Beiträge von Mikael

    Ich bin mir sehr bewusst, dass ich für einen Absolventen meines Studiengangs - Literaturwissenschaft und Geschichte auf Magister, also kein Lehramt - als Studienrat absolut überdurchschnittlich verdiene und damit de facto einen Lottogewinn eingefangen habe.

    Das heißt, in Zukunft gibt's dann nur noch Deutsch und Geschichtslehrer auf dem Markt. Und für die anderen Fächer nehmen wir dann in der "freien" Wirtschaft gescheiterte Quer- und Seiteneinsteiger (also Dauerkranke, Nicht-Belastbare und aus anderen Gründen für die "harte" Wirtschaft Ungeeignete...)


    Gruß !

    Gehaltszulage, wenn Bewerbermangel herrscht? Eine Selbstverständlichkeit, die in der "freien" Wirtschaft gang und gäbe ist, ist jetzt auch endlich beim Staat angekommen? Naja, im IT-Bereich macht der Staat es schon seit Jahren, wird endlich Zeit, dass auch auf die Lehrer zu übertragen, statt immer größere und dubiosere Quer- und Seiteneinsteigerprogramme auszurufen.


    Wenn der Staat es Ernst meint mit der Bekämpfung des Lehrermangels, dann sollte er allen Lehrer 1000€ Gehaltszulage zahlen. Dann steigt auch wieder die Attraktivität des Berufs und es studieren auch wieder mehr Männer auf Lehramt.


    Gruß !

    Wesentlich ist wohl der Stellenwert, den Bildung in einer Gesellschaft hat.


    Es gab doch einmal eine Studie, die herausgefunden hat, dass in Asien Lehrer das Ansehen von Ärzten haben, während in den westlichen Ländern Lehrer eher wie Sozialarbeiter gesehen werden... und so funktioniert Schule in den entsprechenden Ländern dann auch.


    Gruß !

    Guten Morgen alle zusammen,


    seit langer Zeit melde ich mich wieder im Forum, ..

    Schön mal wieder etwas von dir zu lesen. Ich kann dir zwar in deinem konkreten Problem nicht helfen, aber für ein paar allgemeine Anmerkungen soll es reichen.


    Hallo Trapito,
    tja, gute Frage. Ich hatte 7 Lerngruppen und 18 Stunden. Dazu noch drei Funktionen, also rechnerisch 21 Stunden. Die Funktionen sind unterschiedlich getaktet und sind mal arbeitsintensiv, mal ist nur sehr wenig bis gar nichts zu tun.

    Drei Unterrichtsstunden Entlastung für drei Funktionen sind i.d.R. definitiv zuwenig (falls du A13 bist). Es ist zwar bekannt, dass Nds mit Entlastungsstunden für Zusatzaufgaben geizt, aber man muss sich ja nicht ausnutzen lassen. Erster Tipp: 1 oder 2 Funktionen abgeben. Lass mal die Jungen (s.u.) ran.


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    Der Unterricht an sich hat insofern Zeit gefressen, als dass ich in meiner eigenen Klasse zwei Mobbingfälle hatte, welche Zeit in Anspruch nahmen.

    Verweisen an den Beratungslehrer oder den schulischen Sozialpädagogen. Die sind für solche Dinge speziell ausgebildet und werden dafür entlastet bzw. bezahlt. Niedersachsen hat extra Landesstellen an vielen Schulstandorten für Sozialpädagogen geschaffen. Sollen die auch etwas tun für ihr Geld.

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    Für den Jahrgang 10 musste ich eine Unterrichtsreihe neu aufbauen.

    Der Bildungspolitik sei Dank (G9 -> G8 -> G9).


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    Die 5er waren beides schwierige Klassen, so dass hier vieles aufzuarbeiten war.

    Der Bildungspolitik sei Dank (Abschaffung der Schullaufbahnempfehlungen. Es gibt nicht einmal mehr verpflichtende Beratungsgespräche am Ende der Grundschule...)



    Ich arbeite gerne, zuverlässig und gut. Aber nicht, wenn um mich herum die Kollegen schwänzen, mit dreisten Ausreden fehlen, während des Unterrichts Kaffee trinken gehen und die SuS alleine lassen, sie ihre OStr-Funktionen nicht erfüllen und die SL nichts, aber auch gar nichts unternimmt. Ich komme mir vor die der Depp vom Dienst.

    Auf keinen Fall deren Aufgaben ohne Gegenleistung (Entlastungsstunden) übernehmen! Da muss die SL sich gegenüber diesen Kollegen halt durchsetzen!


    Zitat

    ...und die neuen Kollegen fordern schon ein halbes Jahr nach dem Ref die Beförderung.

