Beiträge von Tom123

    An einer Schule hier in der Stadt sind 2 Abiturientinnen positiv getestet worden. Schule bleibt offen und die Mitschüler, die letzte Woche noch mit im gleichen Raum saßen, dürfen auch weiter zum Unterricht kommen. Nach Auffassung des Gesundheitsamtes reicht die Wahrung der Abstandsregeln in den Schulen, um eine Kategorie 1 Gefährdung auszuschließen.

    Finde ich unverantwortlich, wenn man bedenkt, wie schlecht sich manche Schüler daran halten.

    Und du hast die Möglichkeit eines objektiven Vergleichs der Einhaltung der im Prinzip identischen Vorgaben in Dänemark im Vergleich zu Deutschland?

    Also als Lehrer aus Niedersachsen solltest du eigentlich wissen, welche Vorgaben in Niedersachsen gelten. Dann wirst du merken, dass alleine schon die Vorgaben deutlich geringer sind als in Dänemark. Es gab ein Schreiben der Landesschulbehörde mit einem Brief und einem Musterhygieneplan. Vergleiche das einmal mit Dänemark.

    Sowohl Dänemark als auch Norwegen sind bereits in der 3. Woche wieder im Präsenzunterricht (hätte man jetzt einfach selber auch fix googeln können). Aber hey ... vielleicht kommen in Deutschland auch noch Neuinfektionen, die sich auf das Osterwochenende zurückführen lassen?

    Präsenzunterricht, das ist natürlich ein tolles Wort.

    Hast du dich mal informiert, wie in Dänemark der Unterricht stattfindet?


    Ich meine so Kleinigkeiten, wie 2 m statt 1,50 m Abstand. Regelmäßigeres Händewaschen mind alle 2 Stunden. Maskenpflicht, wo der Mindestabstand nicht eingehalten wird. Mehrfache Desinfektion auch während des Schultages. Kleinere Gruppen. Oft werden die Klassen in drei Gruppen geteilt. Dafür Einsatz von weiteren Personal. Erzieher etc. Feste Gruppen und Gruppenzuteilung. Aufenthalt möglichst im Freien statt im Klassenraum.


    Alleine von den Sachen wird bei uns 0 eingehalten. Selbst die 1,50 m werden gerne mal großzügig ausgelegt.

    Quatsch. Aber im Fakten-Thread steht dick drüber "kein Chatthread" - dort kommt ein Link rein und gut ist es. Diskutiert wird da nicht drüber. Warum? Weil der Thread übersichtlich sein soll.


    Du kannst dich daran halten. Oder du hältst dich nicht dran. Dann halte ich dich dran.


    kl. gr. frosch

    Ich habe geschrieben, dass am gleichen Tag ein neuer Podcast von Drosten rausgekommen ist, der es anders darstellt. Ist das kein Fakt? Also hätte ich noch den Link reinsetzen sollen?

    Moin,

    was ich nicht ganz verstehe:

    Wollsocken postet, dass sich kein Kind angesteckt hat. Das ist ok.

    Ich ergänze, dass genau die gleiche Quelle noch mit einem Satz weitergeht. Nämlich, dass das anderen Studien widerspricht.

    Bei Wollsocken ist es ok, bei mir eine unbestätigte Quelle? Hallo?


    Genauso verstehe ich nicht, warum es nicht in den Fakten-Thread gehört, wenn es eine neue Folge bei einem Podcast mit neuen Erkenntnissen gibt. Insbesondere wenn es gerade um das Thema Schule geht.

    Ich glaube nicht, dass alle Leser hier jedes mal jede Quelle neu anklicken, um zu gucken, ob es neue Informationen gibt ...


    Man hat leider das Gefühl, dass hier nur Aspekte a la Schulöffnungen sind unproblematisch gelesen werden wollen.

