Beiträge von Mikael

    http://www.mathe-kaenguru.de/wettbewerb/ablauf/index.html


    Sorry, da gibt's nur eine Möglichkeit: Nicht mehr mitmachen. Da wird woanders wieder Geld auf Kosten der Lehrkräfte (unbezahlte Mehrarbeit!) eingespart. Und das Ganze noch frecherweise als "Vorteil" verkauft. Und die 2€ werden weiter kassiert? Wofür eigentlich?


    Gruß !

    Eines der Dinge, die ich als sehr positiv ansehe ist, dass ich einen Teil der Arbeit (Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung) gemütlich zu hause machen kann. Was für einen Vorteil hätte eine Anwesenheitspflicht mit Stechuhr?


    Es gibt Zeiten im Schulalltag, da gibt es kein "gemütliches Korrigieren". In der Didaktik würde man das "Fehlvorstellungen vom Lehrerberuf" nennen. Das wirst du auch noch merken. Da kannst du so effizient arbeiten wie du willst. Mit dem Modell "Stechuhr" wäre zumindest der Arbeitgeber (=Schule, Kultusministerium) gezwungen, sich Gedanken darüber zu machen die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte gleichmäßiger über das Jahr zu verteilen. Das sollte der Gesundheit dienen. Dann wird's vielleicht auch etwas mit der Pension/Rente mit 67 Jahren.


    Gruß !

    Ich will das einmal an einer Überschlagsrechnung fest machen:


    Aus Erfahrung kann man sagen, dass 6 Unterrichtsstunden ca. sechs Zeitstunden Anwesenheit an der Schule erfordern, und zwar ohne "Pausen" im arbeitsrechtlichen Sinne, da die Schüler-Pausen mit diversen dienstlichen Tätigkeiten gefüllt sind (Aufsichten führen, Gespräche mit Schülern und pädagogische Gespräche mit Kollegen, mit der Schulleitung usw., Unterlagen kopieren, Klassenbücher/Kurshefte führen und auswerten, ...). Also pro Unterrichtsstunde eine Zeitstunde "Präsenz" an der Schule. Addieren wir pro Unterrichtstag noch konsvervativ eine Zeitstunde, die durch diverse andere außerunterrichtliche Tätigkeiten gefüllt wird, die eben außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden (alle möglichen Arten Konferenzen, Arbeit an schulischen Curricula, Schulprogramm, Schulfeste und -Konzerte, Klassenfahrten usw.) Gehen wir im Folgenden von einer Arbeitszeit von 40 Wochenstunden aus, die bei Lehrern zu ca. 46,5 Stunden pro Unterrichtswoche führt, wenn man in allen Ferien absolut NICHTS macht.


    Rechnung (Beispiel Niedersachsen, Gymnasiallehrkraft, 23,5 Stunden U-Verpflichtung pro Woche):
    46,5 -23,5 - 5 = 18 Zeitstunden pro Woche, die für Korrekturen (Klausuren, Klassenarbeiten, Tests, Abitur, Facharbeiten), Unterrichtsvor- und -nachbereitung, Zensurenfindung, Fortbildung, Einarbeitung in neue Themen,...) bleibt, also pro Unterrichtsstunde (18*60/23,5) ca. 46 Minuten.


    Jetzt erhöhen wir die Unterrichtsverpflichtung um eine einzige Stunde (ca. 4,3%) und unterstellen, dass die Lehrkraft nicht zu unbezahlter Selbstausbeutung neigt:
    46,5 - 24,5 - 5 = 17 Zeitstunden pro Woche, also pro Unterrichtsstunde (17*60/24,5) ca. 42 Minuten.
    Von 46 auf 42 Minuten pro Unterrichtsstunde ist eine Abnahme von knapp 9%! Also das Doppelte der Erhöhung der Unterrichtszeit.


    Noch extremer wird es, wenn wir die Unterrichtsverpflichtung um 2 U-Stunden erhöhen (23,5 --> 25,5 Stunden, entspricht +8,5%).
    46,5 - 25,5 - 5 = 16 Zeitstunden pro Woche, also pro Unterrichtsstunde (16*60/25,5) ca. 38 Minuten.
    Von 46 auf 38 Minuten entspricht -17,4%.