    Tja, die sehen halt, dass ihre akademischen Bekannten und Freunde nach Überstehen der Probezeit dank demographischem Fachkräftemangel gleich eine fette Gehaltserhöhung bekommen, sofern sie sich nicht absolut dämlich angestellt haben. Da stehen sie als Beamte und speziell Lehrer in ihrer Peer-Group halt dumm da... aber statt Gehälter und Arbeitsbedingungen zu verbessern, stellen die Landesregierungen lieber massenweise Quer- und Seiteneinsteiger ein. Mein Tipp: Lass diese jungen Kolleginnen und Kollegen doch die Zusatzaufgaben machen. Können sie sich ja erst einmal beweisen...


    Gruß !

    Der GEWler, der jubelnd die Zumutungen aus den Ministerien begrüßt, habe ich nach Mikaels freundlichen Hinweisen immer mal wieder gesucht, nur um mal dieses etwas seltsam anmutende Trauma zu verstehen, das immer zu diesen schäumenden Hassausbrüchen und bizarren Behauptungen führt.

    Ach Meike, du kannst das gerne ins Lächerliche ziehen, aber im Gegensatz zu dir war ich bei den Entwicklungen in Niedersachsen live dabei: Rot-grüne Landesregierung, Einführung von Ganztags- und Gesamtschule, Erhöhung der Arbeitszeit für Gymnasiallehrer, (teilweise) Streichung der Altersermäßigung, eine GEW, die während dieser Zeit quasi das Schoßhündchen der Landesregierung war und auf Zuruf freudig mitbellte...


    Die meisten GEW-Gymnasialkollegen, die das Ganze miterlebt haben, geben hinter hervorgehaltener Hand auch zu, dass sie in dem Verein eigentlich falsch sind, trauen sich aber vor lauter politischer Korrektheit nicht auszutreten... soweit ist es mittlerweile gekommen.

    Kann ich nur unterschreiben. Alle Beschwerden, die ich bearbeite (außer den nicht bezahlten Sommerferien und die Beschwerden gibt es zu Recht) haben nichts mit Gehältern zu tun, sondern mit den genannten Punkten und einigen mehr - vor allem aber Arbeitszeit und Arbeitsverdichtung, sowie die Arbeit, die auf dem Gebiet anderer Berufe angesiedelt ist (Stichwort "die Schule soll's richten"), aber trotzdem gemacht werden soll/muss - und natürlich Fragen, die um das große Gebiet "gesundheitliche Belastung" kreisen, die sich in den letzten 10 Jahren deutlich verschärft haben.

    Da stellt sich natürlich automatisch die Frage, warum gerade die GEW immer an vorderster Front zu finden ist, wenn es um die Einführung zusätzlicher Belastungen für die Kollegen und Kolleginnen geht (Inklusion, Ganztagsschule, Einheitsschule, ...). Naja, die Antwort ist ganz einfach: Gerade die GEW-Spitze ist ein ideologiegeleiteter Interessenverband, der sich kaum um die Arbeitsbedingungen an der Basis schert, wenn man die eigenen bildungspolitischen Wunschträumereien dafür verwirklichen kann. Jeder der länger im System ist, weiß das...


    Zitat

    Der einzige Grund, warum Gehälter auch immer ein Teil der Arbeit von Verbänden / Gewerkschaften bleiben, ist der (auch nicht von der Hand zu weisende), dass mehr Geld natürlich weniger Arbeit bedeuten könnte, weil man dann reduzieren kann. Was aber de facto dann gar nicht viele tun (empirische Datenlage hier aber nur aus meinem Bezirk).

    Die Gehaltsfrage ist die ZENTRAL FRAGE für Arbeitnehmer. Dass gerade die GEW das nicht kapieren will, beweist dieser Post sehr schön... Merke: Alle "Arbeitserleichterungen" sind im System Schule nur tempörere Natur und werden gnadenlos einkassieret, wenn "Sachzwänge" (Steigende Schülerzahlen, Lehrermangel) es erfordern. Das wissen alle, nur scheinbar eine gewisse GEWerkschaft nicht. Im Gegenteil, wenn es für die "gute Sache" ist, dann ist es offentsichtlich gar nicht mehr so schlimm, die Arbeitsbedingungen zu verschlechetern (Nds: Erhöhung der Unterrichtsverfplichtung für Gymnasiallehrkräfte um die Ganztags- und Gesamtschulen gegenzufinanzieren. Letztendlich gescheitert wegen einer Klage des Philologenverbandes, der sich die GEW nur sehr zögerlich angeschlossen hat (es ging ja gegen die rot-grüne Landesregierung...).


