Beiträge von Mikael

    Keiner hier meint ernsthaft, dass eine "Weihnachtsfeier" auch nur annähernd eine Kompensation für die vielfachen Defizite darstellt, was die Behandlung der Lehrkräfte betrifft. Die fehlende "Weichnachtsfeier" ist einfach nur ein Indikator:


    Wer den Lehrkräften keine angemessenen schulischen Arbeitsplätze zur Verfügung stellt, wer voraussetzt, dass Lehrkräfte Unmengen an privaten Material kaufen, damit Unterricht überhaupt angemessen funktioniert, wer Lehrkräfte mit dem Privatwagen zu dienstlichen Terminen schickt und im Falle eines Schadens diesen nicht vollumfänglich ersetzen will, wer Lehrkräfte mit Verwaltungs- und anderen Tätigkeiten zuschüttet, die dazu führen, dass entweder keine Zeit mehr für vernünftig vor- und nachbereiteten Unterricht übrigbleibt oder massenhaft unbezahlte Überstunden anfallen, statt Personal für solche Tätigkeiten einzustellen, wer unausgegorene Konzepte wie die Inklusion und die Ganztagsschule auf Kosten der Lehrkräfte in die Schulen drückt, wer Sonderzahlungen ersatzlos streicht und sie entgegen ursprünglicher Ankündigungen selbst im Falle von Rekordsteuerüberschüssen nicht wieder einführt, ja der ....


    der bezahlt halt auch keine Weihnachtsfeier. So einfach ist das!


    Gruß !

    Zitat

    Beim konkreten Flächenbedarf [für einen Schulneubau] ist die Datenlage dürftig. Fünf Quadratmeter Schulraum pro Kind ist das Minimum, das durch alle Publikationen geistert. "Ein Schüler muss so viel Platz haben, dass er sich mit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse drehen kann"

    https://www.spiegel.de/lebenun…der-stange-a-1261866.html


    Sollte ich nach den Ferien einmal im Klassenraum austesten...


    Gruß !

    Der "Obasler78" hat sich hier vor 1,5 Jahren als Referendar angemeldet und will jetzt schon Schulleiter werden? Sachen gibt's... Oder ist das unter Quereinsteigern mittlerweile so üblich?


    Ich nehme einmal an, kein ernstzunehmender Dezernent würde so eine Bewerbung auch nur in Betracht ziehen mangels Berufserfahrung seitens des Bewerbers...


    Gruß !

    ... von Quereinsteigern/Seiteineinsteigern/Direkteinsteigern, die ganz offensichtlich den Schuldienst doch nicht so unattraktiv finden wie du es hier darstellst.

    Genauso wie an den Krankenhäusern mittlerweile viele Ärzte aus Osteuropa und dem Nahen Osten arbeiten. Offensichtlich ist die Arbeit im Krankenhaus in Deutschland doch nicht so unattraktiv, wie es viele Ärzte darstellen, die in die Schweiz, die USA oder nach Nordeuropa ausgewandert sind... die scheinen alle unter einer verzerrten Wahrnehmung der Realität zu leiden.


    Selbst bei den Paketzustellern haben wir mittlerweile sehr viele Osteuropäer. Muss ein toller Job sein, der weltweit so eine Anziehungskraft ausübt...

    Und ich garantiere dir, was "alte weiße Männer" (Bundestagsabgeordnete) vor fast einem dreiviertel Jahrhundert einmal beschlossen und festgestellt haben, wird unsere aktuelle (und zukünftige) auf "soziale Gerechtigkeit" und Einsatzes aller (auch finanzieller Mittel) gegen den "Klimawendel" fixierten Politik sowas von gar nicht interessieren... wenn die Pensionen abgeschafft werden sollen, werden sie abgeschafft, völlig unabhängig vom Verlautbarungen der Politiker von vor über 50 Jahren...


    Gruß !

