Beiträge von Mikael

    ... dass die Schulleitung das eben anweist ...

    Was ist denn euer "Hort"? Ist das so eine Art Kita? Normalerweise sind für die Kitas doch die Kommunen zuständig und für die Schulen das Land. Ich kann mir in so einem Fall nicht vorstellen, dass es legal ist, wenn Landesbedienstete angewiesen werden, die Aufgaben von Kommunalbediensteten zu übernehmen. Würde ich dringend prüfen lassen! Oder ist das wieder so eine "Berliner Spezialität"? Handelt ist sich überhaupt um dieselbe Dienststelle?


    Gruß !

    Das ganze läuft jetzt unter „informatische Bildung“ und kann in anderen Fächern „irgendwie verwurstet“ werden, bis es eine Môglichkeit der Abdeckung gibt - ganz großer Wurf bislang 8)

    Ein weiterer Baustein in der Deprofessionalisierung des Lehrerberufs. Wahrscheinlich unterrichten demnächst quereingestiegene Diplom-Sportlehrer Informatik...


    Gruß !

    ... bei der im Moment schon knappen Versorgungslage mit Informatiklehrkräften ...

    Wobei man sich auch fragt, warum ein Informatiker ausgerechnet als Lehrkraft arbeiten sollte, wenn es anderswo auch die Beamtenstelle bei geregelter Arbeitszeit, Büroarbeitsplatz nach DIN, Gleitzeit und Homeoffice gibt, und dazu noch:


    Zitat

    ... "Gewinnungs- und Bindungsprämie" für Fachpersonal. Sie beläuft sich auf 30 Prozent des jeweiligen monatlichen Grundgehalts beim Einstieg und ist in der Regel auf bis zu 48 Monate bemessen. In "Mangelbereichen" kann der Bonus sogar bis zu 12 Jahre lang gewährt werden.Die auf einen Schlag oder in Teilbeträgen gezahlte Prämie fängt bei IT-Fachkräften bei rund 44.000 Euro brutto an und kann bis zu 80.000 Euro reichen. Grundlage für diese Zahlen sind die Besoldungsstufen, die in den meisten Fällen für Informatiker zutreffen.
    ...
    Im Sicherheitsbereich werden Stellenzulagen für die Geheimdienste und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) deutlich erhöht.


    ...


    Die pauschalen monatlichen Zulagen liegen hier meist bei bis zu 240 Euro monatlich, in anderen Sektoren noch deutlich darüber.

    https://www.heise.de/newsticke…-IT-Experten-4569784.html



    Garantierte Beförderung auf A14 gibt es i.d.R. auch noch, und wenn man sich nicht allzu blöd anstellt, ist man irgendwann auch bei A15.


    Also: Warum sollte man als Informatiker Lehrer werden? Mir fällt nur ein Grund ein: Man hat es nicht drauf.


    Gruß !

    ... gefühlter Belastung (Lärm in der Sporthalle o.ä.) ...

    Nöö, das ist keine "gefühlte Belastung", da gibt es ganz klare arbeitsstätten-rechtliche Vorgaben, die leider nur von den wenigsten Sport-Kolleginnen und -Kollegen durchgesetzt werden. Man kann Sporthallen auch schallabsorbierend bauen, was natürlich kostet und daher in der Regel nicht gemacht wird. Warum sollen sich aber deswegen die Sportler dafür die Gesundheit ruinieren? EIn Antrag auf Schallschutz-Kopfhörer soll schon erfolgreich gewesen sein.


    In HH werden die Ferien zur Hälfte aus der Jahresurlaub und zur anderen Hälfte aus der Schulzeit gespeist. Das Arbeitszeitmodell geht von einer 46,xx Stundenwoche aus. Damit wird für die Ferien vorgearbeitet.

    Schön, dass sich der Dienstherr in Hamburg so klar dazu bekennt. Das kann man den ganzen "Lehrer haben in den Ferien auf Zuruf zur Verfügung zu stehen"-Schwätzern dann unter die Nase reiben...


    Gruß !

