Beiträge von Mikael


    Tue dir selbst, sowei deinen potentiellen Schülern und Kollegen einen Gefallen und such dir einen Job außerhalb der Schule. Mit deiner Einstellung wirst du nie an einer Schule glücklich werden. Selbst in einem Leistungskurs an der gymnasialen Oberstufe wird der "fachlich herausfordernde Teil" maximal 10% deiner Arbeit ausmachen. Der Großteil wird solide Handwerksarbeit und Pädagogik sein.


    Und zu deinem seltsamen Anmeldenamen: Dass die Divergenz des Magnetfeldes null ist, wird vielen hier nur ein müdes Lächeln entlocken. Denn das wußte schon der alte Maxwell vor über 150 Jahren...


    Gruß !

    Unkonventionelle Lösung: Verkaufe dein Auto. In deinem Vertrag wird kaum stehen, dass du ein Privatauto für solche Dienstgeschäfte vorhalten musst.


    Und dann warte ab, ob sie dir einen Dienstwagen stellen oder die Taxifahrten bezahlen. Mit dem ÖPNV werden die Fahrten zwischen den Schulen deiner Schilderung nach kaum zu schaffen sein... ist dann aber nicht dein Problem.


    Gruß !

    Wer übernimmt den Abbau der Anlage nach Ende der Lebensdauer, wie hoch sind die Kosten für Entsorgung des Sondermülls?


    Dafür wird's zu gegebener Zeit sicherlich eine "Sonderumlage Solaranlagen-Müll" auf den Strompreis geben. Ich kann mir gut vorstellen, dass in 20 Jahren nur noch wenige der Firmen existieren, die jetzt eine "lebenslange Garantie" versprechen. Und der politische Aufschrei der Millionen Solaranlangen-Profteure wird entsprechend groß sein. Ist ja schließlich alles für die "gute und gerechte Sache".


    Gruß !

    Genau das, was ich befürchtet habe: Die Ganztagsschule wird zur Mogelpackung in Form unbezahlter Mehrarbeit für die Lehrkräfte.


    Erst behauptet man, dass die "Betreuungangebote" am Nachmittag stattfinden und nicht durch die Lehrkräfte durchgeführt werden, und stellt sogar zusätzliches Geld für diese "Betreuung" in Aussicht.


    Dann stellt man fest, dass gar nicht so viele "Betreuer" für diese monetären Peanuts arbeiten wollen bzw. die Zeiten so liegen, dass sich so ein Angebot für externe Betreuer finanziell nicht lohnt (wer kommt schon für ein paar Euro ein oder zwei Stunden lang an die Schule, um zu "betreuuen"). Es gibt diese Massen an qualifizierten(!) Betreuungskräften zu diesen monetären Bedinungen schlicht nicht, wie sie für eine flächendeckende Einführung der Ganztagsschule notwendig wären!


    Da aber die "Betreuung" von der Schule trotzdem sichergestellt werden muss, werden die Lehrkräfte herangezogen. Deren Stundenkontigent ist aber in der Regel erschöpft, also definiert man eine Unterrchtsstunde in zwei "Betreuungsstunden" um, so dass es passt.


    Ihr müsst als Lehrkräfte jetzt einfach eine konsequente Linie fahren, um euch nicht nach Strich und Faden ausnutzen zu lasssen:


    In den "Betreuungsstunden" wird kein Unterricht gemacht, auch wenn der Lehrplan noch so drängt. Keine Vorbereitung, keine Nachbereitung, keine schriftlichen oder mündlichen Leistungsbewertungen. Und das konsequent, auch wenn "die lieben Kleinen doch nichts dafür können". Auch ein dickes Fell hinsichtlich der mit Sicherheit zu erwartenden Elternbeschwerden solltet ihr euch zulegen. In den "Betreuungsstunden" einfach nur da sein und die Aufsichtspflicht erfüllen. Mehr nicht. Maximal Hausaufgabenhilfe erteilen, aber mit Sicherheit keine "Nachhilfe" geben, d.h. nicht systematisch für die gesamte Lerngruppe Lücken aufarbeiten!


    Gruß !

