Beiträge von Mikael

    1. Der Schulleiter vertritt die Schule in Rechtsgeschäften "nach außen". Wieso schließt ein einfacher Lehrer einen Privatvertrag über eine Klassenreise ab? Verstehe ich nicht.


    2. Niemand kann gezwungen werden, auf Dienstreise (=Klassenfahrt) zu gehen, wenn der Dienstherr nicht die vollen Kosten übernimmt. Wieso sollte man einen Wisch namens "Verzicht auf Reisekostenerstattung" (oder wie auch immer der heißt) unterschreiben?


    Gruß !


    BTW: Wieso erinnert mich diese Thread an den hier: Fahrradhelm Pflicht für Lehrer? :D:D:D

    Sorry, der Marktpreis stellt keinen verlässlichen Indikator für inhaltlichen Gehalt dar. Wie du nun tatsächlich die Qualität eines Studienganges im Vergleich zum anderen "messen" willst, würde ich gerne mal näher erläutert wissen.


    Ganz abgesehen davon gehst du mit deiner Argumentation von Studienleistung und Arbeitsmarkt schlicht und ergreifend am Kern der Sache vorbei (genau so, wie diejnigen, die die Gehaltsituation aufgrund von Studienleistung und Arbeitsmarkt kritisieren.)


    Nur: Der Lehrerarbeitsmarkt ist kein "Markt" im klasssischen Sinne, sondern ein "gestörter Markt", nämlich ein (beschränktes) Monopson. Es treffen sehr vielen Anbieter von Arbeitskraft (Lehrer und Lehrerinnen) auf sehr wenige Nachfrager (die Bundesländer).


    Zitat

    Nach einer engen Definition stehen dabei viele Anbieter nur einem einzigen Nachfrager, dem Monopsonisten, gegenüber. Nach einer weiter gefassten Definition kann auch von einem Monopson gesprochen werden, wenn die Nachfrager einen mehr als marktüblichen Einfluss auf die Preishöhe ausüben können.
    [...]
    Die Folge von monopsonistischer Macht am Arbeitsmarkt ist, dass Löhne unterhalb des sich andernfalls am Markt einstellenden Gleichgewichtspreises durchgesetzt werden, wodurch es zu einem Wohlfahrtsverlust kommt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Monopson


    Erschwerend kommt hinzu, dass die Bundesländer auch noch ein Preiskartell bilden, bis zur Reform des Besoldungsrechts sogar formal, jetzt aber immer noch faktisch:

    Zitat

    Preiskartell
    Einheitliche Preisgestaltung oder Preisabsprachen mit dem Ziel, das Preisniveau entweder hoch oder niedrig zu halten. Hier arbeitet man oft mit Mindestpreisen für die Anbieter oder mit Höchstpreisen für die Nachfrager. Diese Kartellart ist verboten.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskartell#Kartelltypen


    Kombiniert man das mit dem fehlenden Streikrecht der Beamten (was die allermeisten Lehrer (immer noch) sind), ist klar, warum wir den Salat haben, und warum die Gehaltsentwicklung seit 20 Jahren derjeniger in der "freien" Wirtschaft deutlich hinterherhinkt. Sicher auch ein Grund für diese Diskussion hier!


    Ich deshalb glaube, die Probleme über die wir hier diskutieren, liegen viel tiefer. Exzellente Grundschullehrer und -innen sollten wirklich besser verdienen, als schlechte Gymnasiallehrer, unabhängig von der Qualifikation! Nur im jetzigen System gibt's eben keinen "Markt", der das bewirken würde. Es gibt nur "einheitliche" Besoldungen für die unterschiedlichen Lehrämter und die "Einheitsbesoldung für alle Lehrämter" wird aus den oben genannten Gründen sicher nicht A13 sein!


    Gruß !

    Erst wenn deutsche Ingenieure, Physiker, Chemiker, Genetiker usw. mit Innovation die Wirtschaft am laufen halten ist Geld dazu da, einen Ethnologen als Kurator für ein Museum für Völkerkunde aus öffentlichen Mitteln zu bezahlen.


    Nützt doch alles nichts, wenn die Finanz"elite" das Geld im gleichen Atemzug wieder verzockt (Subprime-Kredite, PIGS-Anleihen,...) und nach staatlicher (Sozial-)Hilfe schreit. Es wird schwer genug werden, das bestehende Niveau in Bildung und Kultur zu verteidigen, da dürfen wir uns nicht vormachen, egal wie viel "Mühe" du dir mit gutem Unterricht oder Schule gibst.


