Beiträge von Mikael

    Natürlich gibt es auch an den Gymnasien Lehrermangel, aber der ist fachspezifisch (i.d.R. Naturwissenschaften außer Biologie, sowie Mathematik und Informatik).


    Und zur Finanzierbarkeit: Lass die Umsetzung aller dieser Maßnahmen vielleicht die Kosten für die Schulen um 50% steigen lassen. Dann gibt Deutschland eben statt weniger als 4% vom BIP vielleicht 5%-6% vom BIP für Bildung aus. Dann sind wir auf gutem schweizerischem Niveau und immer noch meilenweit von Singapur u.a. PISA-Spitzenreitern entfernt.


    Gruß !

    Um uns davor zu "schützen", brauchen wir massiv Seiteneinsteiger und ggf. eine vorübergehende Kürzung der Stundentafel der Schüler.

    Was wir brauchen ist eine massive Aufwertung des Lehrerberufs, sowohl was das gesellschaftliche Ansehen betrifft als auch was die finanzielle Attraktivität betrifft.


    Es muss genauso attraktiv sein, als Lehrer zu arbeiten wie es attraktiv ist bei einem DAX-Unternehmen mit IG Metall-Tarifvertrag zu arbeiten, d.h. wir brauchen.


    - Eine sofortige 12,5%-tige Kürzung der Unterrichtsverpflichtung analog zur 35 Stunde Woche der Metaller


    - Die bedingungslose Wiedereinführung der Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) in voller Höhe als 13. Monatsgehalt


    - "Gewinnbeteiligung", d.h. ein zusätzliches 14. Monatsgehalt, wenn der Staat wie aktuell Überschüsse im zweistelligen Milliardenbereich macht, analog zu den Gewinnbeteiligungen in Höhe von mehreren tausend Euro bei den DAX-Unternehmen


    - Bezahlung jeder Überstunde oberhalb der vorgegebenen Unterrichtsverpflichtung in anteiliger Höhe zur Besoldung


    - Bereitstellung eines nach dem Stand der Arbeitswissenschaft und Technik ausgerüsteten individuellen Büroarbeitsplatzes für jeden Lehrer an der Schule


    - Diensthandy und Dienstlaptop für jeden Lehrer mit professioneller Wartung / professionellem Support durch eine eigene IT-Abteilung an jeder Schule


    - Bereitstellung aller notwendigen Arbeitsmaterialien, vom Stift bis zum Lehrerhandbuch, durch den Dienstherrn bzw. Schulträger


    - Unverzügliche Renovierung und Sanierung aller Schulgebäude nach arbeitsmedizinischen Gesichtspunkten um für Schüler und Lehrer ein gesundes Lehren und Lernen zu ermöglichen


    - Subventioniertes Kantinenessen an jeder Schule mit Auswahl von mindestens drei Gerichten pro Tag


    - Unterstützungspersonal, das die Lehrer von Aufgaben entlastet, die nichts mit ihrer Kerntätigkeit zu tun haben: Spezielle Kräfte für Aufsichten, massiv mehr Verwaltungspersonal, Schulkrankenschwester, Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen an jede Schule sowie ausreichend Personal für die Technik / IT


    - Eine Imagekampagne für den Lehrerberuf: Was der Staat bei der Bundeswehr geschafft hat, kann er auch bei den Lehrern schaffen!


    Das nur einmal als Anfang. Dann gibt es auch keinen "Lehrermangel" mehr!


    Gruß !

    Da hat alle Welt den Herrn Spahn wohl missverstanden... sowas aber auch.


    Vielleicht sollte er erst einmal für die besseren Bedingungen sorgen, denn Privatisierung der Pflege, unrealistische Mindeststandards in der Pflege, Überbürokratisierung der Pflege, Unterfinanzierung der Pflege u.a. sind ja letzendlich von der Politik so gewollt worden.


    Wenn er sein eigenes politisches Haus in Ordnung gebracht hat, dann darf er sich gerne zu freiwilliger(!) Mehrarbeit äußern, vorher nicht. Anstatt jetzt darüber zu jammern, dass ihn alle "missverstehen"...


    Erst über Jahrzehnte (alle Parteien) den Pflegekarren mehr oder weniger gezielt gegen die Wand fahren lassen und jetzt die Beschäftigten auffordern durch Mehrarbeit das ganze wieder in Ordnung zu bringen...


    Gruß !