    Heute waren dazu auch noch mal Informationen im Drosten Podcast. Kann man sich auch beim NDR noch anhören und lesen. Drosten berichtet, da auch über Studien mit anderen Ergebnissen. Letztlich sagt er, dass man keine gesicherten Beweise dafür hat, dass Kinder Erwachsenen nicht anstecken. Eher im Gegenteil. Offene Schulen hält er nur mit Abstandsregelungen und entsprechenden Maßnahmen für sinnvoll. Ist sehr interessant anzuhören, da es gerade um das Szenario geht, dass sich an einer Schule viele Menschen anstecken und es dann weiterverbreiten. Da gab es einen Fall in Frankreich wo sich rund 50% einer weiterführenden Schule infiziert haben. Außerdem eine Studie, die seine Ergebnis zur Virusmenge der Kinder im Hals bestätigt. Aber letztlich sagt er, dass man es nicht genau weiß. Andersrum, es gibt keine Beweise, dass Kinder weniger ansteckend sind.


    Bei der Tagesschau steht ja auch eine wichtiger Satz, der hier untergegangen ist:

    "Ein Ergebnis: Im ganzen Land wurde kein einziger Fall entdeckt, bei dem sich ein Erwachsener bei einem Kind angesteckt hat. Das widerspricht anderen Untersuchungen. "

    Eine Kausalität, die einzig und allein auf deiner persönlichen Einschätzung beruht, weil du es dir nicht anders vorstellen kannst.

    Alle bisher vorliegenden realen Daten sprechen eine andere Sprache.

    Zweite Welle hin oder her (die schließe ich ja gar nicht aus), Schweden oder die Daten aus der Schweiz, auf die Wolkensocke80 schon oft hingewiesen hat, bestätigen, dass Schulen zur Gesamtentwicklung keinen wesentlichen Beitrag leisten.

    Das lässt sich so aber nicht nachweisen. Sonst würden wir uns den ganzen Kram mit Abstandsregeln und halben Klassen sparen. Die Daten zeigen lediglich, dass man das man Infektionsgeschehen auch mit anderen Maßnahmen und insbesondere in Schweden mit freiwilligen Maßnahmen und Vernunft eingrenzen konnte.

    Ich denke schon, dass eine zweite Welle im Herbst wahrscheinlicher ist als keine. Davor wird ja auch oft genug gewarnt. Aber ich denke auch, dass sie durch weiter bestehende Einschränkungen lange nicht so groß werden wird. Die Frage ist halt, wie man die Menschen im Falle eines neuen Anstiegs der Infektionszahlen dazu motivieren kann, sich an Einschränkungen zu halten. Am 1. Mai gab es hier schon einige, die Party gemacht haben. Das Argument "Es ist doch alles nicht so schlimm / nur eine Grippe." wird sich weiter verbreiten.


    Spannender für uns finde ich die Frage, wie es in Schule weitergeht. Ich denke wir werden noch lange mit Systemen wie halbe Klassen leben müssen. Dazu Homeschooling. Eigentlich wäre es jetzt der richtige Zeitpunkt Digitalisierung etc. voranzutreiben. Schön wäre ja, wenn wir für eine zweite Welle so gut darstellen würden, dass alle Schulen Cloudsysteme etc. haben und jeder Schüler Zugang zu einem Endgerät ...

    Gute Nachrichten:


    Die Sorge, dass Covid-19 bei bereits von der Krankheit Genesenen erneut ausbrechen könnte, ist offenbar unbegründet. Berichte aus Südkorea, dass die Infektion bei mehreren geheilten Patienten ein zweites Mal ausgebrochen war, beruhten offenbar auf Messfehlern. Das haben Forscher des südkoreanischen Zentrums für Seuchenkontrolle (CDC) mitgeteilt.


    Quelle: ntv newsticker

    Vom Gefühl her würde ich sagen, die Wiederaufnahme anderer Behandlungen hätte schon vor zwei Wochen kommen können, eigentlich hätte das der erste Punkt bei der "Lockerung" sein müssen, vor der Wiedereröffnung kleiner Länden. Allerdings würde ich niemanden dafür kritisieren wollen, dass das nicht so passiert ist, hinterher ist man immer schlauer und als Entscheider hätte ich die Entscheidung im Bereich der Intensivmedizin vor drei Wochen auch nicht verantworten wollen.