    Das sollte klar machen, dass "ein oder zwei Unterrichtsstündchen mehr" massive Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität haben, da sie die Zeit die pro U-Stunde zur Verfügung steht, massiv (= deutlich überproportional) reduzieren.


    Gruß !

    Hier einmal mit Link:
    http://www.welt.de/politik/deu…hrermangel-fuerchten.html


    Die Gegenrezepte werden aber die bekannten sein:
    Lerngruppen vergrößern, Differenzierungen aufheben, Arbeitszeit erhöhen, Quer- und Seiteneinsteiger einstellen. Und warum müssen Lehrer eigentlichen einen Master haben? Gut, dass es den Bachelor gibt. Notfalls verzichtet man auch auf das Referendariat. Die entsprechenden pädagogischen Gründe, selbstverständlich durch Studien untermauert, werden sich schon finden lassen.


    Gruß !

    Das ist natürlich ein gutes Argument. Allein die Arbeitsplatzsicherheit ist so mehr oder minder das Kriterium, das den Lehrerberuf gegenüber Karrieren mit deutlich höherem (möglichen) Verdienst in der Wirtschaft, oder gegenüber der deutlich interessanteren Forschungskarriere (Selbstverwirklichung) überhaupt als Alternative (zumindest für MINTler) denkbar macht.


    Da stimme ich dir 100% zu. Insbesondere in den MINT-Fächern wäre der Lehrerberuf ohne den Beamtenstatus völlig unattraktiv. Allerdings muss man aktuell feststellen, dass in gewissen Teilen der "freien" Wirtschaft auch so eine Art Beamtenmentalität Einzug gehalten hat: Stichworte staatliche Bankenrettungen, staatliche Abwrackprämien. Man muss nur "systemrelevant" genug sein.


    Gruß !

    Bei den Wirtschaftswissenschaften ist es ähnlich. Es meinen ja z.B. auch viele, sie wüssten, wie man die Finanzkrise löst ;)


    Lol, das wissen die "Fachleute" doch am allerwenigsten, wie die letzten Jahre eindrucksvoll bewiesen haben. VWL ist eine "Schönwetter-Wissenschaft" (etwas vornehmer eine "ceteris paribus"-"Wissenschaft") und leider nicht (mehr) ernstzunehmen...

    Das spätere Leben (Studium/Beruf) orientiert sich nicht nach unten !


    Ich denke, wenn man die Schüler in ihre Schullaufbahn besser sortieren würde und sich jeder Schüler in seiner richtigen (!) Schulart befinden würde, bräuchten wir über viele Probleme nicht reden und könnte endlich wieder ein gesteigertes Anspruchs- und Leistungsniveau halten.


    Ich will auch wohl glauben, dass die Arbeit in den Grundschulen aufgrund zu heterogener Gruppen sehr schwierig bis teilweise unmöglich ist, wenn man es ohne links-ideologische Schere im Kopf zugeben würde.
    Deshalb verstehe ich es nicht, dass verantwortliche Bildungspolitiker für die Grundschulen noch kein Vorsortierungskonzept erarbeitet haben. Ich könnte mir vorstellen, dass man z.B. ab der 3. Klasse die Schüler zu Hauptfachkursen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus zuteilt, so dass potentielle Gymnasisaten sowie auch schwächere Schüler von ihrem Unterricht bestmöglich profitieren.
    Dass ich die Wahl der weiterführenden Schule nicht allein dem Elternwillen überlassen sondern dort Aufnahmeprüfungen einrichten würde, habe ich in einem anderen Thread bereits angemerkt.)


    Tja, Elternschreck: Das spätere Leben orientiert sich zwar nicht nach unten, aber die Schulpolitik eben auch nicht an Elternschreck. Du vergisst, dass die Schule einen anderen Auftrag (und auch viel weniger Freiheiten!) hat als die Hochschulen. Wir sind hier alles nur weisungebundene Beamte (und Angestellte) und wenn der "Auftrag" heißt: Integration/Inklusion, soziales Lernen, freie Elternwahl, heterogene Lerngruppen und Nivellierung der Fachinhalte dann ist das eben so. Das entscheiden schließlich nicht wir Lehrkräfte. Was willst du in einem aussichtslosen Kampf dagegen angehen? Die Zeiten, in denen nur die Leistungsstärksten 10% eines Jahrganges auf das Gymnasium gingen und alle, die nicht mithalten konnten, schnellsten "abgeschult" wurden, sind vorbei. Das kann man gut oder schlecht finden, aber dagegen machen kannst du nichts. Eine staatlich finanzierte öffentliche Schule ist schließlich nicht für das Wohlbefinden der dort arbeitenden Lehrkräfte da, sondern erfüllt einen bildungspolitischen Auftrag. Aber den legst weder du noch irgendjemand anders von uns hier im Forum fest.