    • [*}Telefonische Absprache mit den Lehrern vor dem Besuch (evtl. schickst du ein paar Stichpunkte, die die jeweiligen Lehrer in ein Arbeitsblatt zum Thema überführen),
    • theoretische Vorbereitung der Exkursion an der Schule durch den Lehrer
    • Exkursion [=Begleitung durch den Lehrer]
    • Nachbereitung der Exkursion durch den Lehrer an der Schule


    Und genau deshalb besuche ich außerschulische Lernorte nur noch, wenn sie 100% ins Currculum passen. Sonst lohnt sich der Aufwand nicht, insbesondere wenn man bedenkt, dass für so etwas oft ein kompletter Tag draufgeht und Klassen, die vertreten werden müssen, mit Aufgaben versorgt werden müssen, man dem Fahrgeld der Schüler hinterherrennt, einen Reisekostenantrag für sein eigenes Fahrgeld ausfüllen muss usw. usf.


    Gruß !

    Ich bekomme seit 4 Schuljahren A15, ...
    So schlecht haben wir es nicht.


    Zitat

    ...aber ich liege monatlich jenseits der 4000-er Marke netto(!) das muss mir erstmal jemand aus der Privatwirtschaft nachmachen.


    Zitat

    Also ich bin lediglich verheiratet und habe 1 Sohn


    A15 + Verheiratetenzuschlag + Kinderzuschlag + Baden-Württemberg... Ganz klar der "Normalfall" für Lehrkräfte in Deutschland...


    Zitat

    Ich rede nicht von Zeitarbeitsfirmen. Sondern von ganz "normalen" Ingenieuren in z.B. Lärmschutzbüros. Die verdienen nicht schlecht, landen irgendwo bei 3000€ netto oder etwas mehr.


    Für einen zivilisatorischen Wohlstandsjob, von dem vor 20 Jahren kaum jemand wusste, dass es ihn überhaupt gibt oder dass es jemals nennenswerten "Bedarf" dafür geben würde, gar nicht einmal so schlecht bezahlt...


    Gruß !

    Viele in meinem Bekanntenkreis, die keine Lehrer sind verdienen bedeutend weniger, sogar manche Ingenieure!


    Ja und? Gibt ja auch genügend, die sich zu "fein" wären, auf Lehramt zu studieren und lieber "irgendwas mit Medien" gemacht haben. Und Ingenieure mit schlechtem Examen, die nur bei einer Zeitarbeitsfirma unterkommen können, gibt´s auch in Massen. Wären deine Bekannten lieber zu Daimler ans Band gegangen, hätten sie jetzt sogar mehr als der durchschnittliche Lehrer...


    Ganuso gut kann man argumentieren, dass die Juristen beim Staat hoffnungslos überbezahlt sind, weil es ene Menge Rechtsanwälte gibt, die nebenbei noch Taxi fahren müssen...


    Man wird immer irgendwo jemanden finden, der weniger verdient als man selbst. Ich kennen KEINE EINZIGE Berufsgruppe außerhalb der Lehrerschaft, die so etwas als Argument gegen Gehaltserhöhungen verwendet, die zumindest die tatsächliche Inflationsrate ausgleichen und noch einen kleinen Aufschlag zur Beteiligung am gesamtgesellschaftlochen Wirtschaftswachstum beinhalten.


    Wer sich hier als Lehrer überbezahlt fühlt, der soll meinetwegen nach Panama gehen...


    Gruß !

    PS. Ich sehe gerade, dass ich endlich "Fortgeschrittener" bin - wow! Endlich mal eine Stelle, wo noch nach Leistung befördert wird...:-)


    Jeder Beitrag zählt! Auch wenn er nichts zum Thema beiträgt. So wie meiner hier...


    Gruß !


    ps: Und wieder en Beitrag näher an der nächsten Stufe...

    Daraufhin wollte die Schulbehörde z.T. schlechter bezahlte, z.T. unbezahlte dauerhafte Mehrarbeit für eine Art Hausaufgabenbetreuung einführen und bis zu 10 Sommerferientage für zusätzliche Fortbildung vorschreiben.


