Beiträge von Mikael

    Ja, mit dem TV-L haben sich die Angestellten der Länder ganz schön über den Tisch ziehen lassen. Alleine der Vergleich mit dem TVöD (Bund und Kommunen) zeigt schon einen Einkommensunterschied von knapp 10%, siehe: http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/


    Am Beitrag von wossen gut zu sehen:

    Zitat


    A13/12:brutto: 63937.08; netto: 46171.94...
    TVL 13/6: brutto: 70201.73; Netto: 38249.03


    Ziehen wir beim Beamten 3600€ für die PKV ab (in dem Alter normal), bleiben netto ca. 42600€


    Hätte sich TV-L wie der TVöD entwickelt (zu Zeiten des BAT gab es da keinen Unterschied), müsste man knapp 10% draufschlagen, also ca. 42000€.


    Man sieht sehr schön: NIcht die Beamten, sondern der TV-L ist das Problem!


    Gruß !

    Also fassen wir zusammen:


    Lehrkräfte, die nicht streiken wollen, obwohl sie es als Angestellte könnten.


    Und Verdi und eine GEW, die nichts dagegen tun, dass sich die Situation von Akademikern im öffentlichen Dienst dank TV-L von Jahr zu Jahr relativ gesehen verschlechtert.


    Tja, und was ist die Lösung des Problems? Vielleicht gibt es einfach keine und jeder der sich als Akademiker auf den TV-L einlässt ist.. selber schuld?


    Gruß !

    ... ein ersten Schritt wäre übrigens, den TVL zu kündigen und Verhandlungen nur auf Länderebene zu führen ...

    Oder die GEW tritt aus Verdi aus und führt eigene Tarfiverhandlungen wie der Marburger Bund bei den Ärzten. Natürlich begleitet von (Warn-)Streiks, die den Namen auch verdienen.


    Aber bevor das passiert, tritt wohl eher der Papst aus der katholischen Kirche aus...


    Gruß !

    Wir Lehrer hätten schon einige Möglichkeiten unsere Rechte duchzusetzen. Wir müssten es nur tun.
    Ab 35 Grad Celsius ist ein Arbeitsraum nicht mehr als solcher geeignet. Hier könnte man schon Mal als erstes ansetzen.

    Und denkst du dabei auch an die Kinder? Wenn deren wertvoller Unterricht ausfällt? Was soll nur aus denen werden?


    [\Ironie}


    Gruß !

    1. Das Problem ist nicht die "wirkungsgleiche Übertragung" der Tariferhöhungen auf den Beamtenbereich. Wäre dem nicht so, würden in wenigen Jahren nur noch absolute Low-Performer als Beamte beim Staat anfangen wollen. Das Problem ist der TV-L, der für Akademiker einfach bedeutend schlechter ist als der BAT es war. Dazu kommt die andauernde Umverteilung bei den Tarifabschlüssen "von oben nach unten" (Sockelbeträge) im öffentlichen Dienst. Und dafür sind nicht die Beamten verantwortlich, sondern Verdi und die GEW.


    2. Und dass die GEW primär die Interessen von Beamten vertritt, wäre neu für mich. Die vertreten alle möglichen bildungspolitischen Interessen, aber oft nicht die, für die eine Gewerkschaft eigentlich zuständig sein sollte (ich habe hier irgendwo einmal ein schönes Video von der IG Metall verlinkt, in der erklärt wird, was die Aufgaben einer Gewerkschaft sind). Also: Die GEW ist sicherlich alles Mögliche aber bestimmt keine "Beamten-Gewerkschaft".


    Gruß !

    Du unterschlägst beim Beamten die PKV. Für den Anfänger ca. 200€ im Monat, also 2400€ im Jahr, für den älteren Kollegen ca. 300€ im MonaT; also 3600€ im Jahr. Die musst du vom Netto abziehen.


    Und ja, weniger als 3000€ netto für einen Akademiker auf Master-Niveau ist definitiv zu wenig. Nicht die Beamten bekommen zuviel sondern die Angestellten zu wenig. Sage ich doch die ganze Zeit. Und wem verdanken wir den TV-L: Verdi, und damit auch der GEW! Die haben sich von Schröder und Co. über den Tisch ziehen lassen, als der BAT abgeschafft wurde.


    Gruß !


    ps: Mich nervt diese künstliche Front zwischen Angestellten und Beamten. Dass gerade die Akademiker im TV-L so besch... bezahlt werden, liegt doch nicht an den Beamten, sondern an Verdi, für die eine Umverteilung "von oben nach unten" bei den Tarifabschlüssen schon immer wichtiger war, als konkurrenzfähige Löhne für Fachkräfte im öffentlichen Dienst zu erreichen. Also, liebe Angestellte, wendet euch an eure GEWerkschaft und an Verdi, dass die etwas dagegen tun, um wieder eine Bezahlung auf BAT-Niveau zu erreichen, anstatt den Beamten ihr Geld zu neiden, deren Bezahlung sich eben nicht ganz so mies (aber immer noch mies im Vergleich zu Fachkräften in der "freien" Wirtschaft) entwickelt hat wie es bei euch der Fall ist! Die Ärzte haben es ja auch geschafft, sich aus dem TV-L zu befreien. Aber die sind ja auch in der Lage, den Wert ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit angemessen darzustellen, und notfalls auch einmal zu streiken, auch wenn es jemandem weh tut. Lehrer haben da offensichtlich Schwierigkeiten mit oder es ist scheinbar den meisten einfach nur egal. Dann aber bitte auch nicht über den TV-L herumjammern! Oder seht eurer mieses Gehalt einfach als "Solidarbeitrag" für die unteren Gehaltsgruppen im TV-L. Dann seid ihr wieder auf einer Linie mit Verdi und der GEW und könnt wieder ruhig weiterschlafen!