    Wieso fragst du nicht einfach deine Schulleitung? Immerhin ist diese (bzw. eine von ihr dazu bestimmte Person) für die Organisation der Aufsicht verantwortlich. Und wenn es einfach heißt "Busaufsicht führt Kollege Matula" dann frage doch einmal ganz KONKRET nach, wie dies von EINER Person bei vier räumlich voneinander getrennten Bushaltestellen zu leisten ist.


    Gruß !

    @Silicium:
    Dir fehlt einfach die Praxiserfahrung. Wenn du erst einmal fünf Jahre unterrichtet hast, vielleicht durchaus auch mit "schwierigerem" Schülerklientel (und das ist heutzutage auch am Durchschnitts-Gymnasium allgegenwärtig), und dabei vielleicht merkst, dass du nicht alleine auf der Welt bist, sondern in einem äußerst komplexen Umfeld aus Schülern, Kollegen, Schulleitung, Eltern, Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie öffentlicher Wahrnehmung agierst, und DANN immer noch dieselbe Einstellung wie jetzt hast, dann nimmt man dich vielleicht etwas ernster.


    Vielleicht solltest du aber auch Hochschuldidaktiker oder Bildungspolitiker werden. Irgendwie passt du da hinein.


    Ganz egal, wieso sie wo sind, sollen Kinder nach aktuellen pädagogischen Grundsätzen ja dort abgeholt werden, wo sie sind, also müssten auch die SekI-Kollegen sich dann eben entsprechend nach unten begeben, wie es die Grundschullehrer ja auch schon seit eingier Zeit tun mussten.


    Wenn man das nicht tut, dann hat man in Pädagogik einfach in letzter Zeit einen gewissen Wandel verpasst!


    Das Argument, dass die Kinder nach der vierten Klasse nicht (mehr) das können, was die "guten" Noten versprechen, kann man genausogut für den Übergang Schule - Universität nennen. Die "Studierfähigkeit" von vielen Abiturienten (nicht von allen) ist, auch dank G8, sicherlich nicht mehr dieselbe wie vor einigen Jahren. Sind wir jetzt alle (und damit meine ich auch die GS-Kollegen/-innen) schlechte Lehrer geworden? Ich glaube kaum. Die Gesellschaft und damit auch die Kinder haben sich geändert. Und Pädagogik kann nicht alles "ausbügeln". Ich glaube schon, dass in der GS das unter den jeweiligen Umständen Mögliche getan wird. Manchmal geht einfach nicht mehr, insbesondere wenn man mit der realistischen Einstellung an die Sache herangeht, dass auch das Lehramt nur ein Beruf wie viele andere auch ist. Und kein Ort der Selbstaufopferung, wie es sich wohl manche realitätsferne Hochschuldidaktiker wünschen: "Lehrer sollen brennen." Gemeint ist wohl "verbrennen".


    Gruß !

    das wundert mich jetzt sehr.
    Bei den Staatsexamensstudiengängen fürs Lehramt an Gymnasien wurde genauso wissenschaftlich gearbeitet wie bei den damals noch existierenden Magisterstudiengängen.


    Aber das bringt die Diskussion nicht wirklich weiter, war nur ein Einwurf :flieh:


    Aber es ist interessant zu hören, was den heutigen Bachelor-Studenten so alles erzählt wird. So entstehen Legenden. In fünf Jahren wird wahrscheinlich an der Uni niemand mehr wissen, dass es jemals Staatsexamensprüfungen für Lehrämter gab. Wahrscheinlich wird man dann auch meinen, dass jemand der keinen "Master of Education" hat gar kein richtiger Lehrer sein kann... Warte es einfach einmal ab.


