Beiträge von Mikael

    Mach dir keine Gedanken. Es gibt so viele dicke Kolleginnen und Kollegen. Hängt vielleicht mit der vielen Korrigiererei am Schreibtisch zusammen...


    Und wenn dir einer blöd kommt: Die Gesetze sind mittlerweile sehr scharf, was Diskriminierung am Arbeitsplatz bzw. Bossing (wenn's der Chef ist) oder Mobbing (wenn's die Kollegen sind) betrifft. Wenn dir einer blöd kommt, dann wehr dich, notfalls juristisch! Beweise sichern nicht vergessen.


    Gruß !

    Gar nichts machen.


    Wenn du jetzt Schokoriegel verteilst, machst du dich nur unglaubwürdig.


    Wenn du thematisierst, dass das Nachsitzen für alle eigentlich gar nicht erlaubt war, machst du dich nur angreifbar.


    Normal weitermachen mit dem Unterricht!


    Gruß !

    Wenn du praktisch jeden Monat drei Stunden mehr unterrichtest, als du müsstest (unter Berücksichtigung von "Minus-Stunden", d.h. Klasse nicht da usw.), dann sieht das doch sehr nach systematischer Mehrarbeit aus, und dafür sind diese drei unbezahlten Zusatzstunden pro Monat gerade NICHT vorgesehen. Die gelten nur vor unvorhersehbaren, kurzfristigen Vertretungsbedarf. Wenn deine Schule diese drei Stunden quasi systematisch mit einplant, hilft wohl nur ein Hinweis bei der SL auf die Rechtslage und ggf. die Einschaltung des (Bezirks-)Personalrates.


    Gruß !

    Sorry Thamiel, du hast keine Ahnung.


    Es ist ein Unterschied, ob die Schüler etwas aus eigenem Antrieb mitbringen und irgendwo ablegen (für solche Sachen sind sie selbst verantwortlich) oder ob eine Lehrkraft etwas in Verwahrung nimmt. Für die ordnungsgemäße Verwahrung übernimmt dann die Schule die Verantwortung. Und ich kenne keine Schule, welche die Schüler ZWINGT ihre Garderobe auf dem Flur aufzuhängen. Wenn eine Schule das täte, wäre das auch nicht sehr intelligent.


    Gruß !

    Natürlich muss man dich als Fachlehrerin/Klassenlehrerin zuerst ansprechen, nur wenn das nichts nützt sollte die nächste Stufe möglich sein.


    Immer dran denken: Du hast bestimmte Rechte, insbesondere Aufklärung über die konkreten Probleme, die man dir zur Last legt. Nur wenn du diese kennst, kannst du überhaupt sinnvoll reagieren!


    Gruß !

    Völlig unprofessionelles Verhalten deiner SL! Bei uns gibt es einen klaren Beschwerdeweg: Fachlehrer - Klassenlehrer - Koordinator - Schulleitung. Erst wenn die vorhergehende Stufe keinen Erfolg zeigt, kann die nächsthöhere Stufe eingeschaltet werden. Habt ihr kein schulisches Konzept für den Umgang mit Beschwerden?


    Zitat

    Auf Nachfrage meinerseits hieß es die Schulleitung darf nicht konkreter sagen von wem, bzgl. was, wie viele oder wann diese Beschwerden auftraten.


    Anonyme Beschwerden, und man sagt dir nicht wer sich wann über was beschwert hat? Wie sollst du darauf angemessen reagieren können? Das geht gar nicht. Mein Tipp: Schnellstens den Personalrat einschalten! Du musst klar machen, dass man so nicht mit dir umgehen kann, aber immer professionell und konstruktiv(!) bleiben!


    Gruß !

    Das Problem ist doch, dass die Lehrergehälter regionale Unterschiede nicht berücksichtigen. Auf dem flachen Land mögen einige mit ihrer Besoldung mehr als zufrieden sein, in den Speckgürteln der Wirtschaftszentren sieht es schon ganz anders aus. Da kann A13 oder sogar A14 gerade einmal "Durchschnitt" oder sogar weniger sein.


    Gruß !

    Wir haben 13 Wochen unterrichtsfreie Zeit. Wer im Durchschnitt mehr als 35 Wochenstunden arbeitet ist entweder altruistisch veranlagt oder macht etwas falsch.