    Und der Punkt mit der Jahressonderzahlung ist auch obsolet, da diese immer im angegebenen Jahresbrutto mit enthalten ist.

    Dann darf man auch keine Beamten-Brutto-Jahresgehälter aus Bundesländern nehmen, die noch eine Sonderzahlung leisten.


    In Niedersachsen wurde die Jahressonderzahlung 2005 für verbeamtete Lehrer ersatzlos gestrichen (bis auf ein "Handgeld" für eventuelle Kinder), weshalb meine Rechung richtig ist. Angestellte Lehrer bekommen bei uns unverändert eine Sonderzahlung, ich glaube 50%. Rechne das mal seit 2005 hoch (also 15 Jahre inklusive 2019). Das sind dann 7,5 Monatsgehälter, die wir Beamte im Vergleich nicht bekommen haben.


    Gruß !

    Zurück zum Thema:


    Wie macht ihr das eigentlich, wenn es im Klassenraum mal wieder über 30°C heiß ist, ihr natürlich weder hitzefrei noch "Schutzmaßnahmen" vom Dienstherren / Schulträger gestellt bekommt ("Fenster auf" zähle ich jetzt nicht dazu, auch nicht Sonnenschutz für die Fenster, da die Hitze ja oft schon im Gebäude / Dach (falls im obersten Stock) steckt, so dass ein Sonnenschutz für die Fenster nichst bringt, zudem geht ja in der Regel entweder "Fenster auf" oder "Sonnenschutz", aber nicht effektiv beides gleichzeitig)?


    Man kann zwar argumentieren, dass im verlinkten Artikel genannte Regelungen für Schüler nicht gelten (da keine Arbeitnehmer), aber für uns müssen sie gelten, auch als Beamte (siehe die "gekühlten" Ministerialbeamten im Artikel)?


    Lasst ihr den Stift fallen? Geht ihr mit der Klasse Eis essen oder irgendwo hin wo es kühler ist?


    Gruß !

    https://www.spiegel.de/karrier…-hitzefrei-a-1278595.html


    Also, wenn ihr bei der nächsten Hitzewelle mit 30 Schülern in einem viel zu kleinen Raum vor euch hinschwitzt und das Öffnen der Fenster die Temperaturen nur noch weiter steigen lässt und der SL mit dem Hinweis auf die "verlässliche Schule" hitzefrei verweigert und euch statt mit "gekühlten Getränken" zu versorgen auf den Wasserhahn in der angrenzenden Toilette verweist, dann denkt immer daran: Ihr seid ganz unten in der Nahrungskette und keine Ministerialbeamten!


    Gruß !

    Der Witz dabei ist ja, dass die Regelaltersgrenze ab 67 Jahren die Baby-Boomer nur teilweise betrifft, erst die ab 1964 geborenen (= Generation X und folgende) werden vollständig mit 67 Jahren in Rente gehen müssen. Das haben die Baby-Boomer dank ihrer relativen demographischen Mehrheit wieder geschickt eingefädelt,...


    Gruß !

    Politik hat keine moralischen Grundlagen. (Was es in jeder Nation gibt ist eine Moral, die die Politik rechtfertigt.)

    Man hat aber das Gefühl, dass es ein Land auf der Welt gibt, in der Politik nicht von hauptsächlich von Sachverstand, sondern primär von moralischen Argumenten getragen wird: Und das führt dann zu stetig steigenden Strompreisen, explodierenden Mieten, Abbau der Schlüsselindustrien sowie Schulen, in denen teilweise kein Unterricht mehr möglich ist.


    Gruß !

    Ja, sein Vorgehen mag dem einen oder der anderen Westdeutsch-Mittelschichts-Sozialisierten seltsam vorkommen, aber Trump setzt seine Agenda fast immer durch, ob es der Handelsstreit mit China ist, der Mauerbau an der mexikanischen Grenze oder die Aufrüstung der NATO. Er führt in den USA die Demokraten und in Westeuropa unsere Politiker-Kaste am Nasenring durch die Manege. Außer dem Versuch, Trump ins Lächerliche zu ziehen, was regelmäßig schiefgeht, haben seine politischen Gegner nichts zu bieten.


    Gruß !

    Die Gewerkschaften haben ja auch nur begrenzte Möglichkeiten. Piloten, Lokführer, Fluglotsen haben es da deutlich einfacher. Ich denke ein wichtiger Punkt ist die Darstellung in der Gesellschaft. Wenn ich meine Kolleginnen sehe, die nur sagen: "Wir verdienen ja sehr gut." oder "In der freien Wirtschaft geht es den Leuten viel schlechter."

    Um "Sympathie-Punkte" in der Gesellschaft geht es überhaupt nicht, der Shitstorm bei einem Piloten-, Lokführer- oder Fluglotsenstreik ist ja immer gewaltig.


    Entscheidend ist vielmehr deine zweite Feststellung: Unser Beruf ist durchsetzt von Idealisten, Teilzeit-Lehrkräften, die das nur zur Selbstverwirklichung tun (wo der Ehepartner 2/3 des Einkommens erwirtschaftet) und Personen, die den Wert ihrer Arbeit nicht kennen. Echte "Profis", die für Geld arbeiten und nicht für pädagogische Traumtänzereien oder "leuchtende Kinderaugen", sind in unserem Beruf die Minderheit. Und deshalb haben wir auch keine IG Metall sondern eine GEW und Verdi.


    Gruß !

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