Beiträge von Mikael

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    Original von Hermine
    [...] auch mit Unterstützung der Schulleitung richtige Konsequenzen wie zum Beispiel Nachmittage lang Nacharbeit (Verweigerung nur mit Attest möglich)


    Hmmm... Unsere Schulleitung würde sagen, Attest dürfen wir nicht, da so etwas Geld kostet, und das könne man den Schülern ja nicht zumuten...


    Gruß !


    http://bildungsklick.de/pm/647…-an-schulen-neu-geregelt/


    Digitalisieren ist also nicht erlaubt. Wer für seine Kollegen und Kolleginnen eine Internetplattform zum Materialaustausch anbietet, denn treffen entsprechende Kontrollpflichten. Ich würde mich nicht darauf einlassen (man kennt ja seine Kollegen und Kolleginnen...)


    Gruß !

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    Original von Tiffi
    Hallo Mikael ,
    wie hast Du diesen Widerspruch für Dich gelöst? Vielleicht können alle daraus lernen, die sich überfordert und von Dienstherrn verlassen fühlen.


    Wenn ich krank bin, gehe ich zum Arzt und lass mich krankschreiben. Die Schule wird auch ohne mich weiterlaufen.


    Tests (als Teil mündlicher Noten) schreibe ich sehr wenige, max. einen pro Halbjahr und Lerngruppe. Und den dann oft als Multiple Choice.


    Wenn Klassenarbeiten oder Klausuren in wenig Zeit korrigiert werden müssen, wird die Unterrichtsvorbereitung praktisch auf null reduziert: Dann wird anhand des Buches oder Kopiervorlagen oder Materialien aus den Vorjahren (mttlerweile viel digital: braucht nur noch ausgedruckt zu werden) unterrichtet.


    Ich nutze Freistunden und größere Pausen konsequent für Unterrichtsvor- und nachbereitung (Kurshefte führen, kopieren, Material im Internet suchen, in de Schulbücher schauen usw.). Das hat auch den Vorteil, dass ich nicht mehr tausende von Sachen zwischen Schule und Wohnung hin- und hertragen muss: Viele Sachen bleiben konsequent in der Schule. Auf Kaffeekränzchen in der Schule habe ich mittlerweile nur noch wenig Lust.


    Und an einige Sachen einfach entspannter herangehen, z.B. die Klassenlehrertätigkeit: Man muss nicht für jeden immer und sofort erreichbar sein und sich für alles zuständig fühlen!


    Edit: Ich kann mir vorstellen, dass die letzten beiden Absätze sich nicht in jeder Schule und bei jeder Schüler-/Elternklientel durchführen lassen. Vielleicht habe ich da Glück...


    Gruß !

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    Original von CKR
    Wobei das aber auchl das einzige Argument ist, was wahrgenommen werden würde. Aber es ist beim Lehrer nun mal wie in allen sozialen Berufen: bloß nicht den Kunden schädigen, dann schon lieber sich selbst. Das war in der Krankenpflege nicht anders.


    Zustimmung. Und dieser Druck auf uns Lehrkräfte wird durch zentrale Prüfungen und unrealistische Ansprüche der Gesellschaft an die Schule ("gesellschaftlicher Reperaturbetrieb") noch verstärkt.


    Ich kenne genug Kollegen und Kolleginnen, die sich wegen des Zentralabiturs krank in die Schule schleppen, nur damit die Schüler "nichts versäumen". Zur Belohnung dürfen sie dann, wenn das Abitur geschrieben ist, in nächtelangen Marathonsitzungen die Korrekturen unter unrealistischen Zeitvorgaben vornehmen. Auch wenn die Schüler nichts dafür können, deren Eltern sind mitverantwortlich. Immerhin wählen diese die verantwortlichen Bildungspolitiker in ihre Ämter.


    Langfristig muss sich JEDE Lehrkraft entscheiden, was ihr wichtiger ist: Die eigene Gesundheit oder das Anspruchsdenken von Politik und Gesellschaft. Auch ich habe einige Jahre gebraucht, um dies zu erkennen.


    Gruß !

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    Original von katastrofuli
    unser planer hat es außerdem geschafft neben den 24 unterrichtsstunden auch noch 16 springstunden so unterzubringen, dass ich in dieser zeit nicht einmal kurz nach hause fahren kann, d.h. ich bin montag bis donnerstag im durchschnitt 10 stunden in der schule.


    Bei so viel Präsenzzeit an der Schule würde ich schriftlichen(!) Antrag aus Zuweisung eines voll ausgestatteten ergonomischen Arbeitsplatzes (detaillierte Forderungen stellen, siehe z.B. hier: http://www.repetitive-strain-i…beitsplatzausstattung.php ) an der Schule stellen (Kopie an den Personalrat zur Kenntnisnahme). Natürlich mit dem Hinweis, dass du dich bei 40 Präsenzstunden in der Woche sonst außerstande siehst, deinen sonstigen Pflichten (u.a. Korrekturen, Unterrichts- vor und Nachbereitung usw., alles schön aufzählen) nachzukommen. Unter Berücksichtung der Ferienzeit sollte deine wöchentliche Gesamtarbeitszeit nämlich regelmäßig nicht ca. 46,6 Stunden übersteigen.