    Und sie kommt aus dem Pflegebereich:


    Zitat

    Zur Abfederung des Pflegekräftemangels in Kliniken und Heimen möchte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Beschäftigte zu Mehrarbeit bewegen. "Wenn von einer Million Pflegekräften 100.000 nur drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten würden, wäre schon viel gewonnen", sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen".

    http://www.spiegel.de/wirtscha…motivieren-a-1229057.html


    Mal sehen, wann der erste Kultusminister auf diese geniale Idee kommt, um den Lehrermangel zu beheben.... der Countdown läuft.


    Gruß !

    Man könnte ja auch vermuten, dass der aktuelle Lehrermangel von langer Hand geplant war, um den Bundesländern das Erreichen der strukturellen "schwarzen Null" in den Finanzhaushalten zu sichern. Den jeder "fehlende Lehrer" spart den Bundesländern ja massiv Geld...


    Aber das wäre ja Verschwörungstheorie, kann also nicht sein, denn wir wissen ja: Die Politik will immer und jederzeit nur unser Bestes...


    Gruß !

    Naja, bei der Lehrerin kann man teilweise auch sagen: Selber schuld. Warum belastet sie sich auch am Schuljahresende mit Theateraufführung und Vorbereitung eines "Buffets" für die Schüler? Da muss man auch mal "Nein!" sagen können. Dann hat man auch keine "60 bis 70 Stunden Woche".


    Gruß !

    Naive Wissenschaftsgläubigkeit kann natürlich auch eine Lebenseinstellung sein. Nur: Wem glaubst du jetzt? Den "Wissenschaftlern", die Methoden wie "Schreiben nach Gehör" propagieren, oder denjenigen, die propagieren, dass die "Fibel" die bessere Methode ist? Oder richtest du dich immer nach der Mehrheit? Und was ist der Nutzen einer "Wissenschaft", bei der sich jeder aussuchen kann, was seinen eigenen Glaubensätzen am nächsten kommt?


    Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: Zeigt sich, dass eine "wissenschaftliche" Methode in der Praxis zu schlechteren Ergebnissen führt als eine andere Methode, gehört sie auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt. Egal wie wieviele Doktor- oder Professorentitel bei der Entwicklung dieser Methode enstanden sind. Andere Wissenschaften schaffen das, warum nicht auch die Bildungs"wissenschaften"?

    Du hast völlig Recht. Die in dem Artikel zitierten Bildungsforscher sind als Psychologen sicher allesamt geflohen um nicht in der Schule unterrichten zu müssen. :autsch:

    Würdest du sinnentnehmendes Lesen beherrschen, hättest du gemerkt, dass ich mit "universitäre Schulflüchter" nicht die Autoren der zitierten Studie meinte.

    ...Kreativität und Ausdruck...

    Man kann nur kreativ sein, wenn man die Grundlagen von dem, was man tut, beherrscht. 1 Promille echte Genies vielleicht ausgenommen. Bei den anderen führt "Kreativität und Ausdruck" ohne sichere Beherrschung der Grundlagen im besten Fall zu Dilletantismus, im Regelfall aber zu Stümperei.


    Gruß !

    Man sollte schon unterscheiden zwischen denjenigen Wissenschaftlern, die sich theoriegeleitet etwas ausdenken und dann zu vermarkten versuchen und zwischen denen die empirisch überprüfen welche Methode tatsächlich etwas bringt.

    Ich warte auf den Moment, in dem die Bildungs"wissenschaft" einmal wirkliche Selbstkritik übt und alle die Scharlatane öffentlich an den Pranger stellt, die uns den ganzen Mist, der sich derzeit an den Schulen abspielt, eingebrockt haben.


    Aber da kann ich wohl lange warten. Bekanntlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus. Hauptsache die Forschungsfuttertröge bleiben reichlich gefüllt...


    Leider genießt insbesondere die Bildungs"wissenschaft" Narrenfreiheit. Da kann jeder universitäte Schulflüchter die abstrusesten Theorien völlig konsequenzenlos aufstellen und damit die Lebenschancen von Generationen von Schülern zerstören...

    Also halten wir fest:


    "Forscher" stellen fest, dass ein systematische Rechtsschreiblehrgang ("Fibel") zu besseren Ergebnissen führt als "moderne" Methoden wie "Schreiben nach Gehör" oder "Rechtschreibwerkstatt" oder wie sie alle heißen.


    Und machen damit den Schulen indirekt den Vorwurf alles falsch zu machen.


    Wieder einmal eine völlige Verdrehung der Tatsachen aus Richtung der Bildungs"forschung".


    Immerhin waren es die Elfenbeinturm-"Forscher" aus den Universitäten die diese "modernen" Lehrmethoden gegen den Widerstand vieler Kollegen und Kolleginnen an der Basis über die Richtlinien-Vorgaben der Kultusministerien in die Schulen hineingedrückt haben.