    Definitiv schief gelaufen ist aber was an einer anderen Stelle, die ich schon mal erwähnt habe: es sind in erheblichem Umfang Ärzte in Kurzarbeit, weil in vielen medizinischen Bereichen überhaupt keine Berührpunkte zur Behandlung von Coronapatienten sind. Da hätte man tatsächlich gegensteuern müssen und dafür sorgen, dass dort weiter gearbeitet werden kann.

    Zur Charite hat Drosten nach Beginn der Lockerungen noch gesagt, dass sich die Intensivstation weiterhin füllt.


    Die Frage nach den Ärzten in Kurzarbeit musste ja letztlich jedes Krankenhaus bzw. jeder Arzt für sich selber stellen. Jedes Krankenhaus musste selber entscheiden, wie es sich am besten aufstellt. Das du als Laie natürlich im Nachhinein sagst, dass das schief gelaufen ist, ist natürlich einfach. Nur damals wusste ja keiner von uns, wie es weitergeht. Was wäre, wenn wir nicht so glimpflich davon gekommen wären? Es liegt ja nicht (nur) an unserem Gesundheitssystem, sondern auch daran, dass wir einfach weniger Patienten in den Krankenhäusern hatten.

    DAS wäre eine wichtige OP und sie zu verschieben mag das Leben anderer Menschen retten, das Leben dieses Mannes wird es wahrscheinlich weiter verkürzt haben, auch wenn klar ist, dass die Sorge der Ärzte war, dass er sich am Ende im KKH mit seiner angegriffenen Lunge am Ende noch Covid-19 einfangen und das sein Todesurteil sein könnte. Die Abwägungen die Ärzte treffen müssen sind alles andere als leicht aktuell und niemand konnte im März ahnen, dass die Zahlen Anfang Mai so aussehen wie sie es tun, dennoch ist es eine OP, die dringend benötigt wird und bei der tatsächlich jeder Tag zählt angesichts der Aggressivität dieser Art von Tumoren. (Mein Nachbar- ebenfalls COPD-Patient- wurde dagegegen letzte Woche anstandslos operiert, nachdem nach einer ersten Resektion vier Tumore in der Lunge nachgewachsen sind. Auch das gibt es also natürlich, kommt eben auf die Region, die Belastungslage durch Covid-19-Infektionen und das KKH an.)

    Ja, aber um das noch mal klar zu machen. Das Corona weitere Tote verursacht ist unumstritten. Es ging um die Frage des Verschiebens von wichtigen Operationen. Das Corona selbst sich negativ auswirkt, ist klar. Meine Aussage war nur, dass das Verschieben von nicht wichtigen Operationen für 2 Monate sinnvoll war.

    Das mit dem "wichtig" ist eben genau der Punkt. Was gestern noch nicht "wichtig" war, kann es in 2 Monaten sein und dann gibt es eine Warteliste und es dauert noch mal ein halbes Jahr.

    Wenn man 2 Monate alle Operationen verschoben hat, wird dadurch die Warteliste doch nicht 6 Monate länger ... In Deutschland hat man im März reduziert, jetzt will man wieder Anfangen. Das sind maximal 3 Monate. Davon kannst du noch abrechnen, dass ja einzelne Operationen durchgeführt werden.


    Dazu mal die Frage, was du als Alternative vorschlagen würdest? Es wird doch jetzt schon wieder geöffnet. Ist doch gut gelaufen.

    Öh nein, das ist ganz sicher nicht grundsätzlich so. Es gibt ne ganze Menge an Behandlungen, vor allem Operationen, die auch in Deutschland während des Lockdowns ausgesetzt wurden. Allein die Tatsache, dass Leute sich nicht getrauen zum Arzt zu gehen ist eine psychologische Folge des Lockdowns.

