Beiträge von Mikael

    Hier sieht man wieder sehr schön, woran es bei der Lehrerschaft mangelt, und warum die Dienstherren seit Jahrzehnten mit ihrer Strategie durchkommen:


    - Da gibt es einige, die sehen sich schon durch eine triviale Zeiterfassung "überlastet" und realisieren gar nicht, dass es ihnen mittelfristig nur nutzen kann. "Denken bis zum Tellerand" nennt man das anderswo.


    - Andere sind stolz darauf, auch nachts noch aus dem Bett hochzuschrecken um ihre "pädagogischen Konzepte" zu optimieren, und betonen dabei noch, dass sie selbstverständlich "kein Burnout-Kandidat" seien.


    - Dritte betonen, dass sie ja schließlich Lehrer geworden seien, um sich gerade nicht "kontrollieren" zu lassen. "Helden der Selbstausbeutung" sage ich da nur. Im Sozialimus gäbe es dafür sicherlich eine Medaille...


    Keine Einigkeit unter den Lehrern, nirgends. Und deshalb geht es so weiter wie bisher, jeder ist sich selbst der nächste..


    Gruß !

    Die viele Arbeitszeit zu Hause sieht halt niemand. Wenn mein Nachbar, Konrektor am Gymnasium, nachmittags schon den Rasen mäht, grinsen die anderen Nachbarn. Die sehen halt nicht, dass er abends spät noch korrigiert.

    Bei solchen Nachbarn würde ich einfach nachmittags korrigieren und den Rasen nachts mähen. Das gefällt den Nachbarn vielleicht besser...


    Gruß !

    Ich tippe auf das Modell, das bereits in Hamburg und der Schweiz verwendet wird (eben weil es das einzige ist, dass es bereits gibt) Und dann fallen sämtliche, obige Überlegungen nämlich weg.

    DIe Arbeitszeitberechnung beim "Hamburger Modell" wurde so angesetzt, dass damit eine Stelleneinsparung von knapp 1000 Lehrkräften begründet werden konnte. Ging damals durch die Presse und wurde von den Gewerkschaften und Verbänden stark kritisiert. Daraus ergaben sich dann Zeitfaktoren, die z.B. 15 Minuten für die Korrektur einer Oberstufenklausur enhielten.


    Gruß !

    Unsere Tätigkeit entspricht eher dem, wie freie Unternehmer arbeiten.

    Quatsch hoch drei. Erstens gibt's keine "freien Unternehmer", sondern du meinst wahrscheinlich "Freiberufler" und zweitens ist unsere Tätigkeit überhaupt nicht mit Freiberuflern vergleichbar:


    Freiberufler arbeiten nach Gebührenordnung, d.h. die lassen sich jeden Handschlag einzeln bezahlen. Wenn bei uns Klein-Kevin oder seine Erziehungsberechtigten zum tausendstenmal dasselbe Problem verursachen, müssen wir es lösen, all inclusive, da gibt's keinen Extrazuschlag. Genauso mit jedem anderen Firlefanz, den sich die Bildungspolitik ausdenkt.


    Freiberufler könnem Kunden ablehnen. Wenn ihnen Groß-Kevin auf die Nerven geht oder sich nicht an Absprachen (= Verträge) hält, dann sieht man sich entweder gar nicht oder vor Gericht wieder. Lehrer können keine Kevins ablehnen, die müssen da durch, notfalls bis zum Burnout.


    Freiberufler rechnen relativ hohe Stundensätze ab, müssen dadür aber z.B. ihr Arbeitsmaterial selbst kaufen. Lehrer werden für Akademiker am unteren Ende der Entlohungsskala bezahlt, haben dafür aber das Recht, dass ihnen der Arbeitgeber / Dienstherr all notwendigen Arbeitsmaterialien bereitstellt. Trotzdem gibt es Kollegen, die in die eigene Tasche greifen, "der Kinder zuliebe, denn die können ja nichts dafür"...


    Lehrkräfte sind entweder Beamter oder Angestellte. Damit gelten deren Arbeitszeitverordnungen bzw. Tarifverträge grundsätzlich auch für sie. Da braucht man mit keinem Unsinn wie "Berufung" oder "Freiberufler arbeiten auch mehr" anzukommen. Der Arbeitgeber / Dienstherr soll sich nur an geltendes Recht halten, mehr nicht! Wer sich "berufen" fühlt, soll Priester werden und uns nicht auf die Nerven fallen. Wer "Freiberufler" als sein Vorbild sieht, kann immer noch Architekt werden, die Baubranche boomt...


