Beiträge von Mikael

    http://www.spiegel.de/schulspi…ieherinnen-a-1002105.html


    Warum ich das hier schreibe? Die "Verbesserung" der Bedingungen in den KITAs wird genau aus den gleichen Gründen scheitern wie die "Verbesserung" der Bedingungen durch den Ausbau der Ganztagsschulen:


    ES GIBT DIE BENÖTIGTEN QUALIFZIERTEN FACHKRÄFTE EINFACH NICHT! Und selbst wenn, die benötigten Milliardensummen (alleine für die KITAs fast 20 Milliarden Euro pro Jahr), wird niemand bezahlen (wollen). Schon gar nicht vor dem Hintergrund der staatlichen "Schuldenbremsen" die in Bund und Ländern in wenigen Jahren voll durchschlagen werden.


    Deshalb wird die Mehrarbeit insbesondere durch die GANZTAGSSCHULEN (fast) komplett an den (bereits eingestellten) Lehrkräften hängen bleiben.


    Auch wenn das gewisse "Gewerkschaften" im Bildungsbereich nicht hören / glauben wollen.


    Gruß !

    "So how long is the working week?
    For secondary head teachers, it stretches to an average of 63.3 hours per week - the longest of any of the teaching jobs. Primary classroom teachers worked longer hours - 59.3 hours - than their secondary school counterparts, who worked for 55.7 hours per week. The hours in a secondary academy were slightly less, at 55.2 hours."

    (BBC News - What hours do teachers really work? 19 April 2014)


    Bezahlt werde ich fuer 35 Stunden pro Woche, glaube ich (wird bei uns nicht so gerechnet).


    Und hältst du das für angemessen? Ok, Thatcher hat in den 80er-Jahren die Gewerkschaften in GB entmachtet, aber trotzdem. Da muss man in GB wohl schon ein ziemlicher Idealist sein. Zumal in GB die Lehrer wohl auch nicht besonders gut bezahlt werden. Ehrlich, da würde ich mir gerade in GB eher einen Job im FIRE-Business suchen (Finance, Insurance, Real Estate). Da wird man wenigstens noch anständig für seine Arbeit bezahlt.


    Aber wie es aussieht, haben wir in Deutschland wohl auch bald "englische Verhältnisse" (im Niedriglohnsektor haben wir die dank Schröder ja jetzt schon).


    Gruß !

    Dejana:
    Ok, ich sehe, ihr habt es auch nicht viel besser als wir.


    Meine Kritik ist auch eher an die Bildungspolitik gerichtet: Da werden flächendeckend Ganztagsschulen eingeführt, ohne sich überhaupt Gedanken zu machen über Lehrerarbeitsplätze in den Schulen (unser Gebäude ist noch gar nicht so alt, aber wirklich typisch auf Halbtagsbetrieb ausgerichtet: Praktisch keine Rückzugsräume für Lehrer oder Schüler), keine ausreichende Finanzierung der Ganztagsangebote usw. In Niedersachsen dürfen wir am Gymnasium sogar ab diesem Schuljahr eine Stunde mehr unterrichten, um die Ganztagsschulen zu finanzieren (hat die Kultusministerien selber so verkündet; so bezahlt die Politik hier ihre Wahlversprechen).


    Gruß !

    Montag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Dienstag: 8:00 - 16:30 Uhr
    Mittwoch: 8:00 - 17:30 Uhr
    Donnerstag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Freitag: 8:00 - 16:30 Uhr


    Das sind meine Pflichtanwesenheitszeiten. :) Normalerweise bin ich allerdings bis um 18 Uhr im Gebaeude; dann halt noch fuer Konferenzen und sowas. Wir haben taeglich eine Stunde Mittagspause von 12-1 Uhr.


    Immer diese Vergleiche des Nicht-Vergleichbaren:


    Dejana, du weißt schon, dass


    - "Pause" für deutsche Lehrkräfte heißt, entweder Aufsicht zu schieben, Schülergespräche zu führen, am Kopierer zu stehen oder hastig (falls vorhanden) in der Mensa in max. 10 Minuten eine Mahlzeit hinunterzuschlingen (bei uns Essen alle, Schüler und Lehrer, in derselben viel zu kurzen Pausenzeit).


