Sorry, der Marktpreis stellt keinen verlässlichen Indikator für inhaltlichen Gehalt dar. Wie du nun tatsächlich die Qualität eines Studienganges im Vergleich zum anderen "messen" willst, würde ich gerne mal näher erläutert wissen.
Ganz abgesehen davon gehst du mit deiner Argumentation von Studienleistung und Arbeitsmarkt schlicht und ergreifend am Kern der Sache vorbei (genau so, wie diejnigen, die die Gehaltsituation aufgrund von Studienleistung und Arbeitsmarkt kritisieren.)
Nur: Der Lehrerarbeitsmarkt ist kein "Markt" im klasssischen Sinne, sondern ein "gestörter Markt", nämlich ein (beschränktes) Monopson. Es treffen sehr vielen Anbieter von Arbeitskraft (Lehrer und Lehrerinnen) auf sehr wenige Nachfrager (die Bundesländer).
Zitat
Nach einer engen Definition stehen dabei viele Anbieter nur einem einzigen Nachfrager, dem Monopsonisten, gegenüber. Nach einer weiter gefassten Definition kann auch von einem Monopson gesprochen werden, wenn die Nachfrager einen mehr als marktüblichen Einfluss auf die Preishöhe ausüben können.
[...]
Die Folge von monopsonistischer Macht am Arbeitsmarkt ist, dass Löhne unterhalb des sich andernfalls am Markt einstellenden Gleichgewichtspreises durchgesetzt werden, wodurch es zu einem Wohlfahrtsverlust kommt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Monopson
Erschwerend kommt hinzu, dass die Bundesländer auch noch ein Preiskartell bilden, bis zur Reform des Besoldungsrechts sogar formal, jetzt aber immer noch faktisch:
Zitat
Preiskartell
Einheitliche Preisgestaltung oder Preisabsprachen mit dem Ziel, das Preisniveau entweder hoch oder niedrig zu halten. Hier arbeitet man oft mit Mindestpreisen für die Anbieter oder mit Höchstpreisen für die Nachfrager. Diese Kartellart ist verboten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskartell#Kartelltypen
Kombiniert man das mit dem fehlenden Streikrecht der Beamten (was die allermeisten Lehrer (immer noch) sind), ist klar, warum wir den Salat haben, und warum die Gehaltsentwicklung seit 20 Jahren derjeniger in der "freien" Wirtschaft deutlich hinterherhinkt. Sicher auch ein Grund für diese Diskussion hier!
Ich deshalb glaube, die Probleme über die wir hier diskutieren, liegen viel tiefer. Exzellente Grundschullehrer und -innen sollten wirklich besser verdienen, als schlechte Gymnasiallehrer, unabhängig von der Qualifikation! Nur im jetzigen System gibt's eben keinen "Markt", der das bewirken würde. Es gibt nur "einheitliche" Besoldungen für die unterschiedlichen Lehrämter und die "Einheitsbesoldung für alle Lehrämter" wird aus den oben genannten Gründen sicher nicht A13 sein!
Gruß !