    Gegen die erwartete Ablehnung deines Antrags kannst du dann Widerspruch einlegen und danach vor dem Verwaltungsgericht klagen. Wäre interessant zu sehen, was dabei herauskommt.


    Gruß !

    Nur mal so zur Information:



    http://www.fr-online.de/in_und…bt-wenn-sie-abtreten.html


    Aber über solche Summen können wir als mit 65 Jahren (demnächst 67 Jahren) pensionsberechtigte Lehrer doch nur lachen, oder?


    Gruß !

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    Original von magister999
    Für uns waren das die wesentlichen Argumente:

      Wahlleistungen im Krankenhaus
      Bessere Leistungen beim zahnärztlichen Behandlungen - man denke an die Kieferorthopädie bei den Kindern!
      Keine Beschränkung bei Arzneimitteln


    Aber: Wenn die Beihilfe die Arzneimittel oder Hilfsmittel nicht zahlt, bleibt man doch auf 50% der Kosten sitzen.


    Zudem ist es m.E. nur eine Frage der Zeit, bis die Beihilfe nur noch den 1-fachen Satz der Gebührenordnung zahlt (von wegen "sozialer Gerechtigkeit" usw.)


    Leider sieht's im Moment wohl Folgendermaßen aus:
    GKV --> Entwicklung zur Rationierung, Basisversorgung, evt. lange Wartezeiten auf wichtige Behandlungen
    PKV --> Entwicklung zur Unbezahlbarkeit (bei Beitragssteigerungen >5% jährlich ohne entsprechende Besoldungserhöhungen)
    PKV+Beihilfe --> Mischung aus oberen beiden Punkten


    No way out?


    Gruß !

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    dpa/regioline vom 22.07.2010 16:01
    Nach Primarschul-Aus deutlich weniger neue Lehrer
    Hamburg (dpa/lno) - Nach dem Nein der Hamburger zu sechsjährigen Primarschulen wird die Zahl neuer Lehrerstellen deutlich reduziert. Ursprünglich plante die Bildungsbehörde im Zuge der Schulreform 970 zusätzliche Lehrerstellen. Nun seien es nur noch rund 630, sagte Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) am Donnerstag. Die Bürger hatten beim Volksentscheid sechsjährige Primarschulen abgelehnt und den Erhalt vierjähriger Grundschulen verlangt. Somit müssen die Klassen 5 und 6 laut Schulbehörde nicht - wie in der Reform geplant - verkleinert und mit mehr Lehrern ausgestattet werden. Rund 17 Millionen Euro müssten damit in den kommenden Jahren nicht ausgegeben werden.


    http://www.ln-online.de/artike…h_weniger_neue_Lehrer.htm


    Schon komisch. Ich dachte es geht hierbei um Unterrichtsqualität. Aber die hängt ja sowieso nicht von der Klassengröße ab, wie wir alle dank diverser Studien wissen...


    Oder bekommt das Volk jetzt einfach nicht sein Zuckerle, weil es bei der Volksabstimmung nicht artig genug war?


    Gruß !

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    Original von Anja82
    Ich empfinde es nicht so und finde es ehrlich gesagt langsam auch ermüdend, wenn mir Gymnasialkollegen erzählen wollen, wie Grundschule zu funktionieren hat.


    Ich kann genauso gut behaupten:


    Ich empfinde es als ermüdend, wenn mir Grundschulkolleginnen erzählen möchten, dass sich ihr Unterrichtsmodell problemlos auf Unterricht auf die Sekundarstufe I und I und speziell im Gymnasium übertragen lässt.


    Ich nenne nur einmal ein paar Stichworte:


    Klassengrößen von über 30 Schülern, Fachlehrerprinzip (viele Schüler sieht man nur 2 Stunden pro Woche), Vergleichsarbeiten, verbindliche Bildungsstandards und Zentralabitur. Und ich behaupte einmal, die letzten drei Punkte sorgen dafür, dass Stofffülle ("inhaltliche Kompetenzen" auf neusprech) und Zeitdruck gerade auf dem Gymnasium besonders hoch sind (die Schüler haben schließlich ein Recht darauf, dass bestimmte Inhalte behandelt werde und könnten dies ggf. sogar gerichtlich durchsetzen, wenn z.B. im Zentralabitur abgefragte Inhalte im Unterricht nicht behandelt wurden, trotz Stundenausfall (auch wegen mangelnder Lehrerzuweisung!) und achtjährigem Gymnasium). Arbeitszeiterhöhungen und Kürzung von Anrechnungsstunden speziell in Niedersachsen sind auch nicht gerade förderliche Rahmenbedinungen.