    - Es in "Springstunden" praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten für Lehrkräfte gibt, da die Schulen keine Arbeitsräume für Lehrkräfte vorsehen. Deutsche Schulen sind fast alle noch nach dem "Halbtagskonzept" gebaut (d.h. der Lehrer korrigiert usw. zu Hause). Man ist in seinen "Springstunden" i.d.R. mit anderen im Lehrerzimmer. Sehr schwierig, sich dort zu konzentrieren, einer redet immer oder will was von einem. Deshalb der Unmut vieler über die "Springstunden". Es ist oftmals einfach verschwendete Zeit.


    - Wenn "Pflichtanwesenheitszeit" bei uns heißen würde von 8 bis 16 Uhr, meinetwegen auch von 8 bis 17 Uhr mit einer Stunde "echter" Mittagspause (Mensa entsprechend geöffnet und keine Aufsichten oder kurzfristigen Vertretungen) und eigenem Lehrerarbeitsplatz im (Kleingruppen-) Büro mit eigenem Computer, Drucker, Telefon, Regal,... wäre ich sofort dafür!


    Gruß !

    Nele:
    Schön ist alle Theorie. Aber die Praxis sieht doch oft so aus:


    - Da werden bewusst "Springstunden" in den Stundenplan eingebaut, um möglichst viel Vertretungsreserve zu haben. Da kllingt doch sehr nach "systematischer" Mehrarbeit, die durch die entsprechenden Erlasse gerade NICHT gedeckt ist. Kurzfristige (bei den Beamten sogar oft unentgeltliche) Mehrarbeit ist nur bei UNVORHERGESEHENEM Bedarf erlaubt. Da jeder weiß, dass eine Unterrichtsversorgung von <= 100% automatisch wegen Krankheiten u.a. zu Vertretungsbedarf führt, wird diese Vorschrift m.E. systematisch unterlaufen.


    - Die Ganztagsschule verschlimmert das Problem tendenziell nur, da die Unterrichtszeiten in den Nachmittag ausgedehnt werden. Die ganzen Versprechungen der Bildungspolitik (keine Mehrarbeit, da ausreichende Stellenzuweisung und Mitarbeit nicht-schulischer Anbieter) haben sich als falsch erwiesen. Am Nachmittag findet mittlerweile ganz normaler Unterricht statt (und keine AGs, Dritt-Projekte usw.), da es die notwendige Ressourcen entweder nicht gibt oder kein "Dritter" für die paar Peanuts am Nachmittag in der Schule arbeiten will (sofern es ausreichend qualifizierte Leute überhaupt gibt). Die Lehrkräfte dürfen für die "pädagogisch wertvolle" Idee der Ganztagsschule (wieder einmal) die Knochen hinhalten. Am Ende des schulisches Ganztages ist in der Regel noch keine Klausur korrigiert und noch kein Unterricht vorbereitet.


    - Jetzt kommt die Inklusion. Viele Kollegen und Kolleginnen haben deshalb schon ihre Arbeitszeit reduziert oder werden noch reduzieren (schon einmal an die Zunahme der "Burnout-Themen" alleine in DIESEM Forum in den letzten Jahren gedacht?). Da freut sich doch still und heimlich der Dienstherr darüber. Bekommt er doch Lehrkräfte, die freiwillig auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten, nur um irgendwelchen (selbst eingebildeten?) Ansprüchen an "guten Unterricht", "individueller Förderung" usw. genügen zu können (Stichwort wieder einmal: "Selbstausbeutung"). Und die Schulleitungen freuen sich wegen der durch die neuen Teilzeit-Kollegen entstehenden Vertretungsreserve. So schließt sich der Kreis.


    Gruß !