    Gruß !

    Mikael: Das ist jetzt ernst gemeint: Rate mal, wie viele Stunden unsere Sekretärin hat!


    Das ist mir schon klar. Wenn die Sekretärin das nicht schafft, dann muss ihr Arbeitsgeber (= der Schulträger) eine professionelle Firma beauftragen, die die Dokumentenvernichtung übernimmt. In der "freien" Wirtschaft und sonstigen Verwaltung ein übliches Verfahren. Und die Chancen stehen gut, dass der Schulträger etwas unternimmt, immerhin gibt es so etwas wie Tarifverträge und die Sekretärin kommt sicherlich nicht auf die Idee, das ganze in ihrer Freizeit zu machen, im Ggs. zu den meisten Lehrkräften...


    Zum Vergleich: Welcher nach A12/A13 bezahlte Beamte in der sonstigen Landesverwaltung (z.B. Finanzamt) würde sich stundenlang an den Aktenvernichter stellen und Unterlagen schreddern? Die würden diese Unterlagen nicht einmal selbst zum Aktenvernichter tragen...


    Gruß !

    Für die Aufbewahrung der Klassenarbeiten, Klausuren usw. ist die Schule zuständig. Oder bewahrst du diese bei dir Zuhause auf ?(


    Wieso gibt's du diese Sachen nicht einfach am Ende jedes Schuljahrs in der Schulverwaltung ab und lässt diese sich um den Rest kümmern?


    Gruß !

    Der Krieg in Afghanistan, die hohe Staatsverschuldung, der Euro-Rettungsschirm, die Krise der Banken- und Finanzwelt, all das muss vom Steuerzahler beglichen werden !


    Man muss halt Prioritäten setzen!


    Und nebenbei: Studien haben bewiesen, dass Lehrkräfte, die nur wegen der fetten Pensionen Lehrer werden, besonders burnout-gefährdet sind und besonders schlechten Unterricht machen. Also am Besten gleich zu Beginn des Studiums abfragen:
    "Ich will mit 100 Jahren in Pension gehen: ja / nein"
    "Ich bin mit einer Pension auf Grundsicherungsniveau einverstanden: ja / nein"


    Wer mindestens einmal "nein" ankreuzt, wird dann erst gar nicht zum Studium zugelassen.


    Lehrer müssen "brennen", am Besten sogar ausbrennen, bevor das Pensionsalter erreicht wird: It's better to burn out than to fade away!


    Gruß !

    Hallo Klausie! Willkommen im Forum!


    Fakt ist doch: Je mehr sich Lehrkräfte für Erziehungsaufgaben "missbrauchen" lassen, desto weniger Anreiz besteht für die Länder Fachleute wie Sozialpädagogen, Schulpsychologen und Jugendamtsmitarbeiter einzustellen. Warum für etwa Geld ausgeben, wenn man es auch umsonst (= in Form von LEHRkräften) haben kann?


    Und warum sollte man noch Geld in außerschulische Jugendtreffs, Streetworker u.ä. investieren, wenn man die "Rund um sorglos"-Betreuung auch in Form der Ganztagsschule haben kann? Die Lehrkräfte machen das schon. Notfalls behauptet man einfach "Erziehung" war schon immer DAS Kennzeichen des Berufsbildes von LEHRkräften. Wen interessieren da schon die ursprüngliche Intention des Gesetzgebers...


    Ergänzung:
    Übrigens dieselbe Geschichte mit der Inklusion und den Sonderpädagogen. Man wird sehr schnell und "überraschend" feststellen, dass Sonderpädagogen, die zwischen den Schulen und Klassen hin- und herpendeln und in einer Klasse vielleicht 2-3 Stunden pro Woche anwesend sind, kaum eine Wirkung haben. Also wird man jeden künftigen Lehrer verpflichten, während des Studiums ein Seminar "Sonderpädagogik" zu besuchen: Problem gelöst, Sonderpädagogen eingespart (gibt's bald auch bestimmt ein schönes Wort für: "Inklusionsrendite"), und in 10 Jahren wird es heißen: Sonderpädagogische Förderung war schon immer Aufgabe der Lehrkräfte...


    Gruß !

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