    Was willst du denn damit erreichen, wenn du auch in den Ferien auf Zuruf zur Verfügung stehst? Glaubst du, dass sich das BIld vom "faulen, überbezahlten Sack" auch nur ein Stück weit ändert? Diese Strategie funktioniert nicht, wer sich ausnutzen lässst, wird ausgenutzt. So ist das nun einmal. Hat doch die GEWerkschaft mit ihrer naiven Einstellung zur Inklusion par excellence vorgeführt: "Wir bejubeln das erst einmal und führen das ohne die entsprechenden Ressourcen ein, der Dienstherr wird dann ganz sicher Erbarmen mit uns haben und uns ein auskömmlich finanziertes Inklusionsparadies zur Verfügung stellen." (oder so ähnlich). Und der Großteil des GEW-affinen Fußvolkes hat mitgejubelt, bevor er in den Burn-Out oder die Teilzeit geflüchtet ist...

    Daraus jedoch einen Anspruch nach dem Motto "das steht mir zu" abzuleiten, halte ich für taktisch unklug. Es befeuert die Neiddebatte über den faulen, überbezahlten Halbtagsjobber.

    Natürlich steht uns der Überstundenausgleich in den Ferien zu!


    Eine duckmäuserische Haltung gegenüber der veröffentlichten Meinung, was Lehrkräfte denn Bitte alles schön unbezahlt an Überstunden zu leisten hätten, hat uns doch erst die Situation eingebrockt, in der wir stecken. Angst davor zu haben, dass uns jemand nicht mehr lieb hätte, wenn wir nicht jedes hingeworfene Stöckchen brav apportieren, ist nicht zielführend.


    Gruß !

    Was könnten unsere Gegenargumente sein? Gibt es dazu schulgesetzliche Aussagen?

    Entspann dich. Die Ferien enthalten nicht nur den gesetzlichen Urlaubsanspruch, sondern dienen auch dem Abbau von Überstunden (Zeitausgleich), die wir ja bekanntermaßen nicht bezahlt bekommen.


    Und außerdem: Wenn die Schule in den Ferien erreichbar sein muß, heißt das noch lange nicht, dass jede einzelne Lehrkraft erreichbar sein muss. Ist doch sonst wie überall auch. Und zudem: Jede mir bekannte Schule hat in den Ferien einen "Feriendienst", in dem zu bestimmten Zeiten Mitglieder der Schulleitung erreichbar sind. Das sollte für die dringenden Fälle genügen. Und nein, ein Gespräch mit der Lehrkraft über die kleinen Problemchen von Klein-Fritzchen in den Ferien ist meistens kein dringender Fall!


    Gruß !

    Der Mangel an Lehrkräften liegt doch nicht an den "hohen" Gehältern. Das sollte doch insbesondere den neoliberalen Verfechtern der "Marktwirtschaft" klar sein. Das ist doch sonst auch immer das Erfolgsrezept, die Gehälter oder Preise zu erhöhen um den Mangel zu bekämpfen. Hohe Gehälter locken qualifiziertes Personal in bestimmte Berufsfelder und wirken damit dem Mangel entgegen. 1x1 des Neoliberalismus, solltest DU doch wissen in deiner Position.


    Nein, es sind nicht die "hohen" Gehälter (Im Vergleich zu was denn überhaupt? Zum afrikanischen Dorflehrer, der in diesem Zusammenhang immer wieder gerne bemüht wird, oder doch im Vergleich zu den luxemburgischen oder schweizerischen Kollegen, die zwischen 50% und 100% mehr verdienen? Oder im Vergleich zum auf gleichem Qualifikationsniveau stehenen IG Metall-tarifgebundenen Ingenieur bei den großen Autobauern, der mit 13 Monatsgehälter und Urlaubs-/ Weihnachtsgeld sowie Gewinnzulage an den 100.000€ pro Jahr kratzt, und das für ein Produkt, das erwiesenermaßen den Planeten und uns alle schädigt. "Bildung" ist die Zukunft, oder wie war das? Erklär doch einmal!), sondern es sind die apokalyptischen Arbeitsbedingungen speziell in Berlin, die die Lehrkräfte in die Teilzeit zwingen.


    Gruß !