    Ich sitze auf genauso viel Konferenzen, Weihnachtsbasaren, Schulfesten, Elternsprechtagen, etc. wie die VZ-Kräfte. Die TZ-Kräfte bedeuten eine Entlastung für die Kollegien, das könnt ihr mir glauben. Wenn alle Volllzeit arbeiten würden, müsste man die Arbeit auf viel weniger Schultern verteilen. Wenn man mir mit halber Stelle zwei Deutschklassen gibt, dann bedeutet das defacto eine Entlastung für die VZ-Leute, die selbst natürlich nicht vier Klassen haben. Selbst für Sachen, die einem rechtlich zustehen, muss man kämpfen und wird dann auch noch blöd angeschaut. Ich habe z.B. lange Zeit auch schwanger Vertretungen/Mehrarbeit gemacht, obwohl das jeder Arbeitnehmerin in Deutschland verboten ist.


    Vorweg: Gingergirl, du hast im Grundsatz vollkommen Recht. "Schuld" sind aber nicht die Vollzeitkräfte, die auf Kosten der Teilzeitkräfte eine ruhige Kugel schieben. Als Vollzeitkraft ist man in der Regel auch am Limit seiner Leistungsfähigkeit (Klassenleitung praktisch obligatorisch, Klassenarbeiten, Klausuren, Abitur, ... das übliche halt).


    Die Frage ist: Warum lässt DU, warum lassen WIR es mit uns machen, jeden Quatsch, der irgendwie pädagogisch begründet wird (und ich nenne es wieder: "leuchtende Kinderaugen") mitzumachen: Du nennst es selber: Schulfeste, Weihnachtsbasare, dazu kommen Tage der offenen Tür, AGs, Klassenfahrten, Wandertage,... Das sind letztendlich alles "freiwillige" Leistungen, die unter dem Druck von Schulleitung und Lehrerkollektiv (die berühmten Idealisten) dann nicht mehr so freiwillig sind, sondern schleichend obligatorisch werden. "Freiwillige Selbstausbeutung" würde wahrscheinlich ein Lokführer dazu sagen. Warum werden auf den Gesamt- / Schulkonferenzen nicht Anträge gestellt (meinetwegen vom Personalrat, wenn sich sonst keiner traut), auf solche Dinge zu verzichten oder sie notfalls zu limitieren?


    Und: Wenn das Gesetz ganz klar sagt, keine Mehrarbeit für Schwangere: Warum hast du das trotzdem mit dir machen lassen? Schlechtes Gewissen? "Aber die Kleinen können doch nichts dafür, wenn der Unterricht ausfällt"? Nein, können Sie nicht, aber ihre Eltern, wenn diese nicht von der Schulpolitik endlich eine ausreichende Vertretungsreserve einfordern! Und wenn die Politik sagt: "Dafür ist kein Geld da." Na dann ist Bildung eben gesellschaftlich nicht so wichtig. Warum sollten WIR dagegen ankämpfen wollen, auf UNSERE Kosten?


    Gruß !

    Vor allem kommt doch so wenig bis gar nichts von Schüler- oder Elternseite zurück, dass man in dem ganzen Schlamassel doch eigentlich keien Befriedigung erfahren kann.


    Das nennt sich "intrinsische Motivation". Ohne diese "richtige" Einstellung kommt man doch gar nicht durch's Referendariat...


    Andere Berufsgruppen werden durch mehr Geld, Beförderungen oder gesellschaftliches Ansehen motiviert. Da das alles für Lehrkräfte ausscheidet, bleibt nur die "richtige" Einstellung zum Ganzen, oder?


    Gruß !

    Solange es ausreichend Kollegen und Kolleginnen gibt, die bei so etwas "Hurra!" schreien, weil sie dadurch ihr Selbstverwirklichungsbedürfnis als Integrationshelfer, Deutsch-als- Fremssprache-Lehrkraft, Schulpsychologe, Lernstands-Diagnostiker, Interkulturelles-Lernen-Pädagoge... ausleben können, wird sich nichts ändern. Die Landesregierungen sind ja nicht dumm und nutzen daher das "Ich-Rette-die-Welt-und-das-notfalls-ganz-alleine"-Syndrom vieler Lehrkräfte aus... Zur Belohnung gibt's dann die "leuchtenden Kinderaugen" (und mit Zeitverzögerung natürlich den Burnout).