    Als die Lehrer und die Gewerkschaft das ablehnten, wurde die gesamte Belegschaft durch den Schulrat gefeuert mit der Begründung, dass die Schule einen "turnaround" brauche. Dafür gibt es eine eigenen Gesetzgebung, nach der Schulen die in einem "turnaround"-Programm sind alle ihre Lehrer entlassen und nicht mehr als die Hälfte neu einstellen dürfen. In Reaktion hat die Gewerkschaft nachgegeben und alle Bedingungen wurden akzeptiert im Gegenzug zur Wiedereinstellung aller Lehrer.

    Wenn´s darum geht, für Lehrer eine "Sonderbehandlung" einzuführen und geltendes Recht außer Kraft zu setzen, braucht man gar nicht bis nach Amerika blicken: Vor kurzem wollten sich noch die dänischen Lehrer gegen eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen wehren. Als Reultat wurden sie zuerst von den kommunalen Arbeitgebern unter Verlust des Gehalts ausgesperrt, so dass der Unterricht lange Zeit ausfallen musste (wobei die veröffentliche Meinung die alleinige Schuld daran den Lehrern zuschob), und zweitens wurde in Dänemark ein "Sondergesetz" auf den Weg gebracht, dass derartige Tarifkämpfe in Schulen für illegal erklärte. Die Lehrkräfte mussten schließlich kapitulieren. En passant die Arbeitnehmerrechte für Lehrräfte beschnitten, und das in einem gar nicht so weit entfernten Staat. Geht offensichtlich alles, wenn man will...


    Zitat

    Das würde oft auf ein spezielles Lehrerarbeitsrecht hinauslaufen, bei denen das für normale Angestellte gültige Kündigungsschutzgesetz außer Kraft gesetzt wird. Falls das überhaupt verfassungskonform ist.

    Wenn´s der "Volkswille" so will. Und ist ja für die "gute und gerechte Sache" (soziale Gerechtigkeit, "Bildungsrepublik" usw.)


    Gruß !

    Ich bin ja nicht erst seit gestern Lehrerin, aber von diesen strengen Vorschriften habe ich noch nie gehört. Klar - offenes Meer - das sehe ich wirklich ein. Aber, dass ein kleiner Pool rechtlich auch problematisch sein soll?


    Warum müssen Schwimmmeister (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwimmmeister) und Fachangestellte für Bäderbetriebe (http://de.wikipedia.org/wiki/Fachangestellter_für_Bäderbetriebe) wohl eine langjährige Ausbildung durchlaufen und Rettungsschwimmabzeichen besitzen?


    Sich als Lehrkraft ohne den Nachweis der entsprechenden Rettungsfähigkeit auf das Abenteuer "Schwimmen gehen mit Schülern" einzulassen ist nicht nur leichtsinnig sondern, sorry, auch äußert töricht.


    Gruß !

    Und das aktuelle Thema, welches viele herunterzieht, ist dieser Kommentar:
    http://www.br.de/radio/bayern2…eumaier-nikolaus-100.html


    Dieser Kommentar des Bayerischen Rundfunks strotz nur so von Vorurteilen bezüglich der Lehrerarbeit, dass man sich ärgert für so einen Mist auch noch Zwangsgebühren zahlen zu müssen ("Rundfunkbeitrag").


    Aber dieser Satz sagt eigentlich alles aus:

    Zitat

    Wo junge Lehrer kein Problem damit haben, reagieren Ältere verstört, weil sie seit Jahrzehnten ein im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung privilegierteres Arbeitsleben gewohnt sind.


    Gruß !

    @ Elternschreck:

    ich finde es wirklich bewundernswert, dass du bei deiner erheblichen Belastung trotzdem noch so viel Energie und Zeit aufbringst, um dich im Lehrerforum so stark einzubringen: Im Schnitt fast 1 (meist umfangreicher) Beitrag pro Tag!!!


    :bete: :bete: :bete: :bete: :bete:


    Ein Unding, dass Lehrer überhaupt noch Freizeit haben... finde ich auch!


    Gruß!

