Lehrer ist einer der ganz wenigen Jobs, bei denen man ziemlich genau vorher weiß, was man später mal so verdienen wird. Ich frag mich immer, wieso diese Leute nicht einfach Medizin pder Jura studiert haben, wenn sie die Chance erhalten wollen, später mal reich zu werden.
Natürlich hätte man das vorher wissen können, aber:
So bis in die Mitte der 90er-Jahre war der Verdienst eines Lehrers noch angemessen im Vergleich zu seiner Qualifikation, seinen Aufgaben und auch im Vergleich zu anderen Akademikern in den "staatlich regulierten" Berufen (Ärzte, Juristen usw.), d.h. Berufen, die eine lange Ausbildungzeit mit relativ strikten Zugangsvorraussetzungen haben.
Und wenn man sich dann einmal die Entwicklung der Einkommen der Lehrer (wie auch der anderen Landesbeamten der Besoldungsgruppe A) ansieht, insbesondere in den Jahren ab 2006, d.h. nach der "Besoldungsrechtsreform" (welche alle Bundesländer konsequent für einen relativen Besoldungsabbau im Vergleich zu anderen Berufsgruppen genutzt haben!) und das Ganze verbunden mit den unzähligen anderen Zumutungen der letzten Jahre (Erhöhung der Eigenanteile bei den Krankheitskosten, Verlängerung der Arbeitszeiten, Kürzung / Streichung der Sonderzahlungen, unzählige Zusatzaufgaben (von der Inklusion bis zu Ganztagsschule) ohne adäquate Entlastung an anderer Stelle, Kürzungen bei der Altersentlastung/Altersteilzeit, beginnender Abbau bei den Pensionen, sukzessive Erhöhung des Pensionsalters), dann fragt man sich langsam echt, ob die "strahlenden Kinderaugen" das alles wert sind. Dazu die andauernden Sonntagsreden der Politiker ("Bildungsrepublik Deutschland"), die sich in der Realität in einem andauernden Abbau und einer Verschlechterung der Lern- und Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler manifestieren.
Sorry, ich bin eben keiner, der immer "Hurra!" schreit, wenn die nächste bildungspolitische Reformsau durchs Dorf getrieben wird, oder die nächste Verschlechterung der (monetären) Bedingungen im Lehrerberuf vor der Tür steht. Und das Argument "Das hätte man ja vorher wissen müssen" zieht auch nicht, das könnte man sonst auch beliebigen anderen Berufsgruppen unter die Nase reiben (und ja, insbesondere auch den sogenannten "prekär" Beschäftigten).
Gruß !