    Gruß !

    Gestern dann Gespräch mit meiner Chefin, Bildungsgangleiterin. Sie hat Verständnis, aber sagt auch deutlich, dass ich bloß nicht fehlen möge, wir würden ja alle auch krank zur Schule fahren.


    Unmögliches Verhalten! Halte dich konsequent an die Tipps von Meike und Rohterstein. Und lies unserer Thread hier: Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.


    Eine ruinierte Gesundheit dankt dir NIEMAND im Schulsystem. Im Extremfall wird man dich mit Minimal-Versorgung auf's Abstellgleis schieben ("dienstunfähig") und nach 1 Jahr hat man dich sowieso im System "Schule" vergessen. Auch von den "leuchtenden Kinderaugen" wird sich niemand mehr an dich erinnern!


    Gruß !

    Zitat

    "Erzieher und Lehrer haften nur, wenn im Rahmen der Medikamentengabe vorsätzlich ein Fehler begangen wird", sagt Sabine Westermann. Wie die Berliner Rechtsanwältin für Gesundheitsrecht erläutert, greife andernfalls die gesetzliche Unfallversicherung - sofern es sich um eine äußere Einwirkung wie etwa das Spritzen von Insulin handelt. "Abgesehen davon befindet man sich in einer rechtlichen Grauzone. Deshalb sind für diese Fälle genaue schriftliche Absprachen zwischen Eltern und Lehrern sehr wichtig", so Westermann. Übernehmen Lehrer und Erzieher die Betreuung, sei es besonders wichtig, dass die Eltern für sie jederzeit ansprechbar sind und ihnen alle nötigen Informationen zukommen lassen.

    http://www.spiegel.de/gesundhe…eberfordert-a-997472.html


    Das Problem steckt wie immer in der "rechtlichen Grauzone": WENN etwas schiefgeht, gibt es mit Sicherheit Diskussionen und eventuell sogar einen Prozess um die "genauen schriftlichen Absprachen": Insbesondere Juristen wissen, dass Worte viel Interpretationspielraum lassen, gerade wenn sie von Nicht-Juristen (was bei solchen Absprachen der Regelfall sein sollte) verfasst werden. Und die "Beweislast", dass man sich GENAU an die Absprachen gehalten halt, liegt im Zweifel bei wem? Richtig.


    SPON und der Gesetzgeber sollten endlich verstehen: Das Problem lässt sich nur lösen, wenn man für diese Frage ein eindeutig geregeltes "Haftungsprivilig" für Lehrkrafte schafft, dass diese unter keinen Umständen haften müssen (außer bei Vorsatz, aber den kann man wohl ausschließen). Das muss so klar im Gesetz stehen, dass es auch jeder Laie auf Anhieb kapiert.


    Und: Warum gibt es in den Schulen keine medizinischen Fachkräfte ("Schulkrankenschwester"), wie das in andere Ländern selbstverständlich ist? Gerade im Zusammenhang mit der Inklusion fragt man sich, warum man den offensichtlichen Bedarf weiter ignoriert. Ach ja, Inklusion soll ja mindestens kostenneutral ablaufen, besser noch Geld sparen...


    Gruß !

    Eine Zwangsverpflichtung zur externen Supervision - außerhalb der Unterrichtszeit natürlich? Na, da ist der Erfolg doch schon vorprogrammiert! :) :)


    Na, so lächerlich ist das nicht. Zumindest bei uns wäre der Bedarf da. Aber der Haken ist wie immer: Man müsste es selbst bezahlen. Soviel zur "Fürsorgepflicht" des Dienstherren.


    Gruß !

    Schon einmal über einen Karrierewechsel nachgedacht? Bei der Bundeswehr gibt es laut Ursula von der Leyen demnächst mehr Geld für weniger Arbeit (nicht so wie bei uns, wo es genau umgekehrt ist...) und Frauen sollen dort besonders gefördert werden.


