Beiträge von Mikael

    Mein Freund hatte während seiner Ausbildung einer eine Ausbildungsvergütung zwischen 700 und 800 EUR netto gehabt (und damit einer der besser Verdienenden, ein Mitauszubildender von ihm (aber in einer anderen Firma) hat z.B. nur 400 EUR netto bekommen).


    Und schon wieder werden studierte Akademiker mit Auszubildenden direkt nach der mittleren Reife bzw. Abitur gleichgesetzt... Kein Wunder, dass das "Volk" nicht verstehen kann, dass Lehrer mehr verdienen als Verkäuferinnen oder KFZ-Mechatroniker.


    Vergleichsmaßstab sollte ein Trainee-Gehalt in der "freien" Wirtschaft sein. Da lässt sich keiner nach dem Studium mit 1000€ brutto (oder meinetwegen auch netto) abspeisen.


    Gruß !

    Das Problem des Lehrerberufs ist doch, dass man sich nach 7 Jahren Ausbildung (Studium und Ref.) einem einzigen Arbeitgeber ausliefert (= dem Staat). Die paar Stellen bei Privatschulen und Schulbuchverlagen sind absolut eher zu vernachlässigen. Nachhilfeinstitute u.ä. sind für einen Akademiker auch keine echte Alternative, da kann ja auch jeder Abiturient oder Student anheuern. Insofern kann ich lenya schon verstehen.


    In fast allen anderen Berufen hat man dieses Problem nicht: Wenn der Chemiker keinen Job bei BASF findet, bewirbt er sich eben bei Bayer oder bei einem KMU oder bei... Der Jurist kann sich notfalls selbstständig machen (geschützt durch Rechtsberatungsmonopol und Gebührenordnung), wenn's als Richter oder Staatsanwalt nicht klappt. Der Arzt kann notfalls ins Ausland gehen, wo seine Qualifikation mit Kusshand anerkannt wird. Das kann der Lehrer alles nicht. Und in allen Berufen außerhalb des Lehramts ist und bleibt der Lehrer immer Quereinsteiger, d.h. 2. Wahl.


    Fakt ist: Der Lehrerarbeitsmarkt ist für den Arbeitnehmer (=Lehrer) aus diesen Gründen hoch problematisch. Auch, da wie wir alle wissen, nicht primär nach Bedarf, sondern nach "Kassenlage" der Finanzminister eingestellt wird. Wie war das noch mit "Die demographische Rendite bleibt im Schulsystem"? Ich würde vor dem Hintergrund von Eurokrise, die Deutschland noch viel Geld kosten wird, und "Schuldenbremse" in den Landesverfassungen aktuell niemandem empfehlen, auf Lehramt zu studieren. Lieber etwas mit mehr Möglichkeiten studieren, vor allem etwas, mit dem man auch im Ausland problemlos(!) und nicht über zig Anerkennungs-/Nachqualifikationsverfahren arbeiten kann. Wenn man unbedingt in den Schuldienst will, kann man es ja immer noch als Quereinsteiger versuchen: Wenn wirklich Lehrer gesucht werden sollten, hat man gar nicht einmal so schlechte Chancen (= der berühmte "Schweinezyklus": Entweder werden sehr wenige oder fast alle Bewerber als Lehrer eingestellt). Wer natürlich unbedingt Germanistik o.ä. machen will, für den bleibt oft nur die Schule als einziger Arbeitgeber übrig. Aber das sollte man sich sowieso überlegen, wer will schon nur am Schreibtisch sitzen und Klassenarbeiten korrigieren...


    Gruß !

    Abgabe von Alkohol an Jugendliche durch Nicht-Gewerbetreibende wird IMHO in der Regel mit einer Geldstrafe bestraft.


    Was ist denn das für eine Rechtslogik? Das würde ja heißen, ein Einzelhändler darf Pralinen mit einer winzigen Menge Alkohol an Jugendliche verkaufen, aber verschenken darf man solche Pralinen nicht an Jugendliche???


    Ich würde da überhaupt kein Fass wegen aufmachen. Unwahrscheinlich, dass sich jemand wegen so etwas beschwert.


    Gruß !

    So kann auch nur argumentieren, wer Tag für Tag mit der Crème de la Crème der Schüler zu tun hat und nicht sieht, wie viele Verlierer das System produziert.