    Wie erfüllst du damit die Forderung nach einem Unterricht, der alle Kinder gemäß ihren Fähigkeiten fördert? Ich sehe viele KollegInnen, die so arbeiten, aber wie schafft ihr es, den Kindern mit diesem Unterricht wenigstens einigermaßen gerecht zu werden? Oder ungekehrt: wie gelingt es euch, mit eurer Arbeit zufrieden zu sein, wenn ihr doch seht, dass ihr so viele Kinder nicht ihren Fähigkeiten entsprechend unterstützt?


    Neugierige Grüße von
    Sunny


    Wenn sich die Aufgaben einer Vollzeitstelle nur mit wöchentlich 10-15 unbezahlten Überstunden erledigen lassen, dann läuft im System gewaltig etwas schief. Dann ist es sicherlich nicht die Schuld der Kollegen und Kolleginnen, wenn diese aus Selbstschutz nur das Machbare leisten und nicht versuchen, unrealistische Erwartungen seitens der Schulbehörden, Schulleitungen und Gesellschaft zu erfüllen.


    Wir wissen praktisch alle: Wenn man die ganzen Forderungen in den Lehrplänen, Richtlinien, nach individueller Förderung, Inklusion usw. wirlich ernst nehmen würde, ginge dass nur mit MASSIV mehr Lehrkräften, Erziehern und Sozialpädagogen in den Schulen. Die werden aber nicht kommen, weil die erstens keiner bezahlt und weil es die zweitens in der benötigten Menge auch gar nicht gibt (jedenfalls nicht zum angebotenen Gehalt...). Sich selbst aufzureiben, um die entsteheneden Lücken zu kompensieren, hilft niemandem. Solche Kollegen (häufig Kolleginnen!), die es allen perfekt machen wollen, kenne ich auch. Das sind dann die ersten, die immer wieder ausfallen (kurzfristig, teilweise auch langfristig), und deren Unterricht dann zum Dank durch die restlichen Lehrkräfte vertreten werden darf...


    Gruß !

    Im Übrigen gehe ich davon aus, dass an genau diesem Problem (mangelnde quantitative Messbarkeit der Arbeitszeit von Lehrern) sämtliche kultusministeriellen Präsenzpflichtblütenträume am Ende weitgehend scheitern werden.


    Das halte ich für eine naive Sichtweise. Jedes Nachmittags- und Ferienbetreuungs-(Bespaßungs?)-Modell wird selbstverständlich "auskömmlich" formuliert werden, d.h. es wird ohne zusätzliches Personal umgesetzt werden. Die behauptete(!) Nicht-Messbarkeit gewisser Tätigkeiten kann man bei Bedarf schließlich so umformulieren, dass einem vielleicht "großzügige" 15 Minuten für die Korrektur einer Oberstufenklausur und 30 Minuten für eine Abitur-Klausur (inkl. Gutachten) zugestanden werden. Du brauchst länger? Dein Problem, dann musst du halt effizienter arbeiten... Ohne Beweis des Gegenteils (groß angelegte aktuelle Studien zur Lehrerarbeitszeit) kannst du dagegen kaum etwas tun. Und die Kultusministerien werden sich hüten, entsprechende Studien durchführen zu lassen...


    Falls die Bildungspoltiker die Ferienbespaßung und die flächendeckende Ganztagsschule wollen, werden sie das schon KOSTENNEUTRAL umsetzen (siehe Inklusion). Da wird nur der Rechtsweg bleiben, evt. über die Verwaltungsgerichtsebene hinaus. Die Feuerwehrleute und die Krankenhausärzte konnten die Anrechnung ihrer Bereitsschaftszeiten als Arbeitszeit schließlich auch erst vor dem EuGH durchsetzen... ein langer Weg, der nur durch die Verbände und Gewerkschaften durchzufechten sein wird. Aber unter denen gibt es ja leider einige, die schon "Hurra!" schreien, wenn sie das Wort "Ganztagsbetreuung" nur hören. Wie wird das erst bei der "Ferienbetreuung" sein?


    Gruß !

    Hinzu kommt natürlich noch die Meinung des Dienstherren. Üblicherweise ist er gegen eine Medikamentengabe bzw. die Beauftragung seiner Mitarbeiter durch irgendwelche Ärzte. So ist das Land schon mal aus der Amtshaftung raus, wenn was schiefgehen sollte und kann zudem der handelnden Lehrkraft ans Bein pinkeln falls notwendig.


