 60 Prozent ihrer Schicht wertschöpfend. Bei Angestellten, die administrativ arbeiten, war es gerademal etwas mehr als die Hälfte. Bei beiden Gruppen geht vor allem durch Informationsbeschaffung Arbeitszeit verloren. Das macht bei zu 30 Prozent der nicht-wertschöpfenden Arbeitszeit aus. Bei den gewerblichen Arbeitern folgen dann: 24 Prozent für Wege und Transport, 23 Prozent Mehrarbeit an Anlagen und dem Produkt wegen mangelnder Standards und Qualitätsprobleme. 12 Prozent sind die Arbeiter mit Warten beschäftigt, weil zum Beispiel Anweisungen fehlen.

    https://www.wiwo.de/erfolg/ber…verschwenden/9795104.html


    Also: 40 Minuten tatsächlicher Unterricht von 45 Minuten ist ein fantastisch guter Wert!


    Gruß !

    Auch wundere ich mich immer, warum die Politiker und Eltern über die spontanen Stundenausfälle durhc Krankheit maulen.

    Ist doch klar, fällt ein Lehrer auch nur für einen Tag aus, merken das im Durchschnitt sofort 80-120 Schüler und doppelt soviele Elternteile. Fällt irgendwo ein Hansel in seinem Büro-Sesselpuper-Job aus, merken das höchstens die unmittelbaren Kollegen in der Abteilung und die Arbeit bleibt einfach liegen.


    Daher der pychologische Effekt, dass man meint, Lehrer seien "immer krank".


    Gruß !

    Das Thema ist jetzt auch bei SPON angekommen:
    http://www.spiegel.de/lebenund…r-per-hand-a-1215097.html


    Interessant vor allem wieder die Leserkommentare, das Spektrum reicht wieder von den Lehrer-Bashern (diesmal in der Minderheit!), die es für selbstverständlich halten, dass Lehrkräfte einen selbstbezahlten PC datenschutzkonform im Sinne der DSGVO zu admistrieren haben und dafür auch die 11-seitige(!) Datenschutzerkärung zu unterschreiben haben, bis zu den Lehrer-Verstehern (diesmal in der Mehrheit!), die klarstellen, dass jenseits des Schulbetriebs kein vernünftiger Angestellter so etwas tün würde (also Privatgeräte für den dienstlichen Gebrauch kaufen und dabei gleichzeitig den Arbeitgeber per schriftlicher Erklärung von aller Verantwortung befreien).


    Im verlinkten Artikel wird auch wieder der übliche Streit ausgetragen hinsichtlich der Frage, wer denn nun die Lehrer mit datenschutzkonformer IT-Technik für den Dienstgebrauch auszustatten hat: Die Kommunen fühlen sich nicht zuständig und das Ministerium "prüft" noch. Derweilen wird den Grundschullehrern, welche die Zeugnisse per Hand schreiben, von juristischer Seite der Tipp gegeben mit Kugelschreiber zu schreiben und nicht mit Bleistift oder Füller, wegen der Dokumentechtheit...


    Realsatire pur in #Neuland...


    Gruß !

    Warum sollte nicht eine Bürokraft Krankmeldungen entgegennehmen, den Vertretungsplan organisieren, den Stundenplan erstellen, den Informationsabend mit Vorstellung verschiedener Berufsprofile organisieren, die Computer warten, die Fehlstunden der Schüler zusammenzählen, die Notenlisten abtippen und ins Zeugnisprogramm eingeben, die Zeugnisse unterschreiben, die Chemiesammlung verwalten, die Bücherausgabe organisieren, ...?

    Das Problem: Viele von diesen Tätigkeiten füllen an einer Schule keine volle Stelle aus bzw. du brauchst einen "Fachmann". Du kannst nicht jeden beliebigen Arbeitslosen hinstellen, der dir mal eben die "Chemiesammlung" verwaltet oder "die Computer wartet". Das sind z.B. schon zwei getrennte Anforderungsprofile, für die es eine spezialisierte Ausbildung braucht, damit am Ende nicht mehr Chaos herrscht als vorher. Und wenn jeweils eine Person für mehrere Schulen zuständig ist, hast du wieder das Problem der Verfügbarkeit. Wenn der Computer JETZT gebraucht wird, wartet man nicht gerne eine Woche, bis der Fachmann wieder da ist.


    Zudem sollten sensible Bereiche wie Stunden- und Vertretunsplan von Personen organisiert werden, die die reale Belastung von Lehrkräften kennen und nicht von irgendwelchen Verwaltungspersonen, die das nur theoretisch vom Hörensagen kennen...