    Auf Schülerseite kommt noch die pubertäre Phase der Schüler hinzu, die irgendwann in Klasse 6 beginnt und in Klasse 9 endet und auch einen (individuell unterschiedlich starken) Einfluss auf die Lernmotivation hat. Davon bekommen Grundschullehrerinnen und -lehrer natürlich nichts mit (auch in Klasse 5 sind die Schüler und Schülerinnen in der Regel noch alle relativ lieb und nett).


    Generell ist zudem die Erfahrung in unserem Kollegium, dass die Qualität der Arbeit in den Grundschulen durchaus von Jahr zu Jahr schwankt: Es hängt wohl immer sehr stark von den Grundschul-Kolleginnen (evt. auch -Kollegen) ab, die die entsprechenden Schüler unterrichtet haben. Welche Unterrichtsmodelle besonders erfolgreich sind, kann ich aber mangels Einblick nicht sagen.


    Dies ist aber kein spezieller Vorwurf an die Grundschulkollegen und -kolleginnen: In der Oberstufe erlebe ich es oft genug, dass bestimmte Inhalte von einigen Kollegen und Kolleginnen in der Sekundarstufe I einfach nicht gemacht wurden, trotz Vorgabe durch die Kerncurricula und Fachkonferenzabsprachen. So etwas macht die Arbeit in der Oberstufe auch nicht gerade leichter und erhöht den Druck zusätzlich.


    Und noch was zur "Selektion": Wir nehmen jedes Schuljahr zwischen 40% und 50% eines Jahrgangs bei uns am Gymnasium auf (die Eltern haben in Niedersachsen das Wahlrecht). Da wir als Gymnasium eines ganz klaren Auftrag haben (Ziel ist die allgemeine Studierfähigkeit, steht sogar so (oder ähnlich) im Schulgesetz) können wir nichts daran ändern, WAS wir machen. Selbst das WIE wir es machen, ist nur in Grenzen variierbar (einige Grenzen habe ich oben aufgeführt, andere kommen noch dadurch dazu, dass z.B. unser Gymnasium rein baulich gar nicht auf die Schülermassen ausgerichtet ist, die wir momentan erleben (u.a. auch durch das achtjährige Gymnasium): Ich habe schon Kurse unterrichtet, in denen es nicht einmal für jeden Schüler Tisch und Stuhl gab. Räumliche Differenzierung ist unter solchen Bedingungen schon einmal überhaupt nicht möglich).


    Noch was zum achtjährigem Gymnasium und Zentralabitur:
    Was würdet ihr Grundschulkollegen dazu sagen, wenn man die Grundschulzeit einfach um ein halbes Jahr kürzt und am Ende der 3,5 Jahre alle Schüler und Schülerinnen in den wichtigsten Fächern (D, M, Englisch, Sachkunde) einer bundeslandesweit gleichen Prüfung unterzieht. Und nur solche Schüler, die diese bestehen, dürfen auf eine weiterführende Schule wechseln? Würde bestimmt die Erwartungshaltung an eure Arbeit "leicht" ändern, oder? So ähnlich ist das mit dem Gymnasium und dem Abitur ("Hochschulzugangsberechtigung").


    Gruß !

    Zitat

    Original von Annie111
    Diese ganzen Modelle klingen erstmal gut, oftmals bleibt nur die abgespeckte Sparversion übrig, die dann auf Kosten der Kinder ginge, wenn es nicht genug Kolleginnen gäbe, die dies dann auffangen wollen und letztlich mit Burn Out enden.


    Genau DAS bringt es auf den Punkt. Obwohl ich erst weniger als 10 Jahre im Schuldienst bin, bin ich in dieser Hinsicht schon völlig ernüchtert.


    Gruß !

    Was haben hier denn einige für ein Demokratieverständnis?


    Das Volk in Hamburg hat mit deutlicher Mehrheit einen Vorschlag der Regierung abgelehnt und schon wird hier von einigen auf das (frei interpretierte) "dumme" Volk verwiesen.


    Dafür solltet ihr euch eine Stunde in die "Schäm-Ecke" stellen.


    Gruß !

    ehrenamtlich natürlich...



    http://www.bild.de/BILD/politi…ndesregierung-prueft.html


    Muss wohl die "Bildungsoffensive" der Bundesregierung sein... und zwar völlig kostenneutral...


    Ich hätte da auch eine Idee: Arbeitslose Ex-Politiker auf Hartz-IV (gibt's so etwas überhaupt?) kommen ehrenamtlich am Nachmittag in die Schulen und helfen den Kids bei den Politk-Hausaufgaben...


    Gruß !

    "Dramatischer Leistungsabfall von 1 auf 2"... :laola:


    Kopiere halt die drei Zeilen zur Notenbegründung aus deinem obigen Text in eine E-Mail an der Schulleiter und vergiss die Sache bevor du dich über diesen Quatsch noch weiter aufregst.


    Gruß !

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