Beiträge von Mikael

    Siehe: https://www.spiegel.de/lebenun…len-und-wo-a-1280209.html


    Ein paar Zitate daraus:

    Zitat

    Neue Lehrer lassen sich nicht aus dem Hut zaubern. Wer im vergangenen Jahr als Lehramtsstudent angefangen hat, braucht etwa sieben Jahre, bis er fertig ist und gegebenenfalls eine Lücke füllen kann.


    Ach? Wer SPON in den letzten Jahren verfolgt hat, müsste eigentlich zu dem Schluss gekommen sein, dass "Lehrer kann jeder" gilt, insbesondere jeder Quer-/Seiten- und sonstwie Einsteiger mehr als geeignet ist. Wieso braucht man dann plötzlich "sieben Jahre"? Nehmen wir doch einfach den nächstbesten gescheiterten Berufstätigen, der "was Richtiges" studiert hat. Der steckt doch jeden ausgebildeten Lehrer in die Tasche, oder?


    Zitat

    Bildungspolitische Entscheidungen wie Vorgaben zur Klassengröße oder besondere pädagogische Maßnahmen beeinflussen ebenfalls die Frage, wie viele Lehrer gebraucht werden - und können mitunter recht kurzfristig fallen.


    Wieso sprechen die es nicht aus: INKLUSION, INTEGRATION und GANZTAGSSCHULE brauchen eben mehr Lehrer und sind mit der kostenneutralen "Schwarzen NULL" nicht zu machen, wie uns der immer mehr ins neoliberale abdriftende SPON seit Jahren weismachen wollte.


    Zitat

    Nicht alle, die ein Studium beginnen, führen dieses auch zu Ende - und arbeiten danach als Lehrer. Gerade in den vergangenen Jahren guter Konjunktur hätten viele Lehramtsabsolventen eine Anstellung in der freien Wirtschaft dem Lehrerberuf vorgezogen, sagte Meidinger vom Lehrerverband.


    Erst wird uns in den Mainstreammedien, zu denen auch der SPON gehört, seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten, erzählt, dass es keinen lockeren, überbezahlteren, Dauer-Ferien habenderen Halbtagsjob mt Frühpensionierungs-Garantie dank des überpriviligierten Beamtentums gibt, als den Halbtags-Job eines Lehrers, und plötzlich wollen selbst die Lehramtsstudenten nicht mehr Lehrer werden? Wie passt das denn plötzlich in das Narrativ, das uns SPON und Co. seit Jahren auftischen?


    Zitat

    Zwei Faktoren, die den Lehrermangel verschärfen, seien nicht vorauszusehen gewesen, sagt Klemm: Neben den Kindern von Zugewanderten und Flüchtlingen seien das die seit einigen Jahren stark steigenden Geburtenzahlen.


    War dem durchschnittlichen Bürger seit 2015 klar, dass das passiert. Nur SPON und den Kultusministerien offensichtlich nicht.


    Zitat

    Hinzu kommt, dass bis in die Achtzigerjahre sehr viele Lehrer eingestellt wurden, um auf die steigenden Schülerzahlen zu reagieren, die sich aus dem sogenannten Babyboom der Nachkriegsjahre ergaben. Diese Lehrer gehen nun nach und nach in den Ruhestand.


    SInd ja ganz neue Erkenntnisse. Würde mich interessieren, wieviele Wissenschaftler und Lehrstühle in den letzten Jahren aus dem Bildungsetat finanziert wurden, um mittels Studien zu dieser bahnbrechenden Feststellung zu kommen...


    Zitat

    In allen Bundesländern wurden inzwischen Maßnahmen ergriffen, um gegen den Mangel vorzugehen. Zwei haben sich etabliert:


    Wer ein Lehramtsstudium und ein Referendariat für eine bestimmte Schulform abgeschlossen hat, kann Zusatzqualifikationen erwerben, die den Wechsel zu einer anderen Schulform möglich machen. So können zum Beispiel Lehrer in Bayern, die eine Ausbildung für das Gymnasium abgeschlossen haben, mit einer Zusatzausbildung an einer Grundschule eingestellt werden.
    Wer ein Fach-, aber kein Lehramtsstudium abgeschlossen hat, kann in nahezu allen Bundesländern Zusatzqualifikationen erwerben, die den Quereinstieg an eine Schule ermöglichen. Wer also beispielsweise ein reines Germanistik-Studium absolviert hat, kann auf diesem Weg Lehrer werden.