    Und jetzt tut man wieder so, als ob die Lehrer die Deppen sind, welche diese "modernen" Methoden entgegen den neuesten Erkenntnissen der Forschung stur anwenden...


    "Forscher" müsste man sein. Immer schön die Schuld auf andere schieben und sich dabei nie selber die Hände schmutzig machen...


    Gruß !

    Wann drehen die endlich mal eine Doku mit völlig leidenschaftslosen, pragmatischen Lehrern, die ihren Job nicht lieben, sondern einfach nur machen? Mit mir zum Beispiel?

    Weil sie dann in fünf Jahren nicht die Fortsetzung drehen könnten: "Lehrer im Burnout"...


    Gruß !

    Gute Schule ausgerechnet in den USA und nach Waldorf, mein Weltbild flackert.

    Silicon Valley repräsentiert sicherlich nicht die USA, weder was die soziale Zusammensetzung noch was das durchschnittliche Einkommen und damit verbunden die Finanzierung von Privatschulen betrifft...


    Gruß !

    Impressionen aus dem Film zum PISA-Spitzenreiter Singapur:


    Das Bildungssystem beruht auf (Zitat): "Anstrengung, Fleiß und Disziplin."


    Vor Unterrichtsbeginn wird erst einmal die Nationalhymne im Stehen gesungen.


    Singapur investiert 20% seines Bruttoinlandsprodukts in das Bildungssystem [Zum Vergleich: Deutschland knappe 4%]


    Lehrerin: "Packt eure Tablets weg. Ich zähle bis drei. Dann nehme ich sie euch weg." [Zum Vergleich: In Deutschland würde die Lehrkraft wegen unrechtmäßiger Wegnahme von Schülereigentunm wahrscheinlich vom nächstbestem karrieregeilen Staatsanwalt unter dem Beifall der Öffentlichkeit angeklagt werden...]


    80% der Grundschüler und 60% der älteren Schüler besuchen private Nachhilfekurse.


    Zitat: "Bis zum Alter von 12 Jahren ist alles [=der weitere Bildungsweg] entschieden.". Grund: Abschlussprüfungen am Ende der Grundschule, die den weiteren Schulweg festlegen.


    Finnland übrigens bei PISA laut Film vom 1. auf den 5. Platz abgestürzt. Man fragt sich warum, vielleicht fehlt Finnland einfach die multikulturelle Erfahrung?


    Witzig übrigens auch der Vergleich von diesem "Expert en Education" Ken Robinson, der für Schule eine "individualisierte Massenfertigung" fordert und zum Vergleich den Autokauf anführt, wo man ja alles an die Kundenbedürfnisse anpassen könne. Klar kann man das, nur das individuell konfigurierte Auto wird mit der ganzen Sonderausstattung ganz schnell 50% teurer als das Standardmodell. Ob er auch so großzügig bei den Bildungskosten ist?


    Und das Startup "Altschool" mit den kleinen Klassen und der individuellen Förderung kostet nur schlappe 30.000 $ Schulgeld pro Jahr...


    Gruß !

    Es ist doch ganz einfach: Wenn der Dienstherr / Schulträger will, dass die IT in einer Schule wie in einem mittelständischen Unternehmen funktioniert, muss er die Bedingungen dafür schaffen, das heißt 1-2 Vollzeit-IT-Fachkräfte einstellen. Alles andere ist Selsbtausbeutung bzw. Selbstbetrug der Lehrkräfte.


    Und nein, ihr betreibt diese Selbstausbeutung nicht für euch selbst oder für die Schüler oder für "guten Unterricht". Ihr betreibt sie einzig und allein für den Schulträger / Dienstherrn, der dadurch eine massive Kostenersparnis hat (ca. 100.000 € Personalkosten pro Jahr für eine Schule eurer Größenordnung) und der deshalb gar kein Interesse daran hat, etwas an der Situation zu ändern.


    Gruß !

    Es ist ja nicht in Stein gemeißelt, dass Schule um 8 Uhr beginnt.

    Doch, da sorgen schon die Interessenverbände der Arbeitgeber für. Schließlich sollen die Erziehungsverpflichteten pünktlich um 9 Uhr in der Firma sein, was offensichtlich nicht funktionieren kann, wenn die Schule auch erst um 9 Uhr beginnt. Und ich nehme stark, wir werden nach der flächendeckenden Einführung der Ganztagschule auch verpflichtende Schulzeiten bis 18 Uhr erleben. Warum wohl?


    Gruß !

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