Aber man hat doch am Anfang sofort die Schulen komplett geschlossen, wenn ein Verdacht da war. Heutzutage muss man doch bei den aktuellen Zahlen immer damit rechnen, dass irgendwo infizierte Kinder ohne Symptome in die Schule kommen. Uns es reicht doch, wenn ein Kind 5-6 weitere ansteckt. Das Ganze mit den exponentiellen Wachstum hatten wir doch schon.
Beiträge von Tom123
-
-
Ich glaube die Frage ist auch, ob man das aus Sicht der Mutter oder der Lehrerin sieht. Klar wünschen sich manche Eltern von gesunden Kindern, das ihre Kinder endlich wieder zu Schule gehen können.
Das aber alle als Risikopatienten betroffene Lehrkräfte zu Hause bleiben, wird in der Regel auch nicht klappen. Bei uns würde alleine durch das Alter ein Drittel des Kollegiums fehlen. Mal ganz davon abgesehen, dass schwere Verläufe auch bei jüngeren massive Spätschäden haben können.
Dazu kommen noch die Eltern, deren Kinder Risikopatient sind oder die einfach nur ihr Kind lieber sicher zu Hause haben wollen. Will man Eltern ohne guten Grund zwingen ihrem Kind dem Risiko auszusetzen? Was ist wenn zu Hause Mama, Papa oder Oma Risikopatient sind?
Letztlich bleibt Schule eine Großveranstaltung und es erschließt sich mir nicht, wie man Schulen öffnen kann, solange noch der Rest des Lebens still steht. Die Gefahr beim Kleidung Einkaufen, beim Friseur oder bei uns sogar in der Waschstraße ist doch kleiner als in der Schule.
-
Mein Lebensgefährte arbeitet weiterhin mit 5 Kollegen in einem 30 m²-Büro zusammen, eine gute Freundin sitzt mit zwei Kolleginnen auf ca. 15 m² zusammen, eine weitere mit über 10 KuK in einem Großraumbüro usw.
Mir ist schon klar, dass die Anzahl der Personen in einem Klassenraum oder im Lehrerzimmer eine andere ist...
Ich kann dir gerne von unserer Schule berichten. Wir haben 5 von 16 Lehrkräften, die alleine schon über 60 sind. In Zeiten von Lehrermangel kann ich mir nicht vorstellen, wie wir alleine das kompensieren sollen. Diese Lehrkräfte machen momentan sogar Notbetreuung. Was ja eigentlich auch gar nicht sein sollte. Wir haben momentan nur eine Lehrkraft, die als Hochrisikokfall HomeOffice macht. Unsere Vertretungslehrkraft ist übrigens auch ü60.
Und bei uns ist die Situation überhaupt nicht mit deinem Lebensgefährten zu vergleichen. Ich habe am Tag 3-4 Klassen. Teilweise noch Hausaufgabenzeit und Ganztagsangebot. D.h. ich habe es am Tag alleine am Vormittag mit 60-100 Schülern zu tun. Bei Grundschülern kannst du es auch mit Abstand etc. vergessen. Jeder kommt mal und möchte was zeigen oder man muss selber gucken. Realistisch kommt mir jeder von denen mal näher als 1,50 m. Dazu kommen noch gut 30 Erwachsene mit verschiedenen Aufgaben. Achja und da die Lehrer ihrerseits ja auch ständig andere Klassen haben, wird das Virus auch schön verteilt. Es sollte einfach deutlich werden, dass Schulen besonders gefährdet sind solche Viren zu verteilen. Es kommt ja auch keiner auf Idee Fußballspiele abzuhalten?
Dazu kommt noch die Frage, wie unser Dienstherr uns schützen möchte. Die Verkäufer im Einzelhandel kriegen Plexischreiben und Desinfektionsmittel. Was ist mit den Lehrkräften? Bei uns fehlt es schon an Seife und Papier. Und nein, ich glaube nicht, dass wir erstmal abwarten sollen. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass es mit der Ausstattung der Schulen und der Fürsorgepflicht nicht immer so gut stand. Daher macht es durchaus aus meiner Sicht Sinn, vorher Druck zu machen, dass zu mindestens mögliche Schutzmaßnahmen bedacht werden. Bei uns arbeiten auch noch einige Firmen. Aber da bekommt jeder eine Schutzmaske. Polizisten sollen ja auch welche bekommen. Wäre ja auch mal eine Idee.
-
Ist das wirklich zutreffend?
https://de.statista.com/statis…lge-von-grippe-seit-1998/
Demnach hätte Corona schon jetzt alle übertroffen.
