Beiträge von Mikael

    Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich zu dem Schluss, dass es um eine Sache geht:


    Das staatliche Schulsystem zu diskreditieren, um den Weg frei zu machen für die Privatschulen. Immerhin ist der Bildungsbereich einer der letzten Bereiche, die in Deutschland noch zum allergrößten Teil in staatlicher Hand sind.


    Nachdem Energie, Krankenhäuser, tw. die Universitäten, schon privatisiert sind, sind jetzt halt die Schulen dran.


    Mit Chancengleichheit hat das Ganze natürlich wenig zu tun: Wenn erst einmal jeder zweite (oder wie in anderen Ländern noch mehr) das Abitur hat, ist es de facto nichts mehr wert. Dann zählt nur noch "wo" man es gemacht hat. Clevere Privatschulen vergeben dann "Stipendien" an 10% ihrer Schülerschaft, damit ausgesuchte(!) "sozial benachteiligte" auch eine Chance haben, und alles ist gut... Zur Finanzierung gibt's dann halt "Bildungsgutscheine", wahlweise einzulösen in einer staatlichen oder in einer privaten Schule. Das private Schulen dann noch ein paar "Spenden" von der Elternschaft bekommen, wer würde es ihnen verwehren wollen...


    Gruß !

    Zitat

    Original von philosophus


    (Ich habe auch Quasi-Abiturienten, die nicht sinnentnehmend lesen können. Sie bekommen Hilfestellung und Übungsmöglichkeiten [außerhalb des Unterrichts!], aber eigentlich sind die Defizite nicht genuin mein Problem, sondern das Problem der Schüler, die eigentlich in den vorhergehenden Schuljahren diese Kompetenz hätten erwerben sollen.)


    Sehe ich anders:
    Wer nach 11-12 Schuljahren immer noch nicht gewisse "Kernkompetenzen" erlangt hat, ist einfach falsch in der Kursstufe und muss die Konsequenzen tragen. Zudem: Von 17-18 Jährigen, die ja (fast) erwachsen sind, kann man ein erhöhtes Maß an Selbstständigkeit verlangen, auch was das selbstständige Erarbeiten dieser Kompetenzen angeht. Und seien wir einmal ehrlich: Oft ist es auch einfach nur Faulheit oder das falsche Setzen von Prioritäten (Nebenjob ist halt wichtiger). Wenn ich meinen Oberstufenschülern sage, dass sie laut Vorgaben täglich 2-3 Stundne selbstständige Unterrichtsvor- und -nachbereitung (inkl. Hausaufgaben) zu leisten haben, gibt es immer ungläubiges Staunen.
    Und für Hilfestellung und Übungsmöglichkeiten außerhalb des Unterrichts soll der Dienstherr doch bitte selbst Angebote bereitstellen und entsprechende Stellen einrichten, wenn er es für wichtig hält. Ich habe mit meinen 25,5 Soll-Stunden + Klassenlehrer + Korrekturen + Abi + diverse andere schulische Aufgaben (u.a. Schulentwicklung) genug zu tun.
    Gruß !

    OpenSuse 10.3 ist stabil, bringt (fast) alles mit was man braucht (Openoffice liest und schreibt auch M$-Office Dokumente) und ist (fast) umsonst (Download oder im Zeitschriftenhandel für ca. 8-10 Euro als Heftbeilage).


    Zudem ist es moderner als XP und nicht so hardwarehungrig wie Vista.


    Zwei Nachteile gibt es allerdings:
    Wer unbedingt mit dem PC spielen will, kommt an M$-Windows (noch) nicht vorbei.
    Man sollte (einmalig) für die Einrichtung des Systems (vor allem Internet) jemanden haben, der sich mit Linux auskennt.


    Danach sollte es eigentlich für den Bürobetrieb problemlos laufen.


    Gruß !

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    Original von Referendarin
    In NRW gibt es zwar eigentlich "Geld-statt-Stellen-Vertretungsstellen", ich habe aber bisher nur sehr selten erlebt, dass damit Kollegen vertreten werden. Ich weiß allerdings nicht woran es liegt, teilweise scheint es schwer zu sein, Leute mit den richtigen Fächern und teilweise überhaupt Leute mit 2. Staatsexamen im Vertretungspool zu finden.


    Tja, wären wir Ärzte könnten wir jetzt 10%tige Gehaltserhöhungen durchsetzen, und das Jahr für Jahr...


    Gruß !

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    Original von Micky
    ... ein schwieriges Thema ...