    Zitat

    Warum soll nicht ein Sozialpädagoge (die es oft wirklich schwer haben einen unbefristeten Job zu finden!) als Beratungs"lehrer" fungieren und Klassenfahrten (mit-) betreuen, das Paten-/Buddy-Wasnochalles-Programm gestaltet, die Streitschlichter und Schulsanitäter betreuen, die Nachmittagsbetreuung und Mittagsaufsicht übernhemen, ...?

    Das könnte eher funktionieren, aber nur mit klaren arbeitsvertraglichen Vorgaben, was dann auch von einem fähigen SL durchgesetzt werden muss. Sonst hast du nur eine Person, die sich in ihrem Büro einigelt und dort mehr oder weniger unkontrolliert vorgibt, "Beratung" zu machen...


    Gruß !

    Wir hattem auch einmal so einen Bewerber auf eine A15-Stelle. Praktisch null Praxiserfahrung, ein Jahr nach dem Referendariat ans Minsterium und von dort mit Bestnoten an eine Schule zurück... aber die Stelle bekam er trotzdem nicht... an unserer Schule. Er ging als A15er an eine andere Schule und wir bekamen einen praxiserfahren, bewährten Kollegen von einer anderen Schule. Und das war für unsere Schule letztendlich eine sehr gute Sache.


    Gruß !

    Kann ich vollauf verstehen, dass du JETZT Abhilfe brauchst. Aber mittelfristig sollte man einen anderen Weg gehen, z.B. den von chemikus08 vorgeschlagenen. Man kann sich da ja als Kollegium einig sein, das mit Beginn des nächsten Schuljahres auf den Weg zu bringen und klarzumachen, dass im nächsten Sommer dann eben konsequent auf der Einhaltung geltenden Rechts bestanden wird. Und das muss man dann auch durchziehen. Innerhalb eines Schuljahres sollte der Schulträger genügend Zeit haben Abhilfe zu schaffen.


    Man darf sich natürlich nur nicht wieder belabern lassen, dass es unmoralisch sei, so zu handeln, denn "die Schüler können ja nichts dafür".


    Gruß !

    Das sehe ich genau anders ... wenn nur die Lehrer jammern und deren Gesundheit gefährdet ist, interessiert das niemand.

    Solange wir Lehrer nicht selbstbewusst unsere(!) Rechte einfordern, wird man uns immer als "Jammerer" abkanzeln. Wir müssen uns einig sein und auf die Durchsetzung geltenden Rechts bestehen.


    Auf SPON ist gerade ein Artikel, in der sich eine Ärztin über ihre Arbeit an einer Uni-Klinik beklagt. Kaum ein Leserkommentar tut dies als "Jammerei" ab. Warum wohl? Weil Ärzte traditionell viel selbstbewusster auftreten als die meisten Lehrkräfte dies können. Und weil sie natürlich eine Interessenvertretung haben (Marburger Bund), die wirklich die Interessen der Ärzte vertritt und nicht die Welt retten will. Ich nenne jetzt nicht den Namen der bekannten Lehrer-GEWerkschaft, bei der es eher andersherum ist...


    Gruß !

    Gilt die Arbeitsstättenverordnung/Arbeitsschutzgesetz nicht für Lehrer?

    Meines Wissens nach gilt sie für "Beschäftigte", worunter eben auch Lehrer fallen. Schüler sind wohl keine Beschäftigten.


    Als Lehrer könnte man sich deshalb meiner Meinung nach darauf berufen, aber eben im EIGENEN Interesse, nicht im Interesse der Schüler. Und ich nehme an, dass damit doch viele Kolleginnen (und Kollegen) Schwierigkeiten haben... eigene Interessen durchsetzen, dafür sind die meisten Lehrkräfte nicht gemacht...


    Gruß !

    Freilassen bzw. auswildern darf man sie nicht, das würde den heimischen Arten nicht bekommen.

    Na, ich vermute mal mehrere Generationen von Kindern haben die Viecher schon "ausgewildert". Und bis jetzt ist mit noch nie ein Urzeitkrebs auf der Straße begegnet. Eine Art, die alle anderen verdrängt, scheinen sie nicht zu sein...


    Gruß !

    Du hast 30 Urlaubstage. Hast Du mal ne Arbeitszeiterfassung gemacht ob Du die auch tatsächlich hast bzw. ob es mehr oder weniger sind? Lassen wir das doch mal mit den "gefühlten" Arbeitszeiten bleiben. Dafür gibt es ja Arbeitszeiterfassungen der Gewerkschaften.