    Und die "Crème de la Crème" ist nach der Inklusion keine "Crème" mehr? Oder wie soll ich das verstehen? Gibt's dann nach der Inklusion nur noch "Verlierer"? Oder nur noch "Gewinner"? Darf eine inklusive Schule überhaupt noch nach "Gewinnern" und "Verlierern" differenzieren, z.B. durch Abschlusszertifikate oder durch Noten? Wenn ja, ändert sich dann am "Output" von Schule überhaupt irgendwas? Wenn nein, gibt's im Anschluss auch die inklusive Gesellschaft und die inklusive Arbeitswelt?


    Grübel, grübel...

    Wäre die GEW eine ernstzunehmende Gewerkschaft, ...


    Die GEW ist keine Gewerkschaft, auch wenn sie sich so nennt.


    Zitat

    Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung von abhängig Beschäftigten zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Interessen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft


    Die GEW ist ein ideologiefixierter Inteteressenverband von verhinderten Bildungspolitikern, die ihr allgemeinpolitisches, sozial verbrämtes Süppchen kochen. Die vertreten alle möglichen Interessen, nur leider kaum die Interessen der Beschäftigten im Bildungsbereich.


    Kaum eine Organisation im Bildungsbereich hat die Inklusion (am besten noch in Form der Einheitsschule) so vehement und rücksichtslos gefordert wie die GEW. Sich jetzt weinerlich hinzustellen und "Aber SO haben wir das nicht gewollt" zu lamentieren ist doch lächerlich.


    Welche Interessen der "abhängig Beschäftigten" im Bildungsbereich hat die Pesudo-Gewerkschaft GEW denn vertreten, als sie die Inklusion forderte?


    Gruß !

    Ach Mikael, von der Deputats- und Stundenverteilung an Schulen hast du nicht viel Ahnung - wobei das nicht diskutiert werden muss. Dass viele Frauen an Grundschulen einen halben Lehrauftrag bestreiten, hat mit der Gemeinschaftsschule zudem mal sowas von garnix zu tun...


    Wie war das noch einmal mit der Polemik? Aber Fakten haben Ideologen ja noch nie gestört.


    Es gibt übrigens ca. 12 Millionen Schüler in Deutschland bei ca. 800.000 Lehrkräften. Dieselbe Rechnung wie oben liefert das Ergebnis, dass jede dieser 800.000 Lehrkräfte im Durchschnitt eine 68,6%-Stelle besetzt und nicht nur ca. 50% wie bei deinen hochgelobten Muster-Gemeinschaftsschulen. Wahrscheinlich sind die 50%-Stellen in diesen Gemeinschaftsschulen so hochbefriedigend, dass die durchschnittliche Lehrkraft dort gar kein Bedürfnis hat, entsprechend des Bundesddurchschnitts zu arbeiten.


    Die Zahlen sprechen in diesem Zusammenhang eine deutliche Sprache, allen sozial-romantischen Träumereien der Bildungsideologen zum Trotz.

    Beispiele der Umsetzung und der neuen Lernkultur:
    http://www.kultusportal-bw.de/…e_Gemeinschaftsschule.pdf


    Meine Vermutung vom "Teilzeitlehrer" als Regelfall in der neuen Lernkultur scheint sich zu bestätigen. Ich gehe einmal von 28 Schülern pro Klasse mit 32 Wochenstunden Unterricht pro Schüler aus, bei gleichzeitiger Lehrverpflichtung von 25 Unterrichtsstunden pro Woche für eine Vollzeitlehrkraft.


    Aus der verlinkten Broschüre:

    Zitat

    Johann-Friedrich-Mayer-Schule,
    Kupferzell
    Anzahl der Schüler: 307
    Anzahl der Lehrer: 23
    Gegründet: 1967
    Stand: 8/2012

    --> Bedarf an 14,0 Vollzeitlehrkräften (307 / 28 * 32 / 25), d.h. die durchschnittliche Lehrkraft an dieser Schule hat eine 61%-Stelle (14/23) und wird auch so bezahlt.


    Zitat

    Elsenztalschule,
    Bammental
    Anzahl der Schüler: 423
    Anzahl der Lehrer: 40
    Gegründet: 1955
    Stand: 8/2012

    --> Bedarf an 19,3 Vollzeitlehrkräften, d.h. eine 48,3%-Stelle im Durchschnitt.


