Beiträge von Mikael

    Und weiter geht`s mit dem Bashing, diesmal speziell gegen den Beamtenstatus von Lehrern. Aufhänger sind diesmal die Privatschulen, die in Zeiten des Lehrermangels Probleme haben, qualifiziertes Personal zu bekommen bzw. zu halten:

    Zitat

    Der Verband Deutscher Privatschulverbände hat den ehemaligen Bundesverfassungsrichter Udo di Fabio um ein Gutachten gebeten. In diesem kritisiert di Fabio nun den Umgang mit Freien Schulen als "asymmetrischen Wettbewerb". Die Kultusminister benachteiligten Privatschulen demnach immer wieder - etwa durch Verbeamtungen, einseitige Gehaltserhöhungen oder Sonderzuschläge.

    http://www.spiegel.de/lebenund…nders-hart-a-1240510.html


    So so. Früher nannte man das "Wettbewerb", eine Sache, die der "private" Sektor immer gut fand. Aber jetzt wirkt sich der Wettbewerb zuungusten der "Privaten" aus, und schon ist er sch...


    Und die Lösung wird gleich mit angedeutet: Beamtenstatus der Lehrer abschaffen und am Besten genauso wenig bezahlen wie bei Privatschulen üblich. So verstehe ich obigen Text.


    Warum schreibt eigentlich keiner: "Die Innenminister benachteiligen private Sicherheistdienste durch die Verbeamtung von Polizisten." Weil dann jeder merken würde, wie absurd so eine Argumentation ist. Der Staat hat im Rahmen der Daseinsfürsorge u.a. für Sicherheit und Bildung zu sorgen und erfüllt dabei auch hoheitliche Aufgaben. Deshalb verbeamtet er Polizisten und Lehrer. Und nicht etwas, um Privatschulen zu benachteiligen, wie sich offenbar einige zusammenphantasieren.


    Gruß !

    Hmm, sind wir wieder einmal bei einer strukturellen Benachteiligung der Lehrer (speziell der verbeamteten) gegenüber anderen Beschäftigten angelangt? Immerhin sieht der Gesetzgeber ein "Recht auf Teilzeit" vor, dass nur innerhalb enger Grenzen verwehrt werden kann:

    Zitat

    Jeder Arbeitnehmer hat grundsätzlich einen Anspruch darauf, Teilzeit zu arbeiten – und zwar nicht nur während der Elternzeit.
    Dazu müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Das Arbeitsverhältnis besteht länger als sechs Monate, und der Arbeitgeber beschäftigt mehr als 15 Mitarbeiter.
    Arbeitgeber können einen Teilzeitwunsch nicht einfach ablehnen, sie müssen betriebliche Gründe dafür darlegen, in der Elternzeit sogar dringende betriebliche Gründe.

    https://www.finanztip.de/teilzeitarbeit/


    Das Argument "Lehrermangel" ist m.E. doch reichlich unkonkret... das müsste einmal gerichtlich ausgetestet werden. Denn dann müssten ja wirklich keine Lehrer für die entsprechende Schulform und / oder die entsprechenden Fächer mehr auf dem Arbeitsmarkt vorhanden sein, wobei man berücksichtigen muss, dass z.B. in der Sekundarstufe I gerne auch Lehrer fachfremd eingesetzt werden, dies also eine "betriebliche Praxis" darstellt: In so einem Fall kann man schwerlich plötzlich den Fachlehrermangel aus dem Hut zaubern, wenn es vorher auch niemanden interessiert hat, ob die Unterrichtenden in jedem Fall fachlich qualifiziert waren...


    Zudem: Wenn der Arbeitgeber / Dienstherr z.B. aus finanzpolitischen Gründen nicht genug Lehrer einstellen will bzw. dies jahrlang wegen des öffentlichen Sparfetisches ("schwarze Null") nicht getan hat, obwohl der Lehrerarbeitsmarkt genug Bewerber hergibt bzw. hergab, dann ist der "Lehrermangel" ja auch kein unvermeidbares, naturkatastrophenähnliches Ereignis, das dann die Beschäftigten vor Ort durch Ablehnung der Teilzeitanträge nun ausbaden müssen...