    Aber im Ernst: Es gibt sogenannte "Surfsticks" (mobiles Internet) entweder per Vertrag oder Prepaid. Allerdings ist das Datenvolumen pro Monat begrenzt. Könnte sich also lohnen, wenn du im Internet auf Filme usw. verzichtest.


    Gruß !

    Die jenigen Kollegen, die seinerzeit zu den genannten Themen Zweifel äußersten wurden gleich abgekanzelt von anderen Kollegen.


    Tja, und wenn man einmal genau beobachtet, kommen die Claqueure und Apologeten von Ganztagsschule, Inklusion, "leuchtenden Kinderaugen", usw. immer aus derselben bildungsideologischen und -politischen Ecke. Leider kapieren insbesondere Lehrkräfte oft nicht, dass nur weil irgendwo "sozial" oder "Gewerkschaft" draufsteht, noch lange nicht die entsprechenden Inhalte drin sind, jedenfalls nicht aus Sicht der im Bildungssystem Beschäftigten.


    Gruß !

    Das Problem bei der Entwicklung von einer Anwendung für Lehrer ist, dass die Schulen oft weniger bereit sind für diese zu bezahlen als Lehrer. Deswegen bleibt uns nichts Anderes übrig als Lehrer direkt als Nutzer zu gewinnen, zumindest so lange bis wir die Schule von einem Kauf überzeugen konnten. Natürlich ist der Nutzen unserer Anwendung am größten, wenn mehrere Lehrer zusammen den Verhaltensverlauf Beobachten und die Anwendung nutzen. Aber nur weil ein Tool von der Schule bereitgestellt wird heißt es leider nicht, dass es alle Lehrer gewissenhaft nutzen. Der Umgang mit der Anwendung ist ein ganz anderer, wenn man selber etwas dafür bezahlt hat.


    Sorry, das kapiere ich nicht (bin ja nur Lehrer): Warum soll ICH von meinem privatem Geld eine Software kaufen, die, wenn überhaupt, mir nichts nützt, sondern praktisch ausschließlich im Bildungsinteresse des Schülers und/oder des Dienstherrn liegt? Kauft der Arzt jetzt von seinem privatem Geld die Medikamente für seine Patienten oder der Polizist das Benzin für seinen Streifenwagen?


    Gruß!

    Gerade wieder drüber gestolpert - und einen netten Artikel der SZ zum Thema gefunden:


    Wieder eine dümmliche Lehrer-Bashing-Platitüde. Was auch wahr ist:


    - Das größte Problem der Journalisten sind die Leser.
    - Das größte Problem der Verkäufer sind die Kunden.
    - Das größte Problem der Politiker sind die Wähler.
    - Das größte Problem der KFZ-Mechaniker sind die Autos.
    - Das größte Problem der Programmierer ist die Software.
    - Das größte Problem der Foristen sind die Mit-Foristen
    - ...


    Wie wär's mal einen einzigen Monat ohne irgendwelche dümmlichen Umfragen, Studien, ... liebe Wächter der veröffentlichten Meinung (= Journalisten)?


    Gruß !

    Zitat

    #55 26.10.2014, 20:53 von austenjane1776
    Ich kann mir den bösen Hinweis nicht verkneifen...