    Und du bist sicher, dass du Gymnasiallehrer mit "Sek 2" in Bayern bist?


    Zitat

    Die Pension sollte man auch nicht vergessen.

    Schon mal was von "Betriebsrente" gehört? Die gibt's bei den Metallern obendrauf zur gesetzlichen Rente... Und außerdem: Die "Beamtenpension" ist erst einmal nur ein Versprechen. Ob sich dieses Versprechen für diejenigen halten lässt, die erst in 20, 30 oder mehr Jahren ihre "Pension" bekommen sollen, ist mehr als zweifelhaft.


    Gruß !


    Was man erwähnen sollte:


    Der Ingenieur hat eine 35-Stunden Woche, hat ein Recht auf die Bezahlung von Überstunden, bekommt Sonderzahlungen ("13. Monatsgehalt"), und teilweise sogar Gewinnbeteiligungen (Extrembeispiel BMW für 2013: "Demnach erhält ein Facharbeiter in der Gehaltsgruppe ERA 5 insgesamt 8140 Euro, etwa das Dreifache des Monatsgehalts dieser Tarifstufe. 2012 lag die entsprechende Bonuszahlung noch bei 7630 Euro.", http://www.spiegel.de/wirtscha…ordpraemien-a-958694.html).


    Und der Ingenieur bekommt natürlich alle Arbeitsmittel kostenlos vom Arbeitgeber gestellt, muss sich kein Arbeitszimmer auf (großteils) eigene Kosten einrichten und bekommt seine Dienstreisen natürlich vollständig bezahlt...


    Gruß !

    hatte vergessen ...
    ... wir haben Verwandte dort, bei denen wir die Unterkunft hatten.


    Klar, man kann als Lehrer(in) ja im Urlaub bei Verwandten wohnen, ein altes Auto fahren, auf dem flachen Land wohnen (wo die Häuser und Mieten nichts kosten), Single bleiben oder gleich einen gut verdienenden Ehepartner heiraten.


    Ihr habt mich überzeugt: Lehrer sind völlig überbezahlt...


    Gruß !

    Die von Mikael eingefügten Grafiken suggerieren, als sei "Metall" die Bezugsgröße, an der sich die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst zu messen hat. Warum dies so ist, ist mir Schleierhaft.


    Dann sieh dir die Grafiken noch einmal genau an, sie sagen nämlich auch aus:


    Es gab über zwanzig Jahren für den öffentlichen Dienst gerade einmal einen Inflationsausgleich.


    Es gab praktisch KEINE Beteiligung am gesamtgesellschaftlichen Wohlstandszuwachs (= Steigerung des Bruttoinlandsproduktes).


    Daraus folgt: Der ö.D. hat schlechter als der Durchschnitt der Einkommensbezieher abgeschnitten (die Metall dagegen besser als der Durchschnitt), wurde also von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgehängt. Da hilft alles "Schönreden" nicht.


    Gruß !

    Man kann sich die Lehrergehälter natürlich schönreden (am Besten abends mit einer guten Flasche Wein), aber Fakt bleibt:


    Die Anfangsgehälter sind angemessen (auch im Vergleich zur "freien" Wirtschaft).


    Die Steigerungen aufgrund der Berufserfahrung mit zunehmendem Alter sind ein Witz (gerade im Vergleich zur "freien" Wirtschaft).


    Die jährlichen Besoldungsanpassungen mittlerweile eine einzige Frechheit (vor allem im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die seit Jahren(!) sprudelnden Rekordsteuereinnahmen).


    Und natürlich, die Zusatzleistungen des Dienstherrn sind nicht existent (das fängt bei der selbst zu bezahlenden Weihnachtsfeier an und hört bei anderen "goodies" wir Dienst-Laptop, Dienst-Handy noch lange nicht auf -> schon eimal versucht ein Dienst-Handy für eine Klassenfahrt zu bekommen?).


    Gruß !

    Back to Ganztagesunterricht:
    Ich bin aus arbeitsökonomischen Gründen und in Befürchtung einer weiter wachsenden Belastung im Lehrerberuf kein Freund der Ganztagesbetreuung. Andererseits sehe ich, dass die Schüler nachmittags zunehmend einer geregelten Betreuung und Erziehung entgleiten - weil sie "Kevin allein zu Haus" spielen und ihr Mittagessen an der Dönerbude oder aus der Chipstüte bestreiten - und daher aus gesellschaftlichen und pädagogischen Gründen kein Weg daran vorbei führen wird.


