Beiträge von MilaB

    Nein, musst du nicht. Du tust es. Du hättest es auch bleiben lassen können.

    Stimmt. Muss mich nicht.
    Frage: Tippst du alle Emails auf Schulrechnern und bereitest du Unterricht oder Klassenarbeiten ausschließlich am PC in der Schule vor? Wir haben einen PC für 19 Lehrer. Und genau auf dem kleinen Tisch steht auch das Telefon, von dem ich die meisten Anrufe mache. Alles kann und will ich aber in dieser Ecke, mitten im Lehrerzimmer, wo es ziemlich laut ist, nicht erledigen.

    Moin!


    Ich schrieb es vor ein paar Wochen schon in einem anderen Thread.
    Das Gymnasium ist ab dem Schuljahr 2019/2020 offiziell in NRW raus aus der zieldifferenten Inklusion. Sie dürfen auf Antrag aber gerne noch Kinder mit Förderbedarf oder DAF Kids aufnehmen. Dafür werden nun Standortschulen eingerichtet. Für jede Gemeinde gibt es eine und dort werden alle diese Kids hingeschickt. Für diese Schulen sollen Sonderpädagogenstellen eingerichtet werden (gibt aber keine Sonderpädagogen). Diese Schulen sollen sich nun Konzepte überlegen, wie sie der neuen Lage Herr werden (natürlich tun wir das, nicht die Politik). Ab sofort muss in jeder Klasse Platz gelassen werden für mindestens drei Kids mit Förderbedarf. Wir sind die neue Standortschule. Wir bekamen bereits Anrufe von den Gymnasien, dass wir bald Nachschub bekommen.
    Im Nachbarkreis ist es noch katastrophaler. Dort gibt es zwei Gesamtschulen, eine Realschule, zwei Gymnasien. Eine Gesamtschule wird die Standortschule. Diese Schule wird gerade durch die Politik zur "Resterampe" ausgerufen und wird sich langfristig nicht gegen die andere Gesamtschule durchsetzen können. Die Schülerzahlen, die in der Sek II ankommen können, werden durch diesen Eingriff vorab dezimiert.
    Es ist der Wahnsinn.

    Wir werden auch so eine Standortschule... wobei ich vermute, dass die übriggebliebenen Hauptschulen sowieso alle zur Standortschule umbenannt werden. Eigentlich entstehen im Endeffekt ja einfach wieder Förderschulen, auf denen Regelschüler, die woanders keinen Platz bekommen haben, inklusiv beschult werden :)


    Das ist völlig verrückt, unter welchen Bedingungen Inklusion in den unteren Schulformen "betrieben" wird.

    Ich muss dazu noch sagen, dass allein in meiner Klasse drei Eltern Analphabeten sind. Und damit meine ich nicht, dass sie nur sehr schlecht lesen und schreiben können, sondern gar nicht.
    Selbst das örtliche Jugendamt kommuniziert mit denselben über Whatsapp Voicemails. Ich war anfangs echt irritiert... bin aber dann auch dazu übergegangen in dringenden Fällen.
    Das Einzige, was mich dabei echt stört ist, dass wir keine Endgeräte zur Verfügung gestellt bekommen, sondern eigene anschaffen müssen auf private Kosten.

    Quatsch- keine Marktforschung! Lediglich mit dem Lehrstuhl für Gesundheit für die Schulen ein Konzept entwerfen, damit Lehrkräfte ein gesünderes und erfüllteres Leben führen können! Habt ihr Erfahrungen bzw. Verbesserungsvorschläge? Wäre nett, sonst kann sich nichts verändern! Besten Dank

    Kein Ganztag mehr, damit nicht abends erst vorbereitet werden kann. Weniger Aufsichten. Aufenthaltsmöglichkeiten für Pausen.
    Technische Endgeräte für jeden Lehrer. Wlan. CD-Player für jede Klasse, weil die Verläge die Listeningsachen ja nicht als Datei verschicken möchten. Fest eingestellte IT Beauftragte für jede Schule.
    Keine 13 Wochen zwischen den Ferien, sondern maximal 8.
    Anstatt 28 Unterrichtsstunden pro Woche, 23.
    Eine Verwaltungsfachkraft pro 4 Klassen wäre wunderbar, dann hätte man wahrscheinlich sogar wieder Zeit, um Unterricht zu planen.