    Wie gesagt: Müsste man wirklich einmal gerichtlich überprüfen lassen.


    Gruß !

    Auf jeden Fall bei der Polizei den Diebstahl anzeigen.


    Ich glaube kaum, dass man dir daraus einen Stick drehen wird. Sowas gehört zum allgemeinen Lebensrisiko. Und verschlüsselte handgeschriebene Notenlisten macht ja kein normaler Mensch...


    Gruß !

    Ich lese immer wieder von verweigerten Versetzungen, regelrechten Odysseen bis es mal zur Versetzung kommt usw

    Als Beamter tauscht du (relative) Sicherheit gegen (relative) Freiheit. Das sind nunmal die Spielregeln. Wenn dir das nicht gefällt: Keiner muss sich verbeamten lassen. Es gibt genug Lehrer, die als Angestellte arbeiten. Da kann man einfacher notfalls sogar den Dienstherrn wechseln, der ja als Angestellter "nur" ein "normaler" Arbeitgeber ist.


    Ansonsten bleibt wohl nur: Sich ggf. bundesweit an reinen Sek2-Schulen bewerben.


    Alles kann man nicht im Leben haben: Wohnortnah, Sicherheit eines Beamten und Unterricht / Schule nur nach Wunsch. Das ist in anderen Berufen aber nicht anders.


    Gruß !

    Mich würde sehr interessieren, woher die vergleichsweise geringe Überlastung der Gesamtschulkräfte kommt.

    Zumindest in Niedersachsen sind in den Gesamtschulen deutlich mehr Lehrerstunden "im System" als es z.B. bei den Gymnasien der Fall ist. Das resultiert dann u.a. in kleineren Lerngruppen (weniger Korrekturaufwand, weniger Beratungsbedarf usw.).


    Außerdem haben Gesamtschulen i.d.R. im Vergleich zu Gymnasien deutlich kleiner Oberstufen, d.h. die Belastung durch das Abitur sinkt auch im Durchschnitt.


    Gruß !

    Da Flugrreisen mit die schlimmsten Umweltsünden überhaupt sind, ist es schon gut, dass das hier noch einmal "hervorgeholt" wird.


    Du kannst dein ganzes Leben lang Öko-Kaffee schlürfen und Bio-Äpfel essen. Einmal in Urlaub geflogen (Fernreise), und die Öko-Bilanz ist unrettbar im tiefroten Bereich gelandet.


    Gruß !

    ..., dann ist die Belastung an den Gymnasien sehr ungleich verteilt und deshalb sollen die Gymnasien eher Stunden zur eigenverantwortlichen Verteilung von Entlastungsstunden bekommen.

    Es gibt ja Entlastungsstuden, die sind aber an (Funktions-)Tätigkeiten gekoppelt. Wenn's mehr geben sollte, immer her damit, aber ich glaube nicht daran.


    Der Grund, warum man für die Grundschulllehrer eine Stunde weniger Unterrichtsverpflichtung vorschlägt, ist wahrscheinlich, dass die im Moment bundesweit Mangelware sind. Vielleicht kommen dann ein paar mehr nach Niedersachsen.


    Aber das Gute an dem Ergebniss der Kommissionsarbeit ist, dass die Mehrarbeit jetzt quasi "offiziell" festgestellt wurde, denn die Kommission arbeitete im Auftrag der Landesregierung. Das kann sich in zukünftigen Verhandlungen und / oder Gerichtsprozessen nur vorteilhaft für uns auswirken.


    Gruß !