    Zitat

    Bickebergschule,
    Villingen-Schwenningen
    Anzahl der Schüler: 550
    Anzahl der Lehrer: 48
    Gegründet: 1969
    Stand: 8/2012

    --> Bedarf an 25,1 Vollzeitlehrkräften, d.h. 52,3%-Stelle für jede Lehrkraft im Durchschnitt.


    Zitat

    Geschwister-Scholl-Schule,
    Tübingen
    Anzahl der Schüler: 1.600
    Anzahl der Lehrer: 150
    Gegründet: 1971
    Stand: 8/2012

    --> Bedarf an 73,1 Vollzeitlehrkräften, d.h. 48,8%-Stelle ür jede Lehrkraft im Durchschnitt.


    Fazit: Diese vier "Musterschulen" zeichnen sich dadurch aus, dass jede Lehrkraft im Durchschnitt ihre Stelle auf eine gute halbe Stelle reduziert hat und damit auf ca. die Hälfte ihres Gehaltes verzichtet. Über die Gründe darf man jetzt spekulieren...


    Gruß !

    Alias, voll cool. 28 Schüler in einer Lerngruppe (im Wahlprogramm warens wenigstens noch 25...), und dann kriegt jeder einen individuellen Förderplan.


    Ah ja, so einfach ist das. Natürlich völlig kostenneutral. Wird von den Unterrichtsbeamten so nebenbei mit erledigt. Der Tag hat ja immerhin 24 Stunden, von denen als Präsenzzeit in der präferierten Ganztags-Einheitsschule höchstens 8 draufgehen. Bleiben immerhin noch 16 Stunden. Wer das nicht hinbekommt in der Zeit, kann ja immer noch auf Teilzeit gehen. So ein halbbezahlter Lehrer, der trotzdem für eine volle Stelle arbeitet... das freut auch jeden grün-roten Finanzpolitiker.


    Gruß !

    Das ist das, was momentan passiert. Alle Kinder werden in eine Klasse gesteckt und ich armer Gymnasiallehrer mit quasi null pädagogischer Ausbildung (geschweige denn sonderpädagogischer Ausbildung) sitze dann vor diesem Haufen unterschiedlichster Kinder und ziehe meinen gewohnten Frontalunterricht durch.


    Das ist NICHT das, was die GEW oder andere Inklusionsbefürworter fordern.
    http://www.gew-hamburg.de/them…lusion-ja-sparmodell-nein


    Dann frag doch einmal deine geliebte GEW, wie sie DIR in DEINER Situation ganz konkret hilft.


    Als ideologiegeleiteter Interessenverband (den Euphemismus "Gewerkschaft" lasse ich einmal weg) in der heutigen Zeit des "mehr Staat für weniger Geld" einerseits die Einheitsschule und Inklusion zu fordern und sich dann andererseits verwundert die Augen darüber zu reiben, dass die Bundesländer dies als gandenloses Sparmodell durchziehen, grenzt doch schon an extremer politischer Naivität. Naives Gutmenschentum möchte man da fast sagen...


    Gruß !

    Die GEW vertritt die Interessen [...] Zugleich versteht sie sich [...] als politisches Sprachrohr. Das macht mE das Interessante dieser Gewerkschaft aus; nämlich dass sie kein REINER Interessensverband ist.


    Klar, genauso wie die Gewerkschaft der Lokführer sich für die Interessen der Fahrgäste (bllige Fahrscheine, keine Wartzeiten am Bahnhof) einsetzt und allgemein politisch fordert, dass die Züge nur noch mit Ökostrom fahren.
    Oder die IG Metall vehement das Recht der Bevölkerung auf einen eigenen Audi einfordert und alle Metaller gleich bezahlt sehen will, egal ob Ingenieur oder Fließbandarbeiter. Einheitsrente für alle fordern sie ja bekanntlich auch (und nicht etwa eine privilegierte "Metall-Rente" :nein: )


    Alles halt echte "Gewerkschaften". So wie es sein sollte.


    Gruß !

    Vielleicht sollte er mal unter den genügenden Bedingungen eine I-Klasse unterrichten....... (Praxisferne Flachpfeife....)


    Grüße vom
    Raket-O-Katz


    ich dachte so einen nennt man politisch korrekt "Bildungsexperte"?