    Gruß !

    In Großbritannien gab's einmal öffentliche Empörung darüber, dass die Frauen im öffentlichen Dienst durchschnittlich weniger verdient haben als die Männer. Die Regierung hat aber schnell eine kostenneutrale Lösung gefunden: Man hat in typsichen Männerberufen (Müllmänner,...) das Gehalt gekürzt und in typischen Frauenberufen (Krankenschwestern, ...) erhöht. In der Ministerialbürokratie gab's wohl keine Änderungen (dort herrscht wohl per definitionem Gleichheit). Am Ende gab es also nur Gewinner...


    ... bis auf die Müllmänner.


    Gruß !


    edit: Hier noch ein Link zu dem Thema:
    http://www.socialistparty.org.uk/articles/3786

    In Niedersachsen haben wir übrigens 2007 das letzte mal Weihnachtsgeld bekommen. Davor war lange nix, danach auch nicht mehr. Das 2008 Landtagswahl war, war sicher auch nur ein Zufall.


    Ja, waren 300 Euro Handgeld oder so ähnlich. Ich kann mich noch an unsere Kollegen von der Gewerkschaft mit dem großen G am Anfang erinnern, die meinten, ihre "Proteste" hätten endlich Erfolg gehabt. :D


    Gruß !

    Sorry Leute, aber ihr seid ihr nicht etwas naiv? A13 für alle wird's nicht geben, da viel zu teuer (Stichwort "Schuldenbremse"). Also würde es maximal auf A12 für alle hinauslaufen. Und die Politik wird sagen: "Gleiches Geld für alle. Habt ihr ja so gewollt."


    Gruß !

    Wer sich jetzt freut: Zu früh gefreut. Gilt nur für Bundesbeamte, und auch bei denen wird die Kürzung des Weihnachstgeldes von 60% auf 30% nur rückgängig gemacht.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,790170,00.html


    Wäre auch eine tolle Schlagzeile für den niedersächsischen Finanzminister, denn: 2 mal 0 ist immer noch 0. ;(


    Verdoppelung des Weihnachtsgeldes für die niedersächsischen Lehrer: Geht völlig kostenneutral :thumbup:


    Gruß !

    Ich finde es in Ordnung, wenn man seinen Platz auf der Leiter (egal in welcher Rubrik) kennt und auch für diesen Eintritt. Es gibt tausend Berufe, die zurecht besser bezahlt werden, es gibt tausend Berufe, die zurecht schlechter bezahlt werden. Mal ist man recht weit oben auf der Leiter, mal recht weit unten.
    Aber ständige Gleichmacherei finde ich nicht gut.


    Empathiefähigkeit ist offensichtlich nicht deine Stärke. Das wird dir noch Probleme bereiten, wenn du wirklich vor hast Lehrer zu werden...


    Und ich sage dir jetzt einmal als Gymnasiallehrer (Kollege kann ich dich ja noch nicht nennen) ganz empathiefrei: Wer mit seiner "Intelligenz" und seinen "schweren" (zu schweren?) Studienfächern hausieren gehen muss, der hat es wohl nötig... Und ich hoffe du weißt, wo DEIN momentaner "Platz auf der Leiter" ist, als Student, so ganz ohne praktisch relevante Berufserfahrung.

    Stimmt, ich habe die große Masse der Menschen vergessen, für die die Beschäftigung mit der Fourier-Transformation easy ist, deren intellektuelle Leistung aber nicht ausreicht pädagogische Modelle zu verstehen. [Ironie] (<-- sicher ist sicher)


    Wieso Ironie? Die Fourier-Transformation ist wirklich easy, sogar so easy, dass sie jedes drittklassige mathematische Computerprogramm hinbekommt.


    Ich kenne aber kein Computerprogramm, dass ein didaktisches / pädagogisches Modell abbilden könnte. Ganz ohne Ironie!


    Gruß !

    Bin zwar nicht Silicium, aber so stehen lassen kann ich deine Ausführungen auch nicht:


    Auf Grundlage der Argumentation von Silicium gibt es keine Rechtfertigung der Höherbesoldung von Gymnasiallehrern:


    1. Argument: höhere Qualifikation der Gymnasiallehrer
    Stimmt nicht, sie sind nicht höher qualifiziert, je nach Bundesland noch nicht einmal in den reinen Schulfächern fachwissenschaftlich


    Bei mir betrug der fachwissenschaftliche Anteil am Studium 75%. Und es waren haargenau dieseben Veranstaltungen wie für die Diplom-Studenten.