    Ich schrieb ja auch wichtige Operationen. Du schriebst von Krebspatienten, die keine notwendige Vorsorgeuntersuchungen bekommen haben. In Deutschland hieß es immer planbare Operationen und wenn medizinisch vertretbar. Dass es bei 80 Mio Menschen natürlich auch immer den Fall gab, wo das nicht geklappt hat, ist klar. Aber es war nie das Ziel eine Krankheit gegenüber einer anderen besser zu versorgen.


    Zum zweiten Punkt hast du selber darauf hingewiesen, dass die Zahlen sich schon vor Schulschließungen und Lockdown gebessert haben. Und warum? Weil die Menschen Angst vor einer Infektion hatten und von sich aus Abstand gehalten und Hygenieregeln eingehalten haben. Aber das ist natürlich nur begrenzt messbar. Und natürlich wird es auch Menschen wie dich geben, die trotz Corona zum Arzt gehen. Aber ich denke, dass die überwiegende Mehrheit eher vorsichtiger ist.

    Es gibt auch Berichte über Krebspatienten denen eine wichtig Vorsorgeuntersuchung verschoben wurde. Die Zahl der Covid-19 Patienten auf Intensiv sinkt hier seit Wochen. Es ist nicht länger verantwortbar bei anderen Personen nicht überlebenswichtige Behandlungen weiter aufzuschieben. Das gehört zum Lockdown nämlich *auch* dazu.

    Bei uns rufen sie dazu auf, keine wichtigen Behandlungen zu verschieben und bei Problemen zum Arzt zu gehe. Ich glaube nicht, dass hier der Lockdown das Problem ist. Die Leute gehen nicht zum Arzt, weil sie Angst haben sich zu infizieren. Hier hilft es eher, wenn die Infektionszahlen zurück gehen, sodass die Leute die Virus nicht mehr als so bedrohlich empfinden.

    Noch einmal: die Erkenntnis der heutigen Veröffentlichung ist "Erkrankte Kinder sind ähnlich infektiös, wie Erwachsene". Nicht mehr und nicht weniger. Das ist ziemlich genau das, was ich uns andere hier seit einem Monat schreiben und meilenweit weg von der "der Weltuntergang beginnt in der Schule"-Variante, dass die Vertreter der letzteren Hypothese sich trotzdem bestätigt fühlen, war zu erwarten, aber das tun sie immer.

    Im ersten Satz sind wir uns einig. Aber wenn es so ist, dann ist Schule ein sehr schwieriger Ort. Die Kinder müssen nicht mehr infektiös sein. Die Rahmenbedingungen, wie Schule stattfindet, sind das Problem.

    Ich mag jetzt nicht nachlesen, aber ich kann mich erinnern, dass immer mal wieder argumentiert wurde, dass Kinder ja vielleicht gar nicht ansteckend sind und dass es ja keine Beweise für Infektionsprobleme in Schulen gibt. Beides sollte inzwischen als widerlegt gelten.

    Ist doch schön, dass Firelilly auch mal anerkennt, dass die von Ihr verbreitete Theorie, dass Kinder besonders massiv zur Verbreitung der Infektion beitragen würden, sich nicht bestätigt.

    So ganz schlau werde ich aus der Studie allerdings nicht, wenn ich das richtig verstehe, wurden nur behandelte Erkrankungsfälle untersucht und darunter eben nur sehr wenig Kinder. Soweit ich das den bisher veröffentlichen Presseberichte entnehmen kann, ist die Erkenntnis der Studie nur, dass sich im Rachenraum von erkrankten Kindern genau so viel Bakterien befinden, wie bei Erwachsenen, und das es beim gemeinsamen Zusammenleben zur gleich häufigen Ansteckung anderer Familienmitglieder kommt.

    Ein echter Erkenntnisgewinn scheitert für mich daran, dass eben nur die aktiv erkrankten Kinder mit in die Studie eingeflossen sind und das sind halt nur sehr wenige.

    Es ist doch witzig, wie unterschiedlich die Erkenntnisse interpretiert werden. Ich würde sagen die Warnungen, dass auch Kinder andere anstecken können, scheinen doch nicht so unrealistisch...

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