    Was ich bei Lehrern und Lehrerinnen immer seltsam finde:


    Es wird versucht eine "Mikrooptimierung" zu betreiben, indem der "fair" gehandelte Kaffee gekauft wird oder die "Bio"-Äpfel aus dem Öko-Laden, dabei sind gerade Lehrer oft die schlimmsten Umweltsünder überhaupt:


    - Massig Urlaubsreisen davon viele Fernreisen oft auch Kreuzfahrten
    - Mindestens zwei Autos in der Familie, die älteren Kollegen auch gerne noch ein Motorrad dazu (fühlt man sich dadurch jünger?)
    - Möglichst auf dem Land wohnen, da ist ja so schön "ruhig" (und weit weg von den Problemen in den dichter besiedelten Gebieten ist man praktischerweise auch)


    Wenn man wirklich etwas für die Umwelt und den Planeten tun will, sollte man:
    - Auf Flugreisen verzichten
    - Auf Schiffsreisen verzichten (Schiffsdiesel sind mit die größten Umweltverpester überhaupt!)
    - Auf Autofahren möglichst verzichten, das heißt auch: Nah am Arbeitsplatz wohnen
    - Lokale Produkte kaufen (weniger Transport notwendig)
    - Auf Plastik in allen Formen möglichst verzichten


    Gruß !

    Wollsocken:
    Das ist wohl so eine NRW-spezifische Sache. Bei uns in Niedersachsen (Gymnasium) erbringen die Schüler sowohl in der Sek I als auch in der Sek II in allen Fächern schriftliche Leistungen, die in die Endnote einfließen (Ausnahme: Sport, es sei denn es ist Abitur-Prüfungsfach).


    In Niedersachsen war Rot-Grün nicht lange genug an der Macht, um uns auf das Niveau von NRW zu ziehen...


    Gruß !

    Entweder wir unterrichten alle Schüler gemeinsam, oder wir selektieren nach Leistungsstärke. Gleichzeitig selektieren und nicht selektieren geht halt nicht.

    "Selektion" wird im Bildungssystem immer stattfinden. Wenn es keine "äußere Selektion" nach Schularten ist, dann entweder durch eine "innere Selektion" (Kursnivau) und den damit zusammenhängenden Abschlüssen und Noten oder durch eine "Selektion" zwischen öffentlichen und privatem Schulwesen oder durch eine "Selektion" durch die weiterführenden Bildungseinrichtungen bzw. Arbeitgeber (entweder durch die Frage "Auf welche Schule ist der Kandidat gegangen?" oder durch restriktive Eingangstest oder auch durch "weiche" Faktoren: Sozialverhalten usw.).


    Natürlich kann sich eine Gesellschaft entscheiden, der Schule diese Funktion der Selektion zu nehmen (im Extremfall heißt das dann "Abi für alle"). Aber wer glaubt, dass die Gesellschaft dann nicht mehr "selektiert", ist naiv. DIe "Selektion" wird dann nur auf anderen Wegen stattfinden.


    Ich bevorzuge ein öffentliches, kostenloses Schulwesen, dass nach Leistung "selektiert", eindeutig gegenüber anderen, diffuseren Selektionsmechanismen, die letztendlich demokratisch kaum kontrolliert werden können. Aber vielleicht ist Letzteres ja auch das Ziel von einigen.


    Gruß !

    Das ganze Geld umsonst verpulvert.

    Naja, die örtliche Bauindustrie hat durch die Sanierungen / Erweiterungen bestimmt profitiert, irgendwelche Personen in den Schulverwaltung haben sicherlich Karriere gemacht, eine gewisse GEWerkschaft konnte die Einführung einer neuen Gemeinschaftsschule feiern und die Gesundheitsindustrie konnte sicherlich eine Steigerung von Umsatz, Beschäftigung und Gewinn verzeichnen durch die vielen Lehrer, die aufgrund der Belastungen diverse psychische und physische Beschwerden entwickelt haben.


    Also: Nicht alles so negativ sehen!


    Gruß !

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