    Tolle Maßnahmen. Wer sich heutzutage trotz aller Widrigkeiten ein Lehramtsstudium antut, es durchzieht und trotz der "tollen Arbeitsbedingungen" nicht in die "freie" Wirtschaft abwandert (s.o.), der darf, falls er dank der mit Lehrerbedarfsprognosen überforderten Kultusministerien nach dem Referendariat keine Stelle erhält, seinen Berufseinstieg mit einer "Zusatzausbildung" noch weiter verzögern, während jeder Nicht-Lehrer-Student als Quereinsteiger (oft mit Übernahmegarantie) eine Stelle erhält. Macht das Lehramtstudium sicherlich noch attraktiver...


    Zitat

    "Wenn Kommunen ihren Lehrern garantieren könnten, dass ihre Kinder nahe der Schule anständig betreut werden, würden sehr viele Mütter nach der Geburt womöglich schneller in den Schuldienst zurückkehren." Es gebe bundesweit zu wenige an Schulen angedockte Kitas, in denen Kinder von Lehrern betreut werden könnten.


    Die Kommunen, die den Lehrer oft nicht einmal nicht-stinkende Klos bereitstellen (siehe anderer Thread), sollen denen jetzt noch Kitas finanzieren? Diesen Halbtagsjobbern? Oder sollen die Lehrer ihre Kinder im Wechsel gegenseitig betreuen (so kann man den letzten Satz auch lesen), quasi als neueste, unbezahlte Bonus-Zusatzaufgabe und die Kommunen stellen nur die Räume bereit? Immerhin haben wir auch Kita-Erzieher-Mangel...


    Das Beste sind aber wie immer die Kommentare der SPON-Leser zum Artikel: https://www.spiegel.de/forum/l…hlen-thread-937868-1.html


    Während dort doch eine Menge der Leser die wirklichen Gründe nennen (u.a. keine Anerkennung für den Beruf, mittlerweile für Akademiker keine konkurrenzfähige Bezahlung mehr beim Staat, Überfrachtung der Schule mit Zusatzaufgaben, Eltern liefern ihre Kinder immer weniger erzogen, dafür aber mit immer mehr Ansprüchen in der Schule ab) gibt's natürlich (zur Unterhaltung) die üblichen Lehrer-Basher, die dem Lehrmangel mit einer weiteren Verschlechterung der Arbeitsbedingungen begegnen wollen. Na dann, viel Erfolg damit!


    Gruß !

    Es ist vielmehr ein Beispiel für die "Lernende Schule", die ja von allen Seiten gefordert wird:


    Wenn Maßnahmen regelmäßig von den vorgesetzten Behörden einkassiert werden, werden sie einfach nicht mehr angewandt. Ist ja offensichtlich so gewollt.


    Gruß !

    Zitat

    Die hohe Zahl sei durch die Kontakte des Jungen, der „hochansteckend“ gewesen sei, und durch die Raumsituation in der Schule erklärbar. So habe es auf einem Flur etwa gemeinsame Wartezeiten der Mitschüler gegeben, erläuterte Bühler.

    https://www.welt.de/vermischte…und-Lehrer-infiziert.html


    Zu viele Schüler auf zu engem Raum vergrößern die Ansteckungsgefahr? Dass da noch niemand drauf gekommen ist! Ich dachte immer, je weniger Platz Schüler haben umso besser für alle, schließlich sind es Steuergelder, die man da verbaut. Und das Ziel ist und bleibt doch die schwarze Null, oder besser noch: Überschüsse im zweistelligen Milliardenbereich (wie aktuell), die man dann in die Aufrüstung der Bundeswehr oder zur Sanierung eines Welfenschlosses stecken kann?



    Gruß !

    Und da Schulen keine eigenen Hausjuristen haben, um so etwas zu beurteilen, ist die beste Strategie, in Zukunft auf solche Maßnahmen zu verzichten und darauf zu vertrauen, dass die Schüler für sich schon die richtige Entscheidung treffen.


    Gruß !

    Zitat von der Homepage der Schule:

    Zitat

    In der erweiterten Umgebungsuntersuchung der gesamten Schule haben sich über alle Klassenstufen hinweg Ansteckungen gezeigt, jedoch mit deutlichen Unterschieden. In der betroffenen Jahrgangsstufe sind 88 % der Mitschüler infiziert, in den anderen Klassenstufen im Durchschnitt 18 %. Die Gesamtzahl der infizierten Schüler und Lehrer an der Schule beläuft sich derzeit auf 109 Personen. An der Zahl der an Tuberkulose Erkrankten (derzeit insgesamt vier Personen) hat sich nichts geändert.

    http://mes-gms.de/index.php/na…lles-zum-tuberkulose-fall



    Ist schon heftig, was ein(!) einzelner Fall so für Auswirkungen haben kann!