    Zitat

    3.Argument: Absolventen sind schwieriger zu finden und deshalb müssen sie besser bezahlt werden.
    Zumindest in BW hatten Gymnasiallehrer je nach Fach die schlechtesten Einstellungschancen aller Lehramtsarten, weil es zu viele davon gab. Umgekehrt gibt es sehr seltene Fächerkombinationen z.B. bei Sonderschullehrern, die auch mit diesem Argument nicht höher besoldet werden.


    Das ist hoch fachspezifisch! Im MINT-Bereich wimmelt es am Gymnasium nur so von Quereinsteigern. Warum studieren wohl sowenige diese Fächer auf Lehramt? Wegen der "guten" Bezahlung?


    Zitat

    5.Argument: Gymnasiallehrer haben das schwierigere Studium.
    Das bezweifle ich. Selbst wenn die Durchfallquote höher wäre, so könnte man daraus keinen Anspruch auf höheren Gehalt ableiten, denn dieses Argument gilt auch bei anderen Studienarten nicht.
    Abgesehen davon könnte ja man auch mal fordern, dass sich das Gehalt eher danach richtet, wer nachher über Jahrzehnte den schwereren Job beim Unterrichten hat.
    Und da behaupte ich mal, haben es Gymnasiallehrer am leichtesten, alleine schon deshalb, weil sie in der Regel nicht fachfremd unterrichten müssen, somit immer wieder den gleichen Unterricht machen können und zudem die einfacheren Kinder unterrichten.


    Auch als Gymnasiallehrer unterrichtet man bei Bedarf fachfremd, aber dann nur in der Sekundarstufe 1 (warum wohl?). Und mittlerweile sind die Anmeldezahlen am Gymnasium so hoch (jedenfalls dort, wo die Eltern freie Wahl der weiterführenden Schule haben), dass auch am Gymnasium binnendifferenziert unterrichtet werden muss. Und denke einmal an die Gesamtschulen: Dort unterrichten auch Gymnasialkollegen. Und die haben einerseits das volle Spektrum in der Sekundarstufe 1 (vom Hauptschüler bis zum Gymnasialschüler) und zusätzlichen noch die gymnasiale Oberstufe mit Klausuren+Abitur usw. Wie willst du die denn einstufen?


    Und du kannst mir glauben: Eine Stunde Unterricht oder eine Klassenarbeit in der Sekundarstufe 1 bedeutet weit weniger Vorbereitungs- bzw. Korrekturaufwand als für die Sekundarstufe 2.


    Und was viele immer wieder vergessen: Der Korrekturaufwand am Gymnasium dürfte deutlich höher sein als an anderen Schulformen. Alleine Abiturkorrekturen kosten dich pro Kurs 1-2 Wochen Zusatzarbeit. Und ich rede hier von Wochen mit 40 Zeitstunden. Neben dem Unterricht. Der muss nebenbei noch weiterlaufen. Wenn es das "EInheitslehramt" mit der "Einheitsbezahlung" gibt, dann möchte ich diese Zusatztätigkeiten bitte schön extra bezahlt haben. Und zwar zu einem realistischen Stundensatz (50€, wenn ich einmal vergleiche, wie woanders Überstunden und Sonn-/Feiertagsarbeit abgerechnet werden).


    Gruß !

    Eine Möglichkeit wäre, erst einmal den Bacherlor in Chemie zu machen. Dann hättest du wesentliche, vielleicht sogar alle fachwissenschaftlichen Chemie-Anteile abgedeckt. Wenn du im Rahmen des Chemie-Studiums ein Nebenfach wählen kannst, richte es lehramts-affin aus, d.h. als potenzielles Zweitfach für das Lehramt. Generell wird es einfacher sein, wie Silicium schon gesagt hat, das Chemie-Studium auf ein Lehramt-Studium anrechnen zu lassen als anders herum.


    Gruß !

    Trotzdem will niemand der Buhmann sein und solche Missstände anprangern... und sich da aus dem Fenster lehnen... ich auch nicht.


    Warum solltest ausgerechnet DU das auch tun? Die Schülerinnen wurden ja schon von mehreren Stellen hinsichtlich ihres Alters "begutachtet". Es muss durch das Ausländeramt bei dem Antrag auf Aufenthaltserlaubnis eine "Entscheidung" bzgl. des Alters stattgefunden haben, dem sicherlich ein medizinisches Gutachten o.ä. vorausgegangen ist. Zusätzlich hat deine Schule, d.h. die Schulleitung, die Altersangabe im Zusammenhang mit der Einschulung offensichtlich auch akzeptiert. Sieh es ganz pragmatisch: Wieso solltest ausgerechnet DU berechtigte(!) Zweifel an den Altersangaben haben, wenn alle anderen diese offensichtlich auch nicht hatten? Und ohne "berechtigte" Zweifel musst du auch nichts unternehmen.