    Gruß !

    Man könnte diese ganze Diskussion doch viel eleganter lösen:


    Da die kommende grüne Bundesregierung ein Verfechter des leistungslosen Grundeinkommens für alle ist, schlage ich einfach das leistungslose Grundabitur für alle vor. Schnitt meinetwegen 3,0. Die Schüler könnten sich dann durch Prüfungen verbessern, aber keiner könnte mehr durchfallen.


    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die progessiven politischen Kräfte diese Forderung verkünden werden. Also: Warten wir es einfach ab.


    Gruß !

    Und da fragt man sich, warum sich Lehrkräfte international so behandeln lassen, Deutschland und die Schweiz sind ja keine Ausnahmen, während andere Berufsgruppen pünktlich den Hammer fallen lassen bzw. jede Überstunde abrechnen...


    Da wir hier in Deutschland sowieso das Image der "faulen Säcke" (Gehard Schröder) haben, sollte es doch niemandem auffallen, wenn wir uns auch tatsächlich so verhalten, oder?


    Gruß !

    seit dem Amtsantritt des jetzigen Kultusministers im November 2017 ( = 1,5 Jahre):


    https://www.news4teachers.de/2…millionen-marke-in-sicht/


    Wenn man einmal einen realistischen Satz von 50€ pro Stunde für Akademiker ansetzt (und nicht die lächerliche offizielle "Überstundenvergütung", die sowieso kaum einer bekommt) und zusätzlich das seit 2005 eingesparte Weihnachtsgeld mit einbezieht, "spart" Niedersachsen pro Jahr weit über eine halbe Miiliarde Euro alleine an den ca. 45.000 Lehrkräften des Landes ein. Sollte man immer wieder dran denken!


    Gruß !


    ps: Die Fluglotsen haben gerade eine Überstundenvergütung von bis zu 220€ pro Stunde durchgesetzt... ich wundere mich immer, warum die nicht auch unbezahlte Überstunden ableisten, denn "die Fluggäste können doch nichts dafür"...

    Im Artikel fallen mir auf:- nur junge Lehrkräfte um die 30

    Finde ich gut. Die haben noch ordentlich Power zum Ausbrennen. Sind auch billiger als die altgedienten Lehrkräfte dank des antiquierten Entlohnungssystems im öffentlichen Dienst mit den "Erfahrungstufen". Man muss bei Beamten nur aufpassen, dass sie nicht fünf Jahre Dienstzeit erreichen wergen der Mindestpension, denn dann wird's teuer. Oder gleich als Angestellte mit Zeitverträgen einstellen!


    Zitat

    - Verwendung Lehrerzimmer als Klassenzimmer

    Genial! Löst doch gleichzeitig das Raumproblem an vielen Schulen, das sich dank jahrzehntelange Sparpolitik an den meisten Schulen aufgestaut hat. Aus so einem Lehrerzimmer kann man glatt 2 bis 3 Klassenzimmer per Raumteiler machen. Vielleicht genügen auch so eine Art Vorhänge, wer Wände hochzieht, hat meistens etwas zu verbergen. Die meisten Lehrkräfte meckern sowieso darüber, dass man im Lehrerzimmer nicht arbeiten kann. Also warum nicht gleich Klassenzimmer daraus machen?


    Zitat

    - frei wählbarer Epochenunterricht

    Genau das Richtige für eine Grundschule. Jeder macht was er will und keiner was er soll. Die weiterführenden Schulen haben sich mittlerweile oft daran gewöhnt bei Null anfangen zu müssen. Insofern muss man das Konzept des "individuellen Lernens" nur konsequent zu Ende denken. Ich würde es sogar erweitern: Auch die Lehrkräfte wählen ihren "Epochenunterricht" selber. Und falls die Schüler etwas anders wählen als das, was die Lehrkräfte anbieten? Dann gibt's immer noch die Youtube-Schule für die Kleinen und endlich einen Arbeitsplatz für die Großen, wenn keine Schüler den Unterricht angewählt haben und die Lehrkraft ganz alleine im Klassenraum sitzt... oder vielleicht sogar im ehemaligen Lehrerzimmer mit anderen Lehrern. Aber dann wären wir wieder am Anfang.