    Wer sich unter den gegebenen Bedingungen der Inklusion in den Burn-Out treiben lässt durch pädagogischen Übereifer und der wirren Vorstellung, es den "Bildungsexperten" recht machen zu müssen, ist auch in gewisser Weise selber Schuld. Man macht seinen Job in der vorgegebenen Wochenarbeitszeit, verfällt nicht in Hektik und Stress und gut ist. Wer mehr will, muss auch mehr Ressourcen bereitstellen. Solange wir Lehrkräfte uns als leidenswillige Opferlämmer für die fixen Ideen der Bildungspolitiker präsentieren, werden wir die Sündenböcke bleiben, wenn's mal wieder voraussehbar schief läuft.


    Gruß !

    So, das wären ca. 800 €. In diesem Jahr werde ich auch nichts einrechen, da ich nicht annähernd an diese 800 € komme.
    Wenn ich nun im nächsten Jahr diese 800 € bekomme, muss ich diese dann in der Steuererklärung angeben und werden diese dann steuerschädlich? Vor allem mit dem Hintergrund, dass ich ja die nicht eingereichten Rechnungen in diesem Jahr (2012) selbst bezahlt habe und voll in der Steuererklärung geltend machen kann. Müsste ich diese 800 € dann im folgenden Jahr von meinen Krankenkassenkosten in der Steuererklärung abziehen?


    Du bekommst von deiner PKV zu Beginn eine Jahres eine Übersicht über die im Vorjahr von dir geleisteten Zahlungen und die erhaltenen Beitragsrückerstattungen. Dort steht auch genau, was du wo in der Steuererklärung eintragen musst. Alles andere wäre wohl steuerrechtlich fragwürdig...


    Gruß !

    Weiterbildung ist keine Nebentätigkeit. Ob du deinen Bootsführerschein machst oder dich für einen anderen Beruf qualifizierst, hat deinen Dienstherrn nicht zu interessieren.


    Nebentätigkeiten sind bezahlte oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Einige davon muss man sich genehmigen lassen, andere braucht man nur anzuzeigen. Schau in dein Landesbeamtengesetz.


    Gruß !

    Das ist doch mal wieder ein typisches Sparproblem! Anstatt genügend Stellen zu schaffen um Reserven für Ausfälle zu haben oder Vertretungstunden mit einem für Akademiker angemessenen Stundensatz zu vergüten (also keine unbezahlte Mehrabeit) müssen Kollegen krankheitsbedingtes Fehlen zu ihrem eigenen Nachteil ausgleichen.
    Das ist ein perfider Trick um kranke Menschen im Lehrerberuf ein schlechtes Gewissen zu verschaffen, weil sie ihren Kollegen einen Nachteil bereiten.
    Und die armen, armen Kinder deren Unterricht evtl. ausfällt sowieso.


    Hier hat Silicium eindeutig Recht. Unabhängig von Einzelfällen: Ein System, das systematisch eine Lehrerversorgung von WENIGER als 100% vorsieht (anstatt ca. 104%, wenn man einen durchschnittlichen Krankenstand einrechnet), kann ohne die Elemente "unbezahlte Mehrarbeit" und "schlechtes Gewissen" gar nicht funktionieren. Jeder Industriebetrieb wäre mit so einer Strategie dank überlasteten und demotivierten Mitarbeitern, vergraulten Kunden, Konventionalstrafen u.ä. binnen kürzester Zeit pleite. Nur bei den Schulen soll es scheinbar funktionieren. Da führt man lieber PISA-Studien durch und schimpft auf die faulen S...


    Gruß !

    Wie lange warte ich auf meinen Steuerbescheid? Da soll mir noch einer mit irgendwelchen dusseligen Vorschriften kommen!


    Wenn's der Finanzbeamte nicht in angemessener Zeit schafft, dann liegt's an den komplizierten Steuergesetzen, Querulanten-Bürgern oder einfach an zu viel Arbeit für die täglichen 8 Stunden Anwesenheitszeit.


    Wenn's die Lehrkraft nicht in angemessener Zeit schafft, dann liegt's daran, dass sie nicht effizient genug arbeitet, nicht für den Beruf "brennt" (verbrennt?) oder einfach ein "f... Sack" ist.


    Gruß !

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