    Ich nicht, denn ich bin für Lastenteilung!

    Ich auch. Ich bin quasi aus Prinzip Hauptschullehrerin geworden. Ich arbeite gern mit "schwierigem" Klientel und dazu gehören auch Kinder mit Beeinträchtigung Richtung Behinderungen etc. Verhaltensauffällig ist ja eh jeder bei uns...
    Aber ehrlich gesagt finde ich, kann einem die Inklusion unter den gegebenen Bedingungen nicht zugemutet werden. Niemandem. Viele Schulen sind regelrecht verloren. Bevor nicht entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden, würde ich dann lieber die verbleibenden Schulen noch "verschonen". Um die Belastung auszugleichen kann dann die Stundenverpflichtung runter- und das Gehalt hochgeschraubt werden an Haupt- und anderen Schulformen, schlicht ganz so, wie es halt bei Sondeoädagogen normalerweise der Fall ist. Dann hat man Zeit, inklusiven Unterricht vorzubereiten und den Verwaltungswahnsinn zu stemmen.


    Ich will einfach unbedingt kostenlose und gute Bildung erhalten wissen... Bildung darf nichts kosten. Wenn die Gymnasien aber unter den aktuellen Gegebenheiten auch noch vor die Wand gefahren werden, wird es m.E. früher oder später in Form von Privatschulen dazu kommen.

    Ich würde mich fast gern dazu äußern, bin aber irgendwie viel zu müde dazu. An den Hauptschulen in Deutschlands größten Städten sieht's wahrscheinlich am heftigsten mitterweile aus. Ich kann dazu gar nichts mehr sagen eigentlich... außer, dass ich früher eher antielitär und mehr ein Verfechter der Gesamtschule war... seit der Inklusion und ihrer Auswüchse in Kombination mit dem Lehrermangel, hoffe ich allerdings ganz ganz fest, dass die Gymnasien "verschont" bleiben, damit irgendwo weiterhin kognitiv anspruchsvoller Unterricht angeboten werden kann.
    Es ist ja nicht der Gedanke der Inklusion an sich ...
    Privatschulen werden verstärkt in Anspruch genommen werden, denke ich. Ist doch bestimmt schon der Fall.

    Abgesehen vom Thema würde ich mit den Fachlehrern sprechen, um zu einer gemeinsamen Lösung zu finden.
    In meiner Klasse ist Land unter wenn ich nicht drin bin. Die Kollegen tun mir da echt leid, die nur eine einzelne Std die Woche drin haben und ich versuche sie als KL irgendwie zu unterstützen. Vielleicht findet ihr einen Kompromiss. Hast du mal diese Fischgrätensitzordnung gesehen? Das wirkt zwar sehr unordentlich im Raum und geht nur, wenn ausreichend Platz vorhanden ist, kann aber schnell als Gruppentisch umfunktioniert werden.

    Es ist keine Lehrbefähigung im Sinne einer Fakultas.
    Auf das Studium hingewiesen habe ich aber auch immer.
    Für offizielle Planstellen kann man das allerdings (zumindest in NRW) aber sowieso nicht ins System eingeben. Die Fächer werden dort nicht von dir selbst in dein Bewerberprofil eingepflegt, sondern anhand des zweiten Examens durch Administratoren.
    Von daher hat man im regulären Bewerbungsverfahren da keinen Einfluss drauf. Andersherum zB wenn man 3 Fächer hat, kann man auch nicht nur 2 angeben, weil man eins doch nicht mehr so gern unrerrichten würde.