    Genau richtig, was Wollsocken80 sagt. Die "100€ für eine Weihnachtsfeier" sind doch nur ein Beispiel. Es geht um Wertschätzung und (wie Wollsocken80) schreibt, um "Mindestausstattung um überhaupt vernünftig arbeiten zu können". Die fehlende bezahlte Weihnachtsfeier ist doch nur ein Sympton eines viel tieferliegenden Problems mit den Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in Deutschland: Wir haben im Regelfall weder Beamer noch Dokumentenkameras in jedem Raum, wir haben keine Informatiker zur Wartung der IT-Infrastruktur an den Schulen, wir bekommen keine Zuschüsse zu Laptops, wir haben keinen Büroarbeitsplatz an der Schuie, wir haben keine Laborassistenzen UND wir haben eben auch keine bezahlte Weihnachtsfeier. Im Gegensatz zu den ersten genannten Punkten wäre die Weihnachtsfeier wirklich finanzieller Peantus. Aber, wie gesagt, nicht einmal die haben wir. Die einen nennen es "Wertschätzung", die anderen "Benefits", die dritten "MIndestausstattung". Es kommt doch alles auf das selbe hinaus: Der gesamte Bildungsbereich in Deutschland ist chronisch unterfinanziert (es liegt NICHT an den fehlenden Steuereinnahmen: seit Jahren Rekordüberschüsse im zweistelligen Milliardenbereich!) und die Arbeitsbedingungen sind oft im Vergleich zu anderen Tätigkeiten bei gleicher Qualifikation für viele unattraktiv. Das ist die real existierende "Bildungsrepublik Deutschland". So kann man die zukünftigen Generationen nicht fit für die Zukunft machen. Warum sollten "die Besten", wie es die Politik in ihren Sonntagsreden immer wieder fordert, ausgerechnet in den Bildungsbereich gehen, wenn sie es fast überall sonst besser haben können? Es geht hier schließlich um Personen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen überall sonst auch gesucht werden, sogar im Ausland. Sogar das Lehrerforum ist ja mittlerweile voll von Anfragen, wie man als deutscher Lehrer z.B. in der Schweiz arbeiten kann. Die Ärzte wandern ja schon in Scharen ins Ausland ab, demnächst vielleicht auch die Lehrkräfte.


    Gruß !


    ps: Das einzige, was wir natürlich im Bildungsbereich im Überfluss haben, sind unsausgegorene, unterfinanzierte Konzepte wie Integration, Inklusion und Ganztagsschule.

    Wie kommst du auf die Idee, dass es ohne Weihnachtsfeier 100€ mehr Gehalt gibt? Dann müsste man ja im Umkehrschluss sagen, dass es mit Weihnachtsfeier 100€ weniger Gehalt gibt. Noch einmal zur Erinnerung: In 2005 hat der Dienstherr den niedersächsischen "höheren" Beamten (und damit auch den Lehrkräften) die Sonderzahlungen (Urlaubs- / Weihnachtsgeld) komplett gestrichen. Das ist ein VIELFACHES dieser 100€. Gab's dafür eine Weihnachtsfeier, Dokumentenkameras oder Sozialarbeiter? NEIN! Das eine hat offensichtlich nichts mit dem anderen zu tun!


    Gruß !

    Ehrlich gesagt: Wenn man den Privatwagen nutzt, um mehr "Freizeit" zu haben, also weniger arbeitet als man zeitlich eigenlich müsste, dann verstehe ich nicht, warum man sich dann darüber aufgeregt, auf einem Teil der Kosten sitzen zu bleiben. Das war dann einfach ein Tausch "weniger Geld" (bedingt durch privat zu tragende Reparaturkosten) gegen "mehr freie Zeit".


    Ergänzung: Mal so als Vergleich. Hier geistert ja immer wieder das Beispiel "privater Beamer" durch das Forum. Wenn der Schulträger es für unwichtig hält, die Schulen mit Beamern auszustatten, aber eingie meinen, es sei "bequemer" oder "didaktisch wertvoller", sich einen privaten Beamer für den Schulgebrauch zu kaufen, und dieser fällt dann vom Schultisch und geht kaputt, dann ist das auch das private Risiko.


    Gruß !

    Wenn du dafür auf Bus und Bahn umsteigen musst, kriegst du jeden Fahrschein wieder, hast dafür längere Fahrzeiten.

    Fahrtzeiten zwischen Terminen bzw. von der Stammschule zu externen Beratungsterminen und zurück sind Arbeitszeit. Das gilt auch für Beamte im Allgemeinen und Lehrer im Speziellen. Dann schafft man eben weniger Termine. Muss man den Verantwortlichen nur klar machen. Wenn der Dienstherr keinen Dienstwagen bereitstellen will, auch kein Taxi zahlen will und die Lehrkraft den Privatwagen nicht nutzen will, dann gibt's eben weniger Beratungstermine. Wo ist das Problem?


    Gruß !