    Gruß !

    Zitat

    Bad Schönborn - Innerhalb einer Woche steckt ein Schüler über 40 weitere Schulkameraden mit Tuberkulose an. Jetzt hat sich die Zahl der Infizierten sogar verdoppelt!

    https://www.heidelberg24.de/re…-verdoppelt-12808827.html


    Wie ist das eigentlich, wenn man als Lehrkraft durch solch eine Infektionskrankheit dienstunfähig wird? Zählt das als Dienstunfall? Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich so etwas an einer Schule holt dürfte ja um Zehnerpotenzen größer sein als bei einem ganz normalen Bürojob!



    Gruß !

    Wer kaum Zeit für die Unterrichtsvorbereitung hat, macht halt was für die, die sonst Rabatz machen und schreibt ansonsten sein 25. Schulkonzept oder passt mal wieder die schuleigenen Arbeitspläne irgendwelchen Reformideen an.

    Du hast Inklusion, Integration, DaF, DaZ usw. vergessen. Und wenn "Keiner darf verlorengehen!" das schulische Mantra der Gegenwart ist, dann konzentriert man sich halt auf die Schwächeren. Die stärkeren Schüler lernen auch trotz der Schule. Die können zwar nicht ihr Potenzial entfalten, aber solange sie nicht "verloren gehen" ist doch alles in Ordnung.


    Gruß !

    Immerhin bewegt sich in Berlin etwas. In Niedersachsen haben wir Beamten von der Tariferhöhung immer noch nichts auf dem Konto.


    Mal sehen, ob sie wenigsten bei der Idee bleiben, den (höheren) Beamten nach 14 Jahren der Komplettstreichung 300 Euro Weihnachstgeld zu zahlen. Oder ob das Geld am Ende doch wieder für "wichtigere" Dinge gebraucht wird, wie z.B. die Renovierung des in Privatbesitz(!) befindlichen Welfenschlosses Marienburg.


    Gruß !

    ... der Stadt Mannheim, die die Bußgelder für Schwänzen aufgehoben hatte ...

    Ist doch wieder dasselbe wie immer: Da versucht eine Schule geltendes Recht durchzusetzen und wird im Anschluss von den vorgesetzten Behörden zurückgepfiffen. Ist doch klar, was das Signal an die Schulen des Landes ist: Alles durchwinken, was so passiert. Wer versucht z.B. die Schulpflicht durchzusetzen, ist am Ende der Dumme (Medienkritik und im Anschluss Einkassieren duch die vorgesetzten Behörden). Also lässt man am Ende die Schüler machen, was sie wollen. Produziert am wenigsten Stress und man macht sich nicht lächerlich und nicht angreifbar.


    Gruß !

    Nein, aber da unser IG-Metall-Arbeiter clever ist, beruft er sich auf das Gesetz über Arbeitnehmererfindungen und erhält eine angemessene Erfolgsbeteiligung an den zukünftig eingesparten zwei Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer, so dass er sich evt. mit 50 Jahren in den Vorruhestand verabschieden kann, während sein GEW-Lehrer-Kollege noch mit 67 Jahren mit Hörgerät und Gehilfe eine pubertierende Klasse bändigen darf...


    Gruß !

    IG-Metall-Angestellter: Wenn der Arbeitgeber will, dass wir im Sinne der Kunden ein hochwertiges Produkt in der zur Verfügung stehenden Zeit herstellen, dann muss er entweder mehr Leute einstellen oder den Aufgabenumfang pro Mitarbeiter reduzieren.


    GEW-Lehrer: Wenn der Dienstherr will, dass ich im Sinne der Schüler hochwertigen Unterricht mache, dann muss ich entweder unbezahlte Überstunden machen oder mein Stundendeputat reduzieren.


    Gruß !