    Ich denke, man gewöhnt sich früher oder später an alles irgendwie und lernt unter den Gegebenheiten zu arbeiten. Woran ich mich aber nie ganz gewöhnen kann, sind die Kontraste, die es gibt. Beispielhaft an Grundschulen in der Nachbarschaft: da gibt es eine, dort scheint es ähnlich wie bei euch zu laufen und andere, da traut sich kaum jemand auf den Schulhof zu gehen.
    Sonderschulen (Förderschulen in NRW genannt), gibt es schon noch und die Schließung der letzten bestehenden ist bis auf Weiteres momentan zum Glück nicht vorgesehen. Aber der Anteil der Inklusionsschüler an Regelschulen (besonders an Hauptschulen) steigt weiter. Die Eltern melden ihr Kind an einer Gesamt- oder Realschule an, erhalten dort keinen Platz und landen dann bei uns. In bestimmten Fällen raten wir den Eltern auch, ihr Kind an einer Förderschule beschulen zu lassen aber fast kein Elternteil lässt sich davon überzeugen, dass eine Förderschule auch Vorteile hat. Mir tun die Kinder dann schon sehr leid. Vor allem die Kinder, mit starkem ES.
    Es wird wohl bald eine neue Regelung geben, die Inklusionsklassen mit mindestens 3 Förderschülern zumindest rechtlich auf eine Klassenstärke von 25 Schülern begrenzt und pro zwei solcher Klassen eine volle Sonderpädagogenstelle zuteilt. Nur wo sollen die ganzen Sonderpädagogen herkommen?
    Naja, wie auch immer :) Du bist ja gerade im Referendariat, oder? Ich wünsche dir, falls du nicht an deiner jetzigen Schule bleiben kannst, dass du dich gut in eine neue Inklusionsstituation einfinden kannst und dass sie nicht all zu dramatisch sein wird :D . Es ist immer gut, wenn man dann aus seinen Erfahrungen schöpfen und sich einbringen kann.

    Ich habe gerade sehr interessiert deinen Beitrag gelesen @CDL. Ich habe mir dabei buchstäblich vorgestellt, wie bei euch Inklusion funktioniert - hört sich fast bilderbuchhaft an :)
    Teilweise würde ich mir natürlich (der Kinder wegen) wünschen, dass bei uns auch solche Verhältnisse herrschen würden. Da wir aber im heftigen Brennpunkt liegen (Arbeitslosigkeit unserer Eltern bei 70%), mache ich mir keine Illusionen, dass sich die Bedingungen irgendwann ändern. Und woanders hingehen würde ich nicht, denn dafür bin ich zu gern im Brennpunkt.


    Unsere Inklusionsrealität sieht so aus: Da im Brennpunkt gelegen, herrscht bei uns das Klassenlehrerprinzip: D.h. der Klassenlehrer deckt in seiner Klasse weitesgehend alle Fächer ab, die er irgendwie "kann"(Gründe Beziehung zu Schülern aufbauen, Verbindlichkeiten und Struktur schaffen). Jede Klasse hat 23-28 Schüler. In jeder Klasse sind 4-7 Förderschüler (LE und/oder ES). In meiner Klasse z.B. nur ein "biodeutsches" Mädchen - dementsprechend sind wir ohnehin schon eine sehr nette, bunte Mischung :) Rund ein Viertel der Klassen wäre kognitiv dazu in der Lage, eine Realschule zu besuchen. Das Verhalten lässt es aber nicht zu.
    Die Sonderpädagogen teilen sich die Klassen untereinander auf. Es bleiben dann einzelne Förderstunden, die manchmal als Doppelsteckung genutzt werden. Ansprechpartner für alle Schüler (auch die, ohne Status), ist der Sonderpädagoge ohnehin - da alle irgendeinen Bedarf haben.
    Ermäßigungsstunden (bei euch scheint es Erlassstunden zu heißen) gibt es bei uns für die Arbeit in inklusiven Klassen nicht! Dann müsste jeder Klassenlehrer Ermäßigungen bekommen - fände ich zwar fair, denn wir haben in NRW an Hauptschulen 28 Wochenstunden, geht aber ja aufgrund der Personalsituation gar nicht.