    Gruß !

    Bei dem Vergleich der Bezahlung der unterschiedlichen Lehrämter vergesst ihr eine Sache: Die Konkurrenzsitutation mit der "freien" Wirtschaft. Ich behaupte einmal, dass bei einer (noch) schlechteren Bezahlung des Gymnasiallehramtes viele von denen, die dieses studieren wollen, gerade in Bezug auf bestimmte Fächer (MINT), dies nicht mehr machen würden, da sonst die Einkommensdiskrepanz zur "freien" Wirtschaft zu groß wird. Und damit meine ich nicht nur das Einstiegsgehalt.


    Und um es noch einmal klarzustellen: Man besucht als Gymnasiallehrer an einer normalen Universität genau dieselbe Vorlesungen / Übungen / Seminare wie die Nicht-Lehrämtler. Nur eben weniger, da man zwei Fächer studiert. Auch die universitären Prüfer für das 1. Staatsexamen (jetzt wohl Master) sind dieselben. Bei einer deutlich schlechteren Bezahlung für das Gymnasiallehramt bzw. sogar der Abschaffung des Beamtenstatus hätte ich mich gegen das Lehramtsstudium entschieden: Immerhin ist auch das Lehramt "nur" ein Beruf, für den man anständig bezahlt werden will. Die Gesellschaft oder gar die Welt aus altruistischen Motiven zu retten, sehe ich nicht als meine Aufgabe an...


    Wenn am Ende alle Lehrkräfte gleich bezahlt werden (wie es eine Bildungs-"Gewerkschaft" will), wird das am Ende sicherlich nicht auf "A13 für alle" hinauslaufen, da viel zu teuer. Das wird dann eher in Richtung A12 oder weniger hinauslaufen.


    Gruß !

    Das Papier gibt es schon: §323c StGB


    Nele


    Naja, trifft das Problem aber nicht, da das StGB allgemein das Verhältnis "Staat - Bürger" regelt. Hier geht es vielmehr um das etwas seltsame Verständnis der Schulleiterin als Dienststellenleiterin / Dienstvorgesetzte. Das die SL in diesem Fall vollkommen im Unrecht ist, dürfte außer Zweifel stehen, ich kann mir keine Regelung im Dienstrecht vorstellen, die das Verhalten der SL gutheißt.


    Ich finde die Idee, den Themenkomplex auf einer Gesamtkonferenz oder DB zu thematisieren, nicht schlecht, da dann der SL vielleicht die Absurdität ihrer Meinung bewusst wird. Und wenn sie auf ihrer Ansicht besteht, hat man wenigsten schriftlich etwas in der Hand (Protokoll der GeKo oder der DB).


    Gruß !

    Hallo allerseits,


    ich habe mich beim SL für eine DB abgemeldet, ohne den Grund zu nennen. Ist das legitim?


    Natürlich hat der Schulleiter das Recht, den Grund zu erfahren. Immerhin ist eine DB eine Pflichtveranstaltung. Zu meinen, das ginge ihn nichts an, ist doch etwas weltfremd, oder? Du wirst schließlich auch für die DB bezahlt.


    Gruß !


    Ich glaube nicht, das sie drastisch niedriger sind, aber was soll man machen, die Gewerkschaften kämpfen und besser wirds trotzdem nicht.


    Meine Behauptung ist immer noch: Der Lehrerjob wird zum Job für teilzeitarbeitende Ehefrauen mit einen (im Vergleich zum Lehramt) gut verdienenden Ehemann. Da brauche ich nur in unser Leherzimmer zu sehen. Optimale Situation für den Arbeitgeber: Teilzeitkräfte lassen sich mit noch mehr (unbezahlten) Zusatzaufgaben "auslasten" und sind in diesem Sinne relativ preiswert. Gerade Frauen tun fast "alles" für ihre Schülerinnen und Schüler (können sich schlechter abgrenzen?). Der Lehrerarbeitsmarkt wird durch die vielen Teilzeitkräfte natürlich auch entlastet, gut für jede Regierung. Und das Interesse der Teilzeit-Lehrerinnen an berufsständischen Forderungen geht leider gegen null...


    Gruß !

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