    Gibt es denn Studien, die sich mit der Unerschiedlichkeit der Fächer beschäftigen?
    Ich meine, irgendwodrauf muss sich Hamburg ja stützen, wenn dort bestimmte Fächer eine andere Pflichtstundenzahl mit sich bringen als andere


    Alles was du wissen willst, vielleicht trägt das hier auch zur Objektivierung des Diskussion bei:


    http://fhh.hamburg.de/stadt/Ak…ll/lehrerarbeitszeit.html


    Gruß !

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    Original von neleabels
    Ja. Es gibt das Amtsblatt des nordrheinwestfälischen Bildungsministeriums, dessen Kenntnisnahme zu deinen Dienstpflichten gehört und das deshalb auch in jeder Schule für die Lehrer offen ausliegen muss. ;) Da stehen alle Stellenausschreibungen drin.


    Frag bei deiner Schulleitung nach, die haben das.


    Nele


    Wenn es nicht offen ausliegt und man erst bei seiner Schulleitung nachfragen muss, dann verstößt eher diese gegen ihre Dienstpflichten...


    Aber kann ja nichts schaden, mal explizit mit dem Hinweis auf A14-Stellen nachzufragen.


    Gruß !

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    Original von Vaila
    Bei den sehr fordernden, sehr umfangreichen und höchst verantwortungsvollen Korrekturarbeiten kann ich überhaupt kein "Schlupfloch" finden, durch welches ich meine Belastungen reduzieren könnte. Wer das nicht anerkennt, ist ein Heuchler! Wer sich nicht für eine Veränderung dieses Zustandes einsetzt - z.B. durch ein neues Arbeitszeitmodell - genießt Privilegien auf Kosten einer Minderheit!


    Zum ersten Punkt:
    Vielleicht einmal über das eigene Korrektursystem nachdenken? Man muss ja nicht bei jedem Schüler zu allen Fehlern daneben schreiben, wie es richtig ist, da gibt es andere Möglichkeiten. So eine "Positivkorrektur " ist m.W. nirgendwo gefordert
    Was ich in diesem Zusammenhang immer nicht verstehe: Da wird z.B. in den Fachkonferenzen über die Arbeitsbelastung gejammert und dann kommt kurze Zeit später in derselben (!) Konferenz der Vorschlag, man müsse zusätztlich zu den schriftlichen Arbeiten noch pro Halbjahr eine verfplichtende Heft-/Mappendurchsicht mit Korrektur einführen... Habe ich selbst erlebt.


    Zum zweiten Punkit:
    Möglicherweise arbeiten REINE Sprachlehrer mehr als andere. Aber dann sollten diese Kolleginnen und Kollegen mit zwei Sprachen bitte eine Lösung des Problems fordern, die nicht "kostenneutral" in dem Sinne ist, dass alle anderen dafür noch mehr arbeiten...
    Nebenbei: Vielleicht sollten die Sprachlehrer, die über eine zu hohe Belastung klagen, erst einmal die freiwilligen Zusatzveranstaltungen (z.b. zwei Wochen lange Austauschfahrten) streichen. Klar das dann eine Menge Arbeit liegenbleibt. Wäre aber in anderen Fächern genauso.


    Gruß !

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    Original von Hannah


    Da steckt auf jeden Fall kein Vorwurf irgendeiner Art drin, die Aussage ist lediglich, dass die Kollegen mit einer vollen Stelle offenbar mit der Zeit hinkommen (und nicht reduzieren müssen, weil es sonst nicht mehr machbar ist).


    Aber du kannst mir deine Frage ja sicher nochmal erläutern ;)


    Hallo Hannah !


    Die Frage war rein rhetorisch gemeint und keinesfalls als persönlicher Vorwurf gedacht.


    Ich sehe es ganz einfach so:
    Diverse Arbeitszeitmodelle gehen davon aus, dass ein Lehrer unter der Annahme, dass er in den Ferien NICHTS macht pro Schulwoche 46-47 Stunden zur Erledigung seiner Aufgaben hat (bei einer angenommenen 40 Stunden Woche wie sie für andere Beamte auch gilt).
    D.h. für mich: Was sich in dieser Zeit nicht machen lässt, wird nicht gemacht. Da stellen sich für mich weder ethische noch moralische Probleme.


    Gruß !

    Zitat

    Original von Hannah


    Die meisten unserer Mathe- und Physiklehrer unterrichten aber mit einer vollen Stelle, machen (Mathe-)Unterricht eher von Sorte 1 mit Elementen von Sorte 2, der durchaus in Ordnung ist und kommen glaube ich ganz gut hin.