    Nach Unterrichtsschluss führen wir gemeinsam Elterngespräche oder Teilen uns die Gespräche mit dem Jugendamt oder sonstigen Papierkram auf. Wir schreiben gemeinsam die Anträge und Stellungnahmen für AOSF Verfahren, erstellen Verhaltenspläne und evaluieren den Einsatz dieser...
    Aber echte Unterrichtsplanung für Teamteaching kommt viel zu kurz. Oft ist es so ähnlich, wie @marie74 beschrieben hat: In den Pausen oder kurz vor Beginn einer Stunde tauscht man sich noch schnell über die Inhalte aus, dann geht´s los.
    Wir beschäftigen uns größtenteils mit Dingen, bei denen es eigentlich um die Herstellung eines Rahmen geht, in dem Unterricht überhaupt möglich ist. Welche Dinge das im konkreten sind, kann ich hier jetzt nicht benennen, weil das zu viele Details wären und ich gern auch anonym bleiben möchte, aber wir sind quasi anhaltend damit beschäftigt, Strukturen in den Klassen zu integrieren und aufrecht zu erhalten, müssen Eltern zigmal mit demselben hinterherlaufen - weil sie es einfach nicht schaffen :( wir sind mehr Sozialarbeiter, Psychologen, Familienbetreuer - Unterricht kommt dann irgendwo dazwischen noch und läuft halt irgendwie. Jeder Klassenlehrer entwickelt seinen Stil - ich weiß, wie meine Klasse funktioniert und auf welchem Weg weitesgehend alle etwas "mitnehmen" können. Es gibt zum Glück auch recht oft tolle Erfolgserlebnisse - aber frag mich bitte nicht, wie oft da schon ein Junge oder ein Mädchen einfach mal eine ganze Stunde gesessen und gewartet hat, weil ich nicht zu ihm/ ihr kommen konnte, um zu helfen. Mit dem Gefühl muss man als Lehrer im Brennpunkt leider lernen zu leben und sich immer wieder vor Augen halten, dass man sein Bestes gibt, im Rahmen dessen, wie man dabei noch lange gesund bleiben kann.
    Wenn ich doppelt besetzt bin (2-3 Stunden/Woche), versuche ich die Zeit als intensive Übungsstunden für die Kinder zu nutzen. Mehr ist bei uns aber in Punkto Teamteaching leider nicht drin.

    Um meine Frage nochmal zu konkretisieren: @CDL: auch wenn beide Lehrer Ansprechpartner sind, gibt es doch einen, der den Unterricht leitet oder? Nur selten passt ein Team so gut zusammen, dass man sogar die Frontalphasen gemeinsam leiten kann. Das hatte ich bisher nur zweimal in der Vergangenheit.
    Gibt es bei euch im Unterricht keinen "Hauptlehrer", der den Unterricht anleitet? Oder arbeitet ihr hauptsächlich mit offenem Unterricht? Das ist bei uns aufgrund des sozialschwachen Klientels nur gezielt punktuell möglich/sinnvoll.

    Gleichberechtigte Ansprechpartner sind bei uns auch alle. Wir verstehen uns sogar sehr gut und kommunizieren auch so gut wie möglich untereinander.
    Aber echter gemeinsamer Unterricht wird eigentlich nicht zu zweit geplant, da wirklich die Zeit dazu fehlt, es sich häufig nicht realisieren lässt aufgrund von Vertretung oder es zu zweit einfach viel länger dauert, als alleine.
    Wie wird das Teamteaching (oder noch konkreter: die Planung von Unterricht in Doppelbesetzung) bei euch konzeptionell umgesetzt? An welcher Schulform bist du?
    Wir geben uns echt große Mühe...
    Dazu muss ich sagen, dass ich an einer Hauptschule im Brennpunkt bin, an der alle Klassen natürlich Inklusionsklassen sind. Migrationsanteil 87%. Personaltechnisch sieht es nicht so rosig aus, obwohl wir eine ganz tolle Schule sind. Standort schreckt viele Bewerber ab.

    Das Ergebnis der punktuell in den Stundenplan integrierten Form von "Team-"teaching, d.h. zu zweit in einem Raum unterrichten durch Doppelbesetzung. Der zweite Lehrer, der unterstützend wirken soll, mutiert dabei zu einer Art Hilfslehrer, der je nach Unterrichtsphase oder Kollegen, an der Heizung hockt (am Rand des Raumes) und wartet, bis er sich einbringen kann. Im schlimmsten Fall kommt es kaum zum Einbringen.
    Im Alltag ist Teamteaching mM nach aber auch kaum gut planbar aufgrund diverser Rahmenbedingungen (hohes StundenKontingent, Doppelbesetzung in zig verschiedenen Teams involviert.) Das gemeinsame Planen kann leider mehr Arbeit machen als es entlastet. Bei uns fällt die Doppelbesetzung oft weg aufgrund von Vertretung, so dass sich eine konkrete Teamplanung mittlerweile gar nicht mehr lohnt. Ist für den Sonderpädagogen, mich als Klassenlehrerin und die Schüler alles andere als toll.
    Mittlerweile freuen wir uns einfach nur noch, wenn morgens beim Blick auf den Plan klar wird, dass keine der wöchentlich zwei (!!!) stattfindenden Förderstunden in Form von Doppelbesetzung ausfällt. Ich versuche dann aus den Stunden Übungsstunden mit möglichst wenig Frontalphasen zu machen, damit wir beide nah am Schüler arbeiten und unterstützen können.
    Ist schon ganz schön zu zweit, weil man mehr Schülern helfen kann. Ein pädagogisches Feuerwerk ist das aber nicht und ein sondepädagogisches Studium braucht man dafür leider auch nicht. Ich verstehe wirklich, warum viele Sonderpädagogen in der Inklusion unzufrieden sind.