    Guter Hinweis! Ohne schriftliche Genehmigung durch den Dienstvorgesetzten sollte man nichts verabreichen. Das ist zwar menschlich hart, aber wenn etwas schiefgeht, könnte die Haftung sonst auf einen selbst voll durchschlagen. Und bei Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf...


    Gruß !

    Uns wurde einmal im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses erzählt, dass Lehrer grundsätzlich Schülern keine Medikamente verabreichen dürfen, sondern dass diese die Medikamente sich selbst verabreichen müssen.


    Falls der Schüler nicht in der Lage sein sollte, sich selbst das Medikament zu verabreichen, KÖNNTE die Verabreichung möglcherweise im Rahmen einer Nothilfe / Erste-Hilfe-Maßnahme abgedeckt sein. Ich bin da aber jetzt kein Rechtsexperte, insofern ohne jegliche Gewähr. Ich würde mir für so einen Fall aber eine Vollmacht, unterzeichnet vom Schülern, den Personensorgeberechtigten (allen!), evt. auch vom behandelnden Arzt geben lassen, die dir Gabe des genau bezeichneten Medikaments in der spezifizierten Dosis erlaubt UND dich von allen Haftungsrisiken freistellt.


    Frag doch einmal deinen Schullleiter, was der dazu meint. Der muss dir als Vorgsetzter auch in solchen Fragen Auskunft geben.


    Gruß !

    Interessant ist auch, dass dieser Film, falls die Arbeitszeit des Lehrers sich auf seine Kollegen übertragen lässt, zeigt, dass die Arbeitszeit rein stundenmäßig in den letzten 50 Jahren anscheinend nicht gestiegen ist.

    Oder anders ausgedrückt: Zumindest nicht gesunken wie in praktisch allen anderen Berufen, denn die allgemeine Wochenarbeitszeit betrug in den 50er-Jahren in Deutschland 48 Stunden: https://de.wikipedia.org/wiki/…rbeitszeit_in_Deutschland


    Der Trend der allgemeinen ArbeitszeitVERKÜRZUNG ist an den Lehrern also komplett vorbeigegangen, als "Belohnung" soll die Arbeitszeit deshalb offensichtlich noch weiter ausgeweitet werden:


    demnach sollen den Ideen einer CSU-Arbeitsgruppe nach Lehrer in Bayern künftig Nachmittags eine Präsenzpflicht an den Ganztagsschulen haben (Anmk.: die meisten Schulen sollen offenbar Ganztagsschulen werden) und zumindest zum Teil bei der Ferienbetreuung mit eingebunden werden.

    "Ferienbetreuung" der "lieben Kleinen" durch die Lehrer: Das gab es in der DDR auch schon. So konnten die "echten" Werktätigen sich in ihrem Urlaub "kinderfrei" erholen. Die sprichwörtlichen "Ernteeinsätze" der Lehrer werden demnächst sicherlich auch wieder auf der Agenda stehen, das kursiert ja schon teilweise in den Forderungen, Lehrer sollen "Betriebspraktika" in den Ferien machen (wie gesagt, in der DDR hieß das noch: "Lehrer in die Produktion"). Die entsprechenden Argumente, warum das alles pädagogisch gut und sinnvoll ist, werden die "Elfenbeinturmpädagogen" in den Universitäten in ihren bezahlten Gutachten schon ausarbeiten.


    Zitat

    Was mir nicht ganz klar ist - wozu die Präsenzpflicht? Soll diese dazu dienen, die Kinder am Nachmittag zu betreuen?

    Natürlich. Wo sollen denn die Fachkräfte herkommen, die die Schüler im Rahmen der Ganztagsschule für sprichwörtliche monetäre Peanuts QUALIFIZIERT betreuen? Die gibt es in der benötigten großen Anzahl einfach nicht. Wir reden hier bundesweit über Hunderttausende, die benötigt werden würden. Es wird und MUSS an den Lehrern hängenbleiben! Alles andere ist Augenwischerei. Eine Tatsache, de leider auch von gewissen Kreisen der gewerkschaftlich organisierten Lehrerschaft nicht wahrgenommen wird, und die immer noch jede Entwicklung in Richtung Ganztagsschule hochjubeln.