    Also zum x-ten Mal: Es gibt doch diese Arbeitszeitstudien, z.B. in Niedersachsen, in denen herauskommt, dass z.B. Gymnasiallehrer pro Woche UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER FERIEN, drei unbezahlte Zeitstunden Mehrarbeit pro Unterrichtswoche leisten: http://arbeitszeitstudie.gew-n…Gymnasium_08-2016_Web.pdf


    Das sind bereits 120 unbezahlte Zeitstunden pro Jahr.


    In anderen Bundesländern dürfte es ähnlich sein. Jetzt noch einmal 40 Stunden Mehrarbeit (= Fortbildung) für alle zu fordern, ist eine Frechheit. Was gibt es denn daran nicht zu verstehen?


    Gruß !

    Zurück zum eingangs verlinkten Artikel:


    Es ist offensichtlich eine populisitsche Forderung von verbohrten Inklusionsbefürwortern, die merken, dass die ganze Inklusion vorne und hinten nicht funktioniert, und meinen, die Lösung läge darin, dass man die "faulen Säcke" zu 40 Stunden unbezahlter Mehrarbeit ("letzte Ferienwoche") verdonnert...


    Gruß !

    Ganz offiziell mit Gesetz und so? Wo steht das?

    Überlege dir selbst, wie es an den Schulen aussehen würde, wenn jeder Lehrer mit der Stechuhr herumläuft und nach 40 Wochenstunden nichts mehr macht: Da müssten einige Schulen schon freitags dichtmachen, in Hochzeiten (Abitur) müsste dann der Unterricht schon nach dem Mittwoch eingestellt werden. Und zu den Korrekturen: Ich nehme z.B. mehr oder weniger regelmäßig 3 Klausurensätze in die Weihnachtsferien mit. Und die müssen in den Ferien korrigiert werden, da kurz nach den Ferien die Semesternoten feststehen müssen...


    Gruß !

    Diese Zeit ist für uns lediglich "unterrichtsfrei" und darüberhinaus kann man in den Schulferien die gesetzlich geregelte Anzahl an Urlaubstagen beziehen.

    Man,man. Da diskutieren wir hier seit Jahren darüber, dass gerade in Deutschland Lehrkräfte mit zig Zusatzaufgaben jenseits des Unterrichts belastet sind, für die z.B. die Schweizer großzügig Hilfspersonal eingstellt haben oder für die es Anrechungen gibt. Hier bei uns gibt es keine Assisitenz, die in der Chemiesammlung die Gläser spült, und auch keine hauptberuflichen IT-Administratoren, die auf Abruf für die Schulen bereitstehen. Das machen bei uns die Lehrkräfte alles nebenbei, all inclusive sozusagen. Hier gibt's auch keine Anrechnungen für irgendwelche Prüfungsabnahmen, irgendwelchen Verwaltungskram oder ähnliches. Praktisch jede Arbeitszeitstudie zeigt, dass Lehrkräfte trotz Ferien weitaus mehr arbeiten als andere Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst in Deutschland. Und außer in den Sommerferien ist praktisch jede Lehrkraft von weiterführenden Schulen in den Ferien mit Korrekturen von Klausuren oder Klassenarbeiten beschäftigt. Soviel zu Ferien und Urlaubstagen...


    Die Ferien dienen in Deutschland AUCH als Ausgleich für geleistete UNBEZAHLTE Überstunden in der Unterrichtszeit, neben dem Anspruch auf die "normalen" Urlaubstage. Und wenn sich jetzt irgendwelche Elternvertreter hinstellen und zusätzliche Pflicht-Fortbildungen in den Ferien fordern, dann ist das einfach nur eine bodenlose Frechheit und zeugt von völliger Unkenntnis der Rahmenbedingungen, unter denen deutsche Lehrkräfte arbeiten. Sollten sich solche Forderungen durchsetzen, dann gibt's demnächst aus Selbstschutzgründen nur noch "Dienst nach Vorschrift" in den Schulen, was dann die nächste öffentliche Empörungswelle über die "faulen Säcke" hervorruft...


    Gruß !

    Ich würde also vermuten, dass mindestens 95% der Lehrer die Regelung aus NRW (in anderen Bundesländern ist das noch nicht so genau ausformuliert) nicht erfüllen.

    goeba hat doch Recht. Wer einen Wisch unterschreibt, den er mit hoher Wahrscheinlichkeit eben gerade nicht vollständig verstanden hat, und bei dem man mit Sicherheit davon ausgehen kann, das man in einem oder mehreren Punkten gegen die Vorgaben verstößt (es sei denn man ist ausgebildeter Systemadministrator mit Schwerpunkt "Datensicherheit"), der ist doch wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert...


    Gruß !

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