    Bei uns an der Schule wird zum Glück in Sachen Handyverbot einigermaßen an einem Strang gezogen.
    Ich muss allerdings sagen, dass ich Schulen kenne, die sehr locker mit dem Thema Smartphonenutzung umgehen und gar kein generelles Verbot mehr haben und - siehe da - plötzlich sind die Handys im Unterricht gar nicht mehr ständig präsent, weil sie in den Pausen genutzt werden können. Beispiele an Gesamt- und Hauptschulen.

    Ich ergänze noch die Unterstützung im Unterricht, entweder als Doppelbesetzung oder Kleingruppenförderung in einem anderen Raum.
    Unterstützung im Unterricht nimmt bei den mir bekannten Stellen in unterschiedlicher Form rund 75 Prozent der Arbeitszeit ein. Schulsozialarber gibt es ja bereits und da kommen sich die Aufgaben tlw. etwas in die Quere.
    Der Einsatz richtet sich u.a. nach dem Bedarf, den die Schule hat, in Absprache mit dem, was die Person einbringen kann.


    Dazu zählen in Bezug auf den Einsatz im Unterricht:
    - Doppelbesetzung z.B. in schwierigen Klassen
    - Kleingruppenförderung in diversen Fächern
    - Leseförderung
    - Durchführung von kleinen "Projekten" / Kursangeboten (keine Planung von benotetem Unterricht) zum Beispiel im berufsorientierenden Bereich
    - Betreuuung von Schülern ohne Sportsachen
    - Trainingsraumbesetzung
    - Begleitung von Exkursionen
    - Aufsicht während des Nachschreibens einzelner Schüler von Klassenarbeiten

    Wir verteilen die Tage immer, um Wochenenden zwischen Weihnachten und Sommer zu verlängern.
    Persönlich fänd ich es besser, eine Woche gebündelt frei zu haben. Ich finde, man tankt qualitativ gesehen viel besser Energie auf, wenn man nicht so gestückelt, sondern für eine längere Sequenz abschalten kann.

    Wie meinst du das "ach uninteressant, das können Sie sich sparen" ?
    In Bezug auf Kollegen, die beispielsweise in Konferenzen auf Vorschläge entsprechend reagieren? Oder die Schulleitung?
    Ich meinte es mehr noch auf meinen Unterricht bezogen. Ich unterrichte in meiner Klasse momentan alle Fächer, außer Mathe und Sport. Habe zur Abwechslung noch einen Hauptfachkurs bei den Größeren... Ich mache im Unterricht eigentlich was ich wann und wie will. Manchmal setze ich was mit Kollegen gemeinsam um, kommt auf den Anlass an. Wenn es sich anbietet, unterrichte ich phasenweise projektorientiert oder wechsel Fächer blockweise ab, wenn es sinnvoll erscheint. Unsere Schule hält sich sehr zurück mit Festen oder irgendwelchen nach außen gerichteten Aktionen. In dem Punkt besteht bei uns also kein Stress. Intern ist aber bei uns alles sehr flexibel - manchmal etwas chaotisch, was mich aber als Klassenleitung nicht stört, weil ich meine Sachen ja machen kann und unsere Schulleitung zum Glück immer aufgeschlossen für alles ist. In Teams arbeite ich mit denen zusammen, mit denen es gut passt. Dazu gehört auch zum Beispiel der Sonderpädagoge der Schule.
    Mir gefällt es, die verschiedenen Themen im Unterricht auf unterschiedliche Weise zu vermitteln und ich erfreue mich tatsächlich immer wieder daran, wenn etwas besonders gut geklappt hat.
    Auch die Sozialarbeit, Schüler-/ Elterngespräche/ Termine mit Jugendämtern etc. stellen mich vor Herausforderungen und ich merke oft, dass ich Stärken in der Gesprächsführung habe.
    Am meisten Energie ziehe ich allerdings wiegesagt aus meinem eigenen Unterricht als Klassenleitung.

    Ich finde das bisher geschriebene wahnsinnig interessant, weil ich da völlig anders ticke. Ich liebe meinen Beruf, aber letztendlich ist es für mich nur ein Broterweb. Ein sehr schöner, wie ich finde, aber mehr auch nicht. Ich sehe meine Arbeit nicht als den Bereich in meinem Leben an, aus dem ich meine "Selbstverwirklichung" (oder wie man es auch nennen mag) schöpfe. Klar sind berufliche Erfolge toll. Aber ich arbeite schon seit ich denken kann nach dem Prinzip "Effizienzoptimierung". Ich stecke viel Grübeln und Energie in Arbeitsoptimierung, so dass ich mit möglichst geringem Aufwand das gewünschte Ziel erreiche. Das kann für mich bedeuten, dass ich Unterrichtsreihen so optimiere, dass ich sie möglichst viel wiederverwenden kann, ohne dass ich groß Arbeit zusätzlich hineinstecken muss. Meine Befriedigung ziehe ich dann daraus, dass ich irgendeine Sache dahingehend optimieren konnte, dass sie mich und mein Hirn nicht weiter behelligt. Natürlich muss immer mal wieder etwas aktualisiert werden. Aber grundsätzlich versuche ich so ressourcenschonend wie möglich zu arbeiten. Hat den Vorteil, dass ich quasi permanent stressfrei lebe und den Kopf frei habe, va für alles was jenseits des berufs passiert. Das merken auch die sus sehr stark, die sich regelmäßig über meine entspannt gute Laune und Gelassenheit wundern :musik:

    So ähnlich geht's mir auch. Ich bin zwar nicht immer stressfrei, aber meine Selbstverwirklichung finde ich neben meinem (anspruchsvollen) Beruf in meiner Freizeit. Ich habe einen Hund, mache Sport, treffe mich mit Freunden, gehe tanzen oder auch mal ganz unkonventionell mittwochs nachmittags um 16 Uhr im Café mit der Freundin einen Wein trinken, wenn ich Lust habe ;) . Mein Mann und ich reisen viel. Ich liebe es, die Wohnung umzugestalten oder einfach ein gutes Buch zu lesen. Ich hab so viele Hobbies ... manchmal sehne ich mich für einen Tag in einen Verwaltungsjob - einfach weil ich keine Lust habe, ständig inmitten einer Gruppe zu stehen, sondern meine echte Laune mal nur dem PC zu zeigen :)
    Ansonsten finde ich unseren Job so wahnsinnig kreativ, dass ich eigentlich ja prima neue Aufgaben selber schaffen kann. Zumindest kann ich das von meinem Job an der Hauptschule behaupten.
    Mein Mann definiert sich auch mehr über seinen Job. Er klagt darüber, dass er phasenweise zu wenig zu tun hat. Er hat eine Senior Partner Stelle in der Wirtschaft und hat sogar schon mal einen unbefristeten jahrelangen Job gekündigt, weil es ihm zu öde war...
    Die Kunst liegt wahrscheinlich darin, glücklich im Job zu sein, ohne permanent neue Herausforderung zu suchen. Aber geht das überhaupt? Wahrscheinlich verringert sich das Gefühl vom Glücklichsein, wenn etwas zum Normalzustand wird. Ich befinde mich noch in den ersten Berufsjahren. Mal sehen, wie ich in 10 Jahren darüber denke.

    Ich schätze allerdings, dass du auch mit einer A13 Beförderung und damit verbundenen Aufgaben, nicht wirklich weiter kommst im Sinne einer beruflichen (und persönlichen?) Weiterentwicklung. Es wird genauso wie jetzt sein, nur halt mit A13 und anderen Aufgaben.
    Das Ständige Suchen nach Veränderung und Herausforderung kann man vielleicht auch echt in den privaten Bereich legen (intensiv Sport betreiben, Ehrenamt).
    Dass du dich an deiner Schule wohl fühlst, ist viel wert.

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