    Steckt dahinter der implizite Vorwurf, dass jemand mit einer vollen Stelle im Vergleich zu anderen Kollegen zu wenig tut?


    Seltsame Logik. Dürfte den Kultus- und Finanzministern aber gefallen...


    Gruß !

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    Original von Lehrer-Ehepartner


    Hallo nochmal,
    hier sind wir genau an dem Punkt angelangt: Was passiert, wenn wir das durchziehen wollen? Ja hat denn das noch niemand gemacht?


    Beim entsprechenden Schulamt nachfragen ist schwierig, weil dann - Datenschutz hin oder her - ganz schnell alles über den Buschfunk laufen und bekannt werden wird. Dieses Spiessrutenlaufen wollen wir uns zumindest solange ersparen, bis wir sicher sind.


    Die "Deutsche Rentenversicherung" müsste das doch genau wissen.


    Gruß !

    Schulleitung sollte:


    - ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Bediensteten einhalten, was inbesondere auch bedeutet, dass sie erst einmal auf Seiten der Lehrerschaft steht


    - RÜckgrat gegenüber der Schulaufsicht zeigen


    - nicht von anderen verlangen, was sie selbst nicht einhalten kann oder will


    - eine Vision haben, was die Schule erreichen soll und nicht nur technokratisch handeln


    Gruß !

    Zitat

    Original von elefantenflip
    Was mir auf die Schnelle einfällt, ist , dass du nachversichert wirst . Als Beamte hast du ja ein niedrigeres Brutto-Einkommen, dafür aber mehr Netto. Nachversichert wirst du für das Brutto.... Du musst dich natürlich gesetzlich krankenversichern...


    Ist es nicht so, dass das Land nur die ArbeitGEBERbeiträge nachbezahlt und der (Ex-)Beamte die ArbeitNEHMERbeiträge selbst tragen muss? Könnte ganz schön teuer werden...


    Zitat


    vielleicht finden sich ja Alternativen, wie Abordnung an eine Uni, Personalrat, es gibt noch andere Abordnungen...


    Vielleicht in die Schulbehörde? Von das aus kann man dann den Zurückgebliebenen vorschreiben, wie sie ihre Arbeit richtig zu tun haben, und dass sie nicht soviel jammern sollen (ok, war Ironie...)


    Gruß !

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    Original von Bolzbold
    Ferner sollte man einmal berücksichtigen, dass die Teilzeitkräfte ohnehin die A****karte gezogen haben, weil sie trotz eines möglichen freien Tages dennoch Springstunden haben und entsprechend vertreten müssen, weil sie zu allen außerunterrichtlichen, dienstlichen Veranstaltungen für gewöhnlich kommen (müssen bzw. sollen).
    Damit haben sie anteilig eine deutlich höhere Arbeitszeit im Vergleich zu den Vollzeitkräften - nur dass die Teilzeitkräfte im Vergleich dafür deutlich weniger Geld bekommen.


    Gruß
    Bolzbold


    Was ich immer nicht verstehe:
    An unserer Schule haben viele Teilzeitkräfte keinen freien Tag obwohl sie einen Rechtsanspruch (!) darauf haben und einen wollen.
    Wieso kriegen die nicht den A... hoch um rechtlich dagegen vorzugehen ?


    Gruß !

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    Original von SteffdA
    Mikael


    Wenn dem so ist, dan sollte man das ganze Gerede von wissenschaftlichkeit in der Pädagogik ehrlicherweise lassen. Wissenschaft zeichnet sich ja (meiner Meinung nach) auch dadurch aus, das sie eben keine Ideologie (in Cubes Sinn, also ein System von nicht beweisbaren und nicht wiederlegbaren Aussagen) ist.


    Nicht einmal in der Mathematik, wie wir sie kennen, ist jede Aussage beweisbar oder widerlegbar (http://de.wikipedia.org/wiki/G…vollst%C3%A4ndigkeitssatz).


    Also: Was ist überhaupt "wissenschaftlich"?


    Gruß !

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    Original von alias
    Ich habe gerade meine Lohnsteuerbescheinigungen 2006 und 2007 verglichen und musste feststellen, dass mein Brutto-Jahresgehalt im Jahr 2007 um 100 € niedriger war als 2006 - nach Abzug der Steuern sogar um 200 €..


    Vermutlich liegt der Grund in der Kürzung von Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.


    Jetzt muss ich lachen... Das mussten wir in Niedersachsen schon 2005 feststellen. Die ~100 Euro galten aber pro Monat...


    Gruß !

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