    Eigentlich gar nicht, ich beziehe mich ja gerade auf die Gehaltserhöhungsschwerpunkt auch (aber nicht nur) in meiner Gewerkschaft. Gegen die ich nix hab, die aber nach meiner beruflichen Alltagserfahrung nicht das zentrale Anliegen der meisten Kollegen ist und auch nicht der Schwerpunkt meines Engagements (ausgenommen A13 für GS und Anpassung der Angestelltengehälter an die Beamten, da sehe ich die notwendigsten Gerechtigkeitsdefizite - Nicht die einzigen, aber die dringendsten). Ansonsten finde ich andere Punkte dringender.

    Und dann wundert man sich, wenn die meisten Berufe im öffentlichen Dienst (Verdi -> GEW...) mittlerweile so schlecht bezahlt werden, dass sie keiner mehr machen will (Pflege, Polizisten, jetzt auch Lehrermangel). Geld ist ja nicht so wichtig. Meint die GEW...


    Gruß !

    Die Schuleitung hätte den Fall so auslegen können, dass L1 seinerAufsichtspflicht nicht nachgekommen wäre. Die Schulleitung hätte ja während einer Lehrerkonferenz deutlich darauf hingewiesen und auch verschriftlicht, dass die Aufsichtsführenden auf die Inhalte zuachten und diese ggf. zu unterbinden hätten. Die aufsichtsführenden Lehrer_innen hätten die volle Verantwortung bei solchen Vorkommnissen.

    Eine Schlulleitung die so argumentiert hat keine Ahnung. Zudem: Wenn absehbar ist, dass eine Lehrkraft die Pausenaufsicht in dem Bereich alleine gar nicht leisten kann, muss die SL für mehr Aufsichten sorgen, dass ist deren Organisationverantwortung. Als Lehrer wäre ich da sehr entspannt. Man sollte die SL schriftlich darauf hinweisen (Kopie an PR), dass die Aufsicht alleine nicht zu schaffen ist.


    Es ist vollkommen unrealistisch und unzumutbar (und wahrscheinlich auch unrechtmäßig), dass Lehrkräfte angezeigte Inhalte auf privaten Endgeräten der Schüler kontrollieren.

    Lehrer dürfen die Smartphone-Inhalte ohne Zustimmung der Schüler auf keinen Fall kontrollieren und selbst mit Zustimmung wäre ich da sehr vorsichtig, insbesondere da nicht-volljährige Schüler nicht unbeschränkt geschäftsfähig sind, was auch solche Zustimmungen (=Abgabe einer Willenserklärung) umfasst. Die Kontrolle widerspricht dem Persönlichkeitsrecht der Schüler und deren individuellem Recht auf Datenschutz. Kontrollieren ohne Zustimmung dürfen nur die Eltern als Personensorgeberechtigte, die Staatsanwaltschaft auf richterlicher Beschluss oder die Polizei bei Gefahr im Verzug. Kurz: Ein Lehrer, der die Smartphones inhaltlich kontrolliert, macht sich eventuell strafbar, egal was die SL oder ein Konferenzbeschluss dazu sagen.


    Gruß !

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    Am wenigsten bekamen Vollzeitbeschäftigte Ende vergangenen Jahres mit durchschnittlich 2.183 Euro brutto im Monat im Landkreis Görlitz in Sachsen. Das geht aus einer Auswertung neuer Daten der Bundesagentur für Arbeit durch die Linke-Bundestagsfraktion hervor.
    Bundesweit am besten verdient wurde demnach in Ingolstadt in Bayern mit 4.635 Euro.
    ...
    Im Ländervergleich Spitze sind die Durchschnittsverdienste in Hamburg mit 3.619 Euro, wie die Statistik der Arbeitsagentur weiter ergab. Es folgen Baden-Württemberg mit 3.546 Euro und Hessen mit 3.494 Euro. Schlusslicht der Länder ist Mecklenburg-Vorpommern mit 2.391 Euro, knapp davor liegen Thüringen (2.459 Euro) und Sachsen (2.479 Euro).

    https://www.gmx.net/magazine/w…tark-auseinander-33099474


    Also, Referendare, Quer-, Neu- und Seiteneinsteiger: Überlegt euch gut, wo ihr als Lehrer anheuert. Nicht, dass das vielgepriesene Lehergehalt am Ende nur für die Kundenkarte beim Discounter und die 1-Zimmer-Wohnung im Souterrain reicht...


    Gruß !