    "Starke Schule und starke Lehrer" brauchen ein paar Grundbedingungen, die scheinbar gerne vergessen werden:

    • Eine starke Schulleitung, die auf Seiten der Lehrkräfte steht, und nicht auch Seiten der Behörden oder der Erziehungsberechtigten.
    • Eine starke Schulbehörde, die auf Seiten der Schulen steht, und ihre Fahne nicht andauernd nach dem Wind dreht, der aktuell in der Bildungspolitik weht.
    • Ein starkes Rechtssystem, das die Schulen, die Lehrkräfte und ihrern Bildungs- und Erziehungsauftrag schützt, und sich nicht daran orientiert, wer sich den besseren Anwalt leisten kann

    Gruß !

    Die einzige Neuregelung, die es geben wird, ist ein ministerieller Erlass, ungefähr in folgender Form:


    "Die Schulen und Lehrkräfte stellen sicher, dass die Folgen des Klimawandels keine negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden oder die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler haben. Über die entsprechenden Maßnahmen und deren Finanzierung aus dem Schulbudget entscheiden die Schulen eigenständig. Maßnahmen, die keinen finanziellen Folgenkosten nach sich ziehen, sollen bevorzugt angewendet werden. Beispiele für solche Maßnahmen sind: Verlegung des Unterrichtsbeginns in die frühen Morgenstunden, Unterricht am Wochende, falls Unterricht während der Woche aufgrund der Hitze nicht möglich sein sollte, Schulprojekte unter Beteiligung der Erziehungsberechtigten "Wir machen unsere Schule fit für den Klimawandel", indvidualiserte Termine für Klassenarbeiten und Klausuren, ausgerichtet an der individuellen Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Auf reginale und kulturspezifische Besonderheiten ist Rücksicht zu nehmen."


    Gruß !

    Bei Widersprüchen gegen ein "Ungenügend" im Falle von Täuschungshandlungen haben die Bezirksregierungen in der Vergangenheit gerne mal Widersprüchen durch Aufhebung des Ungenügends und durch Neubewertung der Leistung bzw. Neuansetzen der Leistungsüberprüfung abgeholfen. Ein Ungenügend muss also auf der Basis der Entscheidung im Einzelfall und der Wahrung der Verhältnismäßigkeit sehr gut begründet werden können. Eine untergeschobene Facharbeit wäre ein glasklares Ungenügend. Ein paar abgeschriebene Passagen beispielsweise nicht.

    Also wie immer: Keine / kaum Rückendeckung duch die übergeordneten Behörden.


    Unis haben Plagiatsentdeckungssoftware und greifen bei Täuschungsvesuchen knallhart durch, falls diese entdeckt werden.


    Lehrer haben die Software nicht, googlen sich mühsam was zusammen, melden sich in dubiosen Portalen gegen eigenes Geld an, um einschlägige Quellen identifizieren zu können. Und falls sie dann etwas entdecken, wird zur "Belohnung" Kuschelpädagogik von der übergeordenten Behörde angewiesen, und der Lehrer hat im Enteffekt die doppelte und dreifache Arbeit (Plagiatsvorwurf ausführlich begründen und im Anschluss die "Ersatzleistung" noch einmal begutachten und bewerten). WER TUT SICH DIESEN SCH... FREIWILLIG AN?


    Gruß !

    Irgendetwasn stimmt an Deiner Rechnung aber nicht, denn TVöD-VKA sind bei TVL13/6 netto im Jahre 2019 nur 39516.31 €...(brutto; 73140.38 €)

    Tja, wenn die durchschnittliche Entwicklung im Vergleich TVöD zu TV-L 10% Unterschied prognostiziert, es tatsächlich in TVöD E13 nur 3,3% sind, dann ist der Rest wohl wieder als "Sozialkomponente" für die unteren Einkommensgruppen verschwunden... Frage einfach die GEWerkschaft oder Verdi, warum das so ist.


    Zitat

    Mikael: Warum erwähnst Du eigentlich als 'versagende', als sog. Interessenvertretung fundierende Verbände nie die Beamtenverbände? Die sind doch immer aktiv bei den Tarifverhandlungen dabei und gerieren sich als Interessenvertreter der Tarifbeschäftigte.

    Du meinst wahrscheinlich DBB Beamtenbund und Tarifunion. Keine Ahnung, was die so treiben, aber Lehrer haben da m.W. nach wenig zu sagen (obwohl wahrscheinlich die größte Gruppe bei den Beamten). Es sitzt zumindest nur ein Vertreter aus dem Verband Deutscher Realschullehrer in der 9-köpfigen Bundesleitung. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der DBB Beamtenbund und Tarifunion jemals explizit Lehrerinteressen (und damit Akademikerinteressen) vertreten hat.


    Gruß !

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