    Zitat von leonardo01


    ... das in der "Bildungspolitik" vorrangig weggelaufene Lehrer/innen und Profs das Sagen haben - Hauptsache, unterrichtet nicht mehr selbst. Außerdem gibt es dort nichts zu verdienen - mehr als eine Professur ist da nicht drin. Also "Frauenthema" - ein Schröder ging dahin, wo das große Geld ist. Die "Bildungspolitik" wird daher gerne genutzt, um mit dem System Schule herumzuspielen und gutzumenscheln. Jede/r will ja sein "Selbstwirksamkeitserlebnis". Eigentlich ist das gegenüber den noch unterrichtenden Lehrkräften, Eltern und Kindern eine Frechheit - aber das ignorieren die einfach. Beinharter Widerstand gegen Mehrarbeit und ausbeuterischen Blödsinn wie bei den Metallern oder Müllwerkern kriegen die Lehrkräfte schon alleine mental gar nicht auf die Reihe - und das wird nett lächelnd eiskalt ausgenutzt. Meine ganz persönliche Erfahrung ist: wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt und Respekt geht vor "Zuneigung". Die "Wir-nehmen-uns-alle-in-den-Arm"-Kultur nutzt nur den Chefs - oder den dreistesten. Wer den Beruf ernst nimmt, ist fast in der "Dissidenz" - denn die propagierten Methoden und Versprechungen an die Eltern funktionieren nicht und lassen die Kolleg/innen vor Ort keine Chance, ihre Arbeit vernünftig zu machen und die Altersgrenze leidlich gesund zu erreichen. Aber sagen Sie das mal einer GEW - da sitzen oben auch die Ex-Lehrer/innen, die alles besser wissen. Bis auf die Tarifrunde ist das für die Tonne. Jede/r muss allein sehen, wo er/sie bleibt.

    http://www.spiegel.de/forum/sc…4-6.html#postbit_19678800


    Gruß !

    Unser Job ist ja nicht einfach nicht irgendein Job, wir haben ja eine Berufsehre, sowas wie einen pädagogischen Eid. Ich kann die Kinder nicht im Sich lassen.


    Mach, was du für notwendig hältst. Spiel meinetwegen auch noch unentgeltlich den Sozialarbeiter und Schulpsychologen, die dein Dienstherr offensichtlich einspart.


    Aber bitte, "glänze" dann nicht durch verlängerte Wochenenden oder andere kurz- oder langfristige Ausfälle, die deine Kollegen dann wegen deines mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Burnouts mit unbezahlten Vertretungen (= Überstunden) auffangen müssen, Bestrafe nicht die, die einfach nur ihren Job professionell im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ohne pädagogischen Übereifer und ohne Burnout ausüben möchten.


    Gruß !

    Insofern haben es Lehrämtler nicht schwerer oder leichter als Menschen in der freien Wirtschaft.


    Naja, eine Sache darf man nicht vergessen:


    Der Lehrerarbeitsmarkt hat eine oligopolistische Struktur: Es gibt nur ein gutes Dutzend Arbeitgeber (nämlich die Bundesländer, wenn man den immer noch relativ kleinen Arbeitsmarkt der Privatschulen ignoriert), die sich zudem untereinander absprechen (Kultusministerkonferenz): Dies führt zu "Handelshemnissen" (tw. Schlechterstellung von bundeslandfremden Bewerbern, "Freigabe" von Lehrkräften bei beabsichtigtem Bundeslandwechsel nur nach langen Wartefristen) und nicht-marktgerechter Vergütungstruktur auch innerhalb der Bundesländer (warum verdient ein Lehrer in München dasselbe wie einer in Hintertupfingen, obwohl in München die Lebenshaltungskosten viel höher sind?). Insbesondere die Absprachen zwischen den Bundesländern würde das Kartellamt in der "freien" Wirtschaft glatt verbieten. Dort gibt es zwar Tarifverträge (die es im Lehrerarbeitsmarkt nicht gibt: Bei den Beamten aus Prinzip nicht, bei den Angestellten immerhin keinen speziellen Lehrertarifvertrag), aber kein Arbeitsgeber wird daran gehindert außertariflich (also mehr) zu bezahlen, was bei Akademiker bei Mangelsituationen in der "freien" Wirtschaft durchaus üblich ist. Alles Dinge, die es bei Lehrkräften nicht gibt.


    Fazit: So ganz vergleichbar ist der Lehrerarbeitsmarkt nicht mit der "freien" Wirtschaft (was übrigens ein Argument PRO Beamtenstatus für Lehrkräfte ist, denn sonst droht die Gefahr des Lohndumpings nach unten).


    Gruß !

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