    Zitat

    Zählt das dann als Arbeitszeit? Und wann soll man dann Korrekturen, Vor- und Nachbereitungen etc. vornehmen?

    Nachts und am Wochenende? Auf jeden Fall da, wo es keiner sieht (schon gar nicht der Dienstherr oder die Öffentlichkeit).


    Zitat

    Sofern man damit objektiv messbar 40 Stunden/Woche in der Schule ist, aber keine Zeit für diese Arbeiten bekommt - darf ich dann vor Gericht bzgl. Arbeitsschutzverstoßes klagen (die bisherige Heimarbeit ist ja dagegen "offiziell" nicht messbar)? Fragen über Fragen ... ; nicht zu Nachahmung empfohlen.

    Auf solche Fragen antwortet z.B. das niedersächsische Kultusministerium im Rahmen der schon beschlossenen Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer lapidar: Da müsse man halt seine eigene Arbeit entsprechend umstrukturieren, so dass es in die 40-Stunden-Woche passt. Offizielle Hilfestellung kannst du in solchen Fragen nicht erwarten. Eigentlich kann ich dir nur eine Lösung empfehlen, die hauptsächlch KollegINNEN praktizieren: Such dir (als Mann) eine gut verdenende Ehepartnerin (sofern du eine findest...), reduziere deine Unterrichtsverpflichtung mit jeder faktischen Arbeitszeiterhöhung und betrachte den Lehrerberuf als "Selbstverwirklichung".


    Gruß !

    Die Behörde und viele Schulleitungen tun das, weil sie glauben / es bequemer ist, sich darauf herauszureden, keine "Spielräume zu haben" (nach dem Beschlussverfahren/Stufenverfahren geht es dann oft doch), oder weil sie sich nicht mehr trauen, Dinge zu entscheiden, die nicht kompatibel mit der ordere de mufti aus dem KM sind, weil sie ingsgesamt zu sehr mit Arbeit vollgemüllt sind um sich mal reinzuhängen für einen Mitarbeiter, weil sie Schiss haben gerügt zu werden (das häufige Syndrom "alle müssen mich lieb haben, vor allem die Behörde und das KM" ist ein tödliches!), und aus xzig anderen Gründen.

    Das ist dann wohl der Gegenpol zu:

    Mir ist eher der Hut hochgegangen, weil hier ein komplexes Problem für die Kollegen und Schulen in NRW mal eben beiseite gewischt zu werden schien mit dem Hinweis, klag' doch einfach schnell. Ganz so einfach ist das an der Stelle eben nicht,

    Für Schulleitungen und Schulbehörden ist es natürlich unbequem, wenn das Fußvolk "jammert" und auf der Einhaltung von Rechtsvorschriften und übergeordneten Gesetzen besteht. Und eben dafür sind Verwaltungsgerichte auch da: Zu prüfen, ob Erlasse und Verordnungen sich überhaupt im Bereich des Zulässigen bewegen und auch übergeordnete Prinzipien, wie die berühmte "Fürsorgepflicht" des Dienstherrn nicht schon längst überschreiten. Die einen nennen das "Jammern", die anderen "Rechtsstaatsprinzip".


    Hier in Hessen ist man verpflichtet, das Amtsblatt zu lesen - mit allen neuen Erlassen und Änderungen. Tut halt keiner. Könnt aber im Einzelfall richtig was nutzen...

    Zuallerst einmal ist es Aufgabe der Vorgesetzten, von der Schulleitung an aufwärts, für eine vernünftige und rechtskomforme Umsetzung der diversen Vorschriften zu sorgen.Wenn das nicht gehen sollte, könnte von diesen Kreisen ja auch einmal eine Rückmeldung an deren übergesetzte Dienststellen erfolgen. Das Beamtenrecht bietet hier schon Möglichkeiten. Den Druck einfach nach unten weiterzureichen ("Kann man halt nichts machen!") mag zwar die eigene Karriere befördern, führt dann aber zu der auch hier gescholtenen "Jammerei".


    Gruß !

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