    Meiner Meinung nach nähert sich die Zeit der gedruckten fachdidaktischen / fachwissenschaftlichen Zeitschriften ihrem Ende. Begründung: Zu großer Kostenoverhead. Das Ganze kann man im Internet dank Peer-Review und ähnlichem viel billiger haben. Bei fachwissenschaftlichen Zeitschriften im akademischen Umfeld müssen die Autoren ja mittlerweile oft für die Veröffentlichung zahlen (auch dank des Zwangs möglichst viel zu publizieren). Würde hier einer zahlen wollen, um seine neuesten fachdidaktischen Ideen in einer gedruckten Zeitschrift veröffentlicht zu sehen? Wohl kaum.


    Also mein Tipp: Wer eine neue "Zeitschrift" gründen will, muss es im Internet tun. Sonst wird das nichts.


    Gruß !

    Kurz: BYOD gibt es bei uns (auch langfristig) nicht, eine Ausstattung aller Lehrkräfte mit Dienstgeräten ist utopisch weil unbezahlbar. Dieses "Schweizer" Modell wäre bei uns also gar nicht möglich, selbst wenn alle es wollten :(

    Weil es keiner bezahlen will! Fiskalpolitisch ist das doch lächerlich, gerade für Hamburg. Bei vielleicht 20.000 Lehrkräften sind das mit Großkundenrabatt wahrscheinlich 10 Millionen Euro. Da gibt's für die Elbphilharmonie wahrscheinlich nicht einmal die Toilettenanlagen für...


    Gruß !

    Deine Vergleiche sind lächerlich. Für Angestellte gibt es den Arbeitgeberzuschuss zur PKV in Höhe des Beitrags zu GKV (https://www.finanztip.de/pkv/arbeitgeberzuschuss-pkv/ ) und Selbstständige haben damit gar nichts zu tun, da vollkommen systemfremd. Genausogut könnte man argumentieren, dass Angestellte, Beamte und Selbstständige ja so benachteiligt sind, da der Hartz 4 - Empfänger gar keinen Eigenbeitrag zur Krankenversicherung zahlt.


    Wenn man keine Ahnung hat...

    Ach Gott. Ich kenne ausreichend viele deutsche Lehrer um behaupten zu können, dass ich bei weitem nicht so luxuriös krankenversichert bin. Und ich war auch in Deutschland lange genug gesetzlich krankenversichert um mitreden zu können.

    Du hast behauptet, Beamte bekommen die PKV "günstiger" als andere. Und das ist falsch. Wir zahlen nur die Hälfte, da der Dienstherr für die andere Hälfte Beihilfe gewährt. Analog zum Arbeitgeberanteil bei den Angestellten.

    Bekommt ihr als Beamte nicht sowieso die PKV günstiger als jeder andere?

    Wie kommst du darauf? Wir zahlen einfach nur 50% der Beiträge einer Vollversicherung, da der Dienstherr analog zum Arbeitgeberanteil der Angestellten die andere (kleinere!) Hälfte übernimmt. "Kleinere" Hälfte, da sie immer versuchen was abzuziehen, und sei es nur die "Kostendämpfungspauschale" (effektive eine Sondersteuer für Beamte).


    Demnach bin ich auch nicht in der PKV und damit verbundene Vorteile bezüglich Fitnessstudios oder Entspannungstraining wären mir neu.

    Witzig. Diese Vorteile findet man eher bei einigen gesetzlichen Kassen und nicht bei der PKV. Wäre bei der PKV auch unsinning, da wir das dann sowieso selber bezahlen müssten.


    ... und da bleiben sie hoffentlich auch.

    Einspruch. Wenn ich sehe was für einen ungesunden Lebensstil einige pflegen (Rauchen, Risiko-Sportarten) würde ich mir eine gerechtere Bemessung der Versicherungsbeiträge wünschen. Wieso soll ich diesen Sch... mitfinanzieren? Mir gehen auch die Kollegen auf den Keks, die dauernd ausfallen, weil sie sich beim Freizeitsport mal wieder verletzt haben... die darf ich dann unentgeldlich vertreten.


    Und zum Thema: In der "bösen", "hammerharten" und "freien" Wirtschaft ist es bei Mangelberufen (war da nicht auch irgendwas mit Lehrern?) mittlerweile Standard, dass zusätzlich zur tariflichen Entlohnung Incentives geboten werden, nicht nur die verbilligte Mitgliedschaft im Fitnessstudio, sondern auch das obligatorische Diensthandy oder der Geschäftswagen. Nur über die Lehrer wird da wieder gelacht. Die kriegen (zumindest in Nds) nicht mal Weihnachtsgeld, trotz Rekordsteuereinnahmen und gegenteiliger Versprechungen vergangener Landesregierungen... naja, dafür jubelt die entsprechende GEWerkschaft zumindest über Ganztagsschule und Inklusion...


    Gruß !

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