    Betrachtet man das "kritisch", so kann man sagen, dass die enormen Gehaltsverbesserungen in Berlin (seit 2013 Neueinstellung mit Erfahrungsstufe 5 und seit 2018 bei Neueinstellung A 13 für alle und inzwischen ja für wirklich fast alle) auch dazu geführt haben, dass sich mehr Lehrer Teilzeit leisten können und wollen - aus welchen Gründen auch immer, denn diese Verbesserungen machen ja u.U. 1000,- Euro mehr aus, als wenn es diese Maßnahmen nicht gegeben hätte. Nur dumm für Berlin, das damit ja eigentlich den Lehrermangel bekämpfen wollte.

    Mir ist ja schon seit längerem klar, dass du hier eine bestimmte Agenda verfolgst, insbesondere mit dem Ziel, die Lehrergehälter zu senken. Nur in wessen Auftrag du das machst, ist mir nicht klar. Die Namen der üblichen Verdächtigen nenne ich hier nicht, die sind ja bekannt (und nein, es sind nicht primär die Finanzministerien...). Nudging ist zwar aktuell en vogue, aber nicht alle sind so wahrnehmungsbeschränkt, als dass sie dieses Spiel nicht durchschauen.


    Schon einmal dran gedacht, dass sich vielleicht die Bedingungen für Lehrkräfte in Berlin in den letzten Jahren dermaßen verschlechtert haben, dass die Kolleginnen und Kollegen sich in die Teilzeit flüchten, bevor sie ihre Gesundheit für das vermeintlich "höhere Ziel" (Inklusion, Integration, Ganztag, soziale Gerechtigkeit, was auch immer) endgültig ruinieren? Aber nein, das weißt du sicherlich alles...


    Gruß !

    Hinzu kommt: Die Aufsicht in der Mittagspause (die auch entsprechend gestaltet werden soll...) zählt ebenfalls als Unterrichtsstunde.

    Vorsicht! Darauf besteht laut Erlass in Nds kein Rechtsanspruch. "Zeiten freier Gestaltung", wozu auch die Mittagspause gehört, werden regelmäßig nur halb angerechnet!


    Gruß !

    Dass bei Lehrkräften, die zu einem guten Teil ungebundene Arbeitszeiten haben, zusätzliche Minuten, die nicht angewiesen sind, nicht gutgeschrieben werden, liegt in der Natur dieser Art von Beschäftigung und ist auch bei Angestellten in der vielgerühmten freien Wirtschaft nicht anders, wenn diese ungebundene Arbeitszeiten haben.

    Doch, es ist anders, siehe dir die Verhältnisse in IG Metall-Betrieben oder in meisten anderen männlich-dominierten Arbeitsfeldern an.


    Es hat nichts mit der berühmten "Stechuhr" oder "Vetrauensarbeitszeit" zu tun, sondern einzig allein damit, wie die Struktur der Beschäftigten ist. ALLE weiblich dominierten Arbeitsfelder leiden unter denselben Problemen: Zu geringe Bezahlung im Vergleich zur geleisteten Arbeit und der Hang zur Selbstausbeutung. Und da über alle Schulformen hinweg sicherlich mindestens Zwei-Drittel der Beschäftigten in den Schulen Frauen sind, mit immer weiter steigender Tendenz, ist es in den Schulen mittlerweile genauso. Früher gab es noch den typischen "Grundschullehrer", der ist heutzutage ein Exot.


    Dies ist keine Kritik am weiblichen Geschlecht, sondern einfach eine Tatsachenfeststellung!


    Nur weil du für dich eine persönliche Lösung gefunden hast, ändert das nichts an den strukturellen Problemen. Für die Gesellschaft und insbesondere auch für die Wirtschaft sind die "sozialen" Berufe im wahrsten Sinne des Wortes nichts "wert", da ihnen keine "Wertschöpfung" im Sinne eines an einem Marktpreis(!) orientierten Wertschöpfungsbeitrages gegenübersteht. Es gibt keinen "Markt" für soziale Dienstleistungen. Da sind alles willkürlich staatlich festgelegte Leistungen und Preise. Insofern völlig inkompatibel mit unserer "Marktwirtschaft". Und was in unserer Wirtschaftsform keinen "Marktpreis" hat, ist erst einmal nichts "wert", sondern ein reiner KOSTENFAKTOR. Trotz aller Gegenteiligen Beteuerungen von Politik und Wirtschaft hat sich da in den letzten Jahrzehnten auch nichts dran geändert.