    Und liebste Firelilly: Kollegen die Noten teilweise offen auswürfeln, Schüler massiv beleidigen, offen missliebige Schüler schikanieren oder aber immer die anderen Kollegen machen lassen ohne sich in irgendeiner weise am Schulleben zu beteiligen, verdienen einfach keine staatlich finanzierte Weihnachtsfeier.

    Solche Zustände liegen aber in der Verantwortung der Schulleitung. Das hat NICHTS damit zu tun, ob der ominöse "Steuerzahler" eine Weihnachtsfeier, einen Dienstwagen oder meinetwegen auch saubere Klassenräume finanziert. Nur weil es bei euch offensichtlich drunter und drüber geht, missgönnst du allen Lehrkräften in Deutschland gewisse "Benefits". Traurig...

    Zumindest in meinem Bereich wird in den Alternativjobs für die Arbeitnehmerzufriedenheit deutlich mehr getan als im Staatsdienst.
    Je nach Firmengröße sind das:

    • Sekretariat/Assistenten
    • Dienstwagen/Jobticket/E-Bike
    • Betriebskindergarten
    • Betriebskantine
    • Mitgliedschaft im Fitnessclub/Sportförderung
    • Bildungsurlaub
    • Betriebsarzt
    • Betriebliche Altersvorgorge
    • Erfolgsboni

    Ich finde nicht, dass der Steuerzahler für solch' überflüssiges Gedöns Geld ausgeben sollte. Es gibt da andere Sachen, die sind bedeutend wichtiger, z.B. Klimarettung, Kampf gegen die globale Armut und Schutz vor dem bösen Russen. Öffentlich Bedienstete wollen das auch alles gar nicht, sonst hätten sie sich einen anderen Job gesucht. Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl, auf den oben genannten Luxus zu verzichten und dafür mit dem guten Gewissen einschlafen zu können, durch seinen Verzicht etwas für diese "höhreren Ziele" getan zu haben. Führende Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes unterstützen diese Sichtweise sicherlich uneingeschränkt.[/Sarkasmus]


    Gruß !

    Du vertrittst hier also explizit die Ansicht, dass man die Wahlentscheidung AUSSCHLIESSLICH von den eigenen - und auch da nur: den eigenen finanziellen - Interessen abhängig machen sollte?

    Nicht nur, aber auch. Dass die Mehrheit der verbeamteten Lehrkräfte in Deutschland in einer rot-grünen Traumwolke lebt und sich darauf verlässt, dass schon andere für die eigenen legitimen Interessen eintreten werden, ist nun wahrlich nicht meine Schuld...

    Jetzt sind wir bei den grundsätzlichen Mentalitätsunterschieden zwischen Deutschen und Schweizern angelangt. Auch wenn es dem ein oder anderen hier im Forum sicher nicht gefällt: Diese Art von Neid und Missgunst erlebe ich hier nicht, das sind ganz, ganz typisch deutsche Diskussionen. Ich erinnere mich da an diesen unsäglichen Thread, in dem es um die Gemeinschaftsrechnung beim Mittagessen ging, wenn nicht alle genau das gleiche gegessen haben ...

    Die Sache mit dem gemeinsamen Bezahlen (alle bezahlen dasselbe) hat aber weniger mit typisch deutschen Neid und Missgunst zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass eine genauso durchschlagende Charaktereigenschaft des Deutschen ist, sich auf Kosten anderen möglichst großzügig zu bedienen. Sieht man doch sehr schön an der aktuellen politischen Debatte, in der es (fast) nur noch ums Umverteilen und "soziale Gerechtigkeit" (auf Kosten Dritter) geht. Deshalb würde ich persönlich auch auf getrennten Rechnungen bestehen, zumindest dann, wenn es sich nicht um enge Freunde handelt. Bei "normalen" Bekannten kannst du dir sicher sein, dass mindestens ein Drittel der Beteiligten die Situation schamlos ausnutzen würde.


    Gruß !

    Da hatten wir doch gerade den Thread mit der "Garantenstellung", in dem einschlägige Urteile zitiert wurden. Die "Garantenstellung" übernimmt auch jemand, der für andere Sachen in Verwahrung nimmt. Sogar wenn das Gegenüber die Sachen "freiwillig" in Verwahrung gibt. Und bei einer "Zwangsmaßnahme" ("Du tust jetzt dein Handy hier rein!") gilt das erst Recht.


    Gruß !

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