    Gruß !

    Die Schulbehörde hat vor diesem Hintergrund entschieden, alle Mathe-Klausuren normal zu werten - allerdings bekommen die rund 1.200 Abiturienten, die die Klausur auf grundlegendem Niveau geschrieben haben, die Gelegenheit, ihre Note in einer mündlichen Prüfung zu verbessern.

    Also unbezahlte Mehrarbeit für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen.


    Ich hoffe, dass dann entsprechende Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden, indem die Kollegen z.B. darauf verzichten an den üblichen Schuljahresabschlussveranstaltungen teilnehmen und so ihre Überstunden zumindest zum Teil abbauen.


    Gruß !

    Meiner Meinung nach nicht lesenswert. EIn Apologet der herrschenden Bildungsideologie mit Hang zum Lehrerbashing:



    Also alles beim Alten. Wenn's nicht klappt sind die Lehrkräfte schuld, können halt ihren Job nicht, diese Jammerlappen.


    Meiner Meinungs nach sind es genau solche Artikel die zum Niedergang des Bildungswesens in Deutschland mit beitragen. Und wenn das eine "Rezension" sein soll... "Kommentar" oder "Meinung" wäre bei dem Schreibstil angemessener. Mit welcher Note würde denn einer der hier anwesenden Deutsch-Kollegen so eine "Rezension" bewerten?


    Gruß !


    ps: Etwas zur Vita dieses Herrn Martin Spiewag:

    Zitat

    Ich habe Geschichte und Spanisch in Hamburg und Madrid studiert und die Deutsche Journalistenschule in München absolviert.

    https://www.zeit.de/autoren/S/Martin_Spiewak/index.xml



    Geschichte und Spanisch... aha, dann wird ja alles klar... eine echter Experte für das Ressort Bildung von zeit.de...

    Unsere Fünftklässler kommen mit immer weniger Kompetenzen zu uns. Ich meine auch diese Kompetenzen, die man deiner Meinung nach gar nicht zerstören kann.

    Interessanterweise wird dieses "biologistische Modell" von "angeboreren Komepetenzen", das von gewissen Verfechtern des Status Quo in der Bildungsideologie so vehement verteidigt wird, von derselben Ideologiegruppe in anderen Bereichen der Gesellschaft massivst abgestritten, Stichwort Genderismus...


    Ich halte Führung, Autorität und klare Rollenverteilung zum Beispiel durchaus für wichtig (je nach Alter der SuS mehr oder weniger). Es ist nur noch wichtiger, wer hier führt und Autorität beansprucht - und zu welchem Zweck.

    Natürlich. Alles anderes ist Alt-68er-Kinderladen-Pädagogik. Und die zestört im ersten Schritt die Kinder selbst und im zweiten die Gesellschaft. Winterhoff scheint einer der wenigen zu sein, die das erkennen...


    Gruß !

    Hält er selbst den Forderungen nach empirischen Daten und genauer Erhebung stand, wenn er Behauptungen in seinem Buch veröffentlicht?

    Seit wann ist das in der "Bildungswissenschaft" ein relevantes Kriterium? Oder verlangt man das von Winterhoff nur deshalb, weil er Psychiater und kein Bildungswissenschaftler ist?


    Die "Fachwelt", die ihn kritisiert - das sind nicht zufällig genau die Bildungswissenschaftler, die uns z.T. den ganzen Schlamassel eingebrockt haben?

    Wenn sich Wikipedia auf eine ominöse "Fachwelt" bezieht, sollte man sowieso misstrauisch werden..


    Gruß !

    Und?
    Kauft ihr jetzt alle das Buch?

    Nöö.


    Aber im Gegensatz zu irgendwelchen Bildungspolitkern, die oft nichts anderes gelernt haben, als Politk zu machen, und die einem das Blaue vom Himmel versprechen um wiedergewählt zu werden (wo ist denn da der Unterschied, ob jemand sein Buch verkauft oder sich selbst (=Politiker)), habe ich das Gefühl, dass Winterhoff zumindest weiß, wovon er spricht. ´


    Gruß !

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