    Das mag sein, aber: ERST MÜSSEN DIE BEDINGUNGEN STIMMEN (PERSONAL, RÄUME, AUSSTATTUNG), DANN KANN MAN ÜBER DIE EINFÜHRUNG VON GANZTAGSSCHULE NACHDENKEN.


    Das ist auch der große Vorwurf, den ich Organisationen wie der GEW mache (und die ich daher als BERUFSständische Interessenvertretungen auch nicht ernst nehmen kann), dass man erst mit viel pädagogischem "HURRA!" die Ganztagsschule (genauso: Einheitsschule) einführen will, und sich dann wundert, dass die Politik die notwendigen Bedingungen gerade NICHT im Nachhinein schaffen will. Warum sollte sie auch, wenn es auch so durch viel Selbstausbeutung auf Seiten der naiven Lehrerschaft ohne Zusatz-Ressourcen läuft. Merke: Großteile der Lehrerschaft und ihrer Interessenvertretungen sind leider in Fragen der Realpolitik und Finanzierbarkeit äußerst naiv, Politiker sind es GANZ SICHER NICHT!


    Gruß !


    Doch, aber das tun wir (hoffentlich) im täglichen Unterricht, indem wir ein Bewusstsein für Ungerechtigkeiten schaffen, gerechtestmögliche und transparente Bewertungen erteilen, den Ausgleich innerhalb der heterogenen Gruppen zu schaffen versuchen, vermitteln, verbinden, gruppendynamische Prozesse anleiten, sozial Schwächeren zu höheren Bildungsabschlüssen zu verhelfen versuchen, Schüler in die Lage versetzen, politische und soziale Prozesse überhaupt zu verstehen und ihre Rolle darin, usw, usf...


    Schön und gut, aber die gesellschaftliche Legitimation von Schule kommt immer noch primär über die Bildungsfunktion. Ich halte die Entwicklung zum "gesellschaftlichen Reperaturbetrieb" für äußert gefährlich. Schule kann nicht alle Probleme der Gesellschaft auffangen und aufarbeiten, dazu fehlen einfach die Ressourcen. Wenn es die Bildungspolitik wirklich ernst meinen würde damit, neben dem Bildungsauftrag gleichwertig(!) einen Erziehungsauftrag umzusetzen, dann bräuchte es dafür viel mehr Freiräume an allen Schulformen (z.B. ausgewiesene Klassen- / Sozialstunden im Stundenplan) und damit eine massive Reduktion der fachlichen Ansprüche in den Fach-Curricula sowie viel mehr nicht-lehrendes Unerstützungspersonal (ich glaube eine Sozialpädagogen oder Schulpsychologen habe ich an unserer Schule noch nie gesehen und ich bin schon eine ganze Weile dabei).


    Wenn immer mehr Erziehungsarbeit zulasten der Bildungsarbeit stattfindet, werden die "gebildeten" Schichten die öffentlichen Schulen in Scharen Richtung privater Träger (wozu auch die Kirchen gehören!) oder Schulkonzepte ohne viel Sozialklimbim (z.B. die "charter schools" in den USA) verlassen. Sieht man ja schon sehr schön in allen "Einheitsschulsystemen", die uns so als Vorbild hingestellt werden (Frankreich, USA, Großbritannien). Gerade die Eltern, bei denen die Erziehung in der Familie noch einigermaßen funktioniert, wollen Bildung von der Schule und keine Sozialexperimente auf Kosten ihrer Kinder. Die Ablehnung der sechsjährigen Grundschule in Hamburg per Volksentscheid war ein deutliches Zeichen dafür, was die Bevölkerung wirklich von Schule will.


    Kurz: Der effektivste Weg, das öffentliche Schulsystem zu ruinieren, ist es, den Bildungsauftrag zugunsten eines "gesellschaftlichen Reperaturauftrags" zurückzustellen. Das kann Schule nicht leisten, damit ist sie hoffnungslos überfordert und wird scheitern (und auf dem Weg dorthin noch Massen an Lehrkräften in den Burnout treiben).


    Gruß !

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