    Ergänzung: Wer es nicht glaubt: In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wird das Schulgebäude zwar als "Investition" verbucht, aber die Gehälter der dort unterrichtenden Lehrkräfte zählen als "(Staats-)Konsum", genauso wie z.B. Hartz4-Leistungen.


    Gruß !

    Im direkten Vergleich kann man auch diskutieren, wieso ich mit meiner neuen Tätigkeit (immer noch als Beamter) ein Gleitzeitkonto habe, auf dem jede zusätzliche Minute gutgeschrieben wird und ich das irgendwann abfeiern kann und wieso bei Beschäftigten im klassischen Schuldienst quasi immerwährendes "open end" gilt.

    Weil jeder weiß, der sich mit der Materie auskennt, dass der gesamte Schulbetrieb zusammenbrechen würde, wenn alle Lehrkräfte "Dienst nach Vorschrift" machen würden.


    Und warum konnte es dazu kommen? Habe ich schon mehrmals geschrieben:

    • Unser Beruf ist durchsetzt mit Idealisten mit dem Hang zur Selbstausbeutung ("Aber es ist doch für die Kiiiiinder, die könnnen doch nichts dafür!")
    • Die GEWerkschaft ist hier kontraproduktik, da sie erstens idelogische Scheuklappen aufhat (durch Durchsetzung der Inklusion z.B. war immer wichter als die daraus resultierenden Arbeitsbedinungen der Kolleginnen und Kollegen) und zweitens unter der Fuchtel von Verdi steht (Verdi ist seit seiner Existenz ein zahnloser Tiger, bisher bei jeder Tarifverhandlung als Löwe gestartet und als Bettvorleger gelandet, ganz im Gegensatz zu echten Gewerkschaften wie die IG Metall)
    • Der Lehrerberuf ist zum Frauenberuf geworden und als logische Konsequenz werden die Beschäftigten mittlerweile genauso behandelt wie in anderen klassischen Frauenberufen, wie z.B. in der Pflege und in den Kitas. Frauen sind einfach weniger durchsetzungsfähig als Männer, @lamaisin nannte das so treffend "Brutpflegezwang". Das ist natürlich fatal in einer Wirtschaftsordnung, die sich an Profitmaximierung und Kostensenkung orientiert.
    • Viele Lehrkräfte haben angesichts der Bedingungen resigniert und flüchten sich in Teilzeit, statt sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzusetzen.
    • Personalvertretungen vor Ort ziehen ihr Selbstwertgefühl oft aus "Feel good"-Aktionen (Kollegiumsfeiern und Geburtstagsständchen) und weniger aus Interessenvertretung im Sinne der Beschäftigten, denn dazu müsste man ja Widerstände angehen, und das ist vielen unangenehm.

    Gruß !

    Sehe ich genauso wie Ummon.


    Du musstest die "größere Gefahr" unmittelbar abwehren. Außerdem würdest du nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit persönlich haften. Vorsatz kann man wohl sicher ausschließen, grobe Fahrlässigkeit wohl auch, da man meiner Ansicht nach im Allgemeinen nicht damit rechnen muss, dass in so einer erkennbar gefährlichen Situation (Kippeln) ein anderer Schüler noch zusätzlich seinen Fuß unter den Stuhl des anderen Schülers stellt. Und wenn, dann trifft, denn Schüler zumindest eine Teilschuld, denn es sollte auch einem durchschnittlich intelligenten Jugendlichen in so einer Situation klar sein, dass man so etwas nicht macht.


    Außerdem: Primärer Ansprechpartner für den "verletzten" Schüler ist erst einmal die GUV und nicht du. Wenn er wirklich verletzt ist, soll er erst einmal über das Sekretariat die entsprechende Meldung machen und zum Arzt gehen.


    Gruß !

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