-
Bei uns an der Schule machen Personen ab 60 noch Notbetreuung. Gibt es da eine Regelung in Nds?
-
Also mal ein paar konkrete Vorschläge:
1. Teilen aller Klassen. Die eine Hälfte kommt Montags, Mittwochs, Freitags, Dienstags und dann Donnerstag.
Die andere Hälfte entsprechend Dienstags, Donnerstags, Montags, Mittwochs und dann Freitag. Jeder zweite Tag ist schulfrei. Die Lehrer können das mit Hausaufgaben kompensieren. Innerhalb von 14 Tagen hat so jedes Kind jeden Schultag einmal durchlaufen. Dann fängt es wieder von vorne an.
2. Streichen von Fachunterricht und (überwiegend) Klassenlehrerunterricht. Pausen klassenweise und verschoben, sodass das Aufeinandertreffen von Schülern minimiert wird. Die Kl lassen sich ggf. Material von ihren Kollegen geben. Ggf. kann man auch im kleinen Kreis tauschen. Aber es wird verhindert, dass eine Lehrkraft durch 10 Klassen geht. Mit einem gestaffelten Schulstart könnte man auch das Aufeinandertreffen der Schüler entzerren oder mit offenen Anfang und Ende.
3. Konsequentes Nachhauseschicken kranker Schüler und Lehrer. Eventuell Temperaturkontrolle per Infrarot Fieberthermometer beim Betreten. Gibt es in Asien ja auch. Problem ist natürlich, dass die Hälfte aller Ansteckungen vor Symptomen stattfinden und andererseits, dass es auch Fälle ohne Symptome gibt. Aber man würde die Ansteckungsgefahr zu mindestens etwas reduzieren. Wir hatten letztens ein Fall mit einem Schüler, der eine meldepflichtige ansteckende Krankheit hat. Ein paar Tage später hatte die Schwester die gleichen Symptome. Sie durfte in der Schule bleiben, da die Eltern nicht glauben, dass sie auch infiziert ist und nur das Gesundheitsamt sie nach Hause schicken dürfte ... Das darf dann nicht passieren. Husten? Schnupfen? Ab nach Hause.
4. Verpflichtender Einsatz der Handyapp für alle Schüler. Mitnahme des Handys in die Schule / Unterricht. Hat Herr Dr. Droste heute sehr schön skizziert, wie viel das bringen kann. Wäre natürlich nur für die Sek 1 spannend. Wir man aber in D nicht vorschreiben können. Dazu werden auch viele die Empfehlungen der App ignorieren und trotzdem kommen. Ist aber eine interessante Idee.
Ich möchte damit einfach nur sagen, dass es schon viele Möglichkeiten gibt, das Infektionsrisiko zu reduzieren. Mir fehlt nur der Glaube, dass unsere Regierung sich darum Gedanken macht.
Anderer Aspekt: Könnte man nicht eventuell bei Schulöffnungen klagen, dass der AG seine Fürsorgepflicht verletzt? Also gerade im Süden bei großen Schulen besteht ja durchaus eine größere Gefahr. Und dass das Virus nur für ältere gefährlich ist, ist ja auch erwiesen. Das RKI warnt ja eindeutig auch jüngere. Ich kann mir vorstellen, dass man in den Ländern mit hohen Fallzahlen da durchaus Potential hat. Dazu die miserablen hygenischen Zustände in manchen Schulen. Da müsste mal eine starke Gewerkschaft oder Personalvertretung Druck machen. Aber die fehlt uns ja leider.
-
Es hieß doch, dass die Entscheidung am Dienstag nach Ostern von den Bundesländern gemeinsam gefällt wird. Das wäre dann der 14.04..
-
Ob wir die Schulträger mal ansprechen sollen, dass sie bitte Plexiglasscheiben zwischen dem Pult und den Kinder aufbauen sollen?
-
Normalerweise müssten die Gewerkschaften bzw. Personalräte da ordentlich Druck machen, dass vor Öffnung der Schulen grundlegende Schutzmaßnahmen eingehalten werden. In der Industrie hat teilweiser jeder eine Schutzmaske auf. Bei uns gab es noch nicht mal ausreichend Seife. Desinfektionsmittel nur begrenzt und "abgelaufen".
-
Ich finde, dass die Einschränkung der Bewegungsfreiheit das momentan kleinste Problem ist. Der Shutdown der Wirtschaft macht mir mehr Sorgen.
-
Wie ist es denn mit rechtlichen Grundlagen in Niedersachsen? Unsere Schulleitung ist der Meinung, dass alles was nicht auf einem eigenen Schulserver läuft aus Datenschutzgründen verboten ist. Ich kann mich noch an die Mitteilung zu Whatsapp erinnern. Das müsste doch auf Discord auch zutreffen. Gleichzeitig das Verbot personenbezogene Daten auf mobilen Endgeräten zu verwalten. Ich finde es Blödsinn, dass wir einerseits über fehlende Digitalisierung diskutieren, uns aber andererseits die Möglichkeiten nehmen. Aber ich man kann es ja nicht ändern.
-
77% der Gesamtbevölkerung halten sich an die Maßnahmen. Die Frage kam mal auf.
-
RKI hat gerade berichtet, dass sich 77% an die Ausgangssperre halten.
Laut RKI 53% Männer, 47 % Frauen in der Gruppe 35-59 Jahre. Bei älteren ist Männeranteil höher. Bei den Toten insgesamt sind es 67% Männer und 33 % Frauen.
-
Söder hat die aktuelle Entwicklung in der Pressekonferenz heute auch auf die Nähe zu Österreich/Italien geschoben.
Die 3%, die sich nicht dran halten, halte ich für sehr optimistisch. Gefühlt und nach den ganzen Berichten vom Wochenende sind es gefühlt eher 20%.
-
Tom123 Liest Du eigentlich mal, was hier geschrieben wird? Es werden ja nun wirklich viele Quellen genannt, Du musst nicht weiter spekulieren.
Vorneweg: Ich finde es schön zu lesen, wie du die Zahlen interpretierst und was andere aus den Zahlen lesen.
Aber selbst die Experten sind sich nicht einige, wie sich die Pandemie entwickelt und schreiben fast immer dabei, dass es sich um Vermutungen handelt.
-
Ich denke aber auch, dass das Hauptargument wirklich die fehlenden Test in manchen Ländern ist. Ich habe mich schon lange gewundert, warum die Fallzahlen in Frankreich viel weniger steigen als in D. Wenn man nun die Toten dazu nimmt, vermute ich das schlicht einfach weniger getestet hat. Weniger Test => weniger Fallzahlen => höhere Sterblichkeit.
Sinnvollerweise müsste man in jedem Land pauschal 10.000 nach demografischen Gesichtspunkten auswählen und testen. Dann könnte man prüfen, wie wie die Zahlen in dieser Region stimmen und wie hoch die Dunkelziffer ist. Irland oder Island macht gerade so etwas. Aber ich denke, für den Rest Europas wird das erst ein Thema wenn Antikörper-Schnelltest massenhaft verfügbar sind.
-
Der Droste hatte mal gesagt, dass man einen Effekt nach einer Woche erwarten könne. Die Schulschließungen liegen ja auch schon 14 Tage zurück. Andererseits wird die begrenze Anzahl von Testen es wahrscheinlich auch schwierig bis unmöglich machen ein sicheres Ergebnis zu haben. Man weiß ja nicht, wie viele Leute Symptome haben aber nicht getestet wurden.
-
Was sagen denn die Profis zu den aktuellen Zahlen in D? Es sah ja erst nach einem großen Rückgang aus aber momentan scheint es doch wieder stärker zu steigen. Oder interpretiere ich das falsch?
-
@Wollsocken80 : Darf man fragen, welche Zahlen du nimmst? Ich habe mal versucht, was zu finden, aber das war schwierig. Dr. Droste sprach heute übrigens von rund 500.000 Test, die in D bisher durchgeführt wurden. Irgendwo wurde auch gesagt, dass man die genauen Zahlen nicht weiß, weil nicht alles gemeldet würde.
-
Deutschland hat auch ein paar Einwohner mehr als Frankreich.
Aber nicht in dem Maße 67 Mio zu 82 Mio.
22.000 aktive Fälle zu 37.000 aktive Fälle.
Das passt schon. Ich denke eher, dass es daran liegt, dass Frankreich viel weniger testet.
Wenn man 1700 Tote dort zu 300 Tote bei uns in Beziehung setzt, scheinen es doch deutlich mehr Fälle in Frankreich zu geben.
Letztlich geht es ja auch darum, dass es nicht einzuschätzen war wie sich die Situation entwickelt. Wenn man überlegt, wie es in Italien bei 30.000 Infektionen aussah, konnte man ja nicht davon ausgehen, dass wir mit 40.000 Fällen relativ problemlos klarkommen. Daher war es auch aus meiner Sicht in Ordnung erstmal abzuwarten. Mir persönlich war vor einer Woche noch nicht klar, dass es Frankreich signifikant